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chaes
Guest

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Tue, 17.Feb.04, 20:28 Angst = Freund? |
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Hallo.
Ich habe heute schon einmal einen Beitrag geschrieben und ihn wieder gelöscht, denn er war mehr ein Tagebucheintrag und somit nicht erlaubt.
Jedenfalls ging es in diesem Beitrag darum, dass ich vermute erkannt zu haben, dass (meine) Angst sich als ein Freund darstellt, der mir etwas wichtiges zu sagen hat. Es könnte sein, und leider kann ich mich hier nur auf meine Situation beschränken, dass ich es verlernt habe glücklich zu sein. Oder anders, dass ich mein Glück nicht schätze, nicht genieße.
Gesundheit (organisch)
Ehe/Familie/Freunde
Finanzen/Lebensstandart
Job
Das alles läuft heute sehr gut an.
Nur lebe ich in meiner Vergangenheit und das Erlebte (negativ) überwiegt in meinem Kopf gegenüber den positiven Ereignissen heute.
Gibt es noch jemanden, der seine Angst, als einen Freund bezeichnen könnte, der einem unsaft klarmachen möchte, dass "etwas" nicht stimmt?
Ob dieses Denken schon ein Schritt dahingehend ist, die Angst vor der Angst zu verlieren, weil sie eben KEIN FEIND ist?
Ach Du lieber Himmel - bei all den Regeln bin ich etwas unsicher, ob dieser Beitrag nun erlaubt ist.
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Ashiama
Forums-InsiderIn


445
Berlin W, 23
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Tue, 17.Feb.04, 21:07 Re: Angst = Freund? |
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Liebe chaes,
ich glaube, dein Beitrag ist hier richtig
Ich denke, der Angst "zuzuhören" ist ein ganz wichtiger erster Schritt um sie loszuwerden - denn sie will uns was sagen.
Ich weiß nicht, ob ich meine Angst als Freund bezeichnen würde, aber ich muss sie akzeptieren - sie zu verleugnen wäre grundsätzlich falsch. Durch meine Angst bin ich gezwungen mich mit so einigem auseinander zusetzen. Solange ich das nicht geschafft habe, werde ich immer in der Vergangenheit leben.
Das sind so meine Gedanken dazu.
LG Ashiama
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chaes
Guest

W
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Wed, 18.Feb.04, 19:39 Re: Angst = Freund? |
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Sehr schön und guten Abend,
tanzendes_irrlicht. Bis heute habe ich mich recht wenig mit Foren beschäftigt, schon gar nicht mit solchen, die einen gewissen Anspruch an mich hegen. Werde jedenfalls untertänichst hier verweilen und füge mich sehr gerne Euren Regeln Und nein ich bin nicht die geborene Schleimerin.
Ashiama: Das hört sich sehr danach an, als sei das Motiv, warum sich unsere Angst bemerkbar macht, ähnlich. Die Vergangenheit.
Verleugnen wird sie wohl jeder am Anfang. Vielleicht habe ich mich gewundert, als sie das erste Mal auftrat und es war auch sehr bequem sie lange zu verdrängen. Und akzeptieren...muss, oder sollte, wer sie hat.
Ich hoffe das hört sich jetzt nicht zu abgefahren an, aber ist es nicht eine große Macht, die von unseren Gedanken ausgeht? Ich meine, (und das habe ich kürzlich erst hier wieder gelesen), wenn sich jemand "einbildet", ihm würde etwas schlimmes passieren, lenkt er sich dann nicht selbst in genau diese Richtung und handelt unbewusst danach, bis ihm eben genau das passiert?!
Worauf ich hinaus möchte ist, was schon oben genannt, kann ich mich anfreunden mit meiner Angst?
Redest Du denn auch manchmal mit ihr und wenn ja, wie fühlst Du Dich dabei.
Selbstverständlich ist das völlig ok, solltest Du das nicht beantwortest.
Ich habe manchmal die Befürchtung, dass ich dadurch nur noch "bekloppter" werde. Oder ich mich nur noch mehr in meine Angst hineinsteigere.
Wie unterscheidet man zwischen sich in etwas hineinsteigern und sich mit etwas auseinander setzen?
Das war was ich und sicher auch ihr des öfteren gehört habe. "Steigere Dich jetzt bloß nicht da hinein. das ist verkehrt".
Aber auseinandersetzen soll ich mich mit ihr. Ach herje .
Ich habe so viele Fragen an Euch.
Wie geht Eure Umwelt mit Eurer Angst um, oder wie verhaltet Ihr Euch gegenüber den Menschen, die Euch nahestehen.
Im Moment fühle ich mich schon mit mir selbst überfordert. Egal wo und am schlimmsten auf der Arbeit.
(Ich erhoffe mir nicht, hier therapiert zu werden und bitte um Verzeihung, sollte das schon zu sehr in die Tiefe gehen).
Morgen bekomme ich ein 24 Stunden EKG und meine Schilddrüse wird gecheckt. Meine Ärztin und ich wissen beide, dass das im Grunde überflüssig ist, denn die Werte werden in Ordnung sein.
Und sie teilt mir morgen mit, wann ich bei wem eine Therapie machen werde.
Es ärgert mich maßlos, dass ich in Zukunft einen Großteil meiner Zeit damit verbringen werde, in alten Geschichten zu stochern, die es nicht mehr wert sein dürften.
Vergangenheitsbewältigung. Es reicht nicht mehr aus sich damit zu trösten, dass es Menschen gibt, denen es sehr viel schlimmer ergangen ist. Jetzt merke ich erst, wie dumm so ein Gedanke ist.
Was mag da auf mich zukommen Versetzt ein guter Therapeut einen gefühlsmäßig zurück ins Geschehen?
Wird man sich freischreien, was man damals nicht getan hat?
Freu mich von euch zu lesen.
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Stöpsel2
Forums-Gruftie


917
Deutschland W, 35
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Wed, 18.Feb.04, 20:24 Re: Angst = Freund? |
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Hallo Chaes,
wovor hast Du denn Angst, wenn Du heute nur noch positive Erfahrungen hast? Ich versteh das nicht so ganz... Oder hast Du Angst, daß das, was in der Vergangenheit war, wieder passiert? Wird das dann nicht dadurch relativiert, daß Du heute überwiegend positive Erfahrungen machst, Du also feststellst, daß Deine Angst unbegründet war?
Wie gesagt, ich verstehe es nicht so ganz, aber bei Angststörungen ist ja beispielsweise Verhaltenstherapie(VT) besonders geeignet, die aber ihren Schwerpunkt eher in der Gegenwart hat. Von daher ist ein Stochern in der Vergangenheit nicht unbedingt nötig. Ich selbst mache VT und möchte augenblicklich nicht in der Vergangenheit stochern, später vielleicht schon, obwohl ich glaube, daß mein Therapeut das nicht so wichtig findet.
Viele Grüße
Stöpsel
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chaes
Guest

W
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Wed, 18.Feb.04, 22:32 Re: Angst = Freund? |
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Hallo Stöpsel,
ich finde Deine Frage sehr gut und werde versuchen so kurz wie möglich darauf zu antworten. Will heißen, ich werde nicht meine ganze Lebensgeschichte erzählen in der erkennbar wird wann denn nun der Auslöser für meine Angst war.
Um ehrlich zu sein habe ich auch nur eine wage Vermutung.
Für mich ist meine Angst personifiziert. Das bedeutet es gibt eine Person in meinem Leben vor der ich mich fürchte.
Es ist schwer zu beschreiben, manchmal fühle ich mich von ihr verfolgt, oder vermute, diese Person könnte wieder in meinem Leben auftauchen.
Ich muss gestehen, dass ich förmlich auf der Flucht bin und das seit nun mehr 8 Jahren.
Im realen Leben beschäftige ich mich geschickt damit, ihr aus dem Wege zu gehen und das erklärt, warum ich heute in einer anderen Stadt wohne.
u.a.
Und es sind meine Erinnerungen an die Tage.
Ich bilde mir ein, diese Person denkt genau so oft an mich, wie ich es -muss-.
Mich würde es nicht wundern, stünde er eines Tages wieder vor mir, denn ich war genauso "extrem" für ihn, wie er für mich, nur in einer anderen Form. Ich empfinde ihn als Teufel. Als einen Kranken, der keinen guten Gedanken haben kann.
Er stand damals mit hochrotem Kopf vor mir und der Schaum aus seinem Mund....Ich las die Notiz "13 jährige von Freund erm..." in Gedanken in der Zeitung stehen.
Ich weiß nicht in wie weit ich das hier erleutern darf.
Und es ist auch nicht Auslöser für meine Attacken, wenn ich in Erinnerungen steckenbleibe.
Sie kommen ganz unverhofft und wie bei so vielen anderen hier auch im Auto, oder auf hohen Brücken. Neuerdings auf der Arbeit und ich fahre sehr gerne Auto und liebe auch meinen Beruf!
Ich weiß nicht in wie weit das alles so zutrifft, was ich mir als Erklärungen zusammenschuster.
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igooficx
Helferlein


32
Wien M, 32
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Fri, 20.Feb.04, 11:45 Re: Angst = Freund? |
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hallo zusammen,
dacht mir ich schreib auch mal was dazu....
@chaes
Ich habe manchmal die Befürchtung, dass ich dadurch nur noch "bekloppter" werde. Oder ich mich nur noch mehr in meine Angst hineinsteigere.
kann dich gut verstehen, ich frag mich an manchen tagen ob eigentlich ich es bin der sich verrückt macht wo eigentlich gar nichts ist. aber so sehr ich mich bemühe diese erkenntnis im realen leben umzusetzen genauso stark kommen die negativen gedanken wieder zurück und überschwemmen jeden positiven gedanken....
das schwere daran ist vor dem rest der welt das nicht zu zeigen, "seinen job zu machen",..sich einfach nichts anmerken zu lassen.
@stöpsel2
Ich selbst mache VT und möchte augenblicklich nicht in der Vergangenheit stochern, später vielleicht schon, obwohl ich glaube, daß mein Therapeut das nicht so wichtig findet.
ich würde gern auch mit einer therapie beginnen da ich allein das wohl nicht mehr in den griff bekommen werde. kannst du mir ein paar infos zur VT geben (ablauf, stationär oder ambulant, einsatz von medis usw.)?
wie macht ihr das generell, mit was motiviert ihr euch in der situation?
es grüsst euch
igooficx
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chaes
Guest

W
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Fri, 20.Feb.04, 20:09 Re: Angst = Freund? |
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Hallo zusammen und hallo igooficx,
ich muss auf meinen Titel zurückkommen. Und hört es sich noch so banal an, es ist ein riesen Gefühl, betrachtet man seine Angst, als einen Freund!!!
Es ist ein Glücksgefühl!!!
Ist euch mal aufgefallen, dass man sich viel intensiver mit sich selbst beschäftigt, als man es früher getan hat?
Ist es nicht schön, mal endlich wieder in sich reinzuhorchen?
Man ich höre eine ganze Menge!
Geht es euch nicht auch so, dass ihr bemüht seid, euch etwas gutes zu tun?
Das können schon die Zeiten sein, in denen man sich Ruhe gönnt. Yoga oder autogenes Training.
Ich wette ihr trinkt auch mehr und versucht gesünder zu essen.
Heute hatte ich nach langer Zeit versucht eine komplett neue Einstellung zu verschiedenen Dingen zu haben und siehe da: es hat funktioniert!
Vor meiner letzten Attacke habe ich jeden Abend meinem Mann die Ohren vollgemotzt, wie schei... die Kunden oder meine Chefin mal wieder waren
Heute ist mir sehr stark aufgefallen, dass ich mich über Lob von meiner Chefin riesig gefreut habe und auch über die netten Kunden, die im Laden waren.
Und alles negative habe ich gar nicht mehr so an mich heran gelassen.
Und als sich heute die Sonne hat blicken lassen bin ich sofort raus und hab mich 10 Minuten einfach in die Sonnenstrahlen gestellt und die Augen geschlossen - es war mir sooooooo schnuppe, was die Leute von mir denken!!!!
Das ist schön und das ist für mich die Bestätigung, dass man seine Angst wirklich nicht als seinen Feind sehen darf.
Hört sich jetzt etwas abergläubig an, aber die Verhandlungen mit meiner Angst funktionieren...
Ok, schaue ich in den Spiegel, sieht man mir die Anspannungen der letzten Tage noch sehr deutlich an. Augenränder, rote stressflecken und so, aber ich muss ja nicht reinschauen
Und noch einen Tipp: kauft euch doch für das Wochenende ein Bund Tulpen in hellen Farben! Bringt schnell eure Wohnung auf Vordermann (auch, wenn man sich aufraffen muss) und versucht das Wochenende zu genießen.
Hach ja...
Ich muss noch etwas hinzufügen.
Es ist nicht schlimm, wenn man sich müde und erschöpft fühlt.
Heute im Laden war mir nicht wirklich wohl. Ständig ist einem schwindelig und man könnte den ganzen Tag schlafen - richtig?
Gedanken kreisen unaufhörlich und (meine) Erinnerungen drängen sich immer wieder an die Oberfläche. Und sicher fühle ich mich dann wieder erniedrigt und es schleicht sich dieser dunkele Schatten an mich heran.
Dunkel, dunkel dunkel, schwarz bääääääh...
ach man....dann bitte....soll es sich doch bemerkbar machen - oder?
Ich habe keine Lust und auch keine Kraft mehr mich dagegen zu wehren.
Gerade in solchen Momenten habe ich auf der Arbeit darum gebeten, mich kurz hinzusetzen.
Ein bißchen durchatmen einen Schluck Kaffee trinken - ganz kurz ausruhen.
Den Gedanken ihren Platz gewähren, die Erinnerungen gehen auch wieder und der Schwindel wird auch wieder erträglich nach einem kurzem Moment verschnaufen.
Nicht mehr wegschließen die Gedanken, sondern sinnbildlich streicheln.
Das tut gerade sehr gut.
Schönes Wochenende.
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Ashiama
Forums-InsiderIn


445
Berlin W, 23
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Fri, 20.Feb.04, 21:42 Re: Angst = Freund? |
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Hi chaes,
du machst mir richtig Mut und ich weiss, dass es stimmt, auch wenn es in der Angstsituation nicht so aussieht.
Im Buddhismus heisst es: um bei der Meditation nichts (Alltägliches) zu denken, soll man nicht gegen die Gedanken kämpfen, sondern sie vorbeiziehen lassen.
Ich denke, du machst das toll, aber wenn jemand zusätzlich zur Angst auch noch sehr depressiv ist, dann ist es sehr schwer so zu denken.
LG Ashiama
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chaes
Guest

W
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Fri, 20.Feb.04, 22:12 Re: Angst = Freund? |
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Hallo Ashiama,
freu mich, dass Du etwas geschrieben hast.
Und ganz wichtig fand ich Deinen letzten Satz, dass wenn man depressiv ist, es sehr schwer ist positiv zu denken.
Ich glaube und die Betonung liegt bei GLAUBEN (nicht wissen), dass viele, die depressiv sind (auch diese Gefühle kenne ich zu gut)
...dass wir dann glauben, wir seien schlecht. Nicht gesellschaftsfähig, abnormal.
Wir, (ich möchte nicht verallgemeinern, sorry) ich habe mich immer sehr dafür geschämt, dass ich so fühle und das hat meine Gefühle noch verstärkt.
"wieso bist Du so"? habe ich mich gefragt. "wieso kannst du nicht so sein, wie die anderen"?
Gut gelaunt, fröhlich und ständig gut drauf.
Das versuche ich jetzt ebenfalls aus einer anderen Sicht zu sehen.
Ich bin, wie ich bin.
Was hat es für einen Grund, dass ich mich so schlecht fühle.
Aufschreiben. Es sich vor Augen halten, warum man sich so schlecht fühlt. Dem Kind einen Namen geben.
Ein winziges Beispiel und hoffentlich höre ich mich nicht lehrmeisterhaft an, sollte das der Fall sein, sorry.
Ein Beispiel also:
man schreibt sich auf - "Mein Job´macht mich fertig". Warum? Ist es der Chef? die Kollegen? Dann ist es situationsabhängig, was da schief läuft.
Werde ich gemobbt?
Wird meine Arbeit in Frage gestellt?
Was kann ICH denn tun, um etwas zu ändern?
Reden.
Hier im Forum hat jemand geschrieben, alles was er auf seiner Arbeitsstelle vorträgt, wird nicht gehört.
Wie kann er sich Gehör verschaffen? In dem er ganz geradeaus auf genau denjenigen zugeht und ihm ganz direkt vorträgt, was er fühlt.
Das kostet sicher für den einen oder anderen eine Menge Überwindung, aber selbst, wenn das Gespräch in die Hose geht, er hat etwas ganz mutiges getan und das befreit, egal wie der Ausgang verläuft.
Ich weiß das es ein Strudel ist, in dem man sich befindet und auch das, was oben steht hört sich sehr einfach an in Form von Buchstaben.
Aber Sinn und Zweck, Aufgabe ist es doch, sich da raus zu holen und wenn es nur in ganz winzig-kleinen Schritten ist.
Sich bewusst machen und nicht dafür schämen.
Gerade die Leute hier im Forum sehen doch direkt vor sich, dass sie nicht alleine sind.
Das ist doch schon ein tolles Gefühl und sollte auch als solches beachtet werden!
Sich sein Lächeln bewusst machen und von mir aus auch auf diese lustige Witzeseite gehen, die hier im Forum steht Ich find die Klasse.
Hoffe, das hört sich jetzt nicht so an, als sage ich "ach kommt Leute, so schlimm wirds doch nicht sein". Nein, so meine ich das nicht.
Nur die noch so kleinen Dinge, die einem ein kleines Lächeln zaubern sollten genauso beachtet werden, wie die drückenden Augenblicke.
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Ashiama
Forums-InsiderIn


445
Berlin W, 23
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Mon, 23.Feb.04, 5:48 Re: Angst = Freund? |
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Hi chaes,
ja, in Zeiten wo man dazu neigt von seinen Problemen überwältigt zu werden und man nicht mehr rational denken kann, kann es sehr helfen mal alles genau aufzuschreiben und zu hinterfragen.
Naja, immer klappts bei mir auch nicht...
Angst und Depressionen haben ja auch was mit Botenstoffen im Gehirn zutun und wenn man da richtig tief drin steckt, dann ist da schon etwas mehr nötig - oft auch Hilfe von außen und Medikamente.
Ich schäme mich nicht mehr, weil ich inzwischen weiss, was Angststörungen und Depressionen sind, und ich weiss auch woher ich sie habe - natürlich gehe ich trotzdem nicht ganz offen damit um, weil viele es nicht verstehen würden.
Das mit den kleinen Dingen, ist ganz wichtig, aber wenn man ernsthaft depressiv ist sicher auch nicht möglich, wegen der negativen Grundstimmung.
Tja, ist halt alles sehr komplizert...
LG Ashiama
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chaes
Guest

W
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Mon, 23.Feb.04, 14:12 Re: Angst = Freund? |
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Hallo Ahiama (sehr interessanter Name übrigens),
Du hast Recht, es ist sehr schwierig und wage mich auch gar nicht richtig darüber zu schreiben, denn schließlich kenne ich wirklich schlimme Depressionen nicht. Stimmungsschwankungen und Grübelei - ja, aber nicht die richtig dunklen Seiten einer Depression.
Deshalb hört sich meine Antwort vielleicht auch etwas naiv an, was ich einfach mal so stehen lasse.
Meine Mum hat mir mal gesagt "ach Kind, du hast einen herrlichen Optimismus" den ich hoffentlich nicht verlieren werde.
Die Einstellung, meine Angst zu meinem Freund zu machen, wächst jeden Tag.
Keine Ahnung, ob das so der richtige Weg ist, wird sich herausstellen.
Ich stelle mir vor, ich werde begleitet, sie steht hinter mir, egal ob auf der Arbeit, zu hause und auch gerade jetzt in diesem Moment.
Immer hat sie ein wachsames Auge auf das was ich gerade mache, vielmehr was ich gerade denke.
Wie ich die Dinge, die mir passieren empfinde oder mit ihnen umgehe.
Heute habe ich mich dabei ertappt, dass ich wieder voll war mit Wut auf der Arbeit. Ich bin wohl ziemlich arrogant daher gelaufen gegenüber den Kunden und auch meiner Mitarbeiterin.
Und sie klopft mir auch gleich wieder auf die Schulter, die Angst.
Habe mir vorgenommen zu Fuss nach hause zu gehen, aber ich dachte mir den Weg packst du nicht, war viel zu schwach, bzw mir wurde derbe schwindelig bei dem Gedanken.
So ist es, wenn ich mich verlaufe im Frust.
Ich bin ganz sicher, wäre ich heute mit einer fröhlichen Einstellung gegangen wie "ach toll nur einen halben Tag arbeiten und die Sonne scheint", dann hätte ich diesen Spaziergang auch genossen und getan.
Sie hat mir gesagt - so nicht - und einen winzigen Hieb verpasst.
Ach Mensch - Life is not a cocktailparty.
Bis bald
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Stöpsel2
Forums-Gruftie


917
Deutschland W, 35
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Tue, 24.Feb.04, 19:35 Re: Angst = Freund? |
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Hallo igooficx,
da kann ich Dir so pauschal nichts dazu sagen. Aber such mal im Forum "Erfahrungen zu Psychotherpie" usw., auch im Internet gibts ne Menge dazu. Ob Medis, ambulant oder stationär hängt wohl von der Schwere der problems ab. Der Ablauf ist sehr unterschiedlich. Ich habe auch länger gebraucht, um festzustellen, daß die Art, wie die Therapie bei mir abläuft, mit dem, was andere hier schreiben, nicht richtig vergleichbar ist. ich denke, jede Therapie ist individuell.
Viele Grüße
Stöpsel
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igooficx
Helferlein


32
Wien M, 32
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Mon, 14.Mar.05, 23:24 Re: Angst = Freund? |
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hi stöpsel,
hab nun eine dieser thera´s hinter mir und bin zu dem schluss gekommen das es schlussendlich daran liegt das ich mir selbst zu wenig vertrau. ich steh mittlerweile jeden mogen auf und sag mir das ich dieses wirre zeug in meinem kopf ja selber produzier...
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sesna
neu an Bord!


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irgendwo in der Welt M, 32
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Tue, 15.Mar.05, 15:27 Re: Angst = Freund? |
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| chaes wrote: | Hallo.
Gibt es noch jemanden, der seine Angst, als einen Freund bezeichnen könnte, der einem unsaft klarmachen möchte, dass "etwas" nicht stimmt?
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In USA, 9/11, nach erstem Flugzeugabsturz in 1. WTC Turm, in 2. WTC Turm sagte man, dass alles in Ordnung ist, es gibt keine Gefahr. Der doch Angst hatte, ging doch raus und bliebt am Leben. Es gibt aber 'ne Menge Zufälle, wo Angst war der Grund des Todes.
Wie immer in Medizin - alles ist Medikament, alles ist Gift. Es ist nur die Frage der Dose.
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Da bin ich |
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