wie was wo wann warum???

Guest W

hi,

wie aus anderen threads von mir hervorgeht, kämpfe ich derzeit um meine berufliche zukunft. schlechte aussichten. und ich kämpfe mit blokaden im kreativen sektor.

ich bin im prinzip ein kreativer mensch. ob es nun die bildliche darstellung ist (zeichnen, malen, grafik, 3d....) oder die schriftliche (texte, gedichte, romane...) möchte als grafikerin arbeiten und will einen roman schreiben. aber die berufliche aussichten sind katastrophal und was das schreiben betrifft bin ich blokiert, weiß nicht was ich wie schreiben soll. nichts ergibt einen sinn.

ich bin soweit, an der gesamten existenz meiner talente und meiner träume zu zweifeln. kann ich gar nicht schreiben? war mein traum ein buch zu schreiben ein großer irrtum? sind meine talente bildlicher art sinnloeses beiwerk in einer zeit wie heute?

es greift immer schlimmer um sich. ich male nicht mehr, ich zeichne nicht mehr, ich schreibe nicht mehr, ich dichte nicht mehr. ich weiß nicht mehr, ob ich das alles noch will. ich kann es nicht mehr. ich mache es nicht mehr. zwar weiß ich daß ich es kann und ich auch wirklich gut bin - soweit kann ich es beurteilen (und andere auch) - aberi ch glaube nicht mehr daran. oder anders formuliert: ich glaube nicht mehrdaran, dass es in der heutigen zeit irgendeinen wert hat.

ich merke wie ich geistig abstumpfe. wenn ich die hunderte stellenangebote durchgehe sehe ich, dass leute die völlig unkreativ sind einfach viel mehr gebraucht werden. buchhalter, lohnverrechner, manager, pharmareferenten... es ist eine kalte emotionslose berufswelt. was habe ich da für einen sinn? was haben meine talente und fähigkeiten udn mein wissen für einen sinn? ich bin kein organisationstalent, was das geschäftliche betrifft stehe ich daneben, ich habe es versucht - aber völlig versagt.

ich bin an einem punkt angekommen, wo ich das gefühl habe, mein ganzes wesen, meine ganze existenz, mein ganzes sein in eine neue richtung lenken zu müssen. aber in welche? ich weiß nicht merh, ob ich um meine talente kämpfen soll. ob es sinn hat, energie und kraft aufzuwenden um wieder zugang zu diesen schätzen zu finden, oder ob es in der heutigen zeit eh besser ist, nüchtern zu werden und halt einen job zu machen um der gesellschaft nicht auf der tasche zu liegebn und nicht als schmarotzer betrachtet zu werden.

ich blicke in einschlägige (grafikbranche) lektüre und höre, wie arbeitsplätze abgebaut werden - noch und nöcher - weil man in der momentanen lage eben zu kämpfen hätte. hoffnungslos. ich sehe immer weniger zukunft. ich überlege, etwas anderes zu machen. etwas komplett anderes. aber ich weiß nicht was. ich fühle mich sterben. ich fühle mich dumm werden. ich fühle schuld.

manchmal habe ich für wenige minuten hoffnung, sehe ziele, aber das ist nur kurz. es ist utopie. den leuten in meiner umgebung zeige ich nicht, wie ich hadere und fühle. sie könnten mir auch nicht helfen. ICH muss ja wissen was ich tun möchte. insofer niwrd mir ja hier uach keiner helfen können.

warum ich es dann schreibe? weil es gut tut.

sporadischer Gast 5 ,

Also, ich habe mich in diesem Text selbst wieder erkannt.....hmm, ich kenne diese Phase, wenn man das so nennen kann. Naja, bei mir ist in einem Jahr auch sehr viel passiert..und seitdem hänge ich in der Luft. Ich wollte auch sowas wie Grafikerin werden, oder etwas mit Werbung machen....aber naja....es ist wirklich sehr schwierig in dieser Branche...
Außerdem ist es ja so, dass man keine Motivation mehr hat....
Weißt du, was mir sehr hilft? Meinbe eigene Mitte zu finden...
Ich habe in letzter Zeit viele Sachen über Meditation oder das Tao gelesen....vielleicht hilft dir sowas ja auch?!
Schön langsam, füge ich mich nämlich in das Leben wieder ein...und schön langam kann ich auch wieder schreiben (schreibe selbst sehr gerne...Gedichte Kurzgeschichten usw.).
Und naja, ich habe mich einfach mal ein bisschen zurückgezogen, mal in mich gehorcht. Mal darauf geachtet, was ich will...und naja, ich hoff ich bin auf dem richtigen Weg!
Also, ich hoff, ich konnte dir vielleicht ein wenig helfen.....aber du kannst mir auch mal eine e-mail schicken, wenn du noch fragen hast!

Also...lächel mal, weil allein, wenn man lächelt, sieht vieles schon anders aus! Very Happy

Guest W

hi,

oh danke danke danke. auf eine antwort habe ich nicht gehofft. und dass es jemand anderem ähnlich geht - damit habe ich nicht gerechnet.

ich merke, dass ich im moment generell den bezug zu mir verliere. in jeder hinsicht. ich weiß, ich muss wieder ich werden. innere ruhe finden. ins lot kommen. aber irgendwie schaffe ich das nicht - oder habe ich angst davor? wie alles was derzeit läuft bin ich ein einziger verdrängungsmotor geworden. ich will ruhe - gönne mir keine. eigentlich plane ich die ganze zeit dinge die ich nicht einhalte und dadurch stecke ich im permanenten gefühl des versagens, was mich wiederum daran hindert, mir auszeit zu nehmen weil ich das ja am allerwenigsten verdient habe. und selbst das zu wissen hilft mir nicht. genau jetzt plane ich nämlich auszeit, ruhe, innere einkehr, meditation... ich werde es nicht einhalten weil ich mittlerweile ein riesen schuldenkonto hab voll dinge die ich tun muss. aber auch davon wird nichts erledigt werden. ich stecke im moment nur noch den kopf in den sand und hoffe, dass sich die welt von selbst erledigt. keinem ist klarer als mir, wie falsch das ist. aber ich kann einfach nicht mehr anders.

wenn ich nicht pansiche angst vor der zukunft habe, dann stille resignation. hoffnung... seufz... hoffnung worauf? wieder irgendeinen job durchdrücken, für ein paar monate oder jahre - bis ich eben einfach nicht mehr kann, zusammenbreche...

und so kluge ratschläge: dann suche etwas was dir gefällt!!! ist ja toll. auf das wäre ich ja nicht gekommen. vor allem das arbeistamt wird dafür verständnis haben...

eigentlich will ich ja schon kreativ bleiben/werden. gut geht es mir nicht mit dieser unterdrückung meines selbst. vielleicht ist das sogar der schlüssel zu meiner essstörung. aber derzeit habe ich einfach den schlüssel zu meinem inneren verloren. was ich mache tu ich nur mehr, um die bedürfnisse anderer zu befriedigen. einen job suche ich nur mehr, um das arbeistamt still zu kriegen, bewerbungen schreibe ich nur, um vor meinen bekannten und verwandten nicht schlecht dazustehen. für mich selber? nein! ich will zwar unbedingt arbeiten, aber ich sehe keine hoffnung. ich führe ein alibileben. und wenn ich nicht mal diese "äusseren bedrüfnssse" stillen kann - ergo job suche/bewerbung - fühle ich mich erst recht tranig. ich bin dann manchmal total perblex, wenn mich meine leute noch immer mögen. wenn mein freund öfter als je zu mir sagt wie sehr er mich liebt. wenn ich meine probleme meiner mutter, meinen schwestern oder freundinnen schildere und die mich deswegen nicht mies machen sondern sogar verständnis aufweisen oder zu helfen versuchen. ich merke dann, dass ich mir den ganzen druck nur selber mache... ihn abstellen? geht nicht, weil wo sie doch so zu mir stehen kann ich sie doch nicht enttäuschen....

ich weiß grad nicht was ich mehr brauche: einen job oder eine therapie.

sporadischer Gast 5 ,

Also, ich verstehe dieses Gefühl genau. Ich bin in der gleichen Situation. Ich weiß nicht was ich arbeiten will, weil ich nicht weiß was ich will. Das Arbeitsamt hat natürlich kein Verständnis für sowas...ich könnte ja Kellnerin werden oder so...aber naja, ist auch nicht das wahre.
Ich kenne auch diesen Druck, bzw. diese Schuldgefühle wenn man sich was vorgenommen hat und das wieder nicht tut...aber glaub mir....irgendwann ist der richtige Zeitpunkt da.
Bei mir ist es so, dass ich jetzt anfange, endlich wieder was für mich zu tun, und nicht für andere Leute. Ich will mein Leben in die Hand nehmen...und ich hoffe das ich es auch hinbekomme....auch bei mir gibt es immer noch Phasen, wo ich keinen Sinn in dem ganzen sehe, und mir denke, für was soll ich mich eigentlich anstrengen??? Und ich denke mir auch oft, dass ich schuld bin, das das alles so ist, wie es ist...
Aber naja, jeder hat mal schlechte Zeiten...und es kann ja dann nur besser werden *g*
Also, mach dir keine Schuldgefühle...es kann nicht immer glaich alles funktionieren...
Ich habe vor 2 Monaten ca. einen Berufsorientierungskurs gemacht....dort waren viele Leute mit den gleichen Problemen wie du und ich...es hat mir viel geholfen, als ich gesehen habe, dass es nicht nur mir so geht..und manche haben viel schlimmere Probleme gehabt als ich...da hab ich mir dann auch gedacht, warum ICH mir eigentlich Sorgen mache....
Schau doch mal, ob es sowas in deiner Gegend auch gibt....weil man macht dort ziemlich viel..auch für das Selbstbewußtsein usw.

Also, übe nicht so viel Druck auf dich selber aus...keiner ist perfekt, und mann muss auch nicht immer den anderen beweisen, dass man stark ist, und alles alleine schaffen kann....es ist zwar "schlimm" sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht, aber es geht einem dann wirklich besser...
Das ist das gleiche wie "die eigene Mitte zu finden". Weil Wahrheit und Erkennen, ist zwar schmerzhaft, aber wenn man sich einmal den Problemen stellt und sie von einer anderen Perspektive sieht, sind manche gar nicht mehr so schlimm...

Ich rate dir, einfach mal zu entspannen, Füße hochlegen, oder ein gutes Buch nehmen und lesen...egal was....etwas was du FÜR DICH tust....und erst wenn du wieder ein bißchen Energie getankt hast, kannst du dich um deine Probleme kümmern....weil sonst schafft man es schwer. Also gönn dir eine Auszeit! Sie wird dir gut tun! Und dann kannst du wieder viel mehr schaffen!!!!!!

Und ich weiß auch, dass du das kannst!

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