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mind777
sporadischer Gast


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Fri, 16.Jan.04, 13:25 Ohne Vater aufwachsen.... |
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Ich habe ne Frage die mich beschäfftigt, ich bin seit 2 Wochen mit einer Frau zusammen, die 26 ist (ich 23) und habe erfahren, dass sie ohne Vater aufgewachsen ist (er hat sich mit 17 erschossen, sie kannte ihn nicht einmal...) und erst vor 2 Jahren erfahren hat, dass sie noch eine Halbschwester hat.
Ich wuchs auch ohne Vater auf, er hat sich nie um mich gekümmert, da seit ich 12 war, meine Eltern geschieden sind, aber auch vorher, kümmerte sich er nicht um mich.
Sie hat mir anvertraut, das sie nicht daran glauben kann, dass ein Mann sie aufrichtig lieben kann. Was kann ich mit einer solchen Aussage anfangen? Leider nicht sehr viel, da ich diesen Glauben seit 3 Jahren auch bissel aufgegeben habe.... Aber irgendetwas sagt mir das ich bei ihr wieder daran glauben kann...
Ich kenn mich in Psychologie nicht gut aus, vielleicht könnt mir ja jemand helfen, was das heisst und was es heisst für eine Frau ohne Vater auskommen zu müssen....
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Steffi87
Helferlein


99
the armpit of the universe W, 20
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Fri, 16.Jan.04, 16:31 Re: Ohne Vater aufwachsen.... |
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Hallo mind777!
Hmm... ich denke für ein Mädchen ist der Vater besonders in den jungen jahren immer eine Person, die ihnen irgendwo Schutz und Sicherheit gibt...ausserdem ist er, besonders für extrem kleine Kinder, immer so ein Vorbild, dass jedem kleinen Mädchen mal ein " Ich heirate später meinen Papa" über die Lippen kommt
Aber trotzdem denke ich nicht, dass es vom empfinden her einen Unterschied gibt ob einem Jungen oder einem Mädchen der Vater fehlt. Beide brauchen ihn gleich.
Bei Frauen die ohne Vater aufgewachsen sind kann es allerdings sein, dass sie sich von älteren Männern angezogen fühlen, d.h sie suchen eine Art Vaterersatz. Aber das ist bei euch ja nicht der Fall.
Und nun zu deiner Freundin...hmm...vielleicht gibt sie sich ein wenig die Schuld für den Tod ihres Vaters ( was natürlich absoluter Blödsinn ist, sie kann nichts dafür)... sie fühlt sich vielleicht im Stich gelassen und daher kommen ihre Zweifel an Männer... vielleicht haben sie auch frühere Freunde mal enttäuscht???
Aber ich glaube, das du es schaffst ihr zu zeigen, dass nicht alle Männer gleich sind!
Alles Gute
Steffi
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_________________ ... and you´ll be here in my arms ... just sleeping ... |
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Phobi
sporadischer Gast


18
Wien M, 54
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Fri, 23.Jan.04, 9:39 Re: Ohne Vater aufwachsen.... |
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Hi mind777,
Ich möchte zunächst sagen, dass auch für mich das Thema hochaktuell ist, nein, dass es eigentlich DAS Thema für mich ist.
Ich bin mit meinem Vater aufgewachsen, aber "er war nicht als Vater für mich da". Er hat mich nicht angenommen.
Erst vor einem oder zwei Jahren ist mir gedämmert, dass er das gleiche Schicksal hatte. Er war ein lediges Kind und wurde von seiner Mutter an eine Pflegefamilie abgegeben.
Ich selbst habe zwei Kinder, Eine Tochter und einen Sohn. Von der Mutter lies ich mich scheiden als der Sohn 2 Jahre alt war und ich habe also auch ihn nicht angenommen (damals).
Das hat zu zahlreichen inneren Konflikten bei mir geführt, die ich gerade dabei bin aufzulösen (oder schon habe?)
Was mir dabei irrsinnig geholfen hat war eine Familienaufstellung. Wenn du gerne mehr darüber wissen willst, schreib nochmal. Und anschließend daran ein NLP-Kurs.....
Muß jetzt zu einem Termin - Tschüss
Phobi
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darius
Forums-InsiderIn


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vienna M, 28
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Thu, 05.Feb.04, 22:44 Re: Ohne Vater aufwachsen.... |
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Schon bei deinem 2. Absatz mußte ich an den Hellinger denken
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_________________ Alles beginnt und endet am rechten Ort und zur rechten Zeit. |
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darius
Forums-InsiderIn


366
vienna M, 28
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Thu, 05.Feb.04, 22:59 Re: Ohne Vater aufwachsen.... |
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Tja, ich hab zwar keine genaue Erklärung dafür, aber wenn ein Mädchen ohne Vater aufwächst, dann fehlt eben der männliche Anteil in der Erziehung des Kindes, und somit auch jene Person, von der ausgehend auf alle zukünftigen Männergebegnungen die Erfahrung die ursprünglich gemacht wurde, projiziert wird. Nämlich, daß sie ihrer Liebe durch den Vater beraubt wurde und zwar noch bevor sie überhaupt hätte dagegen Einspruch erheben können. Somit - und das ist jetzt der spekulative Teil - fehlt bereits im Vorhinein die Vorstellung -> von einem Mann geliebt werden zu können, da es nie Teil der erlebbaren Realität war.
PS: Wenn mir heute nach 25 Lebensjahren jemand erzählen würde, daß es Fische gibt die fliegen können, dann würde ich ihn auch für verrückt halten..
..Es sei den er fährt mit mir auf´s Meer und zeigt mir einen Exocoetus volitans.
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
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2093
Wien W, 42
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Thu, 05.Feb.04, 23:28 Re: Ohne Vater aufwachsen.... |
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Hallo mind,
Grundsätzlich glaube ich, dass es für Jungen schlimmer ist ohne Vater aufzuwachsen als für Mädchen. Denn die Mädchen richten sich doch meist mehr nach der Mutter, die Jungen mehr nach dem Vater als Vorbild. Kann man aber wahrscheinlich nicht verallgemeinern.
Wichtig bei der Erziehung deiner Freundin ist vielleicht gewesen, welches Bild ihre Mutter ihr von Männern vermittelt hat (vielleicht auch nur unbewusst). Und dass sich ihr Vater umbrachte, als sie 17 Jahre alt war, hat sie sicher geprägt, obwohl sie ihren Vater nicht persönlich kannte. Aber (zumindest unbewusst) hat ihre Mutter ihr sicher ein Bild von ihm vermittelt, denke ich mir.
lg
Naomi
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_________________ I beg your pardon, I never promised you a rose garden. |
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r.l.fellner
Psychotherapeut


1589
Wien M
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Fri, 06.Feb.04, 0:20 Re: Ohne Vater aufwachsen.... |
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Liebe Naomi,
| Naomi wrote: | | Grundsätzlich glaube ich, dass es für Jungen schlimmer ist ohne Vater aufzuwachsen als für Mädchen. |
aus entwicklungspsychologischer Sicht ist dem (jedenfalls so verallgemeinernd, wie Sie es schrieben) zu widersprechen.
Während zumindest der ersten Lebensmonate ist zunächst mal die Mutter als primäre Bezugsperson nicht beliebig austauschbar (es gibt da zwar neuerdings auch andere Theorien, aber m.W.n. ohne brauchbare empirische Nachweise). Für Babies beider Geschlechter spielt da der Vater zunächst eine eher 'beiläufige' Rolle... er hat da lt. neuen Forschungen vor allem hinsichtlich der allgemeinen Sozialisation und der Ausprägung grundlegender Kommunikationsfertigkeiten eine Bedeutung (Triadentheorien). Mit zunehmendem Lebensalter, spätestens im Zuge des Ödipus-Konflikts (starke Rivalität zum gleichgeschlechtlichen Elternteil) ist es dann aber offenbar wichtig, daß das Kind beide Bezugspersonen hat. Für Jungen und Mädchen. Später gewinnt dann der gleichgeschlechtliche Elternteil nochmals auf andere Weise (Identifikation) an Bedeutung.
| Naomi wrote: | | Wichtig bei der Erziehung deiner Freundin ist vielleicht gewesen, welches Bild ihre Mutter ihr von Männern vermittelt hat (vielleicht auch nur unbewusst). |
da haben Sie sicherlich recht. Das ist generell eine ganz wichtige Frage in Alleinerzieherfamilien, aber auch bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften mit Kind.
Fehlende 'greifbare' primäre Bezugspersonen des gleichen oder anderen Geschlechts bleiben aber nicht ohne Auswirkungen. Das Kind sucht sich dann üblicherweise andere Identifikationsfiguren, gewisse "Löcher" bleiben natürlich dennoch.
Ich möchte aber mit obigen Zeilen keineswegs "non-standard-Familien" generell als problematisch darstellen. Nein, auch in klassischen Familienstrukturen gibt es fallweise Episoden, bei denen man sich fragt, ob der destruktive Einfluß des Vaters oder der Mutter nicht mehr Schaden anrichtete, als wenn das Kind mit nur einem Elternteil aufgewachsen wäre...
@mind777:
was würde denn Ihrer Freundin helfen, Ihnen genug Vertrauen entgegenzubringen? Will sagen: was müßten Sie tun - oder was dürften Sie nicht tun? Wieviel Zeit braucht sie, um sich Ihrer sicherer - sicher "genug" - zu werden?
Lieben Gruß @Naomi und Ihnen beiden, mind777, alles Gute
Richard L. Fellner
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
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2093
Wien W, 42
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Fri, 06.Feb.04, 3:17 Re: Ohne Vater aufwachsen.... |
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Lieber Herr Fellner,
| r.l.fellner wrote: |
| Naomi wrote: | | Grundsätzlich glaube ich, dass es für Jungen schlimmer ist ohne Vater aufzuwachsen als für Mädchen. |
aus entwicklungspsychologischer Sicht ist dem (jedenfalls so verallgemeinernd, wie Sie es schrieben) zu widersprechen.
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Sie haben natürlich Recht. Das war natürlich aus entwicklungspsychologischer Sicht viel zu verallgemeinernd, wie ich das geschrieben habe. Danke für Ihre ausführliche Ergänzung.
Liebe Grüße
Naomi
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mind777
sporadischer Gast


9
M
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Fri, 06.Feb.04, 8:36 Re: Ohne Vater aufwachsen.... |
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Danke für die Ausführungen!
Ihre Mutter sagte zu ihr immer, dass man den Männern NIE vertrauen dürfe! Ihre Mutter vermittelte das Bild und vermittelt es immer noch, dass Männer unbrauchbar sind... Auch jetzt wo sie eigentlich durch die Schwangerschaft direkt mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert ist, ist es ihr egal ob ihr Tochter allein ist oder eben mit mir zusammen, sie riet auch zur Abtreibung. Das finde ich ziemlich mies von einer Mutter, das sie nicht fähig ist reflektieren zu sein. Dann kommt dazu das meine Fröndin vor 2 Jahren erfahren durfte, dass sie eine Halbschwester hat, die ihr ihre Mutter verschwiegen hat und von einem anderen Mann ist.
Meiner Fröndin wurde offenbar eingetrichtert, dass eine Frau selbständig und sich ständig durchsetzen muss. Ich meine das sind gute Eigenschaften, aber bei ihr merke ich, dass sie jedoch auch Schutz und Sicherheit sucht, obwohl sie selber immer betont das sie immer alles alleine gelöst hat. Ich habe nichts gegen Emanzipation, wenn sie uns Männer jedoch auf die Samenbank setzen, weil wir sonst zu nicht zu gebrauchen sind, dann denke ich hat ne Frau das Thema Emanzipation einfach falsch verstanden und hat ein sehr gestörtes Verhältnis. Ich schreibe das als Symbolik um bissel aufzuzeigen, wei ihre Mutter denkt.
Auch wenn ich "nur" bissel ihre Mutter kritisiere, will sie das nicht obwohl sie selbst unzufrieden ist. Sie sagt auch das sie mit sich selbst nicht immer klar kommt. Wir sind jetzt soweit, dass ich es geschafft habe, das sie einsieht das wenn sie immer alleine den Weg geht mit oder ohne Partner, dass es schwierig wird und nicht füllend sein kann. Das sie immer wieder mit den gleichen tiefen Verletzungen konfrontiert wird. Ich hoffe einfach sie wird nicht flüchten, was sie sehr gerne macht. Verständlich mit ihrer Vergangenheit, jedoch NIE ne Lösung. Sie weiss von mir, dass sie jederzeit mit mir reden kann, leider benutzt sie es noch selten, aber da muss die Zeit laufen, denke ich.
Was sagt ihr zu so einer Mutter die ein SEHR bewegtes Leben hat und eigentlich NUR auf sich schaut?
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mind777
sporadischer Gast


9
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Fri, 06.Feb.04, 8:55 Re: Ohne Vater aufwachsen.... |
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Ach ja was ich noch hinzufügen sollte ist, dass mein leiblicher Vater sich auch nie um mich gekümmert hat und ich vor einer Woche meinen Wahlvater (den ich vor seinem Tod nie als solchen betrachtet habe und er mich auch nicht als sein Sohn direkt, obwohl wir es irgendwie doch wussten...) verloren habe, er ist an einem Herzschlag verstorben. Trotz das wir noch nicht lange zusammen sind, stand meine Fröndin mir bei, bei der Beerdigung.
Ihr verstorbener Vater war Drogendealer.... sie hat ihn nie gesehen und war auch noch nie auf seinem Grab. Sie gestand mir, dass sie es gelassen genommen hat, als sie von Amtes wegen erfuhr das er sich erschossen hat.
Ich hoffe einfach das ich ihr gerecht werde und sie endlich nach 27 jahren erleben darf, dass nicht alle Männer abhauen oder Missbrauch (meine Frönding wurde vor 5 Jahre vergewaltigt als sie sich nach 3 Monaten von einem Libanesen trennte... ) betreiben. Das ich merke was sie braucht oder eben NICHT. Nur für das brauche ich mehr informationen über solche Familien Konstellationen, die nicht unbedingt an der Tagesordnung sind.
Weil ich weiss von mir, dass MIR das nicht zuviel ist. Besitze "breite" Schultern und nen grossen Rücken, der nicht so schnell einbricht und den Frau beladen darf.
Besten Dank!
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Naomi
[nicht mehr wegzudenken]
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2093
Wien W, 42
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Fri, 06.Feb.04, 17:00 Re: Ohne Vater aufwachsen.... |
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Hallo mind,
ja, was sag ich zu so einer Mutter: Erstens, dass sie wohl selbst ziemlich viel Schlimmes erlebt haben muss, um zu ihrer Lebenseinstellung zu kommen. Eine Frage ist halt, ob sie selbst versucht hat, ihre Lebensqualität irgendwie zu verbessern. Oftmals würden solche Eltern selbst eine Psychotherapie benötigen, nur hatten sie oft die Möglichkeit nicht, oder wollten dies auch gar nicht.
Ich finde, deine Freundin sollte aber für sich etwas tun, eine Psychotherapie machen, nicht nur wegen der Vergewaltigung, sondern wegen ihrer ganzen Lebensgeschichte. Oder ihr macht beide eine Paartherapie.
Mir gefällt , dass du dir um deine Freundin Gedanken und Sorgen machst, aber du allein wirst ihre Probleme wahrscheinlich nicht lösen können.
Dass du dir selbst einen "Wahlvater" gesucht hast, finde ich schön, und es tut mir für dich sehr leid, dass dieser jetzt gestorben ist.
Zuletzt denke ich mir, dass ihr ja noch nicht so lange zusammen seid. Mit der Zeit wird dir deine Freundin sicher noch mehr aus ihrer Lebensgeschichte erzählen und du ihr aus deiner. Ich wünsche euch alles Gute.
lg
Naomi
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_________________ I beg your pardon, I never promised you a rose garden. |
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Neue
Helferlein


102
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Tue, 30.Mar.04, 10:31 Re: Ohne Vater aufwachsen...., bin Naomis Meinung |
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Ich finde , es ist wohl ein großer Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau ohne Vater aufwächst. Ein Mädchen kann sich mit ihrer Mutter identifizieren. Ich glaube nicht, daß das der Grund ist bei Deiner Freundin, daß sie Schwierigkeiten hat. Es ist immer falsch, eine einzige Ursache als Grund zu betrachten. Der Grund könnte auch darin liegen, daß sie zu ihrer Mutter eine schlechte Beziehung gehabt hat. Das Gefühl, nicht geliebt worden zu sein, kommt in den meisten Fällen von der Hauptbezugsperson, ob männlich oder weiblich.
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Herztraum
neu an Bord!


3
Köln M, 36
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Wed, 29.Nov.06, 15:43 Re: Ohne Vater aufwachsen.... |
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hm,
ich bin auch ohne vater aufgewachsen und meine mutter musste immer viel arbeiten.
ich bekomme von frauen oft zu hören das ich gefühlskalt bin und sie nicht wissen wo sie bei mir dran sind.
es kann auch sein das ich verlustängste habe.
wenn ich darüber nachdenke, bin ich oft irgendwie fies und wenn dann die frau mein näher sucht oder aber ich schluss mache und sie weint und will wieder zu mir zurück, dann merke ich erst das sie was von mir will und bekomme dann die bestätigung die ich brauche.
bin mir vorher dann nie so sicher.
und wehe die frau will nix mehr von mir wissen damit komme ich gar nicht klar.
dann renne ich ihr hinterher und will sie wieder !
ich weiss nicht warum ich so funktioniere (
help
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bluest_light
sporadischer Gast


22
ja W, 26
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Thu, 30.Nov.06, 0:31 Re: Ohne Vater aufwachsen.... |
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Hi,
Also - ich bin auch ohne Vater aufgewachsen. Bis zu meinem 5.od.6. Lebensjahr wurde mir erzählt er wäre tot, dann tauchte er plötzlich auf, aber unsere Treffen beschränken sich auf ca. 4 mal im Jahr. Meine Mutter hatte nie eine richtige Beziehung und redet nur schlecht über Männer und besonders über meinen Vater. Sie und meine Großmutter (die auch schlechte Erfahrung mit Männern gemacht hat) vertreten die Position, dass frau für sich alleine alles können und machen muss. Dass frau sich niemals auf einen Mann verlassen darf, denn dann steht frau eines Tages alleine da und ist "aufgeschmissen"....
Da ich denke, die Ausganssituation ist in etwa ähnlich wie bei deiner Freundin, werde ich versuchen zu beschreiben, wie es mir heute damit geht: Ich möchte nichts lieber als eine feste, intakte Beziehung: eine ganz kitschige, altmodische, langweilige Familie mit Ehemann und 2 bis 3 Kindern im Vorstadtreihenhaus! Also in etwas das Gegenteil von dem was ich bisher hatte.
Kindheit ohne Vater - ja, da bemerke ich auch gewisse soziale Kommunikationsprobleme bei mir. Kann z.B. eher schwer mit "Schmähs" etc. umgehen (was mein Vater sehr gut kann, doch ich hatte zu wenig Kontakt...) Ansonsten, Vertrauen zu Männern? Fällt mir eigentlich schwer, doch ich will es unbedingt und ich glaube fest daran, dass es mit dem Richtigen funktioniert. Leider habe ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht und, dass wir nach längerer Zeit immer noch zusammen sind - dass überrascht mich immer wieder. Ich glaub, ich kann z.B. schlecht streiten, weil ich sofort befürchte, er könnte mich verlassen.......
grüße
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bluest_light
sporadischer Gast


22
ja W, 26
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Thu, 30.Nov.06, 0:47 Re: Ohne Vater aufwachsen.... |
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Ach, Herztraum, so wie dir ist es mir früher auch gegangen. Ich hatte sehr viele Streitereien mit meiner einzigen Bezugsperson, meiner Mutter. Bei früheren Beziehungen zu Männern, die eigentlich ziemlich schlecht waren, hatte ich erst dann das Gefühl wirklich in einer Beziehung zu sein, wenn wir heftigen Streit hatten. Erst dann bemerkte ich, dass da wirklich was war.... es war immer ich die Schluss gemacht hat. Hab es immer vermieden, mich richtig auf jemanden einzulassen. Einmal machte dann mein Freund Schluß und ich bin ihm ewig hinterher gerannt. Konnte nicht glauben, dass er es wirklich ernst meinte... bei Mutter gibt es ja auch nach jedem Streit wieder Versöhnung....
Ach ja, ich glaube, wenn einem nie eine richtige, gut funktionierende Beziehung vorgelebt wird, ist es ziemlich schwer von selbst drauf zu kommen wie's funktioniert. Machbar ist es aber trotzdem allemal.
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