Wieder schwanger und diesmal fällt es mir sooo schwer!

Forums-InsiderIn 262 Hessen W, 30

Hallo!!

Ich weiß nicht wie ich anfangen soll..

Im Jahr 2004 / Juli, hatte ich meine erste Abtreibung. Es ist mir damals verdammt schwer gefallen, diese Entscheidung zu treffen, überhaupt an den Punkt zu kommen, abtreiben zu können, aber im nachhinein, war es damals richtig, da ich ich genau wußte, dass ich überfordert sein würde. Das meine Kids darunter leiden würden, ich keinem mehr gerecht werden würde... Ich konnte/kann mit meiner damaligen Entscheidung sehr gut leben. Hab mich zwar gequält bis zum äußersten, hab jedes Gefühl zugelassen, mit mir gerungen und konnte trotzallem 100 % hinter meiner Entscheidung stehen.

Und jetzt???????? Jetzt bin ich wieder schwanger und ich glaube nicht, dass ich nochmal so 100 % hinter meiner Entscheidung stehen kann.

In mir kämpfen im moment soviele Teufel und Engelchen, das ich nicht weiß wo mir der Kopf steht. Es spricht so viel dagegen, gegen das Kind, aber mein herz weint ohne ende...

Leider möchte mein Partner kein Kind mehr... und kann und will sich das auch nicht vorstellen. Und ich möchte auch auf der einen Seite kein Kind bekommen, was dann auf Kosten der Familie und meiner Beziehung geht. Denn unsere Beziehung und unsere Familie ist schon toll.

Aber er fühlt sich dem nicht gewachsen. Und ich alleine auch nicht. Denn ich denke, es würde alles zerbrechen, wenn ich gegen seinen Willen das kind bekommen würde.

Ist das fair gegenüber unseren gemeinsamen Tochter??? Gegenüber unserer Beziehung?

Ich habe im Moment auch keine Argumente, kein Entgegensetzen zu seinen "rationellen Gedanken". Er hat ja Recht.

Wenn ich vom Verstand her alleine entscheiden könnte, dann würde ich das Kind nicht bekommen. Aber mein Gefühl schiesst diesmal ganz schön quer.

Ich bin so durcheinander... Ich hab ihm gesagt, dass ich nicht einfach so entscheide, ohne seine Sichtweise mit in Betracht zu ziehen, aber ich merke, dass ich nicht in der Lage ist, sich irgendwie nur Ansatzweise in mich reinzuversetzen. Deshalb fühl ich mich ganz schön ungeliebt und alleingelassen. Auch wenn ich auf der anderen Seite weiß, dass nur ich alleine eine Entscheidung treffen muss.

Wie sortiere ich mich... hab grad das Gefühl, dass meine Tränen mich überrollen und ich überhaupt keinen klaren Gedanken fassen kann.

Ich hoffe, ich finde hier irgendjemand, der mich durch sein Fragen, weiterträgt, an einen "neue Stelle"... ich komme im Moment aus meinem Kreisel nicht raus. Ich brauche eine Hand...

Man das hört sich vielleicht doof an.. aber anders kann ich es nicht beschreiben...

traurige Grüsse
Mell

Forums-InsiderIn 160 Wien/Umgebung W, 32

Liebe Mell,

ich habe zwar keine Erfahung mit eigenen "Kinderkriegen" , aber ich möchte dir trotzdem meine Gedanken dazu mitteilen.

Vorab jedoch noch: wie lange seit ihr denn schon zusammen(verheiratet) und wieviele Kinder habt ihr?
Warum möchte dein Partner keine Kinder mehr?
Geht es sich finanziell nicht aus oder was sind die genauen Gründe?

Und habt ihr verhütet oder wart ihr eher nachlässig?
War das abgetriebene Kind euch von deinem Partner?

Ich weiss sehr viele Fragen. Embarassed

Das Erste was ich mir gedacht habe, ist einfach - dass das Kind einfach auf die Welt will und es deswegen jetzt (nochmals) kommt und es versucht.

Nein ich bin weder religös, noch anderes.
Aber ich glaube an "irgendetwas" auf dieser Welt.
Ich bin nicht gegen Abtreibung und nicht für "umallesinderWeltdasKindzukriegen".

Aber bei dir/euch, nach lesen deiner Zeilen, kommt mir schon dies in den Sinn.
Irgendeinen Sinn muss es haben!
Weil warum schlägt das Schicksal bei euch zweimal zu?

Ich wünsch dir, deinem Bauch und euch alles Gute und viel Glück bei euerer Entscheidung

LG
kokobiene

Helferlein 137 Vorarlberg M, 45

Was wäre nicht mehr so "toll" in eurer Familie, wenn noch ein Baby da wäre?

Forums-InsiderIn 262 Hessen W, 30

Liebe kokobiene,

nein deine vielen Fragen sind total in Ordnung, nur so kann ich "klar denken" und ein wenig sortieren. Es hilft mir ungemein.

Quote:

Vorab jedoch noch: wie lange seit ihr denn schon zusammen(verheiratet) und wieviele Kinder habt ihr?

Wir sind seit 5 Jahren zusammen. Ich habe in unsere Beziehung einen Sohn mitgebracht, er wird im Januar 12 und er hat eine Tochter, 10, aus erster Ehe. Wir beide haben eine gemeinsame Tochter, die an Heiligabend 3 jahre alt wird.

Quote:

Warum möchte dein Partner keine Kinder mehr?

Er möchte kein Kind mehr, da in unserer Wohnung kein Platz wäre. Seine Bedenken liegen auch darin, dass unsere Kleine leiden könnte, sich nicht mehr so frei entfalten könnte, wenn das Baby bei ihr im Zimmer wäre. Es finanziell natürlich wieder zu einschränkungen kommen würde (ich arbeite seit 1 Jahr wieder halbtags und verdiene auch gut). Und er sich dem allen nicht gewachsen fühlt. Ich denke, er fühlt so, dass kaum geht es uns finanziell wieder besser, wir schon wieder verzichten müssten.

Und natürlich sagt er, 3 Kids insgesamt wären genug.

Quote:

Und habt ihr verhütet oder wart ihr eher nachlässig?

Ehrlich gesagt? Embarassed

Haben wir einmal den Kopf verloren und es hat gepasst...

Quote:

War das abgetriebene Kind euch von deinem Partner?

Ja war es auch.

Quote:

Aber bei dir/euch, nach lesen deiner Zeilen, kommt mir schon dies in den Sinn.
Irgendeinen Sinn muss es haben!
Weil warum schlägt das Schicksal bei euch zweimal zu?

Ja das frage ich mich auch.... diese Gedanken habe ich auch.

Ich hab im Moment auch Angst vor mir selbst, ich weiß selbst nicht wie ich entscheiden soll...

Ich spiele jede Möglichkeit durch und komme trotzdem nicht weiter...

Wir hatten heute eine harte Diskussion. ICh habe mir gewünscht, dass er ein wenig versucht sich in mich reinzuversetzen... er kann es nicht. Ich bin eher die positv denkende und kann mir das auch vorstellen, dass wir noch ein Kind "bewältigen" würden, auch wenn es bestimmt nicht immer einfach wäre. Er ist da ganz anders...

Und ich hab Angst, das Gefühl, wie auch immer, dass ich mich entscheiden muss. Zwischen dem ungeborenem und meinem Partner und Familie.

Egal wie ich mich entscheide, es ist gegen uns.

Mannomann bin ich konfus... sorry...

@Mamox

Danke auch dir für deine Rückmeldung.

Quote:

Was wäre nicht mehr so "toll" in eurer Familie, wenn noch ein Baby da wäre?

Hm was wäre nicht mehr so toll... Die Existenzangst wäre wieder da. Und im Moment die Angst, dass unsere Beziehung das nicht aushält..

Liebe grüsse
Melanie

sporadischer Gast 26 deutschland W, 22

und das kind zur adoption freigeben?

Forums-InsiderIn 262 Hessen W, 30

Hallo Bertha,

nein das würde ich niemals.. das würde ich nicht packen. Dafür bin ich zu egoistisch..

Vielleicht wenn ich eine dermassen Abtreibungsgegnerin wäre und mit dem Spruch "Jeder hat ein REcht auf Leben" plädieren würde.

Aber so sehe ich das nicht. Ich bin schon ganz froh, dass es diese Möglichkeit von Abtreibung gibt, ob für mich oder andere, wo die Situationen auch noch viel viel schlimmer sein könnten.

Ich würde meines Lebens nicht mehr froh werden, wenn ich das machen würde. Dafür liebe ich Kinder viel zu viel. Und allein der Gedanke.. neee..

Liebe Grüsse
Melanie

sporadischer Gast 26 deutschland W, 22

findest du das nicht selber widersprüchlich?

du liebst kinder zu sehr um ihnen bei andern eltern ein stabiles zu hause zu gönnen. wenn, dann darf das kind nur dir gehören.weil du das kind aber nicht willst bringst du es um.

sorry, aber deine argumentation ist für mich absolut haarsträubend.

weißt du was bei einer abtreibung passiert?

weißt du, wieviele potentielle eltern da draußen sich sehnlichst ein kind wünschen?

weißt du, ich wollte es vermeiden dir ins gewissen zu reden. aber ich finde, dass jeder mensch ein recht auf leben hat.

aber abgesehn davon, finde ich auch, dass jeder mensch verantwortung für sich und ein stück weit für andere trägt.

wenn man einmal zu nachlässig war zu verhüten und deshalb ein werdendes leben im keim erstickt hat, ist das schlimm genug.

wenn manaber, entschuldige meine wortwahl, so blöd ist und diesen fehler wiederholt soll man doch zumindest die konsequenzen dafür tragen.
das ist das mindeste was du tun kannst. das kind austragen, und weggeben. oder eben behalten.

abtreibung ist grausam.

Helferlein 113 Österreich W, 26

Hallo Melanie,

Melanie wrote:

Ich würde meines Lebens nicht mehr froh werden, wenn ich das machen würde. Dafür liebe ich Kinder viel zu viel. Und allein der Gedanke.. neee..

aha, und diese Einstellung vertrittst du nicht auch dann, wenn es um Abtreibung geht?

Und Konsequenzen tragen, ja... das kommt mir auch immer in den Sinn wenn es um dieses Thema geht.

Forums-InsiderIn 262 Hessen W, 30

Quote:

findest du das nicht selber widersprüchlich?

Nein finde ich nicht.

Quote:

du liebst kinder zu sehr um ihnen bei andern eltern ein stabiles zu hause zu gönnen. wenn, dann darf das kind nur dir gehören.weil du das kind aber nicht willst bringst du es um.

Es ist für mich kein Mord. Woher weißt du, dass es bei anderen Eltern ein stabiles Zuhause hätte???? Mit dem Ungewissen kann und werde ich nicht leben. Aber deine Sichtweise kann ich auch nachvollziehen, sie passt aber nicht zu mir.

Quote:

wenn manaber, entschuldige meine wortwahl, so blöd ist und diesen fehler wiederholt soll man doch zumindest die konsequenzen dafür tragen.
das ist das mindeste was du tun kannst. das kind austragen, und weggeben. oder eben behalten.

Woher willst du wissen, ob ich diesen Fehler wiederholt habe? Tut mir leid, so ist es nicht.

Und ehrlich gesagt, fange ich hier auch keine Grundsatzdiskussion mit dir an.

Warum, wie es dazu gekommen ist, spielt keine Rolle mehr. Es zählt der jetzige Zustand... jedenfalls für mich.

Und es würde mich freuen, wenn du deine "Nichtachtung" und "Nichtakzeptanz" dem anderen gegenüber, in dem Fall mir, ein wenig überdenken würdest. Vielleicht kannst du ja, andere Meinungen und Gedanken stehen lassen und sie nicht Infrage stellen.

Liebe Grüsse
Melanie

Forums-InsiderIn 262 Hessen W, 30

Hi Avantgarden,

Quote:

aha, und diese Einstellung vertrittst du nicht auch dann, wenn es um Abtreibung geht?

Ja vertrete ich auch dann. Denn, mal allgemein gesprochen, was bringt es einem Kind in eine Welt oder Familie hineingeboren zu werden, wo Überforderung stattfindet. Finanzielle Nöte usw. Ist das verantwortlich? Auch den Geschwistern gegenüber die es dann evtl. schon gibt?

Quote:

Und Konsequenzen tragen, ja... das kommt mir auch immer in den Sinn wenn es um dieses Thema geht.

Es gibt 2 Konsequenzen. 1. Abtreibung und 2. Das Kind bekommen.

gruss
Melanie Wink

sporadischer Gast 26 deutschland W, 22

du schriebst, dass es deine zweite abtreibung ist. zweimal ist für mich eine wiederholung.

es war nicht meine absicht eine grundsatzdiskussion zu führen.

du wolltest meinungen. oder hab ich das falsch verstanden?

und da ist es ja wohl klar, dass nicht alle sagen "ja, treib ab, is ne klasse idee, weiter so!"

meine meinung:
trage das kind aus.

aber scheinbar steht dein entschluss ja eh schon fest.

mord ist zwar für mich keine auslegungssache,sondern einfach die tötung eines lebens.
aber wenn du dich besser damit fühlst, das ganze zu verniedlichen, will ich mich dir nicht in den weg stellen.

Forums-InsiderIn 160 Wien/Umgebung W, 32

Liebe Melanie,

und was sagt dein Partner, dass es nun dass zweite Mal passiert ist und anscheinend halt auf die Welt zu euch will?
Was sagt er dazu?

Und gut ihr wart beide nachlässig (Verhütung), aber dann müsste er auch die Verantwortung dafür tragen, schließlich kann sich Frau nicht selbst schwänger! *jetzt blöd ausgedrückt, ist aber so*

Weisst du ich finde er macht es sich sehr leicht, naja wird dir jetzt auch nicht helfen, gell?

Würde er die Beziehung beeenden, wenn du nicht abtreibst?
Hast du ihn schon mal gefragt ?

Sorry es ist für mich immer wieder nur erstaunlich, dass Mann gerne abtreibt, wenn es ihm nicht in den Kramm passt, aber genau er der Verursacher war, gut bei euch, wart ihr es beide, weil ihr nicht aufgepasst habt.

Ich denke die Entscheidung kannst es nur du treffen, wenn du hier schreibst und deine Gedanken ausstauscht, dann hilft es dir ja vielleicht.

Alles Gute nochmals
kokobiene

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

Was ist denn mit Verhüten???

Einmal kann ja passieren.

Aber ein zweites mal? Und Du bist ja auch nicht gerade ein Teenie?

Für mich sind alle Deine Gründe in der jetzigen Lage keine Kriterien das Kind abzutreiben und da kommen wir wieder auf die Verhütung zurück? Warum hat Dein Partner nicht auch aufgepaßt?

Und vielleicht magst Du noch maletwas genauer erzählen wor in für Dich die Überforderung liegt? Ein Kind mehr oder weniger? Spielt das eine große Rolle?

Ich bin übrigens auf Deinen ersten Beitrag eingegangen. Falls es doppelt Fragen gibt, ignorier meine.

Forums-InsiderIn 262 Hessen W, 30

Hi Bertha,

Quote:

und da ist es ja wohl klar, dass nicht alle sagen "ja, treib ab, is ne klasse idee, weiter so!"

Nein das will ich auch nicht.

Quote:

aber wenn du dich besser damit fühlst, das ganze zu verniedlichen, will ich mich dir nicht in den weg stellen.

Ich verniedliche nichts. Aber für mich gehören mehrere Kriterien dazu, mich für irgendwas zu entscheiden.

Und abzuwägen, was nun besser ist für mich und für alle, ist gerade nicht so leicht.

LG
Melanie

Helferlein 113 Österreich W, 26

Du hast da was falsch verstanden: würdest du diese Einstellung auch Abtreibung betreffend vertreten, würde Abtreibung überhaupt nicht in Frage kommen. Du liebst Kinder nicht genug, als dass du nicht gut damit leben könntest, eins abzutreiben.
Und die Konsequenz wäre, das Kind zu bekommen.

Überhaupt hab ich das Gefühl, dass es da viel mehr um die Wünsche deines Partners geht... und einmal ehrlich, nicht genug Platz zu haben - was sowieso relativ ist - ist nun wirklich kein Argument. Ich nehme an, dir geht es hauptsächlich darum, dass du Angst hast, ihn zu verlieren? Oder sind die genannten Argumente für eine Abtreibung auch deine eigenen?

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