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Soulsurfer
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Post Thu, 28.Dec.06, 11:49      Totale Ich-Bezogenheit Reply with quoteBack to top

Hey zusammen!

Ich war länger nicht hier aber ich brauche mal euren Rat bzw. eure Meinung. Mir fällt immer mehr auf wie egoistisch und ich-bezogen die meisten Menschen sind, leider auch meine Freunde und mittlerweile bin ich lieber alleine als mir stundenlang anhören zu müssen was sie tolles und aufregendes gemacht haben. Wenn ich dann mal was erzählen will, weil mein Leben ist eigentlich auch recht aufregend und ich habe viel zu erzählen, interessiert das lustigerweise keinen.....

Wenn ich zum Beispiel erzähle: "Ich hab gestern eine tolle Band gesehen" kommt nicht die Frage: "Echt? Wen denn?" Sondern es wird einfach ignoriert. Oft, wenn ich mal was von mir erzähle, was ich erlebt habe oder was ich denke oder so wird das einfach ignoriert oder die Person erzählt sofort wieder was von sich ohne auch nur ein bißchen auf mich einzugehen.

Nun meine Frage: Wie kann das sein?? Bin ich einfach mit den falschen Leuten befreundet? Gibt es da draußen Menschen, die wirklich noch Interesse an ihrem Gegenüber haben? So langsam denke ich, es ist besser alleine zu sein als sich immer wieder mit solchen Leuten zu treffen...

Habt ihr auch Erfahrungen mit solchen Menschen? Besonders schlimm finde ich es, wenn ich über Monate für einen solchen Menschen da war der sich in einer Krisenzeit befand. Hab ich dann aber mal ein Problem wird weder zugehört noch auf mich eingegangen. Ist das heutzutage der Normalfall?

Ich freue mich auf eure Meinungen, Geschichten und Anregungen grinsend

Euch allen einen Guten Rutsch ins Jahr 2007!

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Avantgarden
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Post Thu, 28.Dec.06, 13:14      Re: Totale Ich-Bezogenheit Reply with quoteBack to top

Hallo Soulsurfer,

ich weiß genau was du meinst, auch mir fallen solche Dinge in meinem Leben oft auf, und auch ich weiß nicht, wie ich damit klarkommen soll. Jeder ist sich selbst der nächste, sie nehmen sich einfach viel zu wichtig und ihnen fehlt einfach das Gespür für andere. Nur, wo bleibt da die Freundschaft? Es gibt mittlerweile gerade noch 3 Menschen, die mir als Freunde wichtig sind, von denen aber auch nur eine die Fähigkeit besitzt, wirklich zuzuhören und mitzufühlen.
Mir fehlt oft einfach nur die Frage "wie geht es dir?", und zwar nicht als Höflichkeitsfloskel, sondern gestellt weil es jemanden wirklich interessiert. Aber da ist oft die Angst, zu hören, dass es nicht so gut geht und dann muss man ja irgendwie drauf näher eingehen und das ist schon wieder viel zu mühsam.
Ja, und entweder darf man sich spannende und lustige Erlebnisse aus ihrem hochinteressanten Leben anhören oder man darf die Kummerkasten-Tante spielen und sich stundenlang ihre Sorgen und Probleme anhören - was ja im Prinzip völlig ok wäre, könnte man das gleich auch ab und zu von ihnen erwarten. Ich werde nie vergessen, dass ein guter Freund vor längerer Zeit, als ich ihm erzählt habe, dass es mir psychisch total schlecht geht (depressiv), mir noch einen Vortrag darüber gehalten hat, dass ich doch eh alles habe (wörtlich) und mich um Himmels Willen nicht so anstellen soll (sinngemäß). Na gut, ich habs ihm auch verziehen, mehr deshalb weil ich damals nicht einmal die Kraft hatte beleidigt zu sein, und dann irgendwann ist es ja auch verjährt sozusagen zwinkernd..
Und ich bin blöd genug und hör mir seit Jahren regelmäßig Probleme über Probleme an, die er mit seiner egoistischen Partnerin hat, und hab selber eigentlich keine Lust mehr, mich mit einem größeren Problem einmal an ihn zu wenden - denn seine sind immer viel schlimmer.

Jedenfalls bin ich mittlerweile echt so weit zu denken, dass es nur wenige Menschen gibt, die nicht von ihrem übergroßen Ego überwältigt durch die Welt gehen. Weiter weiß ich im Moment leider auch noch nicht, ich bin nur froh, dass es doch noch (wenn auch offenbar wenige) Menschen gibt, die das Wort Freundschaft richtig definieren und auch danach leben. Manchmal trifft man auf so jemanden, und das ist dann wirklich ein Lichtblick.

Tut mir übrigens leid, wenn ich hier frustriert und negativ klinge, aber dieses Thema kam mir sehr gelegen, und ausserdem hatte ich offenbar wieder zu viel Zeit zum Nachdenken in den letzten Wochen Rolling Eyes

LG!

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'Das ist nur deine Phantasie' rief ich, 'die macht dich noch mal verrückt'
Da hat sich meine Freundin nach einem Stein gebückt.
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vita
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Post Fri, 29.Dec.06, 8:50      Re: Totale Ich-Bezogenheit Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich glaube, dass unsere schnellebige Zeit keine tiefsinnigeren Gespräche erlaubt. Es stürmen so viele Eindrücke auf die Menschen ein und sie hasten von Erlebnis zu Erlebnis ohne wirklich innezuhalten.

Für ein wirklich gutes Gespräch muss man sich ja die Zeit nehmen und Zeit hat kaum mehr jemand.

Es gibt natürlich noch Menschen, die ein gutes Gespräch würdigen, jedoch muss man die suchen. Dabei sind Gemeinsamkeiten wichtig. Ich kann mich nicht mit einem Menschen unterhalten, den nur das Geld und das Einkaufen interessiert, da meine Interessen ganz woanders liegen.

Ich muss nicht mit jedem auskommen und brauche mich nicht mit Leuten aufzuhalten, die mich nicht erfreuen. Und ich muss rausgehen und mich auf die Suche machen.

Ich glaube tatsächlich, dass wenn man wenigstens einen Freund hat, dann ist man schon reich beschenkt.

Allen ein gutes 2007.

lg
vita
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Soulsurfer
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Post Sat, 30.Dec.06, 16:14      Re: Totale Ich-Bezogenheit Reply with quoteBack to top

Danke für eure Antworten grinsend Ja, da ist was dran, man kann sich heutzutage schon sehr glücklich schätzen wenn man einen guten Freund hat.... Ich habe zu lange den Fehler gemacht, mich mit Leuten zu befassen, die keinerlei Interesse an mir hatten und es stimmt, man muß sich nicht mit jedem verstehen. Ich habe mir fest vorgenommen, von nun an keine Zeit mehr mit Menschen zu verbringen die endlose Monologe halten und es noch nicht mal bemerken würden, wenn mir in der Zeit eine Palme aus den Ohren wächst zwinkernd..

Und ich werde mich auf die Suche begeben, nach Menschen die wirklich noch zuhören können und die die Frage: "Wie geht es dir?" ehrlich fragen.....

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Der_Graf
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Post Sat, 30.Dec.06, 16:19      Re: Totale Ich-Bezogenheit Reply with quoteBack to top

Soulsurfer wrote:
Hey zusammen!

Ich war länger nicht hier aber ich brauche mal euren Rat bzw. eure Meinung. Mir fällt immer mehr auf wie egoistisch und ich-bezogen die meisten Menschen sind, leider auch meine Freunde und mittlerweile bin ich lieber alleine als mir stundenlang


Ich kenne das auch. Und es geht mir auch der maßen auf Sack das ich all diese Menschen auf den Mond geschossen und kein Kontackt mehr zu denen habe. Weil ich für mich selber gemerkt haben das sie mir nicht gut tun. Ich bin auch viel lieber für mich, und finde das auch irgendwie schöner so.
Dieses ICH bezogen sein ist aber völlig normal. Diese menschen haben eben ein Gesundes EGO. Was sich in der heutigen Zeit einfach besser durchsetzt als das nachdenkliche. Diese Menschen höhren sich gerne Selber reden.(hilft bei Bewerbungsgespächen ungemein).
Oder anders Gesagt:"Wenn jeder an sich selber denkt, ist an jeden gedacht!!!".
Richtig gemein ist wenn du sie beim reden ignorierst. Damit entziehst du denen Ihre tolle "ich bin so toll" Plattform. Wenn die das dann nicht merken, geh besser und lass sie reden. Solche allein unterhalter haben oft kein Sinn für das was um sie rum passiert und verstehen vielles einfach nicht.
Ansosten wenn's dir mal zu sehr auf den Kecks geht. Kannst du manche von denen ganz gut ärgern oder provozieren in dem du Sie auf eine zynische Art mit Retorischen Fragen nervst. (" Ja ist ist das Wirklich so ? Ja Wirklich ? ..... Ja wenn du das so siehst ?" ) Das macht schon manchmal Spaß. Und kann helfen dem anderen zu zeigen wie man sich genernt fühlt.
Allerdings kann man sich damit selber auch schnell unbelibt machen weil der andere nicht versteht was er "Falsch" macht.
Nach meiner Erfahrung bleiben Ich-Menschen meistens Ich-Menschen. Du könnstets dich langfristig nach Menschen umschauen die eher so sind wie du. Du weißt ja wie du sie erkennst.

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"...der Graf, ist kein Punkrocker, er ist Vampir...."

Last edited by Der_Graf on Sat, 30.Dec.06, 16:24; edited 1 time in total
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Ichwünschtichwärtot
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Post Sat, 30.Dec.06, 16:21      Re: Totale Ich-Bezogenheit Reply with quoteBack to top

Hallo Soulsurfer,
schau dir mal meinen Beitrag unter Ängste/Panikattaken an. Ich denke ich weiß wie du dich fühlst. Wink

Alles Liebe
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Eve12
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Post Sat, 30.Dec.06, 16:26      Re: Totale Ich-Bezogenheit Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen!

Eine solche Freundin darf ich auch die meine nennen! Rolling Eyes
Wenn ich es wage, über Stress zu reden, kommt unweigerlich: "Andere haben auch Stress". Und dass ich jammere, über das was eben alle haben - und natürlich besonders sie...

Ich habe deshalb, regelrecht verunsichtert, mit einer anderen Freundin darüber gesprochen; die sagte ganz erstaunt: "Ich finde nicht, dass du jammerst!". So, also kann es wohl doch nicht mein Problem sein...

Diese Freundin wird auch immer lauter und schneller während des Redens, unterbricht sehr häufig, so dass ich oft den Eindruck habe, ein anderer kommt gar nicht zu Wort bei ihr. Es liegt definitiv an ihrer Art, denn bei anderen habe ich solche Eindrücke nicht. Nichtsdestotrotz wäre sie sicherlich erschüttert, würde ich ihr das so mitteilen. Sie merkt es selbst nicht!
Gesagt habe ihr allerdings mal, dass es mich verletzt, wenn sie mich bezüglich des mich belastenden Stresses so abfertigt.

Dass das Reden nicht immer gleich gewichtet ist in einer Freundschaft, ist normal, denke ich. Aber insgesamt stimmt was nicht, wenn ich immer zu kurz komme. Ich suche meine Freundschaften prinzipiell nur noch dort, wo gegenseitiges Interesse besteht. Egomanen können mir gestohlen bleiben; Zeitverschwendung. Ist das auch egoistisch? Nun, sei's drum. Ich bin bereit, zu geben, möchte mich aber auch angenommen fühlen.

Ich finde Menschen, die rücksichtsvoll sind, heute noch: in Selbsthilfegruppen, in meiner Gemeinde...

Gruß, Eve
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Kiki1989
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Post Wed, 03.Jan.07, 1:38      Re: Totale Ich-Bezogenheit Reply with quoteBack to top

Hallo!

Bei mir gibt es leider eine Person, die gewaltigst heraus sticht.
Sie redet die ganze Zeit von sich, lässt mich nie zu Wort kommen und selten aber doch, merkt sie es und genau dann soll ich, wie auf Knopfdruck, ihr etwas erzählen. Genau bei ihr, und wie meine Mutter einen Freund hatte, hab ich aufgehört zu erzählen. Oft war es so, das ich angefangen habe etwas zu erzählen, andere haben dann etwas gefragt, und es war vergessen und unwichtig.
Ich habe seit dem leider großen Probleme, und meine Anliegen und Wünsche zu sprechen, da ich mir denke: Es bringt eh nichts.
Gott sei Dank hab ich 2 ganz liebe Freundinnen, die (egal welchen Blödsinn) ich erzähle, mir immer zuhören und mir helfen, über immer mehr Dinge zu reden.

Das war jetz leider keine Antwort auf deine Frage, ich wollte dir nur damit zeigen, das es LEIDER überall auf der Welt solche Leute gibt, und traurigerweise wissen es diese aber nicht einmal..

Lg Kikii
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