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Sophia3
sporadischer Gast


24
Karlsruhe W, 26
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Tue, 19.Sep.06, 19:56 Kontakt zur Familie abgebrochen |
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Hallo!
Heute habe ich das Forum entdeckt und hoffe, Gleichgesinnte zu meinem Thema zu finden, mit denen ich mich gerne austauschen würde.
Vor 2,5 Jahren habe ich den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen, seit einigen Monaten auch den zu meinen Brüdern. Diese Entscheidung war absolut richtig, auch wenn sie mir schwer fällt.
Mein Problem ist, dass ich mich seitdem einsam fühle und dass ich diese Einsamkeit durch nichts aufheben kann. Ich habe sehr lange gehofft und probiert, ob es nicht doch einen Weg für mich gibt, mit ihnen umzugehen, musste aber erkennen, dass es überhaupt keinen Sinn hat.
Ich kenne einige, die ab und zu mal Ärger mit ihren Eltern haben, jedoch niemanden, der wie ich den Kontakt ganz abbrechen musste. Mit diesem Thema bzw. Problem fühle ich mich manchmal wie ein Aussenseiter.
Also, ich würd mich sehr freuen, wenn jemand ähnlich Erfahrungen gemacht hat und lust hat, mir zu schreiben
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Lachender Knom
sporadischer Gast


25
Sachsen Anhalt M, 29
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Tue, 19.Sep.06, 20:24 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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Hi Sophia3,
| Quote: | | Problem fühle ich mich manchmal wie ein Aussenseiter. |
Habe leider das selbe Problem habe den Kontakt zu meiner Eltern das erste mal abgbrochen als ich so um die 16 war in den darauf folgenten Jahren habe ich dann versucht wieder Kontakt auf zunehmen und ein klärendes Gespräch zuführen ging völlig nach hinten los.
Also habe ich nun den Kotakt vollig abgebrochen sie wissen nicht wo ich bin und ich weiß nicht wo sie sind und will es auch nicht Wissen.
Kontakt zu meinen Brüdern, zu den einen ja der übrigens das selbe Problemm hat und zu den anderen leider nicht da ich auch nicht weiß wo er sich Aufhält da er damals noch bei den Alten gewohnt hat.
Liebe Grüße
Lachender Knom
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Linea
Forums-InsiderIn


153
Wien W, 25
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Fri, 29.Sep.06, 22:20 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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Hallo liebe Sophia3!
Ich bin eine Gleichgesinnte. Ich habe auch keinen Kontakt zu meinen Eltern und auch zur restlichen Familie nur sporadisch (ausser zu meiner Schwester).
Ich wurde mit 15 Jahren von meiner Mutter "rausgeworfen". Vielleicht ist Rauswurf zu hart gesagt, denn sie bezahlte mir eine kleine Mietwohnung und wir hatten danach noch Kontakt. Ich habe es mir allerdings nicht ausgesucht, mit diesem Alter auszuziehen, sondern bin von ihr vor vollendete Tatsachen (=einen unterschriebenen Mietvertrag) gestellt worden. Damals mit meinen naiven 15 war ich stolz darauf und hab mich ungeheuer erwachsen gefühlt.
Wenn ich aber heute zurückdenke, wird mir klar, dass meine Depressionen damals angefangen haben und dass meine Mutter mich einfach los haben wollte. Das tut mir heute noch weh.
Zu meinem Vater habe ich seit ich 18 bin, nach einigen Streitereien, keinen Kontakt mehr. Für mich ist es, als würde er nicht existieren.
Zu meiner Mutter hatte mal 1 Jahr keinen Kontakt und momentan (seit ein paar Monaten) auch keinen mehr. So weit ich zurückdenken kann, hat sie mich niemals auch nur annähernd verstanden und sich auch nie darum bemüht. Sie hat sich lieber über mich lustig gemacht.
Ich finde es sehr stark von dir, dass du den Kontakt abgebrochen hast, denn anscheinend hat er dir einfach nicht gut getan. Dazu gehört eine Menge Kraft, sich von den Eltern zu lösen.
Dass du so eine Einsamkeit spürst, kann daher kommen, dass du vielleicht (unbewusst) noch etwas von deinen Eltern erwartest, dir noch etwas von ihnen wünschst.
| Quote: | | Ich kenne einige, die ab und zu mal Ärger mit ihren Eltern haben, jedoch niemanden, der wie ich den Kontakt ganz abbrechen musste. |
Das tut ganz schön weh, wenn man bei Freunden sieht, was Familie auch sein könnte und wenn man sich selbst immer fragt, warum einem das nicht vergönnt ist.
Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, ohne den Rückhalt der Eltern auskommen zu müssen. Unbewußt hofft man immer, dass sie sich ändern würden und plötzlich für einen da sein würden.
Ich habe einmal folgenden "Witz" oder "Denksatz" (oder wie man es nennen will) gelesen:
Jemand steht auf der Straße unter einer Laterne und sucht anscheinend im Lichtschein nach etwas. Ein Anderer kommt dazu und fragt, ob er etwas verloren hätte. Der Erste antwortet "ja, ich habe es dahinten im Dunklen verloren, aber ich suche hier, wo es hell ist und ich was sehen kann..."
Verstehst du, was ich damit meine? Du hast es geschafft, eine Trennung von deinen Eltern herbeizuführen und sie durchzuhalten. Aber du solltest aufhören, bei ihnen nach etwas zu suchen, was bei ihnen einfach nicht zu finden ist.
Vielleicht hast du die Möglichkeit, einen "mütterlichen" oder "väterlichen" Kontakt zu netten, älteren Arbeitskollegen, Nachbarn oder Freunden herzustellen? Vielleicht kann dir jemand anderer das geben, was du dir von deinen Eltern wünschen würdest (Bestätigung, Rückhalt, Lob, Trost).
Willst du ein wenig mehr darüber erzählen, warum du den Kontakt abgebrochen hast?
Alles Liebe!
Linea
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_________________ Die Angst klopfte an die Tür.
Das Vertrauen öffnete - und niemand war draussen. |
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Sophia3
sporadischer Gast


24
Karlsruhe W, 26
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Thu, 05.Oct.06, 20:08 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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Liebe Linea,
vielen Dank für Deine Antwort und auch für Deinen Ratschlag. Warum ich mich getrennt habe, ist eine sehr lange Geschichte. Kurz gefasst kann man sagen, dass ich meine Familie bzw. meine Situation mit und in dieser Familie einfach nicht mehr ertragen konnte. Ich war total verstrickt in die Probleme meiner Eltern und meiner Familie und hatte überhaupt nichts eigenes. Meine Eltern sind schon relativ alt und ziemlich hilflos. Sie riefen dauernd um Hilfe aber wenn ich ihnen dann helfen wollte, in ihren permanenten Katastrophen, dann haben sie sich überhaupt nicht helfen lassen, sondern einfach so weitergemacht.
Die Trennung war überhaupt nicht einfach, sondern sehr gewaltsam, da sie es überhaupt nicht akzeptiert haben. Das war ziemlich übel und schwer für mich und ich hatte oft das Gefühl, ich schaff es nicht mehr. Das Schlimmste an der ganzen Geschichte, ist die Tatsache, dass meine Eltern mich als Mensch und Person völlig ignorieren. Nichts, was ich sage, hat irgendeine Bedeutung oder einen Effekt.
Du hast absolut recht, wenn Du sagst, man soll nicht auf etwas warten, was nicht im Angebot ist, aber das ist natürlich nicht so leicht. Bisher habe ich keinen annähernden Ersatz für sie gefunden.
Ich bin gespannt auf Deine Geschichte, wenn Du magst.
Lieben Gruß
Sophia
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iffy
Helferlein


89
Trier W, 39
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Fri, 06.Oct.06, 17:07 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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@sophia3
ich kann gut verstehen, dass du dich nach dem Kontaktabbruch einsam fühlst. Ich weiß zwar nicht viel über dich und deine Situation, aber ich denke es ist so, als ob einem ein Teil von einem selbst verloren geht. Ich will dir auf keinen Fall Vorwürfe machen - du wirst deine Gründe haben. Ich stand auch kurz davor - mein Vater hat mich aus dem Haus verwiesen, weil ich ihnen in einem Brief mitteilte, dass ich jetzt (mit 38 Jahren u. eigener Familie) mich auch emotional von ihnen distanziere bzw. mein eigenes Leben lebe (ohne mich für jede Entscheidung in meinem Leben rechtfertigen zu müssen). Sie sahen es als Abschiedsbrief. Ich habe das Haus nach der Aufforderung meines Vaters nicht verlassen, sondern ihm gesagt (während Mutter die ganze Zeit vor Selbstmitleit heulte), dass er das wohl nicht so meint u. den Kontakt nicht abgebrochen.
Ich weiß nicht was besser ist. Bei uns herrscht seit dem eine dermaßen angespannte, geheuchelte Atmosphäre, dass ich jedesmal wenn wieder ein Anstandsbesuch ansteht schon drei Tage vorher krank bin. Wir spielen eine Oster-/Weihnachts-/Geburtstagsshow, was eigentlich gar nicht meine Art ist. Bei allen anderen Bekannten, kann ich offen ansprechen, wenn mir etwas nicht passt u. das wird dann aus dem Weg geräumt. Nur bei meinen Eltern nicht.
Jetzt habe ich doch wieder viel von mir erzählt . Aber vielleicht hilft es dir ja zu hören, dass eine gespielte Welt auch nicht besser ist, als zu dem zu stehen wie es ist.
Hast du dir professionelle Hilfe geholt, Ich denke, dass es fast unmöglich ist diesen Prozess alleine zu gehen.
Ich wünsche Dir eine unbefangenere Sicht deiner Situation.
LG
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
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1030
münchen W, 35
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Fri, 06.Oct.06, 17:27 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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ich habe 1999 den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen. Hab sie seitdem einmal gesehen, da hat sie so auf Schmollecke gemacht, daß ich keine Lust hatte den Kontakt wieder zu suchen.
Zu meinem Vater habe ich Kontakt, aber er meldet sich selten und ich lauf auch niemandem nach.
Hm, einsam fühl ich mich deshalb nicht, zumindest nicht einsamer als vorher, da meine Mutter nie die Art von Gesellschaft war die mir das gegeben hätte das ich wollte.
Du bist aber überhaupt nicht alleine mit diesem Schritt.
Liebe Grüsse,
Petra
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Sophia3
sporadischer Gast


24
Karlsruhe W, 26
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Fri, 06.Oct.06, 18:37 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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Hallo liebe Illy,
Ja, das hört sich auch nicht gerade gut an, mit Euren geheuchelten Festen. Das freut mich, dass Du das gesagt hast, mit den Vorwürfen, das war in der ersten Zeit ein großes Problem für mich. Wie ich schon sagte, sind meine Eltern relativ alt, mein Vater auch noch krank, teils physisch, teils auch psychisch. Meine Mutter hat von mir immer verlangt, dass ich für ihn die Verantwortung übernehme, auch wenn sie das nicht explizit ausgesprochen hat. Ich musste mir alles anhören und etwas mit ihm unternehmen- sonst liegt er nur im Bett- und stirbt bald, so sagte sie. Das hab ich lange Jahre auch gemacht, nur als es immer schlimmer wurde, konnte ich es einfach nicht mehr. Es ging so weit, dass ich entscheiden sollte, welche Operation bei ihm gemacht werden soll.
Ich wusste sicher, so kann und so darf es nicht sein und ich will das nicht mehr mit mir machen lassen, auf der anderen Seite hatte ich aber, wie das normal ist, einen starken Drang ihnen zu helfen.
Der "Witz" ist bei denen: die lassen sich überhaupt nicht helfen. Egal was ich machte, meine Mutter wusste es sowieso immer besser. Ich bin sicher, sie hat noch heute die gleichen Probleme wie vor zwei Jahren, sie will es scheinbar so. Das hab ich sehr lange nicht verstanden. Und hab ständig an mir selbst gezweifelt: ich lass diese hilflosen Menschen im Stich, das war oft mein Gefühl. Auch den Bekannten erzählen sie, wie schlimm es mit mir ist. Sie denken, ich hätte eine Krise und wenn es besser ist, komme ich zurück und bin wieder die Tochter und es geht weiter wie früher und ich bin vollständig von ihnen eingenommen, das ist es nämlich, was sie brauchen.
Ja, Du hast Recht, ohne Hilfe kriegt man das sicher nicht hin. Seit der Trennung mache ich eine Psychoanalyse, die sehr viel bringt.
Trotzdem fehlt mir immer ein Teil, das stimmt. Oft hätte ich gerne einen Rat oder Rückhalt, aber den hab ich von ihnen nie bekommen. Wenn ich ihnen von etwas erzählte, haben sie sich sofort derart eingemischt, dass es für mich verdorben war, es war nicht mehr "meins". Sie hatten überhaupt keine Distanz zwischen ihnen und sich.
Liebe Petra,
Ja, im Prinzip hast Du recht damit, wenn Du sagst, dass die Gesellschaft mit Deiner Mutter für Dich keinen Wert hat und man sie deshalb auch bleiben lassen kann. Das schlimme ist für mich einfach gerade noch mein eigener Wunsch: das es anders wäre. Objektiv gesehen ist das natürlich dämlich, aber ich kann nichts daran ändern.
Liebe Grüße
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Emily77
Helferlein


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Bayern W, 30
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Fri, 06.Oct.06, 18:38 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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Ich habe den Kontakt zu meinen Eltern vor zwei Wochen abgebrochen. Es fiel und fällt mir alles andere als leicht - vor allem wenn ich wie heute von meiner Schwester höre, wie schlecht es meinen Eltern jetzt wegen mir geht
Nach den ganzen letzten Jahren habe ich keinen anderen Ausweg mehr gesehen... Ich weiß auch nicht wie lange ich das schlechte Gewissen aushalten werde - schon allein wenn ich daran denke, dass dann als nächstes die Weihnachtszeit ansteht...
Wie man damit richtig umgeht, mit den Gefühlen, die da entstehen... und ob es ein "falsch" und "richtig" gibt - ich hab keine Ahnung...
Christin
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Sophia3
sporadischer Gast


24
Karlsruhe W, 26
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Fri, 06.Oct.06, 19:39 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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Hallo Christin,
Da es ja erst seit zwei Wochen ist, ist ja noch ein bißchen offen, wie es sich weiter entwickelt. Aber sehr deutlich und leider auch "alarmierend" klingt es, wenn Du sagst: nach den ganzen letzten Jahren. Was ist denn da bei Dir passiert?
Weihnachten ganz ohne Familie kann krass sein. Mein Rat, lass Dich durch das "Normale" nicht unter Druck setzten. Es ist keine Katastrophe, wenn es nicht so ist, wie man gewohnt ist.
Richtig und falsch gibt es da nicht mehr finde ich. Wenn Du das Gefühl hast, nicht mehr hin zu wollen oder können, solltes Du das sehr ernst nehmen. Ja, sie sind traurig, weisst Du auch genau warum und bist Du sicher, es ist um deinetwegen? aber ich weiß zu wenig, um darüber mehr sagen zu können.
Mache es gut, ich drück Dir die Daumen,
Sophia3
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
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1030
münchen W, 35
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Fri, 06.Oct.06, 19:57 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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| Sophia3 wrote: |
Weihnachten ganz ohne Familie kann krass sein. Mein Rat, lass Dich durch das "Normale" nicht unter Druck setzten. Es ist keine Katastrophe, wenn es nicht so ist, wie man gewohnt ist.
Richtig und falsch gibt es da nicht mehr finde ich. Wenn Du das Gefühl hast, nicht mehr hin zu wollen oder können, solltes Du das sehr ernst nehmen. |
Hi nochmal,
ich hatte bei Familienfeiern den Vorteil daß ich ohnehin seit ich mit 18 ausgezogen bin keine Geburtstage, Weihnachten etc mehr gefeiert habe.
Da ich mit den Jahren da kaum noch Bezug dazu habe kratzt es mich auch nicht, daß sie stattfinden. Am 24 mach ich die Sachen die ich an jedem anderen Tag auch machen würde, im allgemeinen putze ich meine Wohnung weil ich nach den Feiertagen wegfahre und hier das Chaos nicht hinterlassen will. Ich musste früher auch längere Jahre oft an Feiertagen arbeiten. Am 25 helfe ich jetzt meistens die Winterveranstaltung unseres buddhistischen Vereins vorzubereiten.
Als Kind war für mich Weihnachten auch immer eine grosse Sache (naja, der notorische Familienkrach immer dann war sagen wir mal, äh, nicht gerade toll..), aber danach hat sich das ziemich schnell gegeben.
Ich glaub wenn man die Erwartung an diese speziellen Daten runterschraubt auf ein Minimum dann gehts besser. Ich leide jedenfalls schon lange nicht mehr unter Heile-Familienwelt-schlechtes-Gewissen Symptomen. Man BRAUCHT kein Weihnachten um den Jahreswechsel zu begehen. Geht auch gut ohne. Sehr gut sogar! Versuchs mal Dir ganz konkret was anderes vorzunehmen am 24. Fahr weg, mach was das Du schon lange erledigen solltest, irgendwas nicht-festliches..
Du wirst sehen, es geht prima.
Liebe Grüsse,
Petra
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iffy
Helferlein


89
Trier W, 39
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Fri, 06.Oct.06, 19:58 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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Ich finde es toll, dass es diesen Thread gibt, denn es scheinen doch viele sich angesprochen zu fühlen.
@ Sopia
meine Eltern sagten auch "Lass doch wieder alles so sein wie früher". Aber es war ein Abhängigkeitsverhältnis von beiden Seiten und das ist für keinen gut. Die Kinder wünschen sich eine Bestätigung von den Eltern, die sie aber so nie bekommen werden. Man kann sich noch so bemühen - wird es ihnen aber nie recht machen. Es ist nicht unsere Lebensaufgabe unsere Eltern glücklich zu machen. So wie du deine Lage beschrieben hast, grenzt das ja schon an Erpressung.
@Christin
Du bist nicht für das Glück deiner Eltern verantwortlich. Es liegt nicht in deiner Macht, dass es ihnen gut geht. Dafür sind sie ganz alleine zuständig. Ihnen geht es schlecht, weil sie sich negative Gedanken über die Situation machen. Lass dir keine Schuldgefühle einreden. Du wirst deine Gründe haben und vielleicht denken sie ja auch mehr nach als sie zugeben. Wenn es doch nochmal zum Kontakt kommt wäre es sicher gut , dass du soweit bist, deine Position sachlich und ruhig zu vertreten.
Das ist meine Meinung - natürlich muss das jeder für sich entscheiden und man muss sich mit der Situation auch wohl fühlen (oder es lernen).
Alles Liebe
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münchnerkindl
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1030
münchen W, 35
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Fri, 06.Oct.06, 20:00 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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oh ja, was mir zu Weihnachten noch einfällt:
Zu Weihnachten wird ja der Geburt Christi gedacht.
1. Wenn man das machen will braucht man dazu keine Familie um einen rum.
2. Wenn man mit Christus eher weniger am Hut hat BRAUCHT man auch kein Weihnachten zu feiern.
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Emily77
Helferlein


55
Bayern W, 30
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Fri, 06.Oct.06, 20:09 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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Hallo!
@Sophia3
Ja, es ist wirklich noch ganz "frisch". Vor einem Jahr hatte ich es schonmal versucht - aber da haben sie es nicht zugelassen und mich mit Anrufen und Briefen bombardiert - irgendwann habe ich nachgegeben...
| Code: | | wenn Du sagst: nach den ganzen letzten Jahren. Was ist denn da bei Dir passiert? |
Mhm, viel... was mich immer sehr belastet hat, war, dass es bei uns zuhause sehr gefühlskalt zuging. Keine Umarmungen oder so. Und Gefühle zeigen - also mal weinen oder so - war Versagen oder Schwäche. Außerdem hat meine Mutter schnell mal zugeschlagen. Da hab ich so einzelne Bilder dazu im Kopf, die aber nicht mit Gefühlen oder weitergehenden Erinnerungen verbunden sind. Ich weiß viele einzelne Momente, die definitiv passiert sind, aber das sind irgendwie nur "Momentaufnahmen". Dann kommt dazu, dass meine Eltern zwar immer viel erlaubt haben und wir alle Freiheiten hatten - das ist bis zu einem gewissen Punkt auch schön und toll. Aber ich hatte oft das Gefühl, dass ich ihnen einfach nur egal bin. Dann wurde ich jahrelang immer mit Sätzen beworfen wie "Kein Wunder, dass keiner was mit dir zu tun haben will", "Hoffentlich werden deine Schwestern nie wie du" - ich wusste nie einen Grund dafür und weiß ihn auch heute nicht. Naja und seit ein paar Jahren haben sie die Angewohnheit, dass sie, wenn ich sie auf Dinge anspreche, einfach sagen, dass das nie passiert wäre, ich mir alles nur einbilde und lüge...
| Quote: | | Wenn Du das Gefühl hast, nicht mehr hin zu wollen oder können, solltes Du das sehr ernst nehmen. Ja, sie sind traurig, weisst Du auch genau warum und bist Du sicher, es ist um deinetwegen? aber ich weiß zu wenig, um darüber mehr sagen zu können. |
Warum sie traurig sind - vielleicht wegen mir. Vielleicht weil sie enttäuscht sind von mir. Vielleicht ist es aber auch wieder nur ein Druckmittel, weil es nicht dem heilen Welt-Bild entspricht, dass man Streit hat, dass es Auseinandersetzungen gibt. Vielleicht, weil sie jetzt nicht schreien und zuschlagen können - vielleicht weil sie jetzt auf irgendeine Art und Weise nicht mehr die Stärkeren sind
@Petra
| Quote: | Man BRAUCHT kein Weihnachten um den Jahreswechsel zu begehen. Geht auch gut ohne. Sehr gut sogar! Versuchs mal Dir ganz konkret was anderes vorzunehmen am 24. Fahr weg, mach was das Du schon lange erledigen solltest, irgendwas nicht-festliches..
Du wirst sehen, es geht prima.
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Mit Silvester krieg ich es seit ein paar Jahren schon hin - vielleicht funktioniert es auch mit Weihnachten
@iffy
| Quote: | | Du bist nicht für das Glück deiner Eltern verantwortlich. Es liegt nicht in deiner Macht, dass es ihnen gut geht. Dafür sind sie ganz alleine zuständig. Ihnen geht es schlecht, weil sie sich negative Gedanken über die Situation machen. Lass dir keine Schuldgefühle einreden. Du wirst deine Gründe haben und vielleicht denken sie ja auch mehr nach als sie zugeben. Wenn es doch nochmal zum Kontakt kommt wäre es sicher gut , dass du soweit bist, deine Position sachlich und ruhig zu vertreten. |
Danke! Mal sehen was die nächsten Wochen bringen - im Moment will ich sie weder hören noch sehen...
Danke erstmal für eure Antworten - hab jetzt noch gar nichts zu euch geschrieben morgen!!
Lg, Christin
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Sophia3
sporadischer Gast


24
Karlsruhe W, 26
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Fri, 06.Oct.06, 20:11 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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Guten Abend,
gerade fällt mir noch was ein: Auch wenn man überhaupt nicht religiös ist, ist es ein Gebot, wie eine menschliche Ur-Pflicht, sich um seine Familie zu sorgen. Ich denke, dass ist der Grund, warum es einem so schwer fallen kann, auch wenn es absolut nicht mehr ging. Es ist wie ein Gesetz und wenn man es bricht, fühlt man sich schuldig. Also das ist meine Erfahrung und die drückt mich manchmal ganz schön. Und dieses Gesetz ist dann auch das Argument der Eltern, darauf vertrauen sie und darauf, dass man gehorcht.
Was meint ihr dazu?
Grüße Sophia3
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
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münchen W, 35
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Fri, 06.Oct.06, 20:11 Re: Kontakt zur Familie abgebrochen |
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| Christin wrote: | Ich habe den Kontakt zu meinen Eltern vor zwei Wochen abgebrochen. Es fiel und fällt mir alles andere als leicht - vor allem wenn ich wie heute von meiner Schwester höre, wie schlecht es meinen Eltern jetzt wegen mir geht
Nach den ganzen letzten Jahren habe ich keinen anderen Ausweg mehr gesehen... Ich weiß auch nicht wie lange ich das schlechte Gewissen aushalten werde - schon allein wenn ich daran denke, dass dann als nächstes die Weihnachtszeit ansteht...
Wie man damit richtig umgeht, mit den Gefühlen, die da entstehen... und ob es ein "falsch" und "richtig" gibt - ich hab keine Ahnung...
Christin |
Hi Christin,
gib auf keinen Fall nur Deinem schlechten Gewissen nach.
Auch als Familienangehöriger muss man sich nicht alles gefallen lassen. Sie haben den Bogen überspannt und nun müssen sie die Konsequenzen ihres Handelns tragen.
Und klar "geht es ihnen schlecht". Wahrscheinlich zum ersten Mal in Deinem Leben sitzt Du am längeren Hebel. Weil Du bestimmst was Du Dir gefallen lässt und was nicht. Und sie wissen das. Ja, ich denke das kann am Eltern-Ego ganz gut kratzen!!!
Aber es ist IHR Ego. Und damit ihre Verantwortung, nicht Deine. Ihr Verhalten hatte Konsequenzen. Und das halten sie nicht aus.
Bei mir ist es so daß wenn ich zurückgehe, alles genau so weiterlaufen wird wie vorher. Als wäre üüüüberhauptnichts vorgefallen. Mein ganzes Leben lang nicht. Und ich habe keine Lust mehr die Bühne zu machen für den Film meiner Mutter. Weil es keinem was nutzen würde.
Was Du auch tust, eins ist wichtig. Lass Dich nicht erpressen, auch nciht emotional.
Wenn es Dir wichtig ist diese Grenze zu setzen dann ist das Dein Recht. Wenn Deine Eltern darunter leiden dann ist das schade, aber schliesslich waren sie erheblich beteiligt daß es so weit gekommen ist.
Liebe Grüsse,
Petra
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