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Christopher65
neu an Bord!


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M, 38
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Tue, 30.Dec.03, 17:01 Ich bin ein Kuckuckskind |
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Gibt`s tausendfach: Kinder, deren Vater nicht der ist, den man dafür hält.
Ich bin mittlerweile 38, und habe vor ca. 10 Jahren erfahren, wer mein richtiger Vater ist. Genauer gesgt, ich habe überhaupt erst erfahren, dass mein Vater gar nicht mein Vater ist. Bis dahin wusste das niemand, und - so unglaublich das auch klingt- nicht mal meine Mutter. Tja, und mein erster, "falscher", wie soll ich sagen, der weis es bis heute noch nicht. Meine Eltern sind übrigens seit fast 20 Jahren geschieden. Wo ist das Problem? Mein Problem, mein riesengrosses, besteht darin, dass ich mich nicht traue, meinem offiziellen "falschem" Vater, die Wahrheit zu sagen. Ich habe mittlerweile selbst Kinder, auf die der "falsche" Vater (das Wort "falsch" benutze ich nur der einfacheren Unterscheidung wegen, soll keine Wertung sein), stolz ist, sieht sogar Ähnlichkeiten zwischen ihm und seinen vermeintlichen Enkelkindern. Einfach raus mit der Wahrheit? Für den armen Alten bräche eine Welt zusammen. Er ist ausserdem schwer herzkrank, ich weiss gar nicht, ob er das überleben würde. Einfach abwarten? Ich weiss auch nicht.
Hat schon mal jemand so eine Situation erfahren?
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Schokohase1974
Helferlein


62
Österreich W, 33
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Tue, 30.Dec.03, 18:00 Re: Ich bin ein Kuckuckskind |
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Hallo Christopher,
eine schwierige Situation, in der Du Dich befindest.
Da ich so etwas nicht erlebt habe, kann ich es wahrscheinlich nur bedingt nachvollziehen. Denn ich weiß nicht wie sehr Dich diese Dinge wirklich quälen…
Die Frage, die Du Dir aber stellen solltest ist, ob es für Dich wirklich so wichtig ist, dass Dein „falscher“ Vater weiß, dass er nicht Dein Erzeuger ist. Wenn er zu Dir ein Leben lang ein Vater war, und für seine Enkelkinder ein Großvater ist, ist es dann wirklich wichtig, wessen Blut durch die Adern fließt?
Geht es Dir nur darum, dass er es weiß oder gibt es noch andere Beweggründe? Willst Du die „Lüge“ damit aufdecken oder hast Du zu ihm ein eher schlechtes Verhältnis und willst klare Fronten schaffen?
Was erhoffst Du Dir, wenn die Wahrheit raus ist? Was sollte danach anders sein? Oder was sollte danach sein wie vorher?
LG, Schokohase
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Christopher65
neu an Bord!


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M, 38
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Tue, 30.Dec.03, 18:47 Re: Ich bin ein Kuckuckskind |
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Schokohase, es gibt tatsächlich noch andere Gründe. Es ist nicht so, dass mein leiblicher Vater mich gezeugt und dann einfach den anderen überlassen hat. Er wusste es nicht. Wir kannten uns nur mehr oder weniger zufällig flüchtig, bevor alles (im kleinen Kreis) aufkam. Ich habe also keinen Grund, meinem leiblichen Vater auch nur irgenwie sauer zu sein. Er selbst hat ein schlechtes Gewissen, er kennt meinen "falschen" Vater aus seiner Jugend, hat aber keinerlei Kontakt mehr zu ihm. Der neue, richtige Vater ist ausserdem jemand, den ich sehr schätze. Mehr als ich den "falschen" jemals geschätzt habe. Den habe ich früher sogar mehr als nur nicht geschätzt. Inzwischen habe ich nur noch Mitleid mit ihm. Ich wüsste nicht einmal, wofür ich ihm so richtig dankbar sein sollte. Trotzdem bring ich`s nicht über`s Herz, ihn aufzuklären. dazu kommt noch eine ganz anderer Aspekt, nämlich ein finanzieller, und zwar ein nicht unerheblicher. Es geht um ein ziemlich grosses Erbe. Hat vielleicht in diesem Forum weniger zu suchen. Klingt vielleicht geheuchelt, aber irgendwie komm ich mir dabei ein bisschen schäbig vor. Dabei kann ich am allerwenigsten für die ganze Sache.
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Isinac
neu an Bord!


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Deutschland W, 42
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Sun, 25.Apr.04, 1:21 Kuckuckskinder |
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Hallo,
ich bin neu hier und hoffe, ihr könnt mir helfen.
Mit 20 Jahren habe ich erfahren, dass ich ein Kuckuckskind bin. Weitere 20 Jahre später habe ich mich entschieden, dies auch nicht mehr zu verheimlichen.
Im internet findet man sehr viel zu diesem Thema - aber leider immer nur aus der Sicht der Eltern - meist der betrogenen Väter. Und dann geht es fast nur um die finanzielle Seite. Dass die Kinder emotional tief verletzt werden, scheint völlig unter zu gehen.
Deshalb bin ich auf der Suche nach anderen Kuckuckskindern um mich mit diesen auszutauschen.
Wenn hier also jemand in der gleichen Situation ist wie ich, würde ich mich über eine Kontaktaufnahme sehr freuen Oder vielleicht könnt ihr mir Buchtipps oder links zu anderen Seiten geben, die sich mit dem Thema aus der Sicht des Kindes beschäftigen.
Vielen Dank und einen schönen Tag
Isinac
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viewoman
sporadischer Gast


18
Wien W, 39
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Fri, 07.May.04, 19:14 Re: Ich bin ein Kuckuckskind |
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hallo Christopher
also ich würds dem alten Mann nicht sagen...was soll das bringen...ausser das es ihm womöglich das Herz bricht und Du hast dann Schuldgefühle.
Ausserdem wäre das Sache Deiner Mutter, es ihm zu sagen...aber vielleicht macht man es sich damit auch zu leicht.
Wahrscheinlich weiss es der alte Mann eh auch schon..sagt aber nichts. Das glaube ich, weil ich der Meinung bin, dass solche Geheimnisse untergründig immer auch "gewusst od. wenigstens geahnt" werden.
Zu meiner Geschichte:
ich erfuhr so mit 12 Jahren durch Zufall (ein Versprecher meiner Mutter) im Stiegenhaus, als ich grad beim Gehen war, dass mein Vater nicht mein Vater ist. Und seltsamerweise war ich überhaupt nicht überrascht. Andererseits war ich von Seiten meiner Mutter auch schon so gegen meinen Vater (oder nachträglich gesagt, Stiefvater) voreingenommen, dass ich froh war, dass er mein Vater war. Er hat sich auch nie wirklich als mein Vater benommen.
Später wollte ich dann wissen, wer mein Vater sei...aber erst mit 17 erzählte mir meine Mutter ein bisschen...aber sie weigerte sich, ihn für mich zu suchen. Also suchte ich selbst und fand ihn auch. Zuerst nur mal ein Telefonat, wo er aber nicht mit mir sprechen wollte..dann wars wieder vorbei.
Erst als ich dann schwanger werden wollte, wollte ich auch wieder meinen Vater kennenlernen. Und lernte ihn auch kennen. Das erste Treffen war irrsinnig aufregend...va. merkte ich, wieviele Ähnlichkeiten wir hatten...beim Sprechen...Bewegen..Mimik..Gestik usw. Er war total offen..zeigte mir Fotos usw. u. .lud mich auf eine kleine Reise ein, wo mich aber dann ein bisschen sexuell anmachte..mit dem Hinweis, solange kein Bluttest gemacht sei, könnte es ja auch sein, dass ich nicht seine Tochter bin.
Ich liess also einen Bluttest machen (anfangs wollten beide, dass ich den selbst bezahlte..aber ich war der Meinung, sie sollten den bezahlen..was sie auch taten)...u. das Ergebnis: er war eindeutig mein Vater. Als beide im Cafe nebeneinander sassen, mir gegenüber, hielt ich es nicht aus...fing an zu weinen (obwohl ich schon 26 war) und lief weg. Damals war ich aber auch gerade schwanger.
Jedenfalls sah ich ihn dann noch einmal..dann nocheinmal, als er zum 1. Geburtstag meines Kindes kam und dann nicht mehr ganze 10 Jahre lang, obwohl er mir sagte, dass er mich besuchen wolle..ich kommen soll usw.; in seinen Geschäften stellte er mich damals überall ganz stolz als seine TOchter vor..un ddann liess er nichts mehr von sich hören.
Vor ein paar Jahren also machte ich wieder ein Treffen mit ihm aus, und traf einen weinerlichen alten Mann voller Selbstmitleid und total angeberisch..total grausig. Und das war mein Vater. Dumm, alt, ein Angeber.
Ich möchte ihn jetzt auch auf die Vaterschaft klagen, weil ich der Ansicht bin, dass ich so wie alle meine Halbgeschwister, von denen ich angeblich viele habe, genauso ein Anrecht auf ein Erbe habe.
Meiner Mutter kann ich es kaum verzeihen, dass sie mir meinen Vater vorenthalten hat..bzw. ihn nicht in seine Pflicht genommen hat (sie wollte keine Alimente von ihm..wollte keinen Kontakt zu ihm aufnehmen...dass ich aber auch ein Recht auf ihn hatte, bzw. ihn zu kennen..das hat sie missachtet und davon will sie auch heute noch nichts hören).
Und was noch dabei herauskam: ich liess mich von meinem lieben Mann scheiden (obwohl es nicht nur daran lag..es gab noch viel mehr Gründe) um dann ... bis heute..immer wieder in die Hände von Männern zu fallen, die dieselben Verhaltensmuster wie mein Vater an den Tag legen (obwohl ich meinen Vater, wie gesagt, nur ein paarmal gesehen hatte) und zwar:
---von sich aus grossartige Versprechungen und Zukunftspläne zusagen und dann nicht halten u. abspringen;
---sexuelle Übergriffe, die nicht angebracht sind
---Angeberei mit Materiellen und Prestige / Machtgehabe
---weinerliches, selbstmitleidiges Verhalten.
Und obwohl ich darum weiss, fasznieren mich solche Männer immer wieder.
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yven
neu an Bord!


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Schweiz W, 23
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Fri, 28.Jan.05, 12:54 Re: Ich bin ein Kuckuckskind |
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Hallo zusammen
Auch ich bin ein Kuckuckskind, habe es auch mit 20 Jahren, also vor 2.5 Jahren, erfahren. Ich bin in einer aussergewöhnlich glücklichen Situation, trotz der eigentlich schwierigen Umstände. Meine Eltern inkl. bio-Vater wissen Bescheid, ebenso meine (naja, genetisch gesehn Halb-) Geschwister und es ist gut so wie's ist.
ABER: obwohl es ja eigentlich ok ist und wir alle einen sehr guten Draht zueinander haben, beschäftigt es mich manchmal wieder und ich würde mir sehr wünschen, mit einem Menschen darüber zu reden, der in einer ähnlichen Situation ist. Was für mich fast am schwierigsten ist, ist die Tabuisierung des Themas: ich kann nur mit ganz wenigen Menschen darüber sprechen, vorallem weil ich meine Eltern schützen will. Die vorherrschende Meinung und "Ansicht der Gesellschaft" ist nämlich die, dass meine Mutter eine schlechte Mutter sein muss und mein Vater (nicht bio) so dumm ist, mich als eigenes Kind anzunehmen. Es ist nicht immer alles negativ!
ich würde mich sehr freuen, wenn sich jemand hierauf meldet...
Liebe Grüsse
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rockstarbaby
sporadischer Gast


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Sachsen W, 22
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Fri, 28.Jan.05, 13:36 Re: Ich bin ein Kuckuckskind |
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hallo,
ein kuckuckskind bin ich nicht aber ich habe keinen blassen schimmer wer mein vater ist d.h. das es bei mir niemals einen mann gab der dachte ich bin seine tochter. das gefühl ist sicher das gleiche. genauso besch****....
ich habe meine mutter schon ein paar mal gefragt und sie meinte nur "dich hat der esel im galopp verloren" und so ähnliche sachen. eigentlich weiß es keiner, nicht mal der rest meiner familie. dabei würde ich es sogerne wissen....einfach nur so. ich möchte wissen wessen gene ich geerbt habe.
ich finde sowas unter aller sau. einfach mit jemanden ins bett gehen, sich schwängern lassen und dann diese einstellung "nach mir die sinnflut". ich finde es gehört dazu das jeder mensch weiß wer sein erzeuger ist. das ist, denke ich, ein gutes recht. aber manche leute merken es einfach nicht. sowas belastet doch jahrelang....
liebe grüße
rockstarbaby
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