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Angsthaeschen
Helferlein


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M, 36
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Wed, 15.Oct.03, 14:56 Nichts geht mehr, alles aus... |
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Hallo,
tja, nun sitz ich hier und habe nur noch Angst und Panik! Die letzte Woche und auch der Montag dieser Woche waren eigentlich so gut. Alles wurde besser, meine Beine zuckten beim liegen nicht mehr, die Kopfweh wurden besser, und schlafen konnte ich auch einigermassen.
Und jetzt? Alles aus! Bin schon wieder fast 2 Tage wach, meine Haxen zucken wieder wie blöd, und die Kopfweh sind schlimmer denn je. Und dann geht auch noch dauernd das Telefon! Anhand der Nummer sehe ich, dass es meine Krankenkasse ist. Wenn das Telefon klingelt, bekomme ich fast einen Herzinfarkt! Ich habe aber panische Angst, ans Telefon zu gehen, weil ich Angst habe, die sagen mir, ich wäre nicht mehr versichert.
Also sitze ich schon den ganzen Tag hier rum und habe einfach nur Angst und Panik. So schlimm war es noch nie! Am liebsten würde ich mich jetzt sofort umbringen. Aber der Gedanke daran macht mir noch mehr Angst.
Ich würde ja gerne meinem Vater sagen, wie es mir geht, aber ich traue mich das nicht, weil er ist ja schon 82 und ich habe Angst, er regt sich dann zu sehr auf und es passiert ihm was. Ich könnte ja auch meine Schwester anrufen und ihr Bescheid sagen, aber das tue ich lieber nicht, weil sie dann bestimmt vorbeikommt und dann mein Vater mitkriegt, was los ist. Und die Telefonseelsorge kann ich auch nicht anrufen, weil die bestimmt meine Nummer sehen und dann bestimmt was unternehmen, wenn ich denen meinen jetzigen Zustand beschreibe. Dann tun die mir bestimmt irgendetwas unter Zwang an... Und meinen Neurologen anrufen traue ich mich auch nicht, aus dem selben Grund. Es ist irgendwie alles so sinnlos! Ach Menno, wenn wir doch nur eine Bahnlinie hier im Ort hätten, dann könnte ich da jetzt hinlaufen und auf den nächsten Zug warten, vor den ich mich werfen kann.
Es ist einfach nicht mehr zum Aushalten! Alles ist so sinnlos, ich sehe einfach keine Zukunft für mich! Und dann diese verdammten Kopfweh. Es ist wirklich extrem im Moment. Wenn ich meine, ich bin müde, und ich mich hinlege, bin ich gleich wieder hellwach. Dann kommt eine Kopfwehattacke, die kaum auszuhalten ist. Und als wäre das nicht genug, zucken auch meine Beine wieder so arg, dass mir meine Gelenke weh tun. Und zu guter letzt juckt es mich dann am ganzen Oberkörper, und ich muss mich überall Kratzen. Es ist zum Wahnsinnig werden!
Ich weis einfach nicht mehr, was ich tun soll. Ich traue mich im Moment einfach nicht, es meinem Vater zu sagen, und ich traue mich erst recht nicht, jemanden Anzurufen, schon der Anblick des Telefons versetzt mich in Angst und Schrecken... Schade, dass unser Haus nur 2 Stockwerke hat... Hätte es 10 Stockwerke, ich würde SOFORT...
Hilfe! Was nun? Was nur?
mfg,
Angsthaeschen
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Lory
sporadischer Gast


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W, 24
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Wed, 15.Oct.03, 15:09 Re: Nichts geht mehr, alles aus... |
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Hallo Angsthäschen,
ich bin ganz neu hier und kenne deshalb deine Geschichte nicht.
Ich wollte dir nur ein bisschen beistehen, ich weiß ja nicht, wann der nächste deinen Beitrag liest.
Kannst du nicht versuchen dich etwas abzulenken?
Musik hören oder TV?
Am besten ist es wirklich, wenn du mit jemandem sprichst, wenn ich Panikattacken bekomme, wird es immer schlimmer, wenn ich mit mir alleine bin, da ich mich immer mehr in etwas hineinflüchte und mir dir unmöglichsten Dinge ausdenke, die dann meistens gar nicht stimmen.
Ich war heute beim Goldschmied und wollte nur etwas abholen, vorher habe ich mir wieder 100 Sachen eingeredet und am Ende war mit total schlecht, dabei war gar nichts Schlimmes.
Zieh einfach das Telefon raus, wenn du niemanden sprechen willst, dann wirst du nicht andauernd daran erinnert. Lenke dich ab und wenn die Panik besser wird, wirst du wieder normaler über alles denken können. (geht mir zumindest so)
Ich bleibe noch ein bisschen da, falls du noch antworten möchtest. )
LG Lory
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Angsthaeschen
Helferlein


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M, 36
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Wed, 15.Oct.03, 15:23 Re: Nichts geht mehr, alles aus... |
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Hallo Lory,
erstmal danke für dein Posting, das ging ja schnell. Ehrlich gesagt, hatte ich Panik, als ich sah, dass ich eine Antwort bekommen habe. Deine Tips sind gut gemeint. Aber ablenken geht leider nicht, im Moment.
Fernsehen tut mir Weh. Zu hell. Momentan bin ich extrem lichtempfindlich. Ich wundere mich eh, wie ich hier überhaupt schreiben kann. Meine Hände zittern auch sehr. Radio? Zu laut! Ich höre schon seit Monaten keine Musik mehr, weil ich es einfach nicht ertrage. Und das, wo ich die Musik doch so über alles lieb(t)e... Es ist zum Heulen.
Weist du, wenn man nie richtig schlafen kann, bzw. immer so lange wach bleiben muss, weil man nicht einschlafen kann, das macht einen auf Dauer einfach nur noch wahnsinnig! Früher machte ich das am Wochenende ganz gern, aber wenn man förmlich immer dazu gezwungen wird, raubt es einem alle Kraft. Wenn ich denn mal einschlafe, ist das auch nicht so toll, weil ich dann meist so um die 15 Stunden am Stück durchschlafe, und dass macht einen erst Recht kaputt!
Reden. Nun, ich weis auch nicht wieso, aber hier jetzt zu schreiben geht seltsamerweise. Vieleicht auch deshalb, weil ich hier nicht Angst haben muss, dass innerhalb der nächsten Stunde jemand vor der Haustür steht und mir was antun will?
Es ist zum verzweifeln. Ich bekomme schon den ganzen Tag nichts hin. Ich will was tun, und dann geht es nicht! Ich denke, ich hole mir was zu trinken, und es geht nicht, ich kann dann einfach nicht aufstehen. Ich binn dann wie gelähmt, wie wenn ein Schalter auf "Aus" springen würde.
Ach, ist alles sinnlos, nichts geht mehr heute, und in Zukunft wohl auch nicht mehr. Ich kann nicht mehr, ich bin am Ende meiner Kräfte. Ist doch wahr! Alle Bitten um Hilfe gehen ins leere. Niemand unternimmt etwas. Ich selbst kann im Moment leider nix tun, nur um Hilfe bitten, und nicht mal die wird mir gewährt. Ich könnte nur noch heulen, aber das ist ja auch sinnlos, wie auch sonst alles sinnlos ist. Wenn ich wenigstens etwas Mut hätte, dann könnte ich mir jetzt selbst helfen, ich meine, für immer selbst helfen...
mfg,
Angsthaeschen
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Lory
sporadischer Gast


10
W, 24
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Wed, 15.Oct.03, 15:46 Re: Nichts geht mehr, alles aus... |
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Du musst keine Angst haben, daß jemand vor deiner Tür steht, wenn du das nicht willst. Wenn du deine Schwester anrufen möchtest, dann sag ihr, daß du nicht willst, daß sie vorbeikommt. Es bleibt immer deine Entscheidung. Du könntest ihr auch einen Brief schreiben, oder eine Mail.
Ich bin immer sehr froh über die Erfindung des Internets, weil man anonym ist und weil nichts passieren kann, was man nicht möchte, wenn ich Angst bekomme, mache ich halt einfach aus.
Ich weiß wie es ist, wenn man total blockiert ist und einfach nichts tun kann. Man blockiert sich selbst durch seine Angst. Ich versuche mir dann nur eine einzige Sache vorzunehmen, damit ich nicht wieder in so einen Kreislauf gerate. Das klappt auch nicht immer.
Was denkst du könnte dir am ehesten helfen? Dein Neurologe? Warum meinst du, daß alle deine Bitten ins Leere gehen?
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Angsthaeschen
Helferlein


42
M, 36
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Wed, 15.Oct.03, 16:07 Re: Nichts geht mehr, alles aus... |
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Hallo Lory,
warum ich denke, dass meine bitten ins leere gehen? Weil nichts passiert. Ich meine, es bessert sich nichts. Aber was solls, ich bin ja auch selber schuld an allem! So leicht gemerkt, dass etwas nicht stimmt, habe ich schon Mitte letztes Jahr, ich hatte ungewöhnlich oft Kopfweh, mindestens einmal die Woche. Bis dahin so gut wie nie. Und was mache ich? Nichts, wie es sich für einen Taugenix wie mich eben gehört. Dann am Jahresanfang wurde ich in der Firma, in der ich arbeitete, kritisiert. Noch mehr Kopfweh. Ich hab wieder nix gemacht. Die ersten zwei Wochen im März hatte ich die erste Grippe meines Lebens, mit 34. Nach den 2 Wochen ging es mir zwar wieder recht gut, aber so richtig gut nun auch wieder nicht. Und was mache ich Idiot? Aus Angst, gekündigt zu werden wegen 3 Wochen krankschreiben arbeite ich nach 2 Wochen wieder und lasse mich nicht weiter krankschreiben. Ende März dann ein Schockerlebnis, nachdem ich jeden Tag so eine Art stundenlangen Panikanfall in der Firma hatte. Und ich Idiot unternehme natürlich mal wieder nichts, dabei hätte eine Aussprache mit meinem Vorgesetzten so leicht Abhilfe schaffen können.
Tja, dann am 30. April war dann alles zu Ende. Angst, Panik. Ich hab hyperventiliert wie blöd und Panik hoch 10 gehabt. Und was mache ich? Geh zu meinem Meister, der sagt, leg dich mal 'ne halbe Stunde hin. Ich tat das natürlich und es ging mir dann etwas besser, aber nicht wirklich wieder gut. Nach einer Stunde dann das selbe, wieder Zittern in den Beinen, aber ich habe die Zähne zusammengebissen und bis Schichtende weitergearbeitet. Das war's dann. Zwei Tage später dann wieder das selbe, diesmal hab ich endlich reagiert und bin zum Arzt. Tja, und seitdem zieht sich alles so endlos hin. Bin seit dem 2. Mai krankgeschrieben, jetzt immer noch. Und gekündigt wurde mir natürlich auch.
Und dann dieses Attest von meinem Arzt, für die Krankenkasse, auf dem stand, dass ich 'ne Therapie brauche, ansonsten droht DAUERHAFTE Arbeitsunfähigkeit, das gab mir dann den Rest. Nun habe ich natürlich panische Angst vor meiner sinnlosen, eigentlich nicht existenten Zukunft. Ich glaube, es ist wirklich das allerbeste, wenn ich mich schnellstens vor einen Zug werfe. Notfalls laufe ich eben die 4 Kilometer, wenn's auch 'ne halbe Stunde dauert, bis ich da ankomm...
mfg,
Angsthaeschen
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Lory
sporadischer Gast


10
W, 24
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Wed, 15.Oct.03, 18:13 Re: Nichts geht mehr, alles aus... |
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Hallo Angsthäschen,
da bin ich wieder.
Schade, daß noch niemand weiter geantwortet hat und vielleicht seine Erfahrungen erzählt.
Wie geht es dir jetzt? Konntest du schon etwas schlafen, oder schläfst du vielleicht gerade?
Du kannst nichts dafür, daß du Angst hast und diese Panikattacken. Du bist krank geschrieben, weil du krank bist und niemand kann etwas für seine Krankheit. Du unternimmst ja bereits etwas, indem du hier schreibst und dir Gedanken machst, wie es weiter geht.
Ich weiß, daß meine Worte dir nicht wirklich helfen können, denn ich höre ja auch täglich, wie ich aus dem Kreislauf der Ängste rauskomme, aber schaffe es einfach nicht.
Der nächste Schritt für dich wäre wirklich die Therapie, denn sie wird dir helfen dich nicht aufzugeben und weiterzukämpfen. Es ist egal, was in der Vergangenheit bereits geschehen ist, denn es spielt keine Rolle für deine Zukunft, die immer noch vor dir liegt.
Es gibt noch so viel auf dieser Welt, daß du erleben kannst, wenn es dir besser geht.
Ich hoffe du schreibst wieder, wie es dir geht.
LG Lory
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Svartakat
sporadischer Gast


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W, 27
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Wed, 15.Oct.03, 22:15 Re: Nichts geht mehr, alles aus... |
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Ach Angsthäschen, wärest Du jetzt zufällig hier, würde ich Dir erstmal einen Kirschblütentee kochen, dann ein paar Räucherstäbchen anzünden und mit Dir auf Video alte russische Märchenfilme ansehen. Leider geht das nicht, also kann ich Dir nur aus der Ferne eines sagen:
Du musst Dich jemandem anvertrauen ! Wenn nicht Verwandten, dann vielleicht eine Kollegin oder Freundin ? Vielleicht könntest Du Deiner Schwester schon am Telefon sagen, daß der Vater nichts erfahren soll.
Wenn Du jemandem alles anvertraust, könnte er Dich zum Arzt begleiten, und notfalls sogar bei dem Vorstellungsgespräch anwesend bleiben um aufzupassen.
Du musst Dir wirklich helfen lassen. Ich kann ja verstehen daß Du so nicht weiterleben willst, aber weiß ich ganz sicher, daß Dir geholfen werden kann. Lass Dich zu einem Therapeuten schicken, der sich auskennt mit Panikttacken.
Wenns ganz schlimm wird, rufe den Notarzt. Der kann Dir sofort helfen mit Medikamenten und weiß wo Du Dich weiterbehandeln lassen solltest.
Solange Du nicht versuchst Dir etwas anzutun, wird Dich kein Arzt zu irgendetwas zwingen.
Also einfach Zähne zusammenbeissen und durch. Vielleicht versuchst Du es morgen schon.
Wünsche erholsame Nachtruhe
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Angsthaeschen
Helferlein


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M, 36
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Thu, 16.Oct.03, 7:40 Re: Nichts geht mehr, alles aus... |
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Hallo,
danke für die aufmunternden Worte. Konnte schlafen, aber es war mal wieder zu lange und es geht mir leider nicht besser. Wie dem auch sei, ich werde jetzt nichts mehr tun. Ich habe alles in die Wege geleitet, was möglich ist, aber grosse Hoffnungen mache ich mir keine Mehr, das macht eh keinen Sinn und tut nur noch mehr weh.
Meinem Neurologen habe ich den Kurantrag gegeben, wird wohl noch 2-3 Wochen dauern, bis da was geht. Ich sagte ihm damals, wie schlecht es mir geht, auch von meinen Absichten, vor einen Zug zu springen, doch das hat den gar nicht interessiert! Naja, wenn ich bis zum Kuranfang noch lebe, gehe ich halt da hin.
Therapie wird im Januar losgehen, aber ich bezweifle, dass ich da noch bin. Und wenn, was mache ich mir falsche Hoffnungen. Wenn ich dem Therapeuten meine Lage und meine Gefühle offen und ehrlich schildere, wird der mich sicherlich auch fallen lassen. Er wird bestimmt sagen, mir sei ja nicht mehr zu helfen. Und dann? Muss ich mir wieder einen neuen suchen, was wieder einige Monate dauert. Und wieder viel Zeit rumgegangen, ohne dass etwas passiert.
Hm, komisch, immer wenn ich will, wollen die anderen nicht, und immer wenn die anderen wollen, will ich nicht. Reden macht auch keinen Sinn, ich komme einfach nie zu Wort. Immer wenn ich anfange, offen und ehrlich zu reden, fallen die anderen mir ins Wort und ich komme dann nicht mehr zu Wort. Was macht das für einen Sinn? Also sage ich lieber gar nichts, das tut dann nicht so weh. Hier geht es ja, denn hier kann mir keiner "in die Tasten fallen".
Ich weis auch nicht, was das ganze noch soll. Ich habe bemerkt, dass immer, wenn ich offen und ehrlich über mich und meine Probleme und gefühle rede, die anderen die Konversation total abbrechen. Immer ist das so. Was mache ich nur falsch? Soll ich etwa 'ne gute Miene zum bösen Spiel machen und lügen bzw. heucheln? Das kann ich nicht. Und das will ich auch nicht, will mich ja schliesslich nicht versündigen! Ach, naja, mit viel Glück brauche ich mir vieleicht schon sehr bald keine Gedanken mehr darüber machen.
Ach ja, ich hoffe, ich komme wieder einigermassen zur Ruhe, um endlich den Mut zu finden, mir ultimativ selbst zu helfen.
mfg,
Angsthaeschen
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Svartakat
sporadischer Gast


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W, 27
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Thu, 16.Oct.03, 11:22 Re: Nichts geht mehr, alles aus... |
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Guten Morgen Häschen. Freut mich daß Du noch Schlaf gefunden hast in der letzten Nacht.
Dazu daß Du Angst hast, ein Therapeut würde Dich "fallen lassen", kann ich Dir nicht mehr sagen, ausser daß Du vorallem erstmal einen besuchen solltest.
Ich habe es ja im vorigen Posting angedeutet. Ein Neurologe ist zwar ganz gut, um bestimmte Erkrankungen als Ursache auszuschliessen, aber für eine Behandlung wirst Du am Psychotherapeuten nicht vorbeikommen.
Du hast ja an seiner Reaktion gemerkt, daß er da nicht der richtige
Ansprechpartner ist.
Warte nicht bis Januar. Rufe mal bei Deiner Krankenkasse an und lasse Dir die Adressen von allen Therapeuten in Deiner Nähe geben. Alternativ geht natürlich auch das Telefonbuch, allerdings musst Du Dich dann erst erkundigen ob Du Dich dort behandeln lassen kannst, also ob die Kasse bei dem jeweiligen Therapeut zahlt.
Vereinbare am besten gleich bei Mehreren einen Termin für ein Vorgespräch und entscheide dann, bei wem Du Dich am wohlsten fühlst. Es ist nämlich wichtig ob die "CHemie" stimmt - also darfst Du ruhig wählerisch sein.
Ich drücke Dir die Daumen daß es mit der Kur klappt. Sicher kannst Du die Kur viel besser geniessen, wenn Du zuvor schon etwas gegen die Panikattacken unternommen hast.
Mach Dir nicht zuviele Gedanken, wenn Du mit Deinen nächsten Angehörigen/Freunden nicht reden kannst über das Problem und das Gefühl hast, sie würden das nicht hören wollen.
Wer keine Panikattacken kennt, wird das damit verbundene Leid nicht wirklich verstehen und ist vielleicht mit dem Thema möglicherweise überfordert. Das muss nicht bedeuten, daß derjenige nicht trotzdem gern bereit sein wird zu helfen, zb. durch Begleitung zu Arztterminen und ähnliches.
Ich weiß, daß alles einfacher klingt, als es für Dich im Moment ist.
Aber ich kann nur nochmal wiederholen: Selbst schwerste Angstzustände kann man mit therapeutischer Hilfe in den Griff bekommen. Man muss sich nur zu den ersten Schritten durchringen.
Es wäre also schade und vorallem unnötig, sich wegen sowas aufzugeben.
*winkt aus der Ferne*
(sorry, wg edit. hatte was falsch verstanden)
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Lory
sporadischer Gast


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W, 24
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Thu, 16.Oct.03, 12:32 Re: Nichts geht mehr, alles aus... |
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| Angsthaeschen wrote: | | Ich habe bemerkt, dass immer, wenn ich offen und ehrlich über mich und meine Probleme und gefühle rede, die anderen die Konversation total abbrechen. Immer ist das so. Was mache ich nur falsch? |
Du machst gar nichts falsch. Ich bin mir sicher es kommt daher, daß die Anderen einfach nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Sie können sich nicht in deine Lage versetzen, weil sie nicht wissen, wie es sich anfühlt Panikattacken und Angst zu haben. Vielleicht haben sie "normale" Ängste, die jeder hat, aber diese sind ja nicht vergleichbar mit deiner Situation und daher verstehen sie dich nicht und können dir daher auch nicht helfen.
Warum nimmst du dir nicht für heute oder morgen vor die Anrufe zu erledigen, die Svartakat dir beschrieben hat.
Wenn du ganz ehrlich zu dir bist, dann hast du doch auch Hoffnungen, daß es besser werden kann. Das wird es, wenn du anrufst. Es ist ein großer Schritt, ich weiß.
Gehst du manchmal spazieren?
Das solltest du mal machen, z.B. in einem Park oder einem Wald. Lauf einfach mal durch die Natur, atme die Luft, schaue dir die Pflanzen an, die Tiere, die Sonne, Wolken....
Wenn ich das mache, dann kann ich ein Weile vergessen, was mich im Alltag belastet, dann merke ich, daß ich Teil der Natur bin und keine Maschine, die ständg nur funktionieren muss, dann merke ich, daß ich lebe und leben WILL.
Gib' dich bitte nicht schon auf!!
LG Lory
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Angsthaeschen
Helferlein


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M, 36
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Thu, 16.Oct.03, 22:13 Re: Nichts geht mehr, alles aus... |
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Hallo,
danke für die gutgemeinten Tips. Ich will versuchen, einige davon anzunehmen, glaube aber kaum, dass mir das weiterhilft. Ich war schon vor ca. 2 Monaten bei der Krankenkasse und habe mir Adressen geben lassen. Habe auch über 30 Psychotherapeuten angerufen, ohne Erfolg. Damals ging entweder nur ein Automat ran (mit dem ich nichts anfangen kann, weil ich eine absolut unüberwindbare Angst davor habe) oder es waren erst Termine in mehreren Monaten möglich. Dann habe ich einen Termin mit meinem Neurologen gemacht. Danach das selbe Spiel von vorn, dieses Jahr geht nichts mehr.
Spazieren gehen? Wohl eher nicht! Habe das vor einigen Tagen mal versucht, es war der reinste Horror! Ich ging morgends um 2 Uhr (weil mich dann niemand sieht) um den Block, um zu sehen, was es so neues gibt, weil da im Moment extrem viele neue Häuser gebaut wurden. Ich dachte an nichts böses und ging los. Und da ist es dann passiert. Mitten auf dem Weg begannen plötzlich wieder meine Knie zu zittern. Ich versuchte, mir selbst durch Autosuggestion einzureden, es sei alles in Ordnung. Ich sagte mir immer wieder "Es geht mir gut. Es ist alles in Ordnung. Ich zittere nicht, ich falle nicht um, es sind nur meine Gedanken.", doch das hat nichts genutzt. Ich konnte nicht mehr stehen, und bin dann doch hingefallen. Also lag ich da, hilflos, konnte nicht aufstehen. In der Ferne hörte ich, dass jemand kommt. Als die beiden an mir vorbeikamen, wollte ich um Hilfe bitten, bekam aber keinen Ton raus. Und die beiden beachteten mich auch nicht weiter, und gingen lachend an mir vorbei. Hilfe? Mir hilft keiner!
Hoffnung. Auf was? Dass es mir wieder besser geht? Und dann? Dann geht es mir ein oder zwei Jahre gut, meinetwegen. Doch ich weis mit Sicherheit, ich werde irgendwann wieder irgendein kleines Problem bekommen, wie jeder. Und dann werde ich wieder fallen gelassen. Und das ganze geht wieder von vorne los. Nein danke! Dann kommt mit Sicherheit wieder der eine oder andere und schlägt mit Wonne auf meine Seele ein, damit sie wieder kaputt geht. Soll ich darauf hoffen?
Vor ca. 15, 20 Jahren ging es mir schon einmal recht schlecht. Damals war ich noch jung. Ich dachte, ich verkrafte es. Von anderen wurde ich immer abgelehnt, warum, weis ich bis heute nicht. Gut, Meine Schuld, ich war damals eben ein Rebell, der alle provoziert, ich hab's eben nicht anders verdient. Alles tat so weh, also habe ich mein Herz durch einen Stein ersetzt. Von da an tat nichts mehr weh, ich fühlte mich (im Kopf) gut. Ich würde sogar sagen, es ging mir absolut super gut. Aber leider merkten die anderen irgendwie, dass ich nun einen Stein statt einem Herzen hatte, und schlugen nur noch heftiger auf mich ein. Sicher, ein Stein ist wesentlich stabiler als ein Herz, und er hielt auch sehr lange. Aber wenn man auf einen Stein nur lange und heftig genug einschlägt, bricht auch der irgendwann. Das war bei mir wohl anfang dieses Jahres. Als das passiert ist, meinte ich, etwas in mir zerbrechen zu HÖREN. Seitdem geht nichts mehr, irgendwie.
So sehr ich mich auch bemühe, irgend etwas positives in meiner Zukunft zu sehen, ich sehe da nichts positives! Klar, ich könnte unter anderem auch hier schreiben, wovor ich die grösste Angst habe, aber ich befürchte, dann wenden sich wieder alle nur ab und verstossen mich, weil abolute Ehrlichkeit eben überall unerwünscht ist, leider!
Was bleibt mir anderes übrig, als mir ultimativ selbst zu helfen? Das war die letzten 25 Jahre schon immer so. Ach, was sag ich, die letzten 34 Jahre war das schon immer so, nur dass ich mich an die ersten 4-5 Jahre eben nicht mehr erinnern kann. Ich weis aus eigener Erfahrung, dass man von anderen immer nur die Hilfe bekommt, die einem die anderen geben wollen, man bekommt aber nie die Hilfe, die man selbst wirklich BRAUCHT, nie und nimmer! Oder anders ausgedrückt: Man bekommt von anderen immer nur die Art von Hilfe, von der auch die anderen provitieren, und man bekommt dementsprechend keine Hilfe von anderen, von denen sie nicht provitieren. Es tut sehr weh, wenn man das einmal erkannt hat. Aber dann ist alles zu spät, irgendwie.
Es ist leider so: Man hat einfach kein Recht, um Hilfe zu bitten, auch wenn man selbst anderen sehr viel geholfen hat. Ich selbst bin ein Typ, der ohne zu zögern anderen hilft, wenn es in meiner Macht steht. Immer, weil das für mich einfach selbstverständlich ist. Wenn mich jemand um Hilfe bittet, tue ich das einfach. Nur leider merken das einige, das ich so bin und nützen mich dann schamlos aus. Okay, da bin ich ja selbst schuld dran, warum kann ich auch nie Nein sagen. Das habe ich übrigens schon oft von anderen gehört, die mir gesagt haben, ich solle mal lernen, Nein zu sagen, aber... dann werde ich von den anderen doch noch mehr abgelehnt. Tja...
mfg,
Angsthaeschen
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lion692
neu an Bord!


1
M, 25
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Thu, 23.Oct.03, 0:11 Re: Nichts geht mehr, alles aus... |
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Hallo!
Ich kann die meisten Dinge, von denen du schreibst, nur zu gut nachempfinden. Ging mir letztes Jahr ähnlich: Plötzlich kamen zusätzliche Probleme auf mich zu, obwohl ich mich ohnehin schon um viel zu viele Sachen (oft von anderen oder für andere) kümmern musste und schließlich endete alles nach monatelanger Anspannung in einer fürchterlichen Panikattacke, bei der ich dachte, ich müsse sterben. Die Folge waren weitere ständige Panikattacken und ziemlich starke Depressionen. Irgendwann ging dann gar nichts mehr.
Ja, und irgendwie geht jetzt aber wieder ziemlich viel: Ich hab's dann doch einmal zu meinem Hausarzt geschafft. Der Weg dahin war wie zu meiner eigenen Exekution! Dann verschrieb er mir ein Antidepressivum, was ich nicht als Wunderwaffe bezeichnen möchte, aber es gab mir in der schlimmsten Zeit wieder Energie. Trotzdem waren die ersten Monate die reinste Hölle, aber dann schleppten mich mein bester Freund und seine Freundin mit auf eine einmonatige Camping-Safari quer durchs südliche Afrika. Vor der Reise war die Angst übermächtig, aber dann verlor ich sie nach und nach und konnte die Reise richtig genießen. Im Anschluss ging's mir nachhaltig besser.
Das soll nicht bedeuten, dass ich jeden mit ähnlichen Problemen in die Wildnis schicken möchte, auch sollte sich niemand an mir orientieren, es soll aber verdeutlichen, dass es immer irgendwie weitergeht, auch wenn wir vorläufig schlechte Zeiten in Kauf nehmen müssen. Außerdem musste ich einsehen, dass meine diversen Mißempfindungen Symptome der Depressionserkrankung waren oder noch sind. Dazu gehören eindeutig Angst, Panik, Schlafstörungen, Schuldgefühle, etc. Versuche sie als Symptome einer Erkrankung zu sehen und keinesfalls als deine persönliche Schuld!
Alles Gute!
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Hellfire
Helferlein


31
M, 21
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Thu, 23.Oct.03, 14:47 Re: Nichts geht mehr, alles aus... |
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Setz dir ein Ziel!
Tu ALLES was notwendig ist um es zu erreichen!
Lass dich nicht von "widrigen" Umständen abhalten,.
Nimm eine neue Identität an, schreib ein Buch, einen Song, mach Zivildienst, infiltriere die CIA, geh nach Indien, bring einen Mafiaboss zur Strecke ... was auch immer, denn jetzt hast du ja Zeit, aber
HANDLE!
Dann wirds dir besser gehen.
Wahrscheinlich klingt das ziemlich unsensibel, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass wenn deine Welt zerbricht, du selbst der einzige bist, der sie wieder aufbauen kann. Hilfe ist schön und gut, aber die "Power" kommt von Innen.
Selbstmord löst deine Probleme sicher nicht.
Ich will auf keinen Fall sagen dass du es einfach hast, aber du musst doch wenigstens alles versuchen um deine Lage zu verbessern.
In Wirklichkeit liebst du doch das Leben, es sind die negativen Begleiterscheinungen( Kopfschmerzen, Panikattacken, Schlafstörungen, Zittern, etc.) die du loswerden willst. Warum also das Leben wegschmeißen?
| Quote: | Hm, komisch, immer wenn ich will, wollen die anderen nicht, und immer wenn die anderen wollen, will ich nicht. Reden macht auch keinen Sinn, ich komme einfach nie zu Wort. Immer wenn ich anfange, offen und ehrlich zu reden, fallen die anderen mir ins Wort und ich komme dann nicht mehr zu Wort. Was macht das für einen Sinn? Also sage ich lieber gar nichts, das tut dann nicht so weh. Hier geht es ja, denn hier kann mir keiner "in die Tasten fallen".
| Schreib doch Gedichte oder Geschichten über deinen Zustand und gib sie deinen Freunden, dann fallen sie dir auch nicht ins Wort.
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Angsthaeschen
Helferlein


42
M, 36
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Sat, 02.Apr.05, 5:01 Muß man Ängste unbedingt überwinden? |
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Hallo,
momentan geht es mir wieder extrem schlecht. Wie immer in solchen Phasen habe ich viel Zeit zum Nachdenken. Dabei ist mir aufgefallen, dass man immer "von jedem" gesagt bekommt, Ängste sind schlecht, Ängste muß man unbedingt überwinden. Wirklich? Muß man wirklich jede Angst "besiegen"?
Ich habe einige Ängste, die ich nicht steuern und beeinflussen kann, weil ich in der entsprechenden Situation einfach eine totale Blockade habe. Da kann ich absolur GAR NICHTS steuern. Soll ich mich wirklich quälen und dagegen ankämpfen? Ist dieser Kampf gegen Windmühlen nicht vergeudete Energie?
Bei mir ist es wie gesagt leider das Problem, das ich oft, im Lauf der Zeit immer öfter, totale Blockaden habe. Dann bin ich absolut unfähig, zu handeln, bin wie gelähmt. Z.B. kann es vorkommen, daß ich Durst habe, das Glas Wasser vor mir stehen habe und nur zugreifen müßte. Aber ich kann es nicht! Das kann im Extremfall eine ganze Stunde dauern! Man muß sich das mal Bildlich vorstellen! Ich sitze vor dem Glas, kann es NICHT nehmen, kann dann aber auch nicht abbrechen und weggehen! Es geht dann absolut gar nichts mehr. Natürlich bin ich anschließend total am Verzweifeln und heule und bekomme wieder extreme Selbstmordgedanken. Die habe ich aber Gott sei Dank im Griff!
Scheinbar ist das mit den Blockaden, die oft nur Sekunden dauern, so stark schlimmer geworden, dass mich mittlerweile auch andere Leute darauf ansprechen, warum ich mich manchmal so "wie in Zeitlupe" bewege, oder auch, warum ich manchmal mitten in der Bewegung plötzlich "innehalte". Kennt das jemand von euch? Hat das vieleicht noch jemand anderes von euch? Ich habe nun eben Angst, das das irgendwann mal so schlimm ist, das ich "dauernd", also täglich minutenlange Blockaden habe.
Die schlimmste Blockade hatte ich letztes Jahr, als ich 9 Wochen in Kur war. Nachdem ich ca. 1 Woche in der Klinik war, hatte ich eine ganz schlimme Blockade. Mir ging es nicht so gut und ich wollte in mein Zimmer gehen. Da in der Klinik alle Wege extrem Weit waren, war ich etwas erschöpft. Um zu meinem Zimmer zu gelangen, mußte ich eine Treppe hinunter gehen. Nach drei Stufen blieb ich stehen, um durchzuschnaufen. Und da ist es auch schon passiert! Totalblockade!
Ich konnte mich absolut nicht mehr bewegen. Ich stand mindestens 10 Minuten bewegungslos auf der Treppe, bis endlich jemand kam und mir helfen konnte. Sie kippte mich dann nach hinten, so dass ich wenigstens sitzen konnte. Nach ein paar Minuten konnte ich wenigstens meine Arme wieder bewegen, aber meine Beine waren noch nicht in Ordnung. Also wurde die Schwester gerufen, die sehr grob mit mir umging. (Sie tat es absichtlich und hat sich dann später dafür entschuldigt). Wie dem auch sei, nichts ging, und so mußte ich meine Beine mit den Händen Stufe für Stufe runterschieben und mit dem Hintern nachrutschen. Das war so extrem demütigend! Alles schaut zu und ich rutsche Stufe für Stufe unter großer Mühe mit dem Hintern hinunter. Ich hätte heulen können. Naja, als ich unten ankan, ging nichts mehr, also haben mich zwei Mitpatienten in mein Zimmer geschleift.
Seitdem habe ich Angst, dass so etwas in diesem extremen Ausmaß dauerhaft wiederkehren könnte! Die Ärzte in der Klinik konnten mir leider auch nicht sagen, was das war. Auch mein Neurologe, mein Hausarzt und diverse andere Ärzte haben keine Erklärung! Was habe ich da? Woher kommt das? Es wird im Lauf der Zeit wie oben gesagt immer schlimmer, schlimmer im Sinn von immer öfteren Blockaden. Zwar nur wenige Sekunden dauernde Blockaden, aber immer mehr! Hilfe! Kennt das jemand? Was ist das?
Ich hoffe, jemand kann mir einen Hinweis geben. Mal sehen, ich gehe ja nächste oder übernächste Woche eh in eine Klinik, vieleicht wissen die dort, was es sein könnte. Aber es wäre trotzdem gut, wenn ich hier vorab schonmal erfahren könnte, was es sein könnte, damit ich den Arzten in der Klinik besser Bescheid sagen kann.
mfg,
Angsthaeschen
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