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Jenny Doe
Forums-Gruftie


536
BRD W, 39
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Fri, 06.Oct.06, 18:07 Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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Hallo zusammen!
Es geht um eine Freundin, besser gesagt, um eine ehemalige Freundin, denn seit unserem Streit ist eine Freundschaft nicht mehr möglich.
Sie hat etwas gemacht, was mich verletzt hat und bei mir was ausgelöst hat. Ich bin mir bewusst, dass das, was sie in mir ausgelöst hat, auch mit mir selber zu tun hat. Denn andere Menschen fühlten sich durch ihr Verhalten nicht verletzt.
Mein Problem ist nun, dass sich das Problem nicht klären lässt.
Ich habe ihr versucht zu erklären, was mich an ihrem Verhalten warum verletzt hat, was das mit mir zu tun hat.
Wenn ich erkläre, was durch ihr Verhalten bei mir ausgelöst wurde, dann komme ich nicht umhin ihr zu sagen: Du hast das gemacht, worauf hin ich aus Gründen, die mit mir zu tun haben, so reagiert habe, wie ich reagiert habe. Ich sage nicht zu ihr: "Du bist Schuld". Ich bleibe bei mir. Doch sie empfinden jedes selbstreflektierte Erklären nur als eine Schuldzuweisung in ihre Richtung, eben weil ich ihr versuche zu erklären, warum ihr Verhalten bei mir das ausgelöst hat, was es ausgelöst hat.
Sie sagt, ich könne mir jede weitere Erklärung sparen, ich soll mal meine Schuld eingestehen und nicht die Schuld bei ihr suchen. Doch ich suche sie nicht bei ihr, ich versuche nur zu erklären, was bei mir durch ihr Verhalten ausgelöst wurde und warum. Das empfindet sie als Schuldzuweisung. Ich hingegen möchte ihr mein Verhalten verständlich machen.
Mich macht ihr Verhalten inzwischen einfach nur noch wütend, denn egal was ich sage, es ist sinnlos. Sie reißt Sätze von mir aus dem Zusammenhang raus und bastelt daraus neue Geschichten, verdreht alles so, dass sie ihren Beweis hat, dass ich ihr die Schuld gebe.
Je mehr ich versuche die Missverständnisse aus der Welt zu schaffen, desto mehr Probleme entstehen.
Hat jemand eine Idee was ich tun kann?
Ich habe darüber gestern Abend schon mit einer Freundin gesprochen. Der ihre Beziehung ist auch genau an diesem Punkt gescheitert, weil der andere Erklärungen als Schuldzuweisungen empfand. Sie hatte auch keine Idee, wie sich dieses Problem lösen lässt.
Danke und Gruß
Jenny
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_________________ Forum für falsche (induzierte) Erinnerungen, erfundener Missbrauch und Fehldiagnose DIS:
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hope62
Forums-Gruftie


505
am See W, 45
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Fri, 06.Oct.06, 19:44 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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Liebe Jenny,
schade, dass Du nicht geschrieben hast, um was es in Eurer Auseinandersetzung ging.
Ansonsten kenne ich Dein Problem nur zu gut. Für mich ist das auch ziemlich fürchterlich. Ich will nur meine Gefühle kundtun, ohne den anderen anzugreifen, aber der andere fühlt sich angegriffen. Ich erkläre und erkläre... Für den anderen immer mehr Grund auf mir rumzuhacken. Am besten ich halte meinen Mund, und alles läuft so weiter wie bisher?!
Nö, für mich nicht die Lösung, denn es wird immer darauf hinauslaufen.
Vielleicht erläuterst Du noch etwas genauer, wenn Du magst, bevor ich mich hier weiter in meinen eigenen Erfahrungsergüssen suhle
Gruß hope62
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Toughy
[nicht mehr wegzudenken]
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1312
Dtld W, 29
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Fri, 06.Oct.06, 20:31 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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Hallo Jenny,
Du fragst
| Jenny Doe wrote: | | Hat jemand eine Idee was ich tun kann? |
Ich denke, das hängt davon ab, welches Ziel Du verfolgst. Eine Klärung zwischen Euch? Die eigenen Gefühle von Wut (ausgelöst durch Hilflosigkeit?) loswerden? Sie verstehen? ...
Zumindest ich kann nur dann Ideen einwerfen, wenn ich weiß, wohin es für Dich gehen soll.
Viele Grüße,
Toughy (die sich übrigens freut, dass Dein Schwindel verschwunden ist )
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_________________ Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will. |
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Jenny Doe
Forums-Gruftie


536
BRD W, 39
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Sat, 07.Oct.06, 5:21 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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Hallo Ihr beiden!
Ja, worum geht’s es. Ich will mal versuchen es irgendwie zu erklären. Ich hatte es deshalb nicht erklärt, weil ich keinen hier wirr machen will.
Es geht um ein Forum, in dem ich viele Jahre als Moderatorin mitwirkte und in dem sich viele Freundschaften entwickelt haben, auch zum Admin. Dieses Forum ist gegliedert, wie auch dieses hier, in verschiedene Unterforen, in die man dort jedoch nur mit einem Passwort reinkommt.
Als ich diesem Forum beitrat glaubte ich noch eine Multiple Persönlichkeit zu sein und schrieb im Unterforum „Multiple Persönlichkeiten“. Irgendwann wurde mir dann klar, dass ich nicht multiple bin. Da ich aber nicht mehr in der Lage war meine Gefühle als zu mir Gehörig wahrzunehmen, ging meine jetzige Therapeutin zu Beginn der Therapie davon aus, dass ich unter einer Sekundären Dissoziation leide und mich in „Emotionsanteilen“ aufgespaltet habe. Ich schrieb in den folgenden Monaten im Unterforum „Sekundäre Dissoziation“. Im Lauf meiner Therapie wurde aber deutlich, dass es sich bei dieser Unfähigkeit Gefühle wahrzunehmen, um einen Folgeschaden der Fehldiagnose Multiple Persönlichkeitsstörung handelt, ich mich also nicht in Emotionsanteilen aufgespaltet habe. Ich schrieb von da an im Unterforum „Dissoziation“. Nächster Schock: Ich habe in Wahrheit auch gar keine Dissoziationsprobleme (Ausnahme: stressbedingte Depersonalisation). Bei mir wurde aus Dingen, die völlig normal sind, von der Therapeutin, die bei mir die Multiple Persönlichkeitsstörung fehldiagnostiziert hatte, ein Dissoziationsproblem gemacht.
Diese kurze Beschreibung mag Euch vielleicht schon jetzt völlig verwirren, und genauso ging und geht es mir auch. Ich bin verwirrt. Ich versuche seit zwei Jahre herauszukriegen, welche Probleme ich nun wirklich habe und welche Folgeschaden der Analyse sind.
Für mich ist, um meiner Verwirrung etwas entgegen zu wirken, eine klare Trennung notwendig in: 1. Zeit vor der Psychoanalyse, 2. Zeit, in der ich eine falsche Identität lebte, 3. Zeit, in der ich unter den Folgeschäden litt und 4. das, wo ich heute stehe.
Eines Tages traf dann der Admin des Forums die Entscheidung aus all den oben genannten Foren ein Forum zu machen. All meine Postings aus diesen verschiedenen Zeiten wurden in ein Forum verschoben und durcheinander geworfen. Mich hat das völlig umgehauen. Diese Trennung war mir total wichtig. Es war als würde ich durch das Verschieben völlig den Halt verlieren. Es war als würde meine innere Verwirrtheit durch das Zusammenwerfen aller Postings von mir verstärkt werden. Ich hatte das Gefühl, wieder völlig meine Identität verloren zu haben. Zwei Tage irrte ich hier depersonalisiert wie im Trance umher und verließ das Forum.
Doch ich bin froh, dass das passiert ist, denn das hat mir klar gemacht, dass ich noch nicht sonderlich viel Halt in mir selber gefunden habe.
Inzwischen ist mir das egal, wo meine Postings stehen, ich habe mehr Halt in mir selber gefunden und begonnen, mir auf meinem eigenen Rechner die für mich notwendige Trennung einzurichten.
Da der Admin meine Freundin war und mir was an der Freundschaft liegt, habe ich versucht zu erklären, was bei mir durch das Verschieben meiner Postings ausgelöst wurde.
Und jetzt drehen wir uns im Kreis. Jede Erklärung empfindet sie als Schuldzuweisung. Ich gebe ihr aber nicht die Schuld. Es ist ihr Forum und sie kann darin machen, was sie will, das Recht hat sie. Ich weiß, dass das mit mir und meiner Angst, wieder meine Identität zu verlieren, zu tun hat. Ich möchte nur, da sie meine Freundin war, verstanden werden, erklären halt, zumal ich von anderen gehört habe, dass es ihr mit dem, was passiert ist, nicht gut geht. Und mir auch nicht, denn ich mag sie sehr und ich mag die Forumsmitglieder, zu denen sich private Freundschaften entwickelt haben, sehr.
Gruß
Jenny
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Diskusoph
Helferlein


125
Kärnten M, 36
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Sat, 07.Oct.06, 7:38 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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Hallo Jenny Doe !
Deine Beschriebung klingt auf mich etwas bestürzend ... klingt etwas schlimm, finde anber kein besseres Wort.
Du hast einen Teil von Deinem Leben bzw. Problemen zu stark mit dme Forum verlinkt. Dadurch ev. auch Dein starkes Interesse dieses auf Dienem PC zu Ordnen und auch der Konflikt mit deiner Freundin.
Wenn es bei euch so "eingefahren" ist, vielleicht beisst Du jetzt selber einfach mal in den Sauren Apfel und versuchst bei den Kontakten mit Deiner Freundin dieses Theme eher zu vermeiden, obwohl es Dir unheimlich wichtig ist.
Eine gute Idee wäre auch eine dritte - zum Thema neutrale - Vertrauensperson , die neutral zum Thema steht zur Diskussion einzuladen. Eine der Möglichkeiten, wenn ein Konflikt zwischen zwei Parteien festgefahren ist - vielleicht findet sich solch eine.
Versuche ev. nicht weiter über das Thema zu reden, nach dem Motto "Ich glaub wir verstehen uns hier nicht, reden wir über was anderes". Eventuell ergibt sich aus der Zeit allels zu verarbeiten bei euich beiden eine neue Sichtweise.
Deine Freundin versteht Dich einfach nicht, auch wenn Du Dich so sehr bemuehst. Nicht jeder versteht alles .....
Veilleicht schreibst Du ihr mal : "Ich glaub mit diesem Streit setzen wir unsere Freundschaft aufs Spiel - reden wir über was anderes - Deine Fruendschaft ist mir wichtiger als hier rauszupicken wer an was wie schuld sein ..."
Viel Glueck
LG
Diskusoph
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hope62
Forums-Gruftie


505
am See W, 45
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Sat, 07.Oct.06, 8:04 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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| Quote: | | Jenny Doe wrote: | | Hat jemand eine Idee was ich tun kann? |
Ich denke, das hängt davon ab, welches Ziel Du verfolgst. Eine Klärung zwischen Euch? Die eigenen Gefühle von Wut (ausgelöst durch Hilflosigkeit?) loswerden? Sie verstehen? ... |
Ich will mal toughys Fragen aufnehmen. Ist immer sehr hilfreich, wie sie da so rangeht . Allerdings kann ich Dir liebe Jenny keine Lösungsmöglichkeiten bieten. Das Einzige was ich tun kann, ist zu versuchen, mich in Deine Lage zu versetzen. Wenn mich Dein Thema nicht ansprechen würde, würde ich hier ja nicht posten.
Toughy fragte, ob man eine Klärung wünscht und ob Du Deine Frendin verstehen willst.
Aus meiner Sicht gehört zu einer Klärung beiderseitiges Verständnis. Du Jenny, bist schon den Weg gegangen, Deiner Freundin zu erklären, was bei Dir durch die Zusammenlegung der Unterforen ausgelöst wurde.
In dem Moment kommt evtl. eine Erwartung bei Dir ins Spiel. Die Erwartung, dass Deine Gefühle angenommen werden?
Bei Deiner Freundin löst das Schuldgefühle aus, mit denen sie nicht umgehen kann. Es geht plötzlich nur noch um die Schuldfrage bei ihr, obwohl es Dir darum nicht geht. Dir geht es nur darum äussern zu können, was das mit Dir gemacht hat.
Möchtest Du Deine Freundin verstehen können? Ich denke schon. Wie aber sollst Du sie verstehen und sehen, wenn sie sich Dir überhaupt nicht richtig zeigt?
Ich aus meinen Erfahrungen kann dazu nur sagen, dass ich damit sehr schlecht umgehen kann. Ich zeige mich, ich äussere mich. Der andere bleibt irgendwie wie in einem Nebel vor mir, er kann sich nicht äussern zu dem, was wirklich in ihm vorgeht. Es geht nur noch um Schuld, die der andere fühlt und die er dann im Endeffekt versucht auf mich zu übertragen, damit ich den "Schnabel" halte und mich nicht mehr zu meinen Gefühlen äussere.
Wie gesagt, kann ich nur für mich sprechen. Früher hat mich soetwas in schlimme Zustände versetzt. In denen war ich von Selbstzweifeln geplagt. Ich weiß nicht, was mir passiert wäre, wäre ich an solch eine Therapeutin wie Deiner ersten geraten . Teilweise hatte ich das Gefühl eine "lebende Tote" zu sein. Auch hatte ich jahrelang diesen Schwindel. Ich war total überfordert in vielen Dingen meines Lebens und ich hatte (aus damliger Sicht) keine Ausweichmöglichkeiten. Es gab keinen richtigen Halt von aussen und ich wußte nicht mehr, wie ich mir selber Halt geben sollte, mit all den Belastungen die ich "am Hals "hatte.
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hope62
Forums-Gruftie


505
am See W, 45
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Sat, 07.Oct.06, 8:38 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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Die Wut oder Hilflosigkeit die toughy anspricht, die kam bei mir nicht durch das Problem das ich hatte. Diese Gefühle kamen erst, wenn meine Gefühle für die Grundproblematik nicht anerkannt wurden. Wenn nicht erkannt wurde, dass meine Gefühle, die mir gehören, nicht als Angriff an mein "Gegenüber" sind.
Wenn jemand mir abspricht Gefühle zu haben, dann habe ich das Gefühl, dass ich keine eigene Identität haben darf, dass ich nicht ich selber sein darf. Da kommt bei mir ganz viel zum kochen.
Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass wenn ich ganz bei mir selber bleibe, auch in meinen Äusserungen, bei einigen Menschen eine große Angst verursache. Diese Ängst würde ich bezeichnen als Verlassenheitsängste, als Ängste, dass diese Menschen sich fühlen, als seien sie nicht genug für mich usw. Zusammengefasst würde ich diese Probleme als Selbstwertprobleme ansehen.
Für mich bliebe dann nur noch die Frage für meine Entscheidung: Soll ich meine Identität, meine Persönlich untergraben, damit diese Menschen nicht solch ein Gefühl haben. Soll ich mich so verhalten wie sie, damit ICH keine Verlassenheitsängst habe, dadurch aber mich selber verlasse und wohl auch wieder psychosomatische Beschwerden bekommen werde?
Oder habe ich die Kraft zu mir selber zu stehen? Kann ich das Schuldgefühl ertragen, dass die anderen darunter leiden, dass ich zu mir stehen möchte? Dieses Schuldgefühl ist ein ziemliches Problem. Ich, die nur an sich denkt, die die zum totalen Egoisten mutiert, das was immer unterdrückt werden sollte, ich aber immer gegen gekämpft habe, mich unterdrücken zu lassen. (Ich bin übrigens überhaupt kein Egoist, auch wenn ich für mich sorge, so bin ich ein sehr liebevoller fürsorglicher Mensch und das lasse ich mir absprechen!!!!! Auch das wichtig für mich, mich so zu sehen wie ich wirklich bin und nicht was andere mir einreden wollen!). Aber soll ich mich in Rechtfertigungsschleifen drehen (was ich ja, wie man an meinen letzten Threads noch immer sieht, manchmal doch noch tue)?
Ich komme bei den anderen nicht an, ich erreiche sie nicht, weil sie nicht fähig sind auf sich selber zu schauen, nicht fähig sind, ihre grundlegenden Ängste und Gefühle auszusprechen. So kommt es nur zu Verschiebungen auf mich. Ich kann das nicht mehr aushalten und will das auch nicht. Ich muß zu mir stehen, auch wenn das Verluste bedeutet.
Habe jetzt ein wenig ein schlechtes Gewissen, weil ich nur von mir gelabert habe (da ist es wieder, darf ich von mir reden, hier in der Hoffnung, dass für Dich was auf Deinem Weg dabei rauskommt?).
Liebe Grüße hope62
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Jenny Doe
Forums-Gruftie


536
BRD W, 39
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Sat, 07.Oct.06, 8:50 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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Hallo Hope!
| Quote: | | Habe jetzt ein wenig ein schlechtes Gewissen, weil ich nur von mir gelabert habe (da ist es wieder, darf ich von mir reden, hier in der Hoffnung, dass für Dich was auf Deinem Weg dabei rauskommt?). |
Mach dir da mal keine Sorgen. Ich bin dankbar für Erfahrungen anderer und gucke dann, was davon auf mich zutrifft, was davon ich verwenden kann. Und Deine Postings und Wahrnehmungen sprechen mich sehr an.
Ich werde darauf auch noch antworten. Auch dir Diskusoph und Toughy.
Eure Gedanken sind hilfreich und werfen bei mir viele Fragen auf. Sobald ich das ein bisschen klarer habe, antworte ich euch. Muss erst mal sortieren.
Danke euch!
Gruß
Jenny
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Toughy
[nicht mehr wegzudenken]
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1312
Dtld W, 29
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Sat, 07.Oct.06, 22:53 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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Hallo Jenny,
wahrscheinlich hat jeder Mensch schon einmal erlebt, dass ein Gegenüber kaum außerhalb der Kategorien von Schuld und Unschuld denken kann, wenn das eigene Handeln zu etwas geführt oder etwas ausgelöst hat.
Ich selber habe einige Male festgestellt, wie sehr mich so etwas verletzt. So sehr, dass ich lange mit großer Wut reagierte. Wut darauf, dass ich zum Angreifer gemacht wurde, wo ich doch nur eine Seite von mir zeigen wollte. Verletzt war ich wohl, weil mein Gegenüber mich nicht sah; weil diese Einladung abgelehnt wurde und mir - um im Bild zu bleiben - die eigene Tür vor der Nase zugeschlagen wurde. Obwohl ich dieses Verhalten nicht sonderlich persönlich nahm, tat es mir weh.
Je nachdem, wie wichtig mir die Beziehung zu demjenigen war (und ich mir selbst ), hab ich entweder gesagt, es täte mir Leid, welche Gefühle ich bei ihm ausgelöst habe bzw. habe mein Bedauern darüber zum Ausdruck gebracht, wie die Angelegenheit gelaufen ist (Lösung A: Schwamm drüber, Wogen glätten - ggf. aber ohne die Hoffnung auf eine Vertiefung der Beziehung),
oder ich habe versucht, auf die Befindlichkeit meines Gegenübers einzugehen, ohne dabei inhaltlich von der Stelle zu rücken (Ist besser für die Selbstachtung, wenn man mich fragt, d.h. Lösung B: Es so stehen lassen, dabei die Gefühle des Gegenübers aber anerkennen). Aus meiner Erfahrung heraus ist das ein ganz guter Wegbegleiter, um beim anderen doch noch Gehör zu finden. Ich hab mal mein Anliegen einfach einmal relativ konkret formuliert ("Ich möchte dich ein bisschen in mich sehen lassen." oder so ähnlich), und das war der Beginn einer mich sehr erfreuenden (Wieder-)Annäherung.
Ich weiß nicht, wie Eure Gespräche abgelaufen sind, und deswegen mag es übereilt sein, was ich noch mitteilen möchte:
Wenn ich unbedingt gesehen werden möchte, vergesse ich mitunter, dass mein Gegenüber mir mit seinen Reaktionen ja vielleicht auch nur vermitteln möchte, dass er ebenfalls gesehen werden möchte. Und eigentlich zeigt derjenige sich damit ja auch. Nur erkenne ich das dann nicht, weil mein Fokus ganz woanders liegt und meine Enttäuschung darüber, selber nicht gesehen zu werden, überwiegt.
Wahrgenommen zu werden ist nun einmal eine egozentrische Sache. Das ist gar nicht schlimm. Aber es führt eben zu Problemen, wenn zwei Menschen gleichzeitig den Wunsch haben und voneinander hoffen, der jeweils andere möge diesen Wunsch erfüllen.
(Übrigens benutze ich in diesem Posting die Ausdrücke "gesehen werden wollen", "wahrgenommen werden wollen" synonym mit "sich zeigen und (an-)erkannt werden wollen", "sich mitteilen" usw.)
Wenn mir die Beziehung zu meinem Gegenüber nicht wichtig ist, hab ich für mich außerdem noch andere Möglichkeiten des Umgangs damit erarbeitet. Aber es macht mir den Anschein, als sei das für Dich nicht relevant, jedenfalls derzeit nicht.
Liebe Grüße,
Toughy
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Jenny Doe
Forums-Gruftie


536
BRD W, 39
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Tue, 10.Oct.06, 7:01 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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Guten Morgen zusammen!
Ich vermag euch bis jetzt keine Antwort auf einige eurer Fragen zu geben, insbesodere auf die Frage, was mein Ziel ist. Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.
Auf der einen Seite steht die Erinnerung an die Freundschaft, die Sympathie, die Erinnerung daran, was wir schon alle geklärt bekommen und zusammen gemeistert haben. Auf der anderen Seite steht mein Gefühl der Hilflosigkeit, meine Wut und mein Gefühl der Erschöpfung. Denn es schlaucht, immer wieder erklären und sich rechtfertigen zu müssen und dann zu merken, es bringt nichts, es kommt nicht an, ich dreh mich im Kreis.
| Quote: | | Du hast einen Teil von Deinem Leben bzw. Problemen zu stark mit dme Forum verlinkt. |
Das ist wahr. Für mich war das Forum wie ein Tagebuch. Dadurch, dass ich da jeden Tag drin schrieb, einige Forumsmitglieder meine Freunde sind, ... wurde es zu einem Teil meines Lebens.
Ich sah darin auch kein Problem. Ich hätte nie gedacht, dass es mal Probleme geben könnte, Mir war nicht bewusst, wie wichtig mir die Gliederung war.
Gut, ist passiert und ich habe daraus gelernt. So was passiert mir nicht noch mal.
| Quote: | | Eine gute Idee wäre auch eine dritte - zum Thema neutrale - Vertrauensperson , die neutral zum Thema steht zur Diskussion einzuladen. |
Hatte ich versucht, doch ich habe von der Person nie wieder etwas gehört. Gibt mir ein scheiß Gefühl, weil ich nicht weiß, welche Geschichten da hinter meinem Rücken kreiert wurden und im Umlauf gesetzt wurden.
| Quote: | | Veilleicht schreibst Du ihr mal : "Ich glaub mit diesem Streit setzen wir unsere Freundschaft aufs Spiel - reden wir über was anderes - Deine Fruendschaft ist mir wichtiger als hier rauszupicken wer an was wie schuld sein ..." |
Darüber habe ich lange nachgedacht. Doch ich merke, das ginge für mich nicht, wenn Dinge ungeklärt im Raum stehen und man aus Harmoniegründen schweigt und so tut, als wäre nichts.
Eine Freundschaft ist für mich erst dann wieder möglich, wenn der Konflikt geklärt ist - entweder dadurch, dass man einander verstehen lernt oder dadurch, dass man sich einig wird, dem anderen ganz einfach seine Meinung zu lassen, auch wenn man es selber anders sieht.
Gruß
Jenny
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Jenny Doe
Forums-Gruftie


536
BRD W, 39
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Tue, 10.Oct.06, 7:24 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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| Quote: | In dem Moment kommt evtl. eine Erwartung bei Dir ins Spiel. Die Erwartung, dass Deine Gefühle angenommen werden?
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*Nick* Mein altes Thema. Mit der Frage nach der Erwartung hatte ich mich schon einmal auseinander gesetzt als ich merkte, ich erkläre und erkläre, ... und es kommt nicht an, ich werde nicht verstanden.
Da stellte ich mir irgendwann auch die Frage, warum mir das so wichtig ist, verstanden zu werden.
Bei einigen Themen kann ich inzwischen akzeptieren und damit umgehen, dass mich nicht jeder versteht. Ich verstehe ja auch nicht jeden.
Doch bei dieser Freundin verspüre ich das Bedürfnis verstanden zu werden und es ist schwer für mich zu sagen: "Okay, sie versteht es nicht, also lasse ich es einfach so stehen". Wäre interessant für mich herauszukriegen, warum mir das bei ihr so wichtig ist.
| Quote: | | Es gab keinen richtigen Halt von aussen und ich wußte nicht mehr, wie ich mir selber Halt geben sollte, mit all den Belastungen die ich "am Hals "hatte. |
Das Halt-Problem ist für mich ein schwieriges Thema.
Ich habe Probleme Halt in mir selber zu finden, weil ich gemerkt habe, dass ich mich auf meine Gefühle und Erinnerungen nicht verlassen kann.
Ich habe Probleme in anderen Halt zu finden, weil ich die Erfahrung gemacht habe, manipuliert zu werden.
Ich fühle mich haltlos.
| Quote: | | Wenn jemand mir abspricht Gefühle zu haben, dann habe ich das Gefühl, dass ich keine eigene Identität haben darf, dass ich nicht ich selber sein darf. |
*Nick*
Der Satz meiner Freundin, "ich bräuchte gar nicht weiter erklären, denn es ginge ihr nicht um Erklärungen, sondern darum, dass ich ihr die Schuld gebe", hat mich schon sehr verletzt und mir das Gefühl gegeben, meine Gefühle wären bedeutungslos, interessieren nicht, das einzige was zählt ist, dass sie von ihren Schuldgefühlen befreit wird und damit sie von den Schuldgefühlen befreit wird, muss ich aufhören zu erzählen, wie es mir mit der Situation ging, was ich gefühlt habe.
Ich denke, für mich läuft es darauf hinaus, einen Schlussstrich unter die Freundschaft zu ziehen.
Gruß
Jenny
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hope62
Forums-Gruftie


505
am See W, 45
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Wed, 11.Oct.06, 19:10 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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Liebe Jenny,
ich wollte Dich gerne fragen, ob Du in dieser Problematik Parallelen zu Deiner Kindheit siehst, natürlich Deine Eltern...
Wenn Du magst, eine Antwort würde mich sehr interessieren.
Liebe Grüße
hope62
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Jenny Doe
Forums-Gruftie


536
BRD W, 39
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Thu, 12.Oct.06, 12:14 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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Hallo Hope!
Hab lange überlegt. Nein, eigentlich nicht.
Das erste Mal trat dieses Problem 2000 während einer Therapie auf. Ich erklärte und erklärte, doch sie verstand mich einfach nicht.
Nach dieser Therapie ging ich eine Beziehung ein, in der es ähnlich war. wir sprachen einfach nicht die gleiche Sprache, vertanden einander nicht, redeten ständig aneinander vorbei und versuchten dann beide durch Erklären und Rechtfertigen die Missverständnisse zu beseitigen. Doch es klappte nicht, es wurde alles nur noch schlimmer. Und so beendete ich die Beziehung.
Ich habe lange überlegt, aber ich kann mich an keine soziale Beziehung erinnern, in der es derartige Kommunikationsprobleme schon einmal gab. Davor hatte ich eher die Erfahrung gemacht, dass man einander versteht und wenn man den anderen nicht versteht, dann zogen wir einen Schlussstrich unter das Thema und ließen dem anderen ganz einfach seine Wahrnehmung und Meinung.
Schwierig wird es für mich, wenn andere mir meine Wahrnehmung und Meinung absprechen und darauf beharren Recht zu haben, es besser zu wissen und mich und meine Erklärungen ignorieren, das, was ich sage, unwichtig ist. Das macht mich wütend. Und dann versuche ich zu erklären. Doch es schlaucht, weil es stets so abläuft, dass es irgendwann gar nicht mehr um das eigentliche Thema geht.
Und so ist es jetzt auch. Es geht gar nicht mehr um die um diese eine konkrete Situation, die in mir was ausgelöst hat. Plötzlich werden Dinge, die ich früher mal in einem ganz anderen Zusammenhang gesagt habe, aus diesem Zusammenhang herausgerissen und zum eigentlichen Problem gemacht. Und das begreife ich nicht. Das habe ich schon während der oben erwähnten Beziehung nicht begriffen.
All diesen gemeinsam ist, dass es sich um etwas handelt, was mir wichtig ist. Die Beziehung, die Therapie, die Freundschaft, ... waren mir wichtig, bedeuteten mir was. Und darum wollte ich kämpfen. Ich denke, dass da bei mir die Angst mitspielt, das, was mir was bedeutet, verlieren zu können. Wenn mich Menschen, die mir nicht wichtig sind, nicht verstehen, ist mir das egal. Sie sind mir nicht wichtig genug, um in die meine Kraft zu investieren.
Gruß
Jenny
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odda
Forums-InsiderIn


189
abc W, 30
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Thu, 12.Oct.06, 17:18 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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| Quote: | | Schwierig wird es für mich, wenn andere mir meine Wahrnehmung und Meinung absprechen und darauf beharren Recht zu haben, es besser zu wissen und mich und meine Erklärungen ignorieren, das, was ich sage, unwichtig ist. Das macht mich wütend. Und dann versuche ich zu erklären. Doch es schlaucht, weil es stets so abläuft, dass es irgendwann gar nicht mehr um das eigentliche Thema geht. |
Oh je, ich überlege derzeit aus einer anderen Konfliktsituation herauszukommen. Es geht darum, dass ich permanent von einer anderen Person mit Aussagen konfrontiert werde: z.B. Du muss an Dir arbeiten. Du musst Dich ändern. Du kannst nicht immer von anderen erwarten, dass... Es betrifft Situationen, in denen ich der Meinung bin, dass der andere sich nicht fair bzw. korrekt verhalten hat oder aber ich mich übergangen und missverstanden sehe.
Reagiert nun der Andere so, dass er mir einfach seine Sichtweise über das warum meiner Handlung überstülpt, fühle ich mich furchtbar gedemütigt.
Ich glaube, dass man aus solchen Konflikten nur herauskommt, indem man sich gegenseitig viele Fragen stellt: Wie hast Du mich verstanden? und auch die Meinung des anderen noch einmal so wiederholt, wie man es selbst verstanden hat. Es wird nicht funktionieren, wenn man den anderen mit der Erwartungshaltung: Du musst mich doch verstehen konfrontiert. Der andere fühlt sich unter Druck gesetzt - es wirkt zwanghaft, dann geht gar nichts mehr. Natürlich kann es sein, das einer der beiden Konfliktpartner stärker selbstreflektiert oder sich seiner selbst stärker bewusst ist oder aber verschiedene Typen aufeinander treffen.
Vielleicht hilft es dann, dass man einen Schritt zurück geht und erst einmal klärt, dass man sich gegenseitig nichts Böses will, das es um Verstehen geht und nicht um Krieg und Macht etc. Es geht auch nicht um Schuld, sondern um eine Lösung.
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hope62
Forums-Gruftie


505
am See W, 45
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Thu, 12.Oct.06, 17:54 Re: Ich fühle mich verletzt vs. Du hast mich verletzt |
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odda schrieb:
| Quote: | | Vielleicht hilft es dann, dass man einen Schritt zurück geht und erst einmal klärt, dass man sich gegenseitig nichts Böses will, das es um Verstehen geht und nicht um Krieg und Macht etc. Es geht auch nicht um Schuld, sondern um eine Lösung. |
Da gebe ich Dir Recht, odda, Aber dazu gehören immer zwei. Und wenn Dein Gegenüber dazu nicht fähig ist, dann kannst Du Dich drehen und wenden wie Du willst... Ich denke, diese Erfahrung hast Du auch schon gemacht, oder? Wer ist denn jetzt Dein Gegenüber von dem Du schreibst? Dein Partner, oder Dein Freund?
Jenny schrieb:
| Quote: | | Das erste Mal trat dieses Problem 2000 während einer Therapie auf. Ich erklärte und erklärte, doch sie verstand mich einfach nicht. |
Darf ich Dich fragen, weshalb Du in Therapie gegangen bist? Und war das dann diese Therapeutin, die Dir versucht hat Dinge einzureden? Die Frage ist doch, wie war das möglich? Wie konnte jemand Dein Selbstbewusstsein so dermassen untergraben?
Gruß hope62
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