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herbstfee79
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Post Sat, 02.Dec.06, 11:39      Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Hallo Leute,

ich muss mir jetzt auch mal was von der Seele schreiben. Es geht darum, ob ich nicht bald die Freundschaft zu ihr beenden soll, weil:
- sie mich ständig mit ihren Handygeschichten nervt (das mir auch x-mal wieder am Telefon erzählt)
- sie zu meiner aktuellen Krankheit einen abwertenden Tipp gibt (also in derber Sprache), ich sollte davon nix mehr gegenüber sie erwähnen.
- auch ständigen Unsinn erzählt, was eine normale Frau nicht glauben kann. Unrealistische Vorhaben zum Beispiel.
- mich jeden Tag anruft und dieselben Geschichten erzählt. Manchmal auch zu unmöglichen Zeiten. Manchmal auch x-mal am Tag, da zeigt mein Anrufbeantworter viele Nachrichten an - aber kein einziger Ton wird gesagt
- ich muss immer zuständig für sie sein. Ich möchte aber mal einen netten Partner haben und hinziehen wo ich will.

Klartext versteht sie nicht. Wenn ich ihr von meinen Absichten erzählen will, bekommt sie mit Sicherheit schwere psych. Probleme, weil sie sehr an mir hängt. Im Grunde ist die Freundschaft nur entstanden, über eine Klinik und die Ortsnähe.

Gruss die Herbstfee
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Post Sat, 02.Dec.06, 13:06      Re: Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Hi,

so schwierig, wie Deine Freundin ist, musst Du wohl abwägen, inwieweit Du ihr noch beistehen kannst und wo Dein Selbstschutz beginnt. Du kannst ihr keine Therapeutin ersetzen.

Rückzug ist in dem Fall schon gar nicht so einfach. Eventuell brauchst DU dazu sogar fachliche Hlfe.

Alles Gute!

Eve
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herbstfee79
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Post Sat, 02.Dec.06, 14:00      Re: Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Hallo Eve,

danke für Deine Antwort. Ich habe einfach nicht gewusst, dass sie mich mal so nerven kann. Vielleicht sollte ich mich auch mal an die frühere Klinik, wo ich auch war, wenden.

Und: sie weiss das selbst nicht, warum sie das H (hilflos) im Schwerbehindertenausweis hat. Ihr fällt das also gar nicht auf. Ich will sie nicht diskriminieren, aber jeder Mensch hat ein recht auf Freiräume und kann sein Leben so gestalten, wie er es will. Ich glaube, sie hat mich zur ständigen Betreuperson (was sie auch braucht) deklariert.

Gruss

die Herbstfee79
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Post Sat, 02.Dec.06, 20:55      Re: Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Hallo Herbstfee!

Das mit dem Nachfragen in der Klinik halte ich für eine gute Idee; sicherlich können Dir dort Fachkräfte, die Deine Bekannte vielleicht sogar noch kennen, etwas dazu sagen. Das gibt Dir bestimmt einen gewissen Rückhalt.

Ich finde, es hat nichts mit Diskriminierung zu tun, dass Du es als eigene Überforderung empfindest, wenn sie sich dermaßen an Dich klammert.

Gruß, Eve
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herbstfee79
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Post Sun, 03.Dec.06, 10:00      Re: Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Hallo Eve,

danke für Deine Antwort. Sie hat gestern versucht, mich 15mal telefonisch zu erreichen. Normal ist das nicht. Ich schreib ihr heute mal die Meinung. Die Telefone hab ich bei mir abgesteckt, das Handy ist im Ruhemodus. Sie will mir nur sagen, wen sie getroffen hat und dann leiert sie wieder ihre übliche Telefongeschichte und alles, was ich schon 100mal gehört habe, wieder runter. Und wenn ich sage: ich muss jetzt aufhören mit telefonieren, fängt sie mit einem neuen Thema an. Ich leg jetzt einfach mal auf, damit sie das lernt. Ich schreibe jetzt eine E-mail an die Tagesklinik, aber den text hab ich soeben wieder vergessen...

Gruss die Herbstfee79

PS Bin froh, wenn ich andere neue Leute kennenlerne und mich nicht mehr so oft mit ihr beschäftigen muss. Normalerweise muss man das selbst merken, wenn man einen nervt oder nicht.
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Post Sun, 03.Dec.06, 18:37      Re: Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Hi HF!

Quote:
Normalerweise muss man das selbst merken, wenn man einen nervt oder nicht.

Nein, das merken nicht alle, oder sie wollen es nicht merken...

Ich denke, es ist Dein gutes Recht, ihr bei 15maligem Anklingeln ganz in Ruhe, aber sehr deutlich zu sagen, dass Dir das zu viel wird und Du das nicht mehr bewätigen kannst; sie möchte sich doch bitte außer Dir anderen Bekannten zuwenden.

Dann hast Du einfach nicht mehr soviel Zeit. Wenn sie es nicht versteht, die "Platte mit Sprung" auflegen und immer wiederholen: Es wird Dir zuviel, Du packst es nicht, es tut Dir leid, aber... Du musst sie ja deswegen nicht fallenlassen. Falls sie Dir Schuldgefühle einreden möchte, kannst Du ihr ja sagen, dass Du immer noch für sie da bist, aber eben nicht ständig und ausschließlich, weil das über Deine Kraft geht - und wieder die Platte mit Sprung ablaufen lassen. So etwa würde ich es wohl machen.

Gruß, Eve
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herbstfee79
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Post Mon, 04.Dec.06, 8:17      Re: Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Hallo Eve,

danke für Deine Hilfen. Also ich würde jetzt mal an den Infobriefkasten des BKHs, wo wir uns kennengelernt haben, schreiben. Normalerweise müssten sie sich drum kümmern, dass sie nicht so hilfos ist. Aber die Leute haben sie dann auch entlassen, dann vorgeschlagen, wir sollten in eine Tagesstätte gehen. War aber nur, um Kontakte zu halten. In Augsburg ist es schwer, neue Leute kennenzulernen.

Gestern z. B. hat sie mir 5mal geSMSt, dass sie mir unbedingt was sagen will - so dass ich sie anrufen musste, sonst hätte sie mir das noch x-mal weiter geschrieben. Ich habe ihr auch eine SMS geschrieben, dass ich mich selbst um mich kümmern muss und eigentlich erst ab Dienstag wieder für sie da sei. Nur Dienstag aber.

Jetzt war es nur ein kurzes Telefonat. Aber wieder ne Sorge auf mich abgelegt. Und ich weiss nicht, ob ich ihr überhaupt glauben kann, oder ob ihre Eltern tatsächlich so sind, was sie sagt. (Die Eltern machen angeblich sämtliche Dinge kaputt, die wir geplant haben.) Wie auch die anderen Personen. Sie ist ständig in Betreuung bei einem Psychiater. Früher war er für alles zuständig. Bis sie gemerkt habe, dass ich offenbar die Probleme auch so gut lösen kann und rund um die Uhr zu erreichen bin.

(Ich lese jetzt auch paar Threads durch, wo man neue Leute kennenlernt. )

Gruss die Herbstfee79
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Post Mon, 04.Dec.06, 9:01      Re: Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Kurze Ergänzung:

Ich habe an das BKH nun geschrieben, sie sollen mir mitteilen wo man Betreuerpersonen findet, die beruflich die Leute betreuen. Ansonsten müsste ich mich im Internet durchfragen... (falls ich keine Nachricht erhalte), oder vielleicht hast Du dazu einen Tipp?!

Hoffe doch, man kann mit ihr eine normale Freundschaft wieder führen.

Gruss die Herbstfee

PS Du hast mir super geholfen Smile
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Post Mon, 04.Dec.06, 13:17      Re: Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Hallo HF,

Deine Behühungen in allen Ehren, aber ob es nun gerade Deine Aufgabe ist, ihr einen Betreuer zu besorgen - da hab ich so meine Zweifel. Sie ist doch nicht entmündigt und volljährig wohl auch? Deshalb würde ich auch nicht uferlos suchen für sie.

Zieh Dich so behutsam wie möglich zurück und versuche Dich vor Manipulationsversuchen, wie, an Deine Verantwortung zu appellieren, zu schützen, indem Du nicht jedesmal anspringst, wenn sie Alarm schlägt. Sonst weiß sie bald, wie sie Dich packen kann.

Nicht einfach, aber meinem Empfinden nach höchste Zeit, Dich ein Stück weit zu befreien. Wie schon gesagt: Du kannst, willst und solltest ihr keine Therapeutin ersetzen - eventuell müsstest Du ihr das mal so klar sagen.

Gruß, Eve

P.S. Freut mich, wenn ich Dir helfen konnte. Smile
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Post Mon, 04.Dec.06, 15:35      Re: Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Hallo Eve,

sie ist 10 Jahre älter als ich und nicht entmündigt. Aber sie macht z. B. Dinge, die sie zu ihrer Sicherheit lieber sein lassen sollte. Damit ist sie auch schon paarmal auf die Nase gefallen - aber gelernt hat sie daraus nichts. Im Gegenteil. Man kann sie überhaupt nicht mehr alleine lassen. Sie hat null Ahnung von Gefahren, will eben Dinge auch machen, die unrealistisch sind. Z. B. Kinder. Dabei kann sie, wie Du sicherlich auch erkennst, keine Probleme selbst lösen.

Außerdem lebt sie noch bei ihren Eltern. Wen sie aber nicht mehr da sind, steht sie so ziemlich allein auf der Welt. Mit ihrer abwertenden Bemerkung ist sie nicht mehr meine echte Freundin. Ich bin in ihrem Augen wirklich die Betreuperson, wie Du schon sagtest.

Ihre Eltern haben sie bisher nur in die Tagklinik verwiesen, aber geholfen hat das gar nicht. Und ich suche nun Ersatz für "meine Posten" bei ihr. Eines Tages werde ich mich wirklich von ihr lösen. Ich glaube, Du hättest bestimmt dasselbe vor an meiner Stelle.

Grüsse

die Herbstfee
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Post Mon, 04.Dec.06, 19:09      Re: Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Hallo HF!

Verstehe, sie ist wirklich betreuungsbedürftig, das habe ich auch vorher schon verstanden - nur kann es kaum DEINE Aufgabe sein, einen Betreuer zu organisieren, meine ich. Sie hat immerhin Eltern.

Etwas anderes ist es, wenn Du sagst, Du fühlst Dich einfach nur wohl, wenn es Dir gelingt, sie sozusagen in die Hände eines Betreuers abzugeben. Dann ist es auch in DEINEM Interesse, einen derartigen für sie zu finden und somit ja auch ok.

Der Haken ist, dass Du dann von innen heraus gezwungen bist, jemanden zu organisieren. Nun gut, dann müsstest Du Dich an die entprechenden Institutionen wenden, um Dich zu erkundigen, wo und wie Du das bewerkstelligen kannst.

Eines Tages ganz lösen? Das kannst - und solltest - Du nur selbst entscheiden. Ich denke, Schuldgefühle brauchst Du deswegen nicht zu haben, denn Du willst Deiner Bekannten doch nichts Böses; Du hast aber auch nicht die Verpflichtung übernommen, indem Du Dich mit ihr angefreundet hast, lebenslang an ihrer Seite zu sein.

Gruß, Eve
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Post Tue, 05.Dec.06, 8:18      Re: Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Hallo Eve,

also seit ich ihr die SMS geschrieben habe, dass ich mich auch mal um mich selbst kümmern muss - seitdem belastet sie mich nicht mehr so mit ihren alltäglichen Sorgen, die sie ganz gut mit ihren Eltern lösen könnte... Wir haben uns gestern nur 15 min getroffen, weil ich sagte, ich muss lernen... Das mit der Betreuerin lass ich jetzt sein. Wenn ich ihre Mutter gewesen wäre, hätte ich eine engagiert. Danke für Deine Tipps Smile.

Aber es ist sehr schwierig eine Freundin zu haben, die überhaupt nicht weiss, was sie will. Zum Beispiel habe ich mich für eine Fotomesse angemeldet, sie wollte da auch mit, und jetzt sagt sie, dass sie vorher Weihnachtsfeier hätte... Also muss ich einen Teilnehmer wieder absagen. Ich will in Zukunft einige Vorhaben verschweigen, weil es manchmal auch Dinge sind, die ich nur allein machen möchte. Ich glaube sogar, dass sie nur auf die Fotomesse wollte, um mal wieder von ihren Eltern wegzukommen. Die Fotomesse ist nur etwas für Fotofreaks.

Ich habe übrigens auch schon einige Freunde verloren, die sich gar nicht mehr melden - damit muss ich auch klar kommen. Aber es gibt neue Leute Smile. Nur schade, dass meine Freundin nichts anwendet, was man in der Tagklinik so gesagt bekommen hat.

Gruss die Herbstfee
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Post Tue, 05.Dec.06, 13:16      Re: Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Hallo HF!

Tja, dass Deine Freundin nichts von dem anwendet, was ihr gesagt wurde - ich kann mir's vorstellen, wie es Dich fuchst manchmal. Aber auch hier gilt schon wieder Wink : Nicht Du bist die Therapeutin (oder die Erzieherin oder die Mami Smile ).Lass sie selbst ihren Weg finden und gehen. Alles, was Du ihr aufdrücken würdest, würde sie eh nur halbherzig mitmachen, meinst Du nicht?

Sorg' für Dich, schaff' Dir Deine Freiräume wie z. B., indem Du auf eine solche Messe allein gehst, wenn Du Dich damit freier fühlst. Und tu es ohne schlechtes Gewissen. Wenn Du im übrigen noch zur Verfügung stehst, wenn sie Dich tatsächlich braucht, und manchmal eben auch aus reiner Freundschaft - und so schätz' ich Dich ein - dann tust Du, was Du tun kannst.

LG, Eve
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Post Tue, 05.Dec.06, 21:47      Re: Problem mit einer hilflosen Freundin Reply with quoteBack to top

Hallo Eve,

sie lebt in ihrer eigenen Welt. Da gelten Gesetze, die sie für richtig hält. Als Antwort von den Versorgungsämtern hab ich erhalten, dass man Hilfspersonen über das Gericht bestellen kann. Aber da ist wohl von Entmündeten die Rede. Das BKH hätte ja auch mal was dazu tun können, eben jemanden ihr zuweisen. Aber weil ich so menschlich bin, hab ich mich ihrer angenommen... Die Ärzte haben das nicht vorgeschrieben.

Am Anfang war unsere Freundschaft auch ganz gut, da bin ich von ihr nicht so oft beansprucht worden. Seit diesem Jahr sagt(e) sie mir nämlich ständig Dinge, die in dem Augen einer normalen Person Probleme sind, die man wieder gerade biegen muss. Am Ende stellt sich doch immer heraus, das alles ganz anders ist, als sie erzählt. Dieses ist mittlerweile zu oft passiert - daher meine Entscheidung zur Auflösung der Freundschaft so behutsam.

Jedenfalls werde ich wirklich tun, was wir zusammen beschlossen haben. Habe jetzt die Frau von der Fotomesse auch ganz eindeutig gesagt, dass ich beim nächsten Male nur mich selbst anmelden werde.

Vielen Dank nochmals für Deine nette Hilfe. Vielleicht kann ich Dir ja auch mal bei einer Sache helfen.

Gruss die Herbstfee
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