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Sting
sporadischer Gast


7
S-H/Dtl W, 23
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Wed, 17.Jan.07, 9:29 Mein väterlicher Freund! |
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Hallo zusammen,
ich habe seit einigen Tagen ein Problem.
Seit frühester Kindheit gab es in meinem Leben einen Mann, der für mich sehr wichtig war/ist und den ich aus tiefstem Herzen liebe. Nicht so wie man einen Partner liebt, das ist klar, aber doch so sehr dass er mir fehlt, wenn ich ihn nicht sehe und nicht mit ihm sprechen kann.
Wir hatten in den letzten 10/11 Jahren 3-4 Mal Kontakt im Monat und er war immer da, wenn ich ihn brauchte.
Nun musste ich mich am letzten Sonntag von ihm verabschieden, weil er in eine andere Region versetzt wird und wir uns deshalb ab nächsten Monat nicht mehr sehen können. Seit diesem Sonntag geht es mir von Tag zu Tag schlechter, weil mir erst jetzt bewusst wird, dass ich ihn nicht mehr sehen kann. Ich vermisse ihn, denke ständig an ihn und es tut einfach nur weh.
Vielleicht kann mir jemand von euch helfen, damit fertig zu werden. Ich versuche, mich abzulenken, aber das bringt nichts. Ich fühle mich, als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggezogen und nun schwebe ich in einem leeren Raum.
Ich habe keine anderen Freunde, denen ich so vertraue und mit denen ich so sprechen kann, wie ich es mit ihm konnte. Deshalb weiß ich einfach nicht, wohin mit diesem Schmerz.
Muss wohl auch dazu sagen, dass ich zwar mit ihm über alle Probleme reden konnte und er mir immer geholfen hat, aber er weiß nicht, was er mir wirklich bedeutet, wie wichtig er in meinem Leben ist!
Sting
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Kloine_Bibi
Helferlein


122
Chibi's Land W, 16
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Wed, 17.Jan.07, 10:40 Re: Mein väterlicher Freund! |
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Liebe Sting!
ich weis was du meinst.
Ich selbst wohne in Wien, habe einen sehr guten Freund in D.
Wir sehen uns vielleicht 2 mal im Jahr und ich vermisse ihn oft. (Zwar nicht ganz so extrem, da ich auch viele liebe Freundinnen habe)
Was dir helfen kann?
Telefonieren, Email etc.
Er ist vielleicht weit weg, aber er ist sicher noch immer für dich da! =)
Andererseits kenn ich auch dieses "leeregefühl".
Ich führe seit knapp 2 Monaten eine Wochenendbeziehung. Letze woche konnten wir uns nicht sehn, diese Woche ist er krank. 3 Wochen ohne dieses Geborgene gefühl. Kann einen schon fertig machen.
Naja, wie du auch gesagt hast : Ablenkung, geh raus und TU was.
Schau das du auch andere Menschen besser kennenlernst.
Du wirst das schaffen und ich hoffe für dich das es dir bald besser geht.
Lg
die kloine
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_________________ Ich bin nicht zu klein .. ihr seit einfach alle ein bisschen zu groß |
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seniorlover
Helferlein


84
Ruhrpott M, 67
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Wed, 17.Jan.07, 10:46 Re: Mein väterlicher Freund! |
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Hallo Sting, ich habe zunächst mal "alle deine Posts" angeschaut und gesehen, dass du an Drepressionen leidest. Und dass du hauptsächlich mit Sport gegenan gehst.
Nun hattest du seit Jahren diesen väterlichen Freund, der dich aus dienstlichen Gründen verlassen muss. Jemanden zu verlieren, den man sehr gern hat, ist immer schwer. Kommt hinzu, dass du, wenn du zu Depressionen neigst, auch noch mehr jemanden zum Anlehnen brauchst als andere Menschen. Also zählt der Verlust doppelt.
Aber: hier ist ja kein "Verlassen" im Spiel, niemand hat sich gegen dich entschieden, sondern das Leben, das Schicksal, Gott, oder wie auch immer du es nennen willst, hat beschlossen, dass du in einen neuen Abschnitt deines Lebens eintreten sollst, dich weiter entwickeln sollst. Das ist wirklich eine Aufforderung an dich. Ohne seinen Weggang hättest du die Abnabelung, vermute ich mal, nie geschafft, nichtmal versucht. Es ist ja so schön bequem.
Du schreibst: "Ich versuche, mich abzulenken, aber das bringt nichts." Ablenkung ist auch das letzte, was das Leben jetzt von dir will. Im Gegenteil: du sollst schauen, wie du nun auf deine eigenen Füße kommst. Das ist harte Arbeit, klar.
Es ist meines Erachtens so, dasss jedes (zwischen)menschliche Problem nur durch Wachstum gelöst werden kann, Wachstum des/der Leidenden. Ich bin mir bewusst, wie problematisch das ist, dies einem Menschen zu sagen, der mit Depessionen kämpft. Aber gibt es eine Alternative?
Du schreibst wenig über das Umfeld. Hast du einen Freund/Liebespartner oder musste dein vaterlicher Freund diesen mit ersetzen? Hast du ein komplettes Elternhaus oder gibt es auch da Defizite?
Lieben darfst du deinen Freund übrigens auch weiterhin. Lieben heißt ja in erster Linie geben, das Wohl der geliebten Person wollen. Das kannst du auch in der Ferne. Natürlich möchte der/die Liebende auch bekommen, du von deinem Freund Zuwendung und Unterstützung.
Im Zeitalter von SMS und email lässt sich ein freundschaftlicher Kontakt auch über hunderte von Kilometern fortsetzen. Der Körperkontakt natürlich nicht. Vielleicht hilft das für eine Übergangszeit.
Wie wärs, wenn du deinen scheidenden Freund mal aufforderst, diesen deinen thread mal anzuschauen und ihn fragen, ob er dir bei der Aufgabe, die das Leben dir stellt, helfen kann. Als "väterlicher" Freund sollte er eigentlich die Aufgabe, dich in die Selbständigkeit zu entlassen, erkennen.
Liebe Grüße
Till
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_________________ Ich liebe, also bin ich.
www.liebenlebenlieben.net |
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Sting
sporadischer Gast


7
S-H/Dtl W, 23
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Wed, 17.Jan.07, 11:35 Re: Mein väterlicher Freund! |
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Hallo Till,
Ich danke dir für deine Denkanstöße.
Mein Umfeld ist eigentlich recht schön. Ich habe ein vollständiges Elternhaus, verstehe mich mit meinen Geschwistern sehr gut und bin seit etwas mehr als 2 Jahren auch glücklich verheiratet, wobei mein Mann und ich derzeit eine Wochenendbeziehung führen aufgrund unserer Jobs.
Seit ich von SEINER Versetzung weiß, versuche ich auch, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um wieder bei meinem Mann zu sein.
Du hast recht, ich will mich gar nicht abnabeln. Ich brauche seine Nähe, das Gefühl, dass jemand da ist, der mich versteht, ohne lange nachzufragen, denn genau das ist der Fall. Er ist der Mensch, dem ich nur kurz in die Augen sehen brauchte und es ging mir besser, den ich anlächeln konnte und seine Augen fingen an zu strahlen...
Weißt du, ich würde ihm gern sagen, wie schwer mir der Abschied und die Abnabelung von ihm fällt, aber er weiß nicht, was er mir bedeutet und ich habe Hemmungen, ihm das zu sagen.
Wir haben immer über alles gesprochen, aber ich habe ihm nie direkt gesagt, was er mir bedeutet und was ich für ihn empfinde. Ich denke einfach, es ist zu spät, jetzt damit anzufangen...
Liebe Grüße
Sting
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seniorlover
Helferlein


84
Ruhrpott M, 67
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Wed, 17.Jan.07, 11:47 Re: Mein väterlicher Freund! |
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Hi Sting,
na das liest sich ja besser als befürchtet. Glücklich verheiratet! (Wie ich, übrigens)
Du schreibst: Seit ich von SEINER Versetzung weiß, versuche ich auch, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um wieder bei meinem Mann zu sein. "
Vielleicht ist es das, worauf dich das Schicksal stubsen wollte?
Alle Gute für die Zukunft
und liebe Grüße
Till
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_________________ Ich liebe, also bin ich.
www.liebenlebenlieben.net |
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Sting
sporadischer Gast


7
S-H/Dtl W, 23
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Wed, 17.Jan.07, 12:22 Re: Mein väterlicher Freund! |
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Und wie kriege ich es nun hin, nicht ständig in Tränen auszubrechen, wenn ich an ihn denke?
Gibt es irgendeine Möglichkeit, ihn ein wenig aus meinem Bewusstsein zu verdrängen?
Ich kann ja mit niemanden darüber reden, denn selbst mein Mann versteht nicht, wie ich diesen Freund lieben kann. Für ihn gibt es nur eine Liebe, nämlich die in einer Beziehung.
Ich drehe mich Kreis, so habe ich irgendwie das Gefühl und erwarte jetzt wahrscheinlich auch, die alles umfassende Lösung für mein Problem.
Auch wenn mein Verstand mir sagt, dass es die nicht gibt. So wüsste ich doch gern, wie ich diesen Schmerz überstehen soll, ohne verrückt zu werden (oder bin ich vielleicht schon verrückt? )
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