| Author |
Message |
dudu
sporadischer Gast


29
M, 32
|
Tue, 19.Aug.03, 9:32 Selbstzerstörung |
 |
was ich unter großer mühe in motivierten phasen aufgebaut habe, mache ich in der darauffolgenden phase wieder kaputt. ich ertrage es einfach nicht! es ist wie ein spinnennetz das mich gefangen hält. zb meine homepage (mit vielen besuchern), die bilder an der wand (mühevoll eingescannt und ausgedruckt), neue bekanntschaften usw. oder ich formatiere ganz banal einfach immerwieder meine pc-festplatte, sodaß ich alles von neuem installieren muß. ich habe mir in einer szene einen großen namen aufgebaut, und jetzt möchte ich alles wieder auslöschen, habe nicht weiter die kraft etwas zu schaffen. alles scheint mich zu überfordern. die selbstzerstörung geht soweit, daß ich mich mit messern, zangen, drähten ua selbst verletze und verstümmel. passiv ist es immerwieder alkohol, zigaretten, kaffee, oder ich esse nix. ich stelle mich in der öffentlichkeit als schlimmes subjekt dar, sodaß jeder es hören kann. ich schreibe in foren 25 beiträge, und 2 wochen später lösche ich alle wieder, weil ich mich schrecklich für diese selbstdarstellung schäme, und keiner kann mehr den thread nachvollziehen. das gilt für hobbybezogene foren wo man weiß wer ich bin, hier ist das etwas anderes. meine mühsam erkämpften jobs habe ich allesamt nach spätestens zweieinhalb jahren gekündigt, teilweise mit brachialgewalt. jetzt bin ich arbeitslos und wohne bei den eltern, und ich weiß langsam nichtmehr was ich noch zerstören kann. werde wohl bald meinen pc zerdeppern, modem kappen, monitor an die wand schmeißen...
kann ich mein glück nicht ertragen? kann ich erfolg nicht ertragen? was ist dieser drang nach selbstzerstörung?
|
|
|
|
 |
| Werbung |
|
Arwen1983
Forums-InsiderIn


210
Augsburg- Bayern, Deutschland W, 20
|
Hi dudu!
Ich kann mir ungefähr vorstellen wie es dir gehen muss. Ich selber habe eine solche Situation noch nie erlebt - na ja, vielleicht einmal ein Buch an die Wand geworden oder meinen Schreibtisch aus lauter Wut oder manchmal auch Hass einfach komplett abgeräumt (sprcih alles runter geworfen ohne Rücksict auf Verluste).
sorry, wenn ich jetzt auch anfange mit solchen Ratschlägen zu kommen, aber in deinem Fall ist das wirklich notwendig: Du solltest wirklich über eine Psychotherapie nachdenken!
Hast du es schon einmal mit einer Therapie versucht?
Zurück zu meinen Ratschlag. Ich meine es ist einfach notwendig, weil du anfängst dein komplettes Leben zu zerstören. Du mahst ja nicht nur Gegenstände kaputt, du verletzt dich selber, du versucht dich in manchen Bereichen deines Lebens wieder aus den Gedanken anderer zu löschen.. Warum machst du das? (ich muss zu geben blöde Frage... )
Übrigens finde ich es toll, dass du deine Beiträge hier nicht anfängst zu löschen - hier kannst du so sein wie du bist und kannst mit anderen reden, wenn du Hilfe brauchst.
ich hoffe, dass du manches wirklich nicht als Kritik aufnimmst, denn so war es nicht gemeint.
liebe Grüße, Steffi
|
|
|
|
 |
Ludmilla
Forums-Gruftie


827
W, -9
|
Hallo dudu,
warum zerstörst du immer alles? Was genau löst z.B. den Impuls aus, deine Festplatte zu formatieren? Magst du vielleicht mal versuchen, zu beschreiben, was in solchen Momenten in dir vorgeht?
Du schreibst auch, du schämst dich für deine Selbstdarstellung in den Foren. Was genau befürchtest du, könnte dir passieren?
Du kennst ja die Spielregeln.. nur wenn du auch wirklich antworten magst.
Liebe Grüße
Ludmilla
|
|
|
|
 |
Time
[nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](images/rank_phpbb/rank_phpbb_5.gif)

2687
Deutschland W, 70
|
| dudu wrote: | | was ist dieser drang nach selbstzerstörung? |
es hört sich für mich an, als würdest du dich mit der zerstörung FÜLLEN.
fühlst du dich leer?
lg
Time
|
|
|
|
 |
| Werbung |
|
dudu
sporadischer Gast


29
M, 32
|
| Time wrote: | | dudu wrote: | | was ist dieser drang nach selbstzerstörung? | es hört sich für mich an, als würdest du dich mit der zerstörung FÜLLEN. fühlst du dich leer? lg Time |
ne ich fühl mich von allem sofort überfordert. aber in gewisser weise auch leer, weil mißverstanden und ungeliebt, von der gesellschaft nicht akzeptiert wie ich bin. weiß auch nicht woher das kommt. habe schon 2 therapien hinter mir, und die dritte werde ich wohl bald beginnen. das soll dann eine verhaltenstherapie sein, die erste war eine "positiv denken" und die zweite eine tiefenpsychologische.
|
|
|
|
 |
dudu
sporadischer Gast


29
M, 32
|
| Ludmilla wrote: | | Hallo dudu, warum zerstörst du immer alles? Was genau löst z.B. den Impuls aus, deine Festplatte zu formatieren? Magst du vielleicht mal versuchen, zu beschreiben, was in solchen Momenten in dir vorgeht? Liebe Grüße Ludmilla |
hmm da würde ich ganz spontan wieder das spinnennetz erwähnen. es ist mir alles zuviel "gewurschtel", ich wünsche mir saubere klare linien, sozusagen (mal als umschreibung) einen leeren raum mit tisch und stuhl und sonst nix. das kannst du auf alle bereiche übertragen, natürlich dann auch auf die festplatte, die sich ja im laufe der zeit mit einigem müll zulädt. ich will die 1 und die 0, das ja und das nein, unter umständen noch ein jain, das ist eigentlich auch noch ok, aber wehe es wird mehr, dann bin ich die fliege im netz und strampel mich frei... glaube das ist perfektionismus in reinster form, ich erlaube mir keine fehler, und meiner umwelt auch nicht.
|
|
|
|
 |
| Werbung |
|
lilu
[nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](images/rank_phpbb/rank_phpbb_5.gif)

1154
wien W, 32
|
Thu, 31.Aug.06, 16:32 Re: selbstzerstörung |
 |
ich bemerke an mir ebenfalls diesen hang zur selbstzerstörung und frage mich, woher sowas kommt.
ist der mensch an sich selbstzerstörerisch veranlagt? oder sind es nur bestimmte menschen?
ich meine, ich habe oft den eindruck andere menschne legen wert darauf positiv zu denken, ihr leben in die hand zu nehmen und wenn ein tiefschlag sie ereilt stehen sie wieder auf. es scheint eine art überlebenstrieb zu sein.
bei mir ist das irgendiwe anders. wie soll ich sagen... also ich habe auch meine motivierten phasen in denen ich einen unerschütterlichen glauben an mich und das was ich tu habe - wo nichts mich hindern kann.
aber ich schlittere weitaus öfter in total destruktives denken und handeln. ich muss mich eigentlich mit viel kraft davon abhalten noch destrukitver zu sein.
woher kommt so etwas wirklich? ich das genetisch verankert? (ich habe viel onkeln und tanten und auch cousins wo ich den hang zur selbstzerstörung erkennen kann)...
oder abgeschautes verhalten? oder liegts in der erziehung?
wenns genetisch ist - muss ich dan nwohl mein leben gegen diese selbstzerstörung bewusst ankämpfen und in den schwachen phasen eben mein leben ruinieren? oder gibt es echt therapeutische heilung von so etwas?
|
_________________ Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung |
|
|
 |
MonaLisa162
Helferlein


76
Deutschland W, 25
|
Thu, 31.Aug.06, 16:54 Re: selbstzerstörung |
 |
Kann es sein, dass du auf eine merkwürdige Art versuchst, dich selbst zu finden? Du fängst etwas an, in der Hoffnung, es würde dich ganz ausfüllen. Du möchtest dich nur auf eine Sache konzentrieren. Nach einiger Zeit merkst du, dass es dir zu viel wird, da es dich entweder doch nicht ganz ausfüllt und außerdem viel Arbeit ist oder du etwas anderes als geeigneter ansiehst. Deshalb fängst du immer wieder neu an. Ich komme jetzt darauf, da es bei mir manchmal so ähnlich ist. Ich denke das aber dann nur und breche letztendlich doch das meiste nicht ab (habe mir zum Beispiel auch schon öfter vorgestellt, mein Studium einfach so zu wechseln und ähnliches, was ich dann aber zum Glück nicht gemacht habe. habe vor einiger Zeit mit meinen ganzen Freundschaften abgebrochen, weil es mir zu viel war, ich bereuhe es noch nicht einmal). Manchmal kommt einfach der Wunsch durch vor allem auszubrechen, ein ganz neues Leben anzufangen, ein vollkommen anderer Mensch zu werden. Vielleicht suchst du sozusagen einfach nur nach einer Identität, weil du dich leer fühlst? Etwas klar abgegrenztes, was du dann "dein Leben" nennen kannst. Das mache ich zum Beispiel. Ich habe ein paar Sachen, die ich einfach als mein Leben, mein Ich definieren möchte. Oder hast du Angst vor Stillstand?
Mir hat man einmal eine Borderlinestörung unterstellt, dazu gehört ja auch Selbstverletzung und Identitätsstörung. Da müssen aber noch mehrere Kriterien erfüllt sein, habe jetzt natürlich keine Ahnung, ob das auf dich zutreffen könnte, wollte dich nur drauf aufmerksam machen.
|
|
|
|
 |
MonaLisa162
Helferlein


76
Deutschland W, 25
|
Thu, 31.Aug.06, 17:21 Re: selbstzerstörung |
 |
Ups, mir ist jetzt erst das Datum aufgefallen, an dem der Beitrag geschrieben worden ist. Na ja, vielleicht hilft es trotzdem weiter...
|
|
|
|
 |
lilu
[nicht mehr wegzudenken]
![[nicht mehr wegzudenken] [nicht mehr wegzudenken]](images/rank_phpbb/rank_phpbb_5.gif)

1154
wien W, 32
|
Thu, 31.Aug.06, 17:34 Re: selbstzerstörung |
 |
nein, nein, ist schon aktuell... falls du auf meinen beitrag geantwortet hast. ich habe nur da drangehängt weil es dieses thema ist....
eine merkwürdige art mich selber zu finden... hm. das könnte man nur dan nsagen wenn ich auch imemr etwas neues beginne. aber das tu ich eigentlich nicht. hm. ein bissichen wie ein hamster im käfig. es hat vielleich twas mit selbsthass zu tun und wenig selbstvertrauen. das ich verabscheu was ich bin und es zerstören mag. das ich hingegen mir aber nicht zutraue etwas neues zu machen - bzw. schlimmer noch - es mir so dermaßen nicht zutraue oder nicht zusage, das ich nicht mal ideen entwickle.
aber wie gesagt - vielleicht ist es auch einfach was genetisches. es macht mir bissi angst meine verwandtschaft anzusehen. es gibt durchaus die erfolgreichen - aber auch die anderen.... nur - da man ja auch erziehung "erbt" könnte es ja ein fehler im erziehungssystem das weitergegeben wird sein - und kein gendefekt...
warum ich so drauf rumreite das es die gene sein könnten?
alkoholkrankheit, suchtkrankheit, esstörungen, depressionen, suizidversuche. das sind die prägendsten merkmale die bei ca. 5 von 10 verwandten auftritt. die schlichte fähigkeit sein leben sonstwei zu verbocken habe ich noch nicht mitgezählt...
ist das normaler durchschnitt? ist die menschheit so? oder empfinde ich korrekt das sich das beängstigend häuft.
|
_________________ Glück ist kein Recht sondern eine Einstellung |
|
|
 |
| Werbung |
|
MonaLisa162
Helferlein


76
Deutschland W, 25
|
Thu, 31.Aug.06, 18:43 Re: selbstzerstörung |
 |
Hallo lilu,
eigentlich war mein Beitrag auf den ersten Beitrag bezogen.
Ich glaube, dass es eine Mischung aus Veranlagung (also Genen) und Erziehung sowie Erfahrungen ist. Ich denke fast jeder kann in seiner Verwandtschaft Leute aufzählen, die Probleme haben. Bei dir scheinen das allerdings die meisten zu sein. Ich glaube, dass wenn die Eltern schon destruktiv sind und dem Kind vermitteln, dass doch alles hoffnungslos und ungerecht oder Ähnliches ist, so übernimmt ein Kind diese Einstellung zum Teil. Letztendlich ist es doch aber nun egal, ob es nun durch die Gene oder die Erziehung kommt. Auch, wenn etwas wirklich rein genetisch sein sollte, kann man doch lernen, mit dieser Veranlagung umzugehen.
Viele Grüße,
MonaLisa
|
|
|
|
 |
|
|
|