Narben, Scham und Annehmen

Guest W

hab mal eine kleine Frage, wie überzeugt man einen Menschen der sich schneidet, und deswegen auch viele Narben hat, das man ihn, (in dem Fall sie) so aktzeptiert wie sie ist, und damit kein Problem hat?

Weil ich hab mir überlegt wenn man dauernd und immer gesagt bekommt das sich schneiden schlecht ist, und das es "unnormal" ist, etc, das man das irgendwie total verinnerlicht, und das man sich schämt und so....und das es nicht dabei getan ist ihr zu sagen das i kein Problem hab damit, sondern das ich es irgendwie so rüberbringe das sie es auch annehmen kann, heisst dann aber auch das ich mich wegen dem selber ziemlich unter druck setze.......

Ich weiss nicht, diese beschriebene situation ist bestimmt ned einmalig, und wär echt froh um ein paar Meinungen oder so......
traurig

Forums-InsiderIn 445 Berlin W, 23

Du solltest ihr klar zeigen, dass du weisst, dass ihre Selbstverletzung ein Ausdruck ihrer Gefuehle ist und du deshalb besorgt bist (ohne das staendig zu sagen). Um sie als Person zu akzeptieren musst du nicht ihre Selbstverletzung gut finden. Letztendlich kannst du nicht viel mehr tuen als ihr das Gefuehl zu geben, dass du fuer sie da bist.

neu an Bord! 1 österreich W, 36

hallo!!!

jetzt, wo der sommer da ist und ich, wie jeder andere mensch auch, t-shirt's oder tpos trage...sieht man meine narben auf dem linken arm besonders gut....und ich überlege mir 1000 möglichkeiten, wenn ich gefragt werde: hey, was hast du denn da gemacht???...was ich antworten könnte...quasi als ausrede!!!!

hat jemand ähnliche situationen, erfahrungen???

Forums-Gruftie 897 Wien W, 47

Hallo Polarstern!

Glaubst du ernsthaft, dass dir irgendjemand eine Ausrede abnimmt? Wie z.B. "Ich bin als Kind in eine Häckselmaschine gekommen!"
Eine Ausrede löst das Problem nicht. Wenn es offensichtlich ist, ist es vom Ansprechenden sehr wahrscheinlich ein Versuch mit seiner eigenen Ohnmacht angesichts solcher Verletzungen fertig zu werden, oder auch um "dich zu belehren", auch vorzuführen, gegen deinen willen zu beschützen oder wie auch immer das Motiv sein mag. Egal wie auch immer, das Problem hat der Ansprechende nicht du. Also musst du es auch nicht nehmen.

Was wenn du einfach die Frage zurückspielst?

- Was hast du denn da?
- Ich habe mich geschnitten. Und? Problem für dich?

Und das mit einem direkt Augenkontakt, einem freundlichen aber auch leicht frechen Blick. Was sollte da wer noch drauf sagen? Wenn dann wohl nur sehr distanzlose Menschen und bei denen kann man sich sowieso nur umdrehen und die Distanz so weit wie möglich vergrößern.

Und um dir unangenehme Blicke zu ersparen, eine Möglichkeit wäre: Wenn du sie nicht überzeugen kannst, verwirr sie! Also, z.B. sehr dekorativen Modeschmuck tragen oder was anderes was deine natürliche Schönheit gut betont. Mit der Kombination rechnet nicht so schnell jemand und akzeptiert eher ohne beleidigende Blicke.

neu an Bord! 1 Österreich W, 27

Hallo Leute,

Bin mir nicht sicher ob ich in so einem Forum richtig bin aber wenn hier nicht dann wo sonst, ich wüsste nicht wem ich mein Problem sonst anvertrauen könnte....

Ich habe vor ein Paar Monaten ein "neues Leben" angefangen und mache eine Ausbildung im medizinischen Bereich. (war schon immer mein grösster Traum grinsend

) Nun, da mein Leben bisher nicht gerade einfach verlaufen ist (ich bin im Kindesalter misbraucht worden und dann später von meinem Ex-Mann verprügelt worden + war abhängig von ihm) hat es sozusagen Narben hinterlassen. Ich habe mir schon als Kind und dann bis ich 20 war die Unterarme förmlich verstümmelt. (reingeschnitten, verbrannt und so weiter.)

Jetzt habe ich mein Leben seit ca 5 Jahren ziemlich gut im Griff, habe einen lieben Freund, einen guten Job und mache meine Ausbildung zur Krankenschwester. Als ich vor Beginn der Ausbildung vom Amtsarzt untersucht worden bin sind ihm natürlich meine Narben und Brandwunden aufgefallen so das er mich prompt zum Amtspsychiater geschickt hat. (Verdacht auf Borderline) Nach einem sehr langen Gespräch war er der Meinung das die Narben wohl nur Jugendsünden sind und ich psychisch stabil genug bin.... Da viel mir echt ein Stein vom Herzen aber trotzdem war es für mich bitter das es wieder mal nur wegen den Narben zu so einem Vorurteil gekommen ist! Der Amtspsychiater selber meinte ich könne den Leuten ja erzählen das ich einen Unfall hätte aber es sieht verdammt eindeutig aus.

Nun habe ich mit meiner Ausbildung angefangen worüber ich mich jeden Tag freue, ich verstehe mich mit allen super, der Stoff ist hochinteressant und ich gehe auch gerne hin... Aber neulich mussten wir uns gegenseitig den Blutdruck messen (jetzt wirds grotesk, was?!) und ich bin irgendwann mit einem knallrotem Schädel aufs Klo geflüchtet... Der Lehrer meinte das er nächstes Mal wieder jeweils zwei Schüler aufruft die sich gegenseitig den Puls und den Blutdruck messen sollen... Somit ist es dieses Mal für mich gut gelaufen aber nächste Woche werde ich mich dem ganzen stellen müssen... Leider Gottes komme ich immer wieder in solche Situationen aber die die ich jetzt beschrieben habe ist wirklich ganz bitter.... Vor ein Paar Jahren bin ich sogar mal von einem Mann wegen den Narben abgelehnt worden, er wollte mich deswegen gar nicht kennenlernen, zumindest ab dem Zeitpunkt als er die Narben gesehen hat. Aber jetzt geht es um meine Ausbildung und das ist mir wirklich extrem wichtig.

Ich schäme mich so furchtbar für meine Narben und weiss jetzt einfach nicht was ich tun soll, sie sind einfach nicht zu übersehen... Wie kriegt man sowas wieder weg? (überschminken kann man vergessen) Wie geht IHR damit um?! Natürlich könnte ich darauf pfeiffen und mich so präsentieren wie ich wirklich bin aber ich habe deswegen wirklich grosse Komplexe... Heute war ich soweit das ich mir überlegt habe gar nicht mehr hinzugehen obwohl das natürlich absolut vollidiotisch wäre! Mit meinem Lehrer darüber zu reden wäre sinnlos, das ist so ein Typ der dich dann erst recht vor die Klasse hinstellt und das ganze noch Publik macht. Sad

Ich wäre ganz dankbar über eure Tips, Hiiiiiilfe!!!

Liebe Grüsse,

M.

neu an Bord! 2 Wien W, 21

Hello,

ich weiß zwar nicht ob dies das richtige für dich ist aber, ich habe eine ca 20 cm lange narme am schienbein, da ich mit 10 jahren operiert worden bin. hatte mir das bein gebrochen und hatte noch dazu eine zyste. ja ich habe 10 jahre lang darunter gelitten, ich habe mich immer sehr geschämt mit der narbe. es sind auch schlimme bemerkungen von anderen leuten gekommen, ich war nie im bad, habe mich nie kurze hosen oda röcke tragen traut etc. dann bin ich ins spital gefahren und hab mir ärztlichen rat eingeholt doch die sagten sie können nix machn, da die narbe genau beim schienbein vorne ist wo die haut sehr spannt, könnte also sein, dass es nacher noch schircher ausschaut. aber sie haben mir geraten, ich soll mich tätowieren lassen, da mir tatoos schon immer gut gefallen haben und ich bereits eine hatte, hab ich es machn lassen, der tätowierer hat mir extra eine neu gezeichnet und passend für die narbe angefertigt mit sehr vielen schattierungen.man sieht die narbe farblich überhaupt nicht mehr und die leichten unregelmäßigkeiten der haut sehen andere auch nicht (ich sehs schon noch weil i weiß das da was ist) und jeder sagt dass das die schönste tätowierung ist die sie je gesehen haben!!Mein Ego ist wieder gestärkt, trage im sommer nur röcke und gehe sehr gern ins bad!!
vielleicht ist das ja was für dich!

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