Wie lange soll man solo bleiben?

sporadischer Gast 28 M, 43

Ich habe mal eine Frage, die vielleicht auch andere interessiert. Wie lange soll man einer gescheiterten Beziehung solo bleiben, um wieder offen für eine neue Beziehung zu werden?

Bei mir war es so: Nach 15 Jahre Ehe und 18 Jahre Zusammenleben hat sich meine ExFrau von mir getrennt. 8 Monate später habe ich eine neue Freundin kennengelernt und war schon nach zwei Wochen mit ihr zusammen (auf ihre Initiative hin). Obwohl sie zunächst meinte, wir sollten nichts überstürzen, sprach sie schon nach 4 Monaten von Zusammenziehen, Heiraten und einem gemeinsamen Kind. Anzumerken ist, dass sie bereits ein Kind aus erster Ehe hat. Ich war zwar grundsätzlich einverstanden, habe aber trotzdem nichts übereilt. Dazu muss ich sagen, ich wollte mein Haus verkaufen, was nicht so einfach ist und mit ihr ein gemeinsames neues kaufen.

Da ich aben nichts übereilt habe, hat sie sich nach 1 1/2 Jahren von mir getrennt, weil sie wohl nicht mehr an eine gemeinsame Zukunft mit mir geglaubt hat. Sie hat sich dann umgehend in eine andere Beziehung gestürzt (hatte ihn schon kennengelernt, als wir noch zusammen waren, aber nichts mit ihm angefangen), von der Sie schon nach 6 Wochen schawnger wurde. Zu unserer Trennung sagte sie u.a. wir hätten uns zu früh kennengelernt. Obwohl meine Freunde nicht der Meinung sind, ich hätte zu zurückhaltend gehandelt, fange ich an zu zweifeln, weil mir nun eine Frau gesagt hat, ich habe sie dadurch verloren, dass ich nicht nachhaltig und schnell genug für eine gemeinsame Zukunft mit ihr und ihrem Kind gehandelt hätte.

Ich frage mich nun, zumal ich wieder jemanden kennengelernt habe (vorest nur Bekanntschaft), ob ich mir wirklich zuviel Zeit gelassen habe mit dem Zusammenziehen. Oder war die Zeit nach der tennung von meiner ExFrau zu kurz? Ist es immer falsch, sich gleich wieder in eine neue Beziehung zu stürzen, die dann nicht halten kann?

Ich würde zu diesem Thema gern viele Meinungen (weiblich und männlich) hören, um nicht wieder die gleichen Fehler zu machen.

Fire

Forums-InsiderIn 366 vienna M, 28

Ich würd das nicht so dogmatisch betrachten.

Hallo erstmal!

Wenn du dir die Episode mit der Frau nach DEINER Frau betrachtest, dann kann man eines feststellen. Vorausgesetzt sei, daß sie ein offensichtlich liebenswerter Mensch sein muß, wenn du mir ihr deine Zeit verbracht hast. Von dem abgesehen war es ihr aber von innen heraus wichtig, wie es erwähnt wurde - eine gesichterte Zukunft für sie und ihr Kind aus erster Beziehung zu erreichen. Ich will nicht sagen, daß die Gefühle hinter diesem Antrieb zurückgestanden haben. Aber da sie von dem Neuen, den sie bereits in deiner Zeit kennenlernte, in den ersten Wochen schon schwanger wurde, mag das Anlaß für Spekulation in eine bestimmte Richtung geben. Nämlich die gesichterte Zukunft unter Anderem für sie und ihr Kind. Spekulationen hin oder her. Eines kann man aber mit Sicherheit sagen. Gefühle geben hier nicht den Hauptausschlag für Beziehung. Die Frage ist nun, bereust du es, daß du dieser Frau und ihrem Kind nicht jene gesicherte Zukunft bieten darfst sondern ein anderer?

Eines steht jetzt schon fest, das soll dich jedoch nicht mehr betreffen. Die Beziehung dieser deiner Ex-Freundin mit ihrem neuen Versorger wird nicht leicht sein. Es wird noch viel Reiberei geben, wenn man sich anfängt kennen zu lernen und einem bewußt wird, daß man an eine weitere Person gebunden ist, die man kaum gekannt hat zum Zeitpunkt der Bindung. Mit der Situation muß man sich dann arrangieren. Eine mögliche Lösung wäre die Flucht in eine nächste Bindung um die alte hinter sich zu lassen.

Für dich jedoch - Wenn man eine lange Beziehung hinter sich hat, die zu Ende gegangen ist, dann trägt man noch viel davon in sich. Ein neuer Partner wird nicht bleiben, wenn der Vorgänger noch mehr Platz einnimmt als er selbst. Wie lange jedoch die Zeit ist, die man braucht um eine alte Beziehung SEIN zu lassen, steht in den Sternen. Tatsache ist aber, daß der erste Partner nach einer wichtigen Beziehung fast immer Mittel zum Zweck ist und deshalb temporärer Natur. Das Mittel zum Zweck der Loslösung aus eben der vergangenen und bedeutenden Beziehung. Wer sich an einen solchen Partner gleich bindet mit Kind und Prospektion auf gesichterte Zukunft, der wird in den meisten Fällen früher oder später mit seinem Schicksal hadern. Bestes Beispiel hierfür ist meine eigene Schwester.

mfg

Darius

[nicht mehr wegzudenken] 1277 München M, 24

Dein Handeln war vollkommen richtig. Du lebst DEIN Leben und nicht den Wunsch eines anderen Menschen.

Es ist nicht falsch; tu das, was du für richtig hältst und nicht andere dir für gut verkaufen.

sporadischer Gast 22 Wien W, 29

Servus!

Also bei mir und meinem Ex-Freund war das so:

Mein Ex-Schatz hatte für 8 Monate(gut,kann man mit Deine 18 Jahre net vergleichen *ggg*) eine Freundin,in der er höllisch verliebt war.Sie betrog ihn,und schweren Herzen macht er Schluß,und schwup...gleich am nächsten Tag waren wir ein Paar...das ging über 3 Jahre gut,bis er meinte,es tue ihm gut,wenn ich eine Nacht in meiner eigenen Wohnung übernachte,worauf ich Schluß machte.

Ich war auch eher die ungeduldigere,so wie Deine letzte Freundin,erhoffte mir auch gleich nach 3 Monaten Hochzeit und Kinder,ich sagte ihm das zwar niiieeee,aber ich glaube,im Unterbewußten setzte ich ihn doch unter Druck.
Meine unerfüllte Hoffnung lies ich durch anderen unnötigen Ärger raus.Machte einige,unnötige Eifersuchtsszenen und andere Ärgernisse...

Habe ihn vielleicht daher unter Druck gesetzt,daß ich das Gegenteil bewirkte,und er etwas mehr Distanze wollte.
(Möchte bemerken,daß das nur vermutungen sind,kann in meinem Ex ja auch nicht reinschauen *ggg* )

So wie Deine letzte Freundin brach ich eben die Zelte ab,weil meine Hoffnungen unerfüllt blieben.

Wollte Dich mit meiner Story nicht von Deinem Thema abkommen,aber einerseits brauchst Du absolut kein schlechtes Gewissen haben,daß du den Wunsch von Heirat und Kinder nicht mit ihr teilen wolltest,weil ich sehhr stark vermute,daß du noch an der letzten Beziehung hängst!

Allerdings seid ihr beide "Schuld",Du,weil Du vielleicht gedacht hast,Du kannst die Ex-Frau "vergessen",indem Du in eine andere Beziehung gehst,und Sie,weil sie das genau gewußt hatte,daß nur eine kürzere Zeit dahinter lag.(Na genauso wie es bei mir war)

Ich bin gerademal seid bescheidene 5 Wochen wieder Single,und möchte es auf alle Fälle soooo laaange bleiben,bis ich gefühlsmäßig meine letzte Beziehung abschliesen konnte,schon alleine aus Fairness meinem zukünftigen Partner gegenüber.

Wünsche Dir alles Liebe und Gute!

sporadischer Gast 28 M, 43

Danke für Euere Antworten.

Darius, ich habe fast das Gefühl, Du würdest meine Exfreundin kennen. Das mit dem gedanken an Sicherheit für sich und ihren Sohn war sicher sehr ausgeprägt. Auch, dass Gefühle für ihre Beziehungen nicht ausschlaggebend waren und sind, entspricht meinem Empfinden. Dafür spricht auch, dass wir auch nach der Trennung noch sehr engen Kontakt hatten, so dass ich nicht einmal ganz ausschließen kann, dass das Kind, das sie erwartet von mir ist.

Dies vorausgeschickt will ich versuchen, Deine Frage zu beantworten: manchmal bereuhe ich es schon, ihr diese Sicherheit nicht gegeben zu haben. Das hat aber nicht daran gelegen, dass ich noch an meiner Exfrau gehangen habe. Die Gefühle für sie waren wie weggeblasen, als ich meine Exfreundin kennenlernte. Das hat sich auch jetzt nichts geändert. Anderreseits wäre eine Beziehung, die auf Sicherheitsbedürfnisse besteht auch nicht so mein Ding gewesen. Gefühle sind mir schon wichtiger.

Was die neue Beziehung meiner Exfreundin anbelangt, sehe ich das genauso wie Du. Und ich nehme auch an, dass sie, wenn es Probleme gibt, sie sich in eine weiter Beziehung stürzen wird. Das ist leider so ihre Art. Ich sehe darin eine gewisse Charakterchwäche.

Von Dir, Evel 75, wüßte ich gern, warum Frauen es bisweilen so eilig haben. Ich habe ihren Wunsch nach einem Kind und Heirat schon grundsätzlich geteilt, aber deswegen muss doch nicht alles von heut auf morgen passieren. Etwas Neues aufzubauen will doch auch überlegt sein. Und sich immer wieder in neue Beziehungen zu stürzen, ist doch auch keine Lösung.

LG
Fire

sporadischer Gast 22 Wien W, 29

Hi Fire!

Tja...wenn man getrennt ist,kommt man doch so auf einiges darauf...Keine Frage,hatte zu meinem Ex schon irrsinnige Gefühle,aber es war doch auch dieses Sicherheitsbedürfnis.(Na klar stand die Liebe an erster Stelle...)
Aber genau darf man mich im Moment auch nicht fragen,warum man unbedingt diese Art von Sicherheit haben möchte...es war auch meine erste fixe,festere Beziehung.
Ich dachte mir auch,wenn mein Partner nach 3 Jahren mit mir immer noch nicht fix zusammenleben möchte,und sich mit mir nicht unbedingt Kinder vorstellen kann,dann werde ich ja auch nicht die Ideal-Frau für ihn sein...

Ich denke,für uns Frauen ist das ein enormer Liebesbeweis,wenn der Partner das Bedürfnis hat,sich ein Leben mit der Auserwählten auf zu bauen,und da gehört bei den meisten ein gemeinsamer Wohnsitz,später dann Hochzeit,und noch später Bambinis...wenn das vom Partner nicht auf Gegenseitigkeit beruht,denkt man sich doch "na liebt er mich nicht so?Na bin ich überhaupt seine richtige Entscheidung?"Und dann fängt man an,an der Beziehung zu Zweifeln...

Einerseits bin ich vielleicht bisserl "verbockt",aber ich kenne auch Beziehungen,wo eben auch der Mann diese Bedürfnisse hat...

Ich kann mir gut vorstellen,im Moment würde gut eine zu Dir matchen,die selber schon einiges hinter sich hat,vielleicht auch ein eigenes Kind,(ja,die Ex Freundin hatte eh auch eines),und eine ruhige,relaxte Beziehung führen möchte,und dich nicht mit den "Mädchen"-Wünschen unter Druck setzt Razz

baba,schönen Tag noch!

sporadischer Gast 28 M, 43

Hi Evel75,

es war ja nicht so, dass ich ihre Zukunftsvorstellungen nicht geteilt habe, ich hatte es nur nicht ganz so eilig, wie sie.

Du sagst, Liebe stand bei Dir an erster Stelle. Ich frage mich nun, ist das für Frauen nicht das wichtigste? Wie verhält es sich mit dieser Liebe, wenn man (besser: frau) sich trotzdem trennt, nur, weil sich ihre Vorstellungen nicht so schnell verwirklichen lassen. Kann man die Liebe dann so abschalten oder einfach damit leben? Auch Darius sagt. Gefühle stehen hinter dem Wunsch, abgesichert (versorfg?) zu sein, zurück. Ist dem wirklich so? Gerade in unserem Zeitalter finde ich das irgendwie widersprüchlich.

LG
Fire

sporadischer Gast 22 Wien W, 29

Servus Fire!

Also bei mir war das so,habe das eh schon vorher geschrieben Smile

Klar stand Liebe an erster Stelle,nur ich dachte mir eben,wenn mein Freund vor allem nach 3 Jahren meint,er bräuchte eine Nacht die Woche frei von mir,obwohl man sich eh nicht soo oft sah(kam jeden Tag um 8 heim,Samstag hat er frei,und auch da war ich in der Arbeit,also man sah sich täglich eh nur abends,und sonntags...),na da nahm ich mir eben schon das Recht,aus zu steigen...bei aller Liebe... Confused

Mit dem Satz,"Sicherheit geht vor Liebe" kann ich mich-und viiiele andere-sicher nicht indentivieren(oder so ähnlich *ggg*) Confused

Auch schrieb ich,daß in meinem Kopf und vielleicht auch in anderen weiblichen Köpfen vielleicht vorgeht,"na wenn er sich nicht soo an mich binden möchte,werde ich auch nicht die Richtige sein..."
Und ich denke,da ist bei vielen der springende Punkt...

[nicht mehr wegzudenken] 1213 @ home W

es ist vielleicht auch ein Unterschied, ob man allein ist oder mit Kind. Die meisten Frauen würden für ihr Kind kämpfen wie eine Löwin und würden alles tun damit das Kind Sicherheit hat...vielleicht auch ihre eigenen Gefühle zumindest zweitrangig zu behandeln.

Ich selber hab noch keine Kinder, aber ich weiss von Bekannten, dass sich die Prioritäten mit der Geburt eines Kindes ändern.

PS: ich war 2 Jahre solo und alle Beziehungen, die ich bisher angefangen hatte, sind im Sande verlaufen. Erst jetzt fühl ich mich wieder soweit, dass ich jemand anderen vorbehaltlos in mein Leben lassen kann ohne dass der Altlasten aufarbeiten muss.
ist aber sicher individuell verschieden, ich glaub nicht dass man da eine einheitliche Antwort geben kann

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