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nebelland
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Post Tue, 06.Nov.07, 7:52      Trennung? Was will ich? Bin überfordert... Reply with quoteBack to top

Liebes Forum,
mein Freund (30) und ich (27) sind seit 6 Jahren ein Paar, seit gut 2 Jahren wohnen wir zusammen. Seit gestern sind wir an einem Punkt, dass wir eigentlich beschlossen haben, uns zu trennen. „Eigentlich“ weil ich weder begreife, warum überhaupt, ob ich das will und wie es weitergehen soll. Wir hatten schon immer viel Streit, der oft auch eskalierte (Geschirr zerschlagen, rumbrüllen). Aber auch immer sehr schöne Phasen. Die jetzige Krise entstand aus relativ nichtigem Anlass (Es ging um das korrekte Einräumen des Kühlschranks, es wär zum Lachen, wenn’s nicht so traurig wäre. Steigerte sich zu gegenseitige Vorwürfen, er: ich sei kalt, ich: mir wird das alles zu viel, nie kann ich es Dir recht machen. Beschimpfungen beiderseits (er: ich sei arrogant, ignorant, kaltherzig. Ich: ich hasse ihn und würde ihn nicht mehr mögen)). Daraufhin brachte er – nachdem Zeit vergangen und wir uns beide beruhigt hatten – die Trennung ins Spiel. Ich bin bis jetzt darauf eingegangen, aber ich weiß eigentlich gar nicht was ich will. traurig

Einerseits bin ich schon länger in der Beziehung unglücklich, ich fühle mich einsam, unverstanden und unterdrückt, er ist sehr dominant, macht mich oft „zur Sau“, immer ist er so streng und selten verständnisvoll, dauernd soll ich irgendwas an mir und meinem Verhalten ändern. Oft habe ich richtige Hassgefühle gegen ihn und auch Probleme, mit meinen Aggressionen umzugehen, allerdings ticke ich nur in Auseinandersetzungen mit ihm so aus. Ich spiele in Gedanken schon länger mit der Trennung, zumal ich mir mit ihm auch kein Zukunft mit Kindern oder so vorstellen kann und mir doch vieles irgendwie fehlt.

Aber andererseits haben wir auch immer wieder schöne, unbeschwerte, liebevolle Stunden, ich fühle mich dann auch sehr zu ihm hingezogen und bin mir dann sicher, dass ich die Beziehung möchte. Auch gestern hatte ich immer wieder Anfälle mich mit ihm zu versöhnen, er hat das aber abgelehnt. Trotzdem ist auch eine Stimme in mir die sagt: Jetzt hast Du es schon fast geschafft, Dich zu trennen, halte durch. Denn ich finde schon, dass die Beziehung irgendwie destruktiv ist und ich wünsche mir nichts sehnlicher als meine Ruhe.

Dann habe ich aber auch Angst vor der Zukunft alleine. Einmal habe ich Schuldgefühle, dass ich sein Leben ruiniere, er ist seelisch doch eher instabil und ich helfe ihm bei relativ vielen Dingen, auch in seinem Studium mit Rat und Tat. Ich habe wirklich Zweifel, ob er das ohne mich schafft bzw, Angst, dass er es nicht schafft und ich Schuld bin. Auch der Gedanke umzuziehen überfordert mich völlig. Zur Zeit wohnen wir in einem 2-Zimmer-Appartement in einem Studentenwohnheim, das ist aber voll belegt und auch sonst ist der Wohnungsmarkt wegen stark gestiegener Studentenzahlen hier katastrophal und vor allem habe ich hier auch niemanden, der mir beim Umzug helfen könnte, noch nicht mal ein Auto. Ich habe so viele Möbel, Bücher, Kram, das würde ich in einem möblierten Wohnheimszimmer oder in einem WG-Zimmer (was man noch am ehesten finden würde) gar nicht unterkriegen...

Ach, ich fühle mich wie paralysiert, wie kann ich denn meine Gedanken ordnen, wie kann ich herausfinden, ob ich die Trennung überhaupt will und wie kriege ich das alles „organisatorisch“ auf die Reihe? Ich bin total überfordert, wie gelähmt... help2
Vielen Dank für jede Antwort!
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Zwiebel
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Post Tue, 06.Nov.07, 9:43      Re: Trennung? Was will ich? Bin überfordert... Reply with quoteBack to top

Hallo nebelland,

was du tun sollst musst du dir in aller Ruhe überlegen. Wenn du dich Trennen willst sind die organisatorischen Fragen kein unüberwindbares Problem. Dein Ex wird dir sicher beim Auszug Helfen, für ihn scheint die Trennung ja beschlossen zu sein. Zitat: gestern hatte ich immer wieder Anfälle mich mit ihm zu versöhnen, er hat das aber abgelehnt

Um zu einer Entscheidung zu kommen zitiere ich dich aus deinem Beitrag denn ich finde du beantwortest es selbst:
Quote:
...bin ich schon länger in der Beziehung unglücklich, ich fühle mich einsam, unverstanden und unterdrückt, er ist sehr dominant, macht mich oft „zur Sau“, immer ist er so streng und selten verständnisvoll, dauernd soll ich irgendwas an mir und meinem Verhalten ändern. ..... mir doch vieles irgendwie fehlt.

Das ließe sich in einer Paartherapie bearbeiten aber "er" ist ja schon zur Trennung entschlossen. Oder?
Quote:
haben wir auch immer wieder schöne, unbeschwerte, liebevolle Stunden

Na hoffentlich, sonst wärest du längst von ihm getrennt. So in Abhängigkeit dass du in einer 100% unbefriedigenden Beziehung festhängst bist du anscheinend nicht.
Quote:
Einmal habe ich Schuldgefühle, dass ich sein Leben ruiniere, er ist seelisch doch eher instabil und ich helfe ihm bei relativ vielen Dingen. .... Ich habe wirklich Zweifel, ob er das ohne mich schafft bzw, Angst, dass er es nicht schafft und ich Schuld bin.

Hoppla... . Löse doch erstmal deine Probleme und lade dir nicht seine auch noch auf. Wenn er Zeit hat an dir rumzunörgeln hat er auch Zeit für seine Probleme. Wink
Quote:
Ich bin total überfordert, wie gelähmt..

Er hat dir die Gedanken ob Trennung oder nicht von seiner Seite abgenommen. Du musst "nur" noch für dich klar werden. Hast du eine Frendin oder jemandem mit dem du darüber Reden kannst? Ev. jemanden, bei dem du eine weile Wohnen kannst?

Gruß

Zwiebel

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»In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen. Es gibt Konsequenzen.«

(Robert G. Ingersoll)
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nebelland
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W, 27


Post Tue, 06.Nov.07, 10:04      Re: Trennung? Was will ich? Bin überfordert... Reply with quoteBack to top

Hallo Zwiebel,

vielen Dank für Deine Antwort. Ich weiß nicht, ob er das 100% ernst meint mit der Trennung. Ich glaube, wenn ich jetzt wirklich "zu Kreuze kriechen" würde, alles einsehen und Besserung geloben würde, dann könnte es gut sein, dass er mir noch mal eine Chance gibt. Und ich habe tatsächlich das starke Bedürfnis genau das zu tun, einfach damit alles wieder "gut" ist. Andererseits wäre es nicht ehrlich von mir, weil ich mich schon so sehr verbiege wie es ging und ich will einfach nicht noch weiter gehen. Trotzdem habe ich den Wunsch mit ihm zu sprechen, eine Lösung zu überlegen. Aber etwas hält mich auch zurück das zu tun, weil ich nicht glaube, dass sich wirklich etwas ändern kann, entweder es geht so weiter wie bisher (hatte ja wie gesagt auch gute Seiten) oder wir müssen es beenden. Und ich will irgendwie beides gleich stark.

Meine sonstigen Bezugspersonen sind alle in Süddeutschland, d. h. ich kann nicht so einfach bei jemandem unterkriechen jetzt. Es kostet mich auch viel Überwindung mit meinen Freunden und Familie überhaupt darüber zu sprechen, sie wissen auch nicht alles, nur dass es immer wieder kriselt, ich weiß auch nicht, ich schäme mich irgendwie dafür.
Mein größtes Problem ist, wie er alleine zurecht kommt, ich habe ganz stark das Gefühl, ihn zu verraten und im Stich zu lassen. Gut, man könnte entgegnen, dass er sich ja trennen will, aber es ist halt bei ihm auch nur eine Reaktion auf mein Verhalten bzw. auf unsere Probleme, für die ich ja aber mitverantwortlich bin.
VG
Nebelland
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