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Schokohase1974
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Post Mon, 01.Sep.03, 18:32      Umgang mit Alkoholikern ? Reply with quoteBack to top

Hallo!

Ich habe ein riesengroßes Problem mit meiner Mutter und weiß nicht mehr was ich tun soll!

Meine Mutter ist 52 Jahre, geschieden, Alkoholikerin, depressiv und arbeitslos und wird mit ihrem Leben nicht mehr fertig. Sie hat 3 Kinder, meinen Bruder (31 Jahre), mich (29 Jahre) und meine Halbschwester (16 Jahre). Sie lebt alleine, hat eine Beziehung zu einem Mann, dem sie aber Vieles verheimlicht (die Arbeitslosigkeit, Schulden, Alkoholsucht - das hat er aber schon mitbekommen).

Meine Mutter wurde vor etwa 17 Jahren von meinem Vater geschieden (da verlief nicht alles korrekt, hat mit der Scheidung Schulden auf sich genommen und z.B. auf Unterhalt verzichtet, der ihr zugestanden wäre und den sie gebraucht hätte um "normal" weiter zu leben). Danach hatte meine Mutter eine mehrjährige Beziehung zum Vater meiner kleinen Schwester, der sich aber bei der Trennung auch nicht korrekt verhalten hat (er schuldet ihr bis heute Geld). Seit der Scheidung bzw. dieser Beziehung ging es mit ihr bergab. Schon damals ging es ihr zeitweise sehr schlecht und mein Bruder ist vor etwa 13 Jahren eines Abends mit Sack und Pack aus der Wohnung ausgezogen. Seitdem hat sie zu ihm keinen Kontakt mehr (er verweigerte diesen immer) und auch ich habe zu ihm seitdem eigentlich keinen Kontakt (das hat aber z.T. andere Gründe: im Prinzip mochte er mich nie, er schlug mich immer und ich fühlte mich im Stich gelassen, weil er einfach ging und mir nicht half).
Von da an ging es meiner Mutter weiter immer schlechter. Sie arbeitete, war dazwischen wieder arbeitslos, trank, war wieder trocken. Das war mal so mal so.
In den letzten Jahren dann wurde es immer schlimmer. Ich studierte und wohnte daheim. Einerseits aus Angst um meine Mutter, andererseits fühlte ich mich für meine Schwester verantwortlich. Meine Mutter ist nun schon einige Jahre arbeitslos, sie ist depressiv und trinkt eigentlich fast immer. Dazwischen gab es mal einige Wochen, wo sie trocken war, aber die dauerten nie lange an.
Ich habe einige Zeit lang meine Mutter betreut, meine kleine Schwester betruet, den Haushalt gemacht und "nebenbei" mein Studium beendet. An mich selbst dachte ich kaum.
Ich habe tagelang, nächte-, wochen-, monatelang an ihrem Bett verbracht (sie stand ja oft wochenlang nicht auf, grad nur mal um sich Alkohol zu beschaffen) und habe versucht sie dazu zu bewegen, einen Entzug zu machen. 2 mal konnte ich sie dazu bewegen. Da war sie dann einige Tage im Krankenhaus (oder wie man das dann nennt), aber nach kurzer Zeit wurde sie immer wieder rückfällig, da sie auch jede weitere Therapie abgebrochen hat. Einige Male schaffte sie daheim selbst den Entzug, aber auch das war nie von langer Dauer.
Ich habe stundenlang auf sie eingeredet, habe sie auch ein paar Mal zum Psychosozialen Notdienst gebracht. Aber das war immer nur nach tagelangem Zureden. Und es hatte keinen Erfolg.
Ich habe es im Guten versucht, mit Härte, mit viel Reden, mit Liebe, mit Mißachtung.... nichts davon hat etwas genützt. Sie sank tiefer und tiefer.
Und immer stand ich mit allen Problemen alleine da. Ich hatte keine Hilfe. Ich mußte ganz alleine Entscheidungen treffen und mit Dingen fertig werden, die andere Menschen in ihrem ganzen Leben nicht widerfahren. Und ich war dan gerade mal Anfang/Mitte 20. Und komplett überfordert.

Als ich mein Studium beendet hatte, zog ich aus mit dem Wissen, daß meine Schwester nun all die Probleme haben wird, die ich nicht zu meistern geschafft habe. Aber abgesehen davon, daß ich sowieso schon 26 war, hätte ich es auch nicht mehr ausgehalten.
Danach ging es meiner Mutter weiterhin mal gut und mal schlecht. Als ich ausgezogen bin hatte sie gerade ein paar gute Monate. Aber natürlich kamen dann auch wieder andere.
Ich habe dann teilweise den Kontakt zu ihr so gut es ging vermieden bzw. abgebrochen, aber da immer noch das Verantwortungsgefühl meiner Schwester gegenüber.

(Anmerkung: Betreffzeile von "massive Probleme mit alkoholkranker Mutter - bin am Ende" auf obige abgeändert.)


Last edited by Schokohase1974 on Mon, 01.Sep.03, 18:34; edited 1 time in total
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Schokohase1974
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Post Mon, 01.Sep.03, 18:33      Teil 2 Reply with quoteBack to top

Meine Mutter sank immer tiefer und im Februar verlor sie aufgrund einer nichtbezahlten Miete ihre Wohnung. Ich erfuhr es genau 2 Tage vor der Delogierung. Sie verlangt, daß sie bei mir wohnen könne, doch DAS habe ich nicht zugelassen. Ich habe meine Schwester und die Katze in meiner 2-Zimmer-Wohnung aufgenommen, aber ich sagte sie müsse zu ihren Freund gehen. Der fiel auch aus allen Wolken, als er plötzlich von der Delogierung erfuhr. Sie wohnte kurze Zeit bei ihm, aber da sie Tag und Nacht betrunken war, hielt auch er es nicht aus und er brachte sie zu einem Wohnheim der Caritas, wo sie dann bis vor kurzem wohnte.

Ich habe im Jänner einen Mann kennengelernt und ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß dieser Zustand meiner noch frischen Beziehung nicht sehr förderlich war. Plötzlich konnten wir uns nicht mehr sehen wann wir wollten, er mußte auf meine Schwester Rücksicht nehmen, die bis Anfang Juli bei mir wohnte. Seit Beginn der Schulferien war sie dann bei ihrer Freundin.
Meine Mutter hatte bei der Caritas Betreuung und ich dachte sie würde sich dort vielleicht wieder soweit erfangen, daß sie in einer neuen Wohnung wieder neu anfangen kann. Ich selbst habe den Kontakt zu ihr aufs Minimalste reduziert, da mich ihr Leben jedes Mal aufs Neue runterzieht.

Nun ist sie seit 2 Wochen in der neuen Wohnung und anstatt daß sie ein neues Leben beginnt, ruft mich meine Schwester heute am Nachmittag ganz verheult in der Arbeit an, daß meine Mutter schon wieder getrunken hat und nun anscheinend alles so weitergeht wie bisher. Ich sagte ihr, sie solle ihre Sachen nehmen und aus der Wohnung gehen, aber meine Mutter hat ihr ihren Schlüssel weggenommen und versteckt (ich schätze mal sie hat keine Ahnung wo und findet ihn auch so schnell nicht wieder).
Ich bin ratlos. Ich will einerseits damit NICHTS MEHR zu tun haben, andererseits kann ich meine Schwester nicht im Stich lassen. Aber ich habe mein eigenes Leben und meine Beziehung leidet darunter. Dabei möchte ich doch nichts als endlich einmal glücklich sein!!!
Mein Freund steht dem Ganzen sehr skeptisch gegenüber, er kennt meine Mutter natürlich nicht persönlich, hat über sie fast nur Schlechtes gehört (logisch, ich habe ja von den letzten Jahren nichts Gutes zu erzählen). Er sagte selbst schon mal, daß der Umstand, den meine Mutter hervorgerufen hat, auf die Entwicklung der Beziehung sehr Einfluß genommen hat. Er war zwar immer für mich da, aber trotzdem gibt es ihm zu denken.

Ich habe soooo viel nicht erzählt, weil ich sonst morgen noch hier sitzen und schreiben würde. Von Selbstmorddrohungen, Polizei vor der Türe usw...

Ich bin am Ende... was soll ich tun?

LG
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panta
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Post Tue, 23.Sep.03, 22:12      Re: massive Probleme mit alkoholkranker Mutter - bin am Ende Reply with quoteBack to top

Leider hab ich erst jetzt Deinen Beitrag gelesen.
Ich kann Dir nur sagen, was mir geholfen hat: meine Familie
hat mich nach 20 Jahren Saufen fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel.
Ergo: nimm Deine Schester da raus (Jugendamt?) und lebe endlich
Dein eigenes Leben!!
Mein Weg sind die AA geworden und ich lebe nun seit 7 Jahren
ein zufriedenes, glückliches und t r o c k e n e s Leben.
Meine Familie hab ich um Verzeihung gebeten, wir sind wieder
zusammen und ich werde geliebt und geachtet.

Viel Glück
Mari
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Schokohase1974
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Post Wed, 24.Sep.03, 19:04      Re: massive Probleme mit alkoholkranker Mutter - bin am Ende Reply with quoteBack to top

Hallo!

Danke für Deine Antwort!
Im Moment dürfte mal wieder "Pause" sein. Und meine Mutter meint wieder mal, das bleibt nun bis an ihr Lebensende so... ich glaub ihr nichts mehr und habe auch kaum Kontakt zu ihr.
Ich habe mich schon erkundigt, an wen sich meine Schwester anonym melden kann, Jugendamt ist dann der letzte Schritt.

Aber mal ehrlich... würde ICH meine Schwester da rausnehmen, könnte ich wieder nicht mein eigenes Leben leben... aber ich lasse sie nicht hängen, so ist es nicht.

Meine Beziehung ist seit einigen Tagen beendet und ich bin mit der Verarbeitung zu sehr beschäftigt, als daß ich zur Zeit an etwas anderes denken könnte. Ich habe zur Zeit keine Kraft für Probleme dieser Art, stehe im Moment selbst an einem Punkt wo mir der Verstand zwar sagt, daß das Leben weiter geht, ich aber keine Ahnung habe, wie...

LG, Schokohase
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flateric
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Post Wed, 08.Oct.03, 20:37      Re: massive Probleme mit alkoholkranker Mutter - bin am Ende Reply with quoteBack to top

Hallo Schokohase

den Ratschlag, dich um dich selbst zu kümmern, kann ich nur bestärken-schau auf dich, deine Mutter soll ihr eigenes Leben leben. SIE muss es ganz stark WOLLEN (den Entzug) Aber vielleicht geschieht es doch noch, daß sie merkt, wieviel ihr durch den sozialen Entzug der Familie entgeht...

Hast du dich um professionelle Hilfe für dich umgesehen? Wäre ev eine Möglichkeit-tut mir leid, daß deine Beziehung auseinander gegangen ist-wünsche dir viel Kraft.

Ich selbst erlebte als 12-jährige Alkoholsucht von meiner Mutter-ich habe mich sehr geniert, kann sagen, dass ich viel verdrängt habe was das Thema betrifft, es gab aber gottseidank den Moment, wo sie selbst einsah, das es so nicht weitergehen kann. Mein Vater fuhr mit ihr schlussendlich nach Kalksburg, wo sie den Entzug erfolgreich schaffte und nicht mehr rückfällig wurde. Es hängt einfach von der persönlichen Willensstärke jedes Menschen ab.

Alles Gute und ich hoffe, die Zeit hilft dir, die schwere Zeit zu überwinden und daß du DEINEN Weg im Auge behälst!

lg flat
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Claire-Linette
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Post Sat, 10.Jan.04, 10:24      Re: massive Probleme mit alkoholkranker Mutter - bin am Reply with quoteBack to top

Hey Schokohase!

Dieser Thread liegt zwar nun seit Monaten mehr oder weniger 'tot' da, aber ich hab gesehn, dass du durchaus noch aktiv hier im Forum bist. Was ist denn nun aus der oben beschriebenen Situation geworden? Weisst du, ich hab einen aehnlichen Weg hinter mir, zwar nicht so drastisch, aber trotzdem belastend und natuerlich (da ich es auch nicht uebers Herz gebracht hae, einfach alle Bruecken hinter mir abzubrechen) noch immer aktuell.

Waere schoen, wenn wir das Thema nochmal aufgreifen koennten...

claire*

ohwell
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leomax
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Post Sat, 28.Feb.04, 10:35      Ihr Alkoholkonsum zerstört unsere Beziehung Reply with quoteBack to top

Hallo,
um etwas direkt klarzustellen, ich bin kein Antialkoholiker und Moralapostel, aber ich weiß wann es reicht und trinke auch nicht täglich Alkohol.
Sorge macht mir meine Lebenspartnerin, mit der ich gerne mal ausgehe (essen, Kino,Kneipe....).
Bis vor einigen Monaten war sie es, die bereits abends um 19:00 relativ angetrunken war, da direkt nach der Arbeit die erste flasche wein getrunken wurde, wie ich nachher herausbekam auch Schnaps in kleinen Flaschen ( Underberg, Kümmerlig, Korn....). Wenn wir dann noch rausgingen war sie gegen 21:00 so betrunken, das nix mehr ging.
Nach viel Geduld meinerseits, hat sie keinen Alkohol mehr im Hause und ist auch Abends noch nüchtern. Der Unterschied ist, dass wir länger unterwegs sind (es reicht ihr ja noch nicht). Oft gehen wir Essen und dann in eine der Kneipen im Viertel. Der Abend fängt mit netten Gesprächen und Planungen an, wir trinken unsere Biere. Irgendwann macht es Klick, meine Partnerin wird streitsüchtig, macht andere Typen an ( was meint Ihr was hier für Idioten anrufen, denen sie mal wieder unsere Telefonnummer gab) um dann alle Müdigkeit zu vergessen und dann "loszusaufen". Ich will irgendwann nach Hause, weil ich den nächsten Tag fit sein möchte, sie muß man von der Theke wegzerren weil sie gerade mal wieder dabei ist zu bestellen oder den xten Grappa den ihr ein " Hoffnungsvoller" ausgibt, weil sie ja mal wieder "everybodies darling" ist. Irgendwann ist sie dann so blau, dass sie mit mir in der öffentlichkeit Streit anfängt. 2 x ist sie schon volltrunken mit anderen Typen losgezogen und auch im Bett gelandet, was ich leider nicht verhindern konnte, denn hinterher kommt die Reuephase in der dann demonstrativ Wasser, Tee u. Ä. getrunken wird, bis zum nächsten Mal. Ich kann sie nicht alleine in der Kneipe lassen, da sie es dann nicht mehr schafft alleine nach Hause zu kommen. Erst vorgestern ist sie volltrunken hingefallen und kam nicht mehr auf die Beine (bei Minustemperaturen kann das in die Hose gehen). ZU Hause fällt sie dann in voller Montour aufs bett und schläft. Jeder Samstag ist im Eimer, da die Gnädigste Ihren Rausch auschlafen muß. Auch der Job leidet darunter.
Wenn ich sie dann zum Xten Mal darauf Anspreche gibt es von Ihr nur Abwehr. Ich weiß nicht ob ich diese Beziehung noch aufrechthalten will, denn ich merke dass ich für sie nur solange wichtig bin, bis ein gewisser Pegel erreicht ist, dann herrscht der Suff. Bis dahin hat sie mich mit all ihren Jobproblemen zugeschüttet und mich an normalen Gesprächen gehindert (ich merke schon dass sich Bekannte distanzieren). Dann läßt sie mich irgendwann wie einen Blödmann herumstehen und hält Smalltalk mit allen Leuten, nur nicht mit mir. Alle finden Sie nett nur ich kenne die Folgen und Hintergründe und muß dann irgendwann sehen dass sie irgendwie nach Hause kommt.
Ich merke, das mich das Ganze wütend und unausgeglichen macht. Ich rechne schon den üblichen Streit am Samstag/Sonntag mit ins Wochenende.
Mein Selbstbewußtsein leidet immens, zumal ich auch schon Gespräche über uns mitbekommen habe. Ich merke auch, dass wir nicht mehr zu Partys eingeladen werden, denn ein ewig streitendes Paar stört den Frieden. Ich bin auch schon eingeladen worden, weil der Gastgeber wußte, dass sie an dem Wochenende nicht dabei ist, da bei ihrer Schwester.
Was soll ich tun?
Ich hoffe immer noch auf Wandlung und Einsicht.
Es macht keinen Spass immer aufzupassen, dass sie sich im Suff nicht schadet.
Ich war ein geselliger Mensch und gehe an der Situation kaputt. Oft bin ich nachts Wach und kann vor Ärger nicht wieder einschlafen wärend sie ihren Rausch ausschläft.
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Herndi
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Post Sat, 28.Feb.04, 10:54      Re: Ihr Alkoholkonsum zerstört unsere Beziehung Reply with quoteBack to top

Hallo !

Wenn ich mir das so durchlese, klingt das so als ob Du ihr "Fussabstreifer" wärst bzw. ihr Kindermädchen. Ich denke, dass sowas keine Basis für eine Beziehung ist. Das Problem, dass sich der Partner jedesmal volllaufen lässt habe ich schon selber erlebt. Ich habe das auf die Dauer nicht ausgehalten und bin gegangen.

Zitat:
Ich hoffe immer noch auf Wandlung und Einsicht

Dieser Mensch ändert sich nicht. Meiner Meinung nach nimmt sie auf Deine Gefühle absolut keine Rücksicht und macht was sie will. Ich glaube nicht, dass Du das notwendig hast. Du hast sicher etwas besseres verdient.

lg Herndi
[/quote]

_________________
Jeder ist seines Glückes eigener Schmied
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lui
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Post Sat, 28.Feb.04, 11:45      Re: Ihr Alkoholkonsum zerstört unsere Beziehung Reply with quoteBack to top

Hallo leomax!

Ganz klar, diese Frau IST Alkoholikerin!

Wenn sie das nicht kapiert, was ja nicht weiter verwunderlich ist, dann musst Du es kapieren. Sie ist Alkoholikerin.

Das heißt zum einen, DU kannst das nicht ändern.
Das heißt weiter, wenn, dann muss sie das ändern.
Und das heißt, der Alkohol hat in ihr einen höheren Stellenwert als Du oder diese Beziehung.

Du solltest ganz klar mit ihr reden. Entweder macht sie eine Therapie oder Du gehst!
Und Du solltest auf Taten bestehen, nicht auf Versprechungen ihrerseits, denn Alkoholiker versprechen Dir alles!

Das ist alles andere als eine schöne Situation, aber so ohne weiteres ändert sich daran nichts.

Ich wünsche Dir viel Kraft für ein solches Gespräch.
Und alles Gute für Dich und Deine Lebenspartnerin

Lieben Gruß

lui
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Tim
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Post Sat, 28.Feb.04, 19:14      Re: Ihr Alkoholkonsum zerstört unsere Beziehung Reply with quoteBack to top

Hallo Leomax!

Was Du da schreibst kenne ich nur zu gut. Ich habe auch immens gelitten.
Nach all dem was ich mittlerweile erlebt/gelesen/diskuiert und erfahren habe
- und das war wirklich viel, UND ich war zu Allem bereit - gibt es da für Dich genau zwei Wege:
1. Sie bekennt sich ohne Wenn und Aber zum Alkoholismus und verzichtet gänzlich UND FÜR IMMER darauf. Da würde ich ihr jede Unterstützung geben.
2. Du gewöhnst sie Dir ab. Ich war meiner sprichwörtlich verfallen, konnte also weder mit ihr noch ohne sie. Damals habe ich dann, nachdem ich alles aber auch wirklich alles versucht hatte, beschlossen, einfach alles zu dulden. All die Grobheit, Vergesslichkeit, Saufeskapaden und Lügen töten dann irgendwann alle Gefühle in dir. Irgendwann bist Du dann so frei, dass Du gehen kannst.

Tim
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Post Sat, 24.Apr.04, 1:17      Kumpel säuft in der Mittagspause Reply with quoteBack to top

Ich hab einen Freund den ich schon so an die 6 Jahre kenne. Er ist mit mir bei den Pfadfindern und ich gehe mit ihm in die Schule. Wir haben in der Schule keine Zeit über den Mittag heimzugehen und deshalb gehen wir in der Stadt essen. Ich gehe vielleicht 2 mal in der Woche mit ihm irgendwo hin. Dabei säuft er immer. Jeden Mittag trinkt er. Einmal hat er sogar gekotzt und ist nicht mehr in die Schule gekommen. Habe auch schon mit ihm darüber gesprochen aber er nimmt mich nicht mehr ernst in letzter Zeit. Er sagt dann so Sachen wie: Du gibst ab, früher hattest du doch auch Freude am Saufen! Er macht mich fertig und beschimpft mich als Weichei.

Ich muss sagen ich bin auch kein Unschuldiger, Saufe am Wochenende ziemlich viel und kiffe dazu aber eben nur am Wochenende. Die Schule ist mir wichtiger. Man muss die Grenzen kennen.

Das Problem ist das wir beide zusammen damit angefangen haben. Wir haben uns gegenseitig dazu motiviert. Nur habe ich eingesehen das zuviel davon nicht gut ist und er will es nicht einsehen. Vielleicht sieht er mich als eine Art Verräter und nimmt mich deshalb nicht für voll ?

Wie also soll ich mit ihm reden das er mir glaubt ?
Ich habe Angst um ihn er fliegt ziemlich sicher Ende Semester von der Schule Sad
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HerrRossisuchtdasGlück
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Post Sun, 02.May.04, 7:59      Re: Kumpel säuft in der Mittagspause Reply with quoteBack to top

Quote:
Mal ein kleiner Rausch = unregelmäßig Alkohol = Nutzung als leichte Droge.
Öfter kleiner+grosser Rausch = regelmäßig Alkohol = mögl. Missbrauch als harte Droge !!!

Wohlgemerkt: Alkoholkonsum ist erst ab 16 Jahren mit Einschränkungen legal - und ich finde dafür sprechen gute Gründe.
Die direkten gesundheitlichen Risiken, trägt jede/r alleine.

Ein Alkoholiker gerät in Stufen der Abhängigkeit,
in der er sich für keine Ratschläge von außen empfänglich zeigt.


Ein junger Mensch gerät in Abschnitte seiner Entwicklung,
in der er sich für Ratschläge von außen nicht allzusehr zu interessieren scheint.


Überhaupt tut sich jede/r wohl schwer, ungebetene Ratschläge erteilt zu bekommen. Rolling Eyes Wink

Nun sei nichtmal dahingestellt,dein Freund sei zu diesen Zeitpunkt schon Alkoholiker
...daran scheint er ja noch fleißig zu trainieren.

Aber es gibt keine beste Lösung, wie Du an ihn rankommst, schätze ich.
Besonders schlechter kann man das aus der Entfernung sagen.
Du bist näher an ihn dran.


Aber denke nicht Du bist mit deinen Alk.-Konsum mit 15 Jahren aus den gröbsten Gefahren fein raus.
Ich empfehle Dir höchste Aufmerksamkeit für Dich selbst,Deine weitere Entwicklung.
Ich richte mich deswegen an Dich,denn Du bist ja wohl der Einsichtigere.

Ich finde du bist mit dem regelmäßigen WE-Konsum und Deiner angedeuteten Vorgeschichte auch gerüstet,
Stufe um Stufe Alkoholiker werden zu können.
Früh übt sich, was Sucht werden will. gruebel

Es mag erst wie ein gesellschaftlicher Aufstieg aussehen:

- z.B. Man hat so Spass in der Gruppe ( "Es geht ab"."Wir machen Paaarty.")
- z.B. Man hat die Anerkennung der Kumpels ("Verträgst ja viel". "Warst ja gestern echt besoffen, Alter." u.s.w.)
- z.B.Konsum als Belohnung (Unser Team hat gewonnen. "Lieblings-Verein hat gewonnen. u.s.w.)
- z.B. Konsum als Gefühls-Verstärker (Mut machen, Mädels abchecken. Kick zur Musik. Kick im Gruppen-Erlebnis. Kick der guten Laune.)


Alkohol als :
vermeintliches Gruppen - Erlebnis
vermeintlicher Gefühls-Auf-Putscher.

So geht es jeden den Alkohol-Zugeneigten unter uns wohl mehr oder weniger so, oder ?
Ich jedenfalls schließe mich da nicht aus.
Aber ich (ge)brauche es nicht unbedingt um diesen Spass zu haben.
Den meisten Spass habe ich ohne Alkohol tag-täglich.




Aber wenn aus Konsum eine Sucht(-Erfahrung) wird,
dann garantiere ich,kann Dir niemand die deine Verantwortung abnehmen (!),
selbst durch Einsicht wieder aus den eigenen Zwängen rauszukommen.


Also gib 8 auf Dich selbst!


Meine Vorschläge:

- Setze Dich selbst mit Deinen eigenen Konsum von Rauschmitteln auseinander.
Ist er, dein Freund, dazu bereit daran zu partizipieren , dann mach es mit ihn im Gespräch zum Thema.
Will er das nicht, dann lasse es/ihn.

- Informiere Dich über Risiken, Folgeschäden des Genusses Deiner Rauschmittel.
Ist er, dein Freund, dazu bereit daran zu partizipieren,dann mach es mit ihn im Gespräch zum Thema.
Will er das nicht, dann lasse es/ihn.

- Sei/Werde Dir der Nachteile des Konsums bewußt.
Ist er, dein Freund, dazu bereit daran durch Gespräche zu partizipieren , dann mach es mit ihn im Gespräch zum Thema.
Will er das nicht, dann lasse es/ihn.




Es ist möglich, er ändert seinen bedenklichen Konsum
-aus freien Stücken,
-aus eigener Motivation,
-Veränderung aus eigenen gewonnen Erkenntnissen,
-aus ähnlichen Gründen, wie Du sie für Dich erkannt hast,
der Abwägung der Vor-und Nachteile.
-Du kannst ihn die Gewinnung von Einsichten nicht abnehmen...
-...aber versuchen zu vermitteln, nur wenn er es zuläßt.


Er ist und bleibt ein selbst-denkendes, -handelndes eigenverantwortliches Individuum.


Liebe Grüße,
Herr Rossi
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dab
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Post Mon, 03.May.04, 22:22      Wie mit einem Alkoholiker umgehen? Reply with quoteBack to top

Hallo!
Vor kurzem hat sich ein Bekannter von mir sozusagen bei mir ausgeheult, was nicht so häufig vorkommt. Es ging darum, dass sein Vater eben offensichtlich ein ziemliches Alkoholproblem hat. Das ist wohl schon länger so, konkret ist aber das Problem meines Freundes, dass er eben wie ich kurz vor dem Abitur steht und eben dann auch eine Feier ansteht, bei der die meisten Eltern dabei sein werden. Er hat also seinem Vater gesagt, dass er nur mitdürfte, wenn er versprechen würde, dort nichts zu trinken. Denn wenn der Vater trinkt, wird er wohl oft sehr ausfallend und agressiv, klar dass eine Szene mit einem betrunkenen Vater vor dem ganzen Jahrgang, den Lehrern und den Freunden mit zu den schlimmsten Sachen gehört, die man sich vorstellen kann.
Weil ich leider mit dem Problem nicht viel anzufangen wusste, aber mein Freund anscheinend dringend jemanden zum Reden gebraucht hat, hab ich mich aufs Nachfragen verlegt und so rausbekommen, dass er also schon mehrfach versucht hat, seinen Vater durch direkte Konfrontation davon abzuhalten, dass aber leider Verwandte und Freunde da nicht mitziehen, ihm bei Familienfeiern usw. sogar noch Alkohol anbieten und nicht auf die Bitten meines Freundes hören. Ich kenne ihn ganz gut, und ich denke nicht dass er das Alkoholproblem überschätzt, sondern glaube ihm in dem Punkt. Die Mutter traut sich anscheinend nicht etwas zu machen, und ist auch dagegen, dass er offen mit seinem Vater darüber spricht, weil das eben meistens im Streit endet.
Nun, seitdem er eben seinem Vater diese Auflage gemacht hat, vor einer Woche ungefähr, redet der Vater kein Wort mehr mit ihm, was natürlich ziemlich schrecklich ist, ihn erkennbar belastet, grade in den Abi-Vorbereitungen, und wohl auch dazu geführt hat dass er sich mir anvertraut hat.
Ich habe ihn gefragt, warum er nicht mal jemanden vom Blauen Kreuz fragt. Wenn es schon, wie nach seinen Worten "sinnlos" ist, zu versuchen den Vater vom Alkohol abzubringen, könnte es ja schließlich wenigstens sein, dass jemand der sich auskennt zum Beispiel einen Weg findet, wie man den Vater zumindest bei der Feier vom Trinken abhalten kann, ohne dass die ganze Sache gleich wieder eskaliert. Das will er aber nicht tun, er möchte eben einfach nicht mit einem Fremden darüber sprechen und hält es ebenfalls für "sinnlos". Das Wort ist ziemlich oft gefallen, von daher denke ich, dass es wohl mehr seine Angst ist, da mit jemandem Unbekannten drüber zu reden. Ich habe ihm auch angeboten, dass ich dort mal anrufe und mich erkundige, weil ich dachte dass ich ihn vielleicht so zu einem Einstieg bringen kann, aber das wollte er ebenfalls nicht. Ich möchte ihm aber gerne irgendwie helfen, schließlich hat er sich an mich gewandt, nur ich habe eben keine Ahnung, wie man einem Alkoholiker so etwas sagen kann. Ich kann ja sogar halbwegs verstehen, dass der Vater als Alkoholiker da agressiv wird, wenn er auf so ein wahrscheinlich verdrängtes Problem von seinem Sohn angesprochen wird. Ich sehe es auch ein, dass es wohl wirklich sinnlos es, alleine zu versuchen generell etwas gegen den Alkoholkonsum zu tun, solange sich da alle anderen in seiner Umgebung sperren.

Es geht also in erster Linie darum, wie diese Feier gemeistert werden kann. Und wie man diese Auflage durchsetzen kann, ohne dass es Streit gibt. Vielleicht habt ihr da ja eine Idee, oder vielleicht auch dazu, wie ich ihn dazu überreden kann sich an einen Experten zu wenden. Irgendwie will ich ihm jedenfalls etwas sinnvolles sagen können, was ihn etwas weiter bringt, denn das hat er wohl eine Woche vor dem Abitur dringend nötig.
Danke!
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sheepy
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Post Wed, 05.May.04, 19:59      Re: Wie mit einem Alkoholiker umgehen? Reply with quoteBack to top

Hi

Das ist ein echtes Problem mit deinem Freund(bzw. seinem Vater).
Ich habe aber auch nicht wirklich ne Idee was man da machen kann.
Mein Vater ist auch Alkoholiker und meine Schwester hat demnächst auch Abitur.Also dasselbe Problem.
Is sein Vater immer besoffen oder nur jede Woche mal?Weil bei meinem Vater is das so das der mal zwei Wochen besoffen ist dann wieder ne Woche nich usw.
Der trinkt mittlerweile nichts mehr auf so Feiern.Wir (also meine Mutter meine Schwester und ich) haben dem tausend mal gesagt wir scheiße das von dem ist.Wir haben den dann bei weniger wichtigen Sachen nicht mitgenommen.Und irgendwann hat er dann kapirt das das für alle scheiße ist wenn der sich bei uns in der schle oder so besäuft.und trinkt dann nichts.Aber wie man den jetzt so schnell dazu bringen kann da habe ich auch keine ahnung.
Ich würde an deiner Stelle versuchen deinen Freund zu überreden das er doch mal wo anruft.und wenn fragt der davon mehr ahnung hat.
Oder kannst du vieleicht mit deinen Elterm drüber reden.
Ich würde auf jeden Fall mal wenn fragen der ahnung hat.Tut mir leid das ich dir jetzt nich helfen konnte.
Aber euch noch viel Glück
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Kazzie
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Post Sun, 09.May.04, 11:59      Re: massive Probleme mit alkoholkranker Mutter - bin am Ende Reply with quoteBack to top

hallo Hi Schokohase!

Ich weiß nicht, ob du nach all den Monaten noch aktiv im Forum bist, aber wenn:

ich würde nur gern wissen, wie es dir weiter ergangen ist. Mir geht es nämlich ählich wie dir: meine Mutter trinkt auch, hat sich letzten November scheiden lassen, zieht jetzt in eine neue Wohnung - ganz allein. Ich weiß auch nicht, was man (also du und ich) da tun kann. Geht mir ganz genauso wie dir: Entscheidungen zu treffen ist nicht einfach und wenn man's nicht tut hat man Schuldgefühle (ich zumindest).
Hast du dir schon mal überlegt, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen oder hast du diesen Schrit vielleicht schon gewagt?

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel viel Kraft!
LG, Kazzie.
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