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Breathless
Helferlein


36
Berlin, Deutschland W, 25
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Mon, 26.Feb.07, 21:02 Wie lange bei den Eltern wohnen? |
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Ich hab diesmal nicht so recht die Ahnung, wohin mit meinem Beitrag, aber im Grunde hat es schon mit der Gesellschaft und meinen Stand darin zu tun. Wenn es dennoch fehl am Platze ist, kann es bitte ein Mod entsprechend verschieben? Danke..
Ich bin 24 Jahre jung und Single, habe letztes Jahr Ausbildung beendet und arbeite jetzt (vorerst befristeter Vertrag, aber ich hoffe auf Verlängerung).. ich wohne noch bei meinen Eltern, hab ein nicht so großes Zimmer hier, mein größter eigener Besitz ist zumindest mein Auto, was mir den Arbeitsweg erleichtert und mich vielleicht ein Stück selbständiger gemacht hat.. nun überlege ich seit ein, zwei Wochen, mir nun eine eigene Wohnung zu nehmen. Anfangs war der Grund, dass ich zu oft mit meinem Vater aneinander geraten bin, mittlerweile denke ich, wäre es ein Schritt des Erwachsenwerdens.. hab bisher nur im Internet geschaut, eine Wohnung gefällt mir besonders gut, wäre aber ein bisschen teuer (aber bezahlbar, Kaution und Provision würden aber auch zu Buche schlagen) und nicht unbedingt um die Ecke bei den Eltern (aber in derselben Stadt schon - Berlin). Eigentlich sind die Pläne fast schon wieder zerschlagen, weil es allein zu einsam wäre in einer Wohnung, mich auch niemand drängt auszuziehen, meine Eltern sogar sagen, ich könne/solle ruhig noch hier bleiben. Wenn ich es wirklich will, kann ich natürlich auch ausziehen, sie machen sich nur Sorgen, dass ich dort vereinsame, depressiv werde und sowas - ich bin ja die, die letztes Jahr voller Liebeskummer und Aussichtslosigkeit verbracht hat, da ich meinen Ex wiederhaben wollte.. und ich habe im Grunde keine Freunde. Irgendwie haben sich alle Freundschaften und das waren schon immer sehr wenig zerschlagen, aus verschieden Gründen, teils gewollt teils nicht.. Also stimmt es schon, dass ich alleine wäre, mal eben schnell zu den Eltern gehen geht auch nicht (wobei mit ner halben Stunde Fahrtzeit schon, aber ist ja nicht Sinn der Sache, dann doch wieder die Zeit immer dort zu verbringen), auch meinen Hund würde ich nicht mehr täglich sehen (er ist schon ein wichtiger Teil unserer Familie). Ich möchte und könnte schon für mich sorgen, so mit dem ganzen Haushaltskram, ich habe auch gerne ein eigenes kleines Reich und mach es mir dort schön.. aber es wäre wirklich niemand da, mit dem man es teilen könnte, mit dem man reden könnte usw.. und ich sehe da auch sobald niemanden kommen, lerne wenig neue Menschen kennen und hab auch nicht mit einem Fingerschnippen eine neue Beziehung.
Ich hab Angst, dass ich dann dort sitze und es gruselig finde, dann wirklich wieder depressiv und traurig werde, an meinen Ex denke und das alles..
Aber irgendwann muss man ja auch für sich selbst sorgen.. ich kann ja auch nicht ewig warten, bis ich mal wieder einen Partner habe und dann mit dem zusammenziehen.
Ist es mit 24 schon komisch, noch bei den Eltern zu wohnen?
Kennt jemand ähnliche Situationen und hat vielleicht einen Rat für mich oder eine Erfahrungsgeschichte?
Freue mich über jeden Beitrag..
Danke für's Lesen und liebe Grüße ans ganze Forum!
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Joli69
sporadischer Gast


20
Deutschland W, 37
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Mon, 26.Feb.07, 21:58 Re: Wie lange bei den Eltern wohnen? |
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Hallo
ich find das jetzt eigentlich nicht komisch, dass du noch bei deinen Eltern wohnst. Die einen ziehen halt eher aus, die anderen später, ist doch okay.
Wegen deiner Bedenken allein in einer Wohnung zu sein... hast du schon mal an eine WG gedacht? Du hättest dein eigenes Zimmer für den Rückzug und gleichzeitig Leute in deinem Alter um dich herum.
LG Joli
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Hiasl
Helferlein


32
Wien M, 26
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Mon, 26.Feb.07, 22:03 Re: Wie lange bei den Eltern wohnen? |
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Also mir hat es sehr geholfen von daheim auszuziehen. Ich habe ein Gefühl von Unabhängigkeit bekommen und fühlte mich "erwachsener".
Obwohl mir meine Eltern doch sehr viel Freiraum gelassen haben, habe ich mich eingeschränkt gefühlt. Immerhin wohnt man noch immer unter einem Dach und muss aufeinander Rücksicht nehmen, und es kommen halt doch immer wieder Fragen wie "Wohin gehst Du jetzt?" "Wo warst Du so lange gestern Nacht" etc. Und ich möchte mich in meinem Alter für solche Dinge gegenüber meinen Eltern einfach nicht mehr rechtfertigen müssen.
Nun ja, wenn Du Angst davor hast alleine zu wohnen, dann kannst Du ja vielleicht in eine WG ziehen? Es gibt einige Internetseiten wo man nach Leuten suchen kann, die ebenfalls in eine WG ziehen möchten.
Im Endeffekt geht es darum, was dich glücklich macht. Wenn Du in Deinem kleinen Reich bei Deinen Eltern glücklich bist, dann spricht nichts dagegen dass Du auch noch mit 30 dort wohnst. Es gibt keine festgeschriebenen Regeln in welchem Alter man von daheim ausziehen muss. Mein Cousin zum Beispiel ist 31 und wohnt mit seiner Frau und seinen 2 kleinen Kindern bei ihren Eltern, allerdings muss man dazusagen, dass die ein sehr großes Haus haben und mein Cousin eine eigene Etage hat, also doch einiges an Privatsphäre für seine junge Familie hat.
Es besteht halt die Gefahr, dass man in der Rolle des Kindes verharrt, wenn man noch als Erwachsener bei den Eltern wohnt. In diesem Fall ist es denke ich wichtig, klare Grenzen zu ziehen, damit einen die Eltern als vollwertigen Erwachsenen anerkennen. Gerade bei Müttern besteht oft die Gefahr (zumindest habe ich das in meinem Umfeld so erlebt), dass sie einen zu stark umsorgen und auch noch im Erwachsenenalter wie ein Kind behandeln.
Solange es Dir also gelingt, diese klaren Grenzen zu ziehen, spricht nichts dagegen daheim zu wohnen, nur wie gesagt musst Du darauf achten, nicht zu sehr in die Rolle des Kindes deiner Eltern zu verfallen, wenn Du verstehst was ich meine.
lg
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sonnewasser
[nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](images/rank_phpbb/rank_phpbb_5.gif)

1265
Niederbayern W, 25
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Tue, 27.Feb.07, 12:25 Re: Wie lange bei den Eltern wohnen? |
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Hallo Breathless,
ich bin genauso alt wie du, und wohne auch bei meinen Eltern. Ich wäre schon längst ausgezogen, aber es gibt Gründe (meine Angsterkrankung, soziale Phobie), durch die es schwer ist, an so viel Geld zu kommen, um mir die Miete zu leisten. Also ist es bei mir eher notgedrungen.
Naja, komisch mit 24 noch zuhause zu wohnen finde ich es bei mir persönlich. Mir ist es immer unangenehm, wenn ich gefragt werde, wie ich wohne. Und dann die Warum-Frage. Ich hasse das.
Aber ob es komisch ist glaube ich mittlerweile nicht mehr. Es gibt so viele, die in länger bei den Eltern wohnen. Immer wieder höre ich das, jetzt von dir. Und manchmal dauert es halt etwas länger. Aber das heißt ja nicht, dass man dann gleich unselbstständig ist.
LG
sonnewasser
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_________________ Menschen, die zu oft zwischen den Zeilen lesen, lernen sich selbst besser kennen  |
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nofling
Forums-InsiderIn


296
Hamburg M, 23
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Tue, 27.Feb.07, 13:12 Re: Wie lange bei den Eltern wohnen? |
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Ich finde es nicht schlimm, wenn du noch bei deinen Eltern wohnst, vor allem, wenn diese das auch gut finden. Du bist bei weitem nicht die einzige.
Ich glaube auch nicht, dass dieser Umzug alleine etwas Entscheidendes zu deiner Veränderung beitragen würde. Klar, manche Eltern sind so aufdringlich, dass man sich irgendwann räumlich abgenzen muss. Aber nicht alle Eltern sind so. Verändern muss man sich von alleine, eine eigene Wohnung alleine verändert noch gar nichts.
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peyote
sporadischer Gast


28
trier M, 39
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Wed, 28.Feb.07, 20:00 Re: Wie lange bei den Eltern wohnen? |
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Ich bin 38 und wohne immer noch bei meiner Mutter oder besser gesagt mit meiner Mutter zusammen.
Was soll daran schlimm sein?
Es ist eine Art Zweckgemeinschaft:
Meine Mutter ist froh nicht so ganz einsam zu sein,da ihr Freubnd laufend auf Achse ist---und ich bin auch sehr ungern allein in meinen vier Wänden.
Sehen wirs mal pragmatisch:Ich habe dadurch viel Geld gespart,dass ich jetzt darin investiere unser riesengrosses Dachgeschoss schuldenfrei auszubauen.
Hätte ich in frühereh Jahren eine Partnerin fürs Leben gefunden,mit der ich eine gemeoinsame Zukunft hätte aufbauen wollen,wäre der Drang zum Leben in der eigenen Wohnung natürlich da gewesen...aber das war leider bisher nicht so.
Also warum hätte ich mich zu irgendetwas zwingen sollen,dafür noch einen Grossteil meines Lohnes bezahlen sollen,wofür ich mich nicht wohlfühle und nur damit ich vor anderen Leuten sagen kann,dass ich was Eigenes habe??
Übrigens Selbständigkeit im Denken und Handeln ist mir wichtiger!
Die häusliche Selbständigkeit kommt irgendwann von alleine,warum soll man sie krampfhaft selbst herbeiführen???
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sune
Forums-Gruftie


556
Duitsland W, 32
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Fri, 02.Mar.07, 17:56 Re: Wie lange bei den Eltern wohnen? |
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Hallo,
ehrlich gesagt würde ich es glaube ich an Deiner Stelle einfach mal ausprobieren, von zu Hause auszuziehen. Was ist schon dabei, schließlich hast Du ja gesagt, dass Du es Dir leisten kannst. Du könntest ja in regelmäßigen Abständen nach der Arbeit bei Deinen Eltern und Deinem Hund vorbei fahren.
Vielleicht sind es ja auch ein bißchen Deine Eltern, die Dir Bedenken einreden, weil sie ihr "Kind" gerne noch länger bei sich haben wollen?
(Du hast ja selbst geschrieben "ich kann/soll noch länger bei ihnen wohnen").
Es könnte ja sein, dass mit der neu gewonnen Selbstständigkeit für Dich eine ganz neue Zeit beginnt und sich entscheidende Dinge in Deinem Leben dadurch ändern.
Ich würde es ausprobieren und wenn es Dir zu einsam vorkommt, dann kannst Du immernoch überlegen, in eine WG zu ziehen.
Für mich war es ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit, als ich nach dem Abi dann in einer anderen Stadt ganz unbeobachtet alleine (allerdings in einer WG) wohnen konnte. Und sobald ich mal meine Eltern auch nur über´s Wochenende besuchte, war mir dieses enge "aufeinander wohnen" sogar dann noch zu viel und ich hätte viel lieber bei alten Schulfreunden übernachtet, die inzwischen auch alleine wohnten (allerdings wären meine Eltern dann beleidigt gewesen).
Und obwohl Deine Eltern wohl nicht so nervig sind wie meine, würde ich Dir doch dazu raten, den Schritt zu wagen.
Alles Gute
Rosanne
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Breathless
Helferlein


36
Berlin, Deutschland W, 25
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Sat, 03.Mar.07, 22:48 Re: Wie lange bei den Eltern wohnen? |
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Hallo und erst einmal danke an alle, die mir geantwortet haben!
Also diese eine tolle Wohnung war schon weg, aber das macht nichts, wäre vielleicht auch eine Nummer zu groß gewesen für den Anfang, so von Preis und Lage her.. habe aber noch keine andere gefunden, die ich passend finde und gehe es jetzt auch ruhig an. Schaue zwar weiter, aber überstürze es nicht.
Eine WG ist auf eine Art auch nichts für mich, da ich im Endeffekt wieder ein ziemlich eigensinniger Mensch bin und es ja auch völlig fremde Menschen wären. Hätte ich ne beste Freundin oder so, mit der man ne WG gründen könnte, wär's vielleicht was anderes.. oder eben einen Partner.
Hab gemerkt, wie vor allem abends die Bedenken kommen, weil man sich da einsamer fühlt, tagsüber hat man eine ganz andere Motivation irgendwie..
Und leider denk ich immernoch viel an meinen Ex und hab auch das Gefühl, dass mich das noch ziemlich einschränkt in meinem generellen Befinden und Antrieb. Die Zeit vergeht auch so rasend schnell und während ich mich solange mit Vergangenem auseinandersetze, haben andere nach nem halben Jahr oder so schon jemand Neues gehabt..
Es stimmt schon, dass eine Wohnung nicht viel an einem selber ändert, man hat wahrscheinlich nur ein bisschen mehr zu tun und weniger Zeit zum Grübeln (oder die Arbeit bleibt liegen und man grübelt trotzdem bzw. ist antriebslos) und wird ein bisschen selbständiger, aber die Probleme, die man so mit sich und seinem Inneren und dem Umfeld (wenig Freunde usw.) hat, bedürfen schon etwas mehr zur Lösung..
Gute Nacht und nochmals danke an alle, ich find es wirklich schön, dass man sich immer an Euch wenden kann!
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