Partnerschaft nur auf Distanz

sporadischer Gast 8 W, 26

Okay ich versuchs nochmal, etwas kürzer.

Ich bin seit 2 Jahren mit meinem Freund zusammen. Wir führen eine Fernbeziehung. Ich freue mich schon von Anfang an darauf, dass wir zusammen ziehen können. Also er "müsste" erstmal zu mir ziehen, da ich nicht ohne weiteres weg kann, weil ich ein Kind habe.
Er hat den Zusammenzugs-Zeitpunkt bereits mehrfach verschoben und von bestimmten Faktoren abhängig gemacht. Soweit ich konnte, habe ich alles so in meinem Leben abgestimmt, dass er sich hier wohlfühlen kann.
Aber doch hat er mir nun klargemacht, dass er das nicht kann. Ihm wurde immer mehr klar, dass ein 24-Stunden-7-Tage-Die-Woche Familienleben er nicht aushält.
Er ist zu sehr Einzelgänger, braucht seine Zeit für sich und die alleinige Kontrolle über sein Leben. Das überschneidet sich zwangsläufig mit der Präsenz meines Kindes (3Jahre alt).
Ich gehe aber daran kaputt. Dass es ihm so gefällt, wie es ist, macht mir arg zu schaffen. Ich brauche meinen Partner immer bei mir, nicht nur alle 2-3 Wochen für ein paar lächerliche Tage.

Bitte, ich brauche jemandem, mit dem ich mich hier austauschen kann. Ich bin ratlos und endlos traurig :(

Helferlein 50 Berlin W, 28

Liebes Kleines.Etwas,

ich kann Dir wahrscheinlich auch nicht viel helfen. Ich hatte zwar auch über zwei Jahre eine Fernbeziehung, aber ohne Kind und die Beziehug hat auch nicht gehalten - nicht nur wegen der Ferne nicht. Ich empfand es für die Beziehung auf Dauer sehr belastend, dass man immer nur die Wochenenden hatte.

Kannst Du Dir vorstellen, dass Du es wegen ihm durchhalten kanns, mit so einer Form der Beziehung auf Dauer fertig zu werden, und natürlich dann auch irgendwie glücklich?
Oder ist es unvorstellbar für Dich? Müsstest Du deswegen die Beziehung aufgeben?
Gibt es denn nicht die Möglichkeit, dass er nur in die Nähe zieht, aber seine eigene Wohnung hat, und ihr mehr gemeinsames Leben miteinander habt, er dabei aber noch Rückzugsmöglichkeiten und sein eigenes Leben?

Das sind doch, glaube ich, die Fragen, die Du Dir irgendwie beantworten musst.

Ich wünsche Dir viel Kraft, und dass sich hier noch einige Melden, die vielleicht mehr dazu sagen können.

Elfenträne.

sporadischer Gast 8 W, 26

Hallo, danke für die Reaktion!

Über diese Möglichkeit hatte ich in der Tat noch nie nachgedacht. Es ist zwar auch nicht das Gelbe vom Ei, aber es hört für mich in jedem Fall annehmbar an. Ich hoffe er kann sich so eine Option wenigstens vorstellen, da er auch schon erwähnt hat, er müsste bei sich so viel aufgeben und er würde auch gebraucht (von seiner Schwester denke ich sprach er).
Ich werde es ihm auf jeden Fall vorschlagen, danke!

Helferlein 50 Berlin W, 28

Ich wünsch Dir viel Glück. Aber achte nicht nur darauf, was er ertragen kann und was nicht, sondern VOR ALLEM auch auf das, was Du ertragen kannst, und was nicht.

Alles Liebe, Elfenträne.

sporadischer Gast 8 W, 26

Ich liebe ihn, fühle mich gut bei ihm. Er beteuert es mir umgekehrt auch immer wieder. Wenn ich wüsste, dass wir ein leben lang nur auf die Entfernung Zusammensein könnten, dann weiss ich, würde es von mir aus irgendwann nicht mehr gehen, das kostet mich zuviel Kraft. Die 2 Jahre habe ich auch nur "so gut" durchgestanden, weil ich fest damit rechnete, dass er im nächsten Frühjahr definitiv bei mir sein wird. Nun ist das erstmal geplatzt wie es aussieht, er bekommt echt kalte füsse.
Ich will ihn nicht aufgeben, nicht verlieren. Wenn getrennte Wohnräume eine Möglichkeit geben, ihn immer um mich haben zu können, wenn ich es brauche und umgekehrt, dann geht es mir auf jeden Fall schonmal besser als jetzt.
Jedes Treffen muss geplant werden, die Zugfahrten kann ich mir jetzt z.b. gar nicht mehr leisten, er ist so schrecklich weit weg Sad

Würde er in die Nähe ziehen, würde ich mich wesentlich wohler fühlen, ja. Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser gefällt mir diese Idee *grübel* es wäre wenigstens ein Schritt in die (für mich) richtige Richtung.

sporadischer Gast 8 W, 26

Tja. Ich habe ihm nun diesen Vorschlag gemacht mit der Bitte, darüber nachzudenken.
Er ist sich (wiedermal) nicht sicher. Er fühlt sich ja immerhin auch noch mit seiner Heimat, Umgebung, Familie und Erinnerungen verbunden. Dann taucht auch noch der Finanzierungsfaktor auf - wenn er denn käme, ohne Job, wie sollten wir 2 Haushalte finanzieren.
Gut, kein minderwertiges Argument. Aber: Sein Job läuft eh bald aus (Zeitvertrag), und wir müssen jetzt auch 2 Haushalte finanzieren (also jeder seinen) und zusätzlich die teuren Fahrten. Ich mein, es gibt ja immernoch Arbeitslosengeld, und mit guten Referenzen ist es nicht unmöglich, einen neuen Job zu finden.

Er meint, so wie es jetzt ist, ist es wohl die beste Variante für ihn - für mich nicht. Und das wars, mehr nicht, meint er.

Bin ich ihm doch so unwichtig? Was ist da bloß los? Kann es wirklich Menschen geben, die ihren Partner über alles lieben, anhänglich sind usw., dann aber um keinen Preis richtig mit ihm zusammenleben wollen/können?
Liest hier vielleicht jemand mit, der irgendwie ähnliche Ansichten hat? Ich würd so gerne dahinter steigen, endlich raffen worum es eigentlich geht.
Aber irgendwie zerfasert jedes Gespräch dann, am Ende sind wir wieder am Anfang.
Bitte erkläre es mir doch einer :((((

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