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Helferlein


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Deutschland W, 42
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Fri, 09.Apr.04, 15:33 Psychische Sadomasochisten? |
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Gibt es auch sm auf psychischer ebene? ich denke schon. für den, der es miterlebt und nicht weiß, was da abgeht, kommt es vor wie psychoterror.
hat jemand damit erfahrungen?
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Helene T.
Forums-Gruftie


897
Wien W, 47
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Fri, 09.Apr.04, 18:21 Re: Psychische Sadomasochisten? |
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| 1234 wrote: | | Gibt es auch sm auf psychischer ebene? |
Grundsätzlich: ja.
Das Kürzel für Sadomasochismus ist BDSM.
Das B steht für Bondage. Das ist nichts anderes als fesseln. Fesseln mit Seilen, Ketten, Folie, Ledermanschetten, Klettverschlüssen, Bademantelgürtel, oder was auch immer, bitte nicht mit dem Seidenschal aus diversen Erotik-Filmen - der schneidet ein und scheuert die Haut auf bei heftiger Bewegung.
Das D für Dominanz. Das heißt, sexuelle Dominanz. Es gibt genug Menschen die sind im täglichen Leben dominant, sexuell aber submissiv und umgekehrt. Sexuelle Dominanz beinhaltet der spiel mit der Macht und Unterwerfung, auch das "psychische Quälen" in Form von Demütigung usw.
Das S hat gleich 2 Bedeutungen. Erst mal die Submission zur Dominanz. Viele SMler vermeiden das Wort "devot" im Zusammenhang mit SM, da damit sehr häufig die eher krankhafte Unfähigkeit gemeint ist, seine eigenen Bedürfnisse zu erkennen, zu artikulieren und auch durchzusetzen. Der submissive Partner ist im "normalen Leben" jederzeit für sich selbst verantwortlich, macht einen sauberen Job, lebt ein gesundes Leben. Würde ihn jemand im Alltag versuchen ihn zu demütigen würde er diese Person jederzeit in seien Schranken verweisen und sich Übergriffe aller Art nicht bieten lassen. Gerade beim submissiven Menschen ist es absolut und unbedingt erforderlich, dass der psychisch gesund ist bzw. auf Psychohygiene achtet. Ist er es nicht und trifft auf einen dominanten Partner der die Grenzen nicht erkennt, wahrnimmt oder gezielt überschreitet, dann geht der submissive Partner unweigerlich vor die Hunde.
Das S steht aber auch für Sadismus: sexuellen Sadismus. Da bin ich zu Hause Um die Relationen zu dokumentieren: eine Gelse - Stechmücke - Schnake - erschlage selbst ich, alles andere inkl. Spinnen werden von mir gerettet. Ich käme nie auf die Idee jemanden zu Schlagen den ich nicht liebe. Das heißt der sexuelle Sadist bezieht sein Futter aus einer "Session" aus der Lust am Schmerz des Partners. Da passiert ein unheimlich starker Energieaustausch, der beide nährt.
Das M steht für Masochismus, dem sexuellen Masochismus. Das hat absolut nichts mit dem erleiden und erdulden von unerwünschten Misshandlungen zu tun. Dieser Mensch genießt auf die eine oder andere Art Schmerz im sexuellen Zusammenhang.
Es gibt Mischungen aus allen Varianten, so kenne ich eine sexuell dominante Masochistin, d.h. sie befielt ihm wo er sie wie zu schlagen hat. Eine Frau die sich von ihrer Sklavin den Oberkörper mit Folie bewegungsunfähig wickeln lässt um ihr dann zu befehlen wie sie zu befriedigen ist... nur um einmal einen kleinen Einblick in die Bandbreite zu bringen.
Natürlich gibt es auch alle Graustufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand nicht doch irgendwelche emotionalen Defizite hat ist enorm hoch - nobody is perfekt! Das führ nach meiner Beobachtung meistens dazu, dass Sadomasochisten meistens sehr achtsam mit ihrer Psyche umgehen und sehr viel eher bereit sind kompetente Hilfe einzuholen.
Grundsätzlich ist alles erlaubt woran 2 Menschen Spaß haben, das heißt, solange es im Rahmen der beiden oder manchmal auch mehr Personen für deren Bedürfnisse sicher, vernünftig und im gegenseitigen Einvernehmen abläuft - bei SMlern als SSC bekannt, safe - sane - consensual.
Sonst noch was?
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_________________ Liebe Grüße aus Wien,
Helene |
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christho
sporadischer Gast


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Magdeburg W, 38
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Fri, 09.Apr.04, 18:43 Re: Psychische Sadomasochisten? |
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Ich denke schon.
Allerdings hat das in meinen Augen nichts mit sexueller Begierde oder so zu tun. Ich meine, das trifft mehr den Bereich Selbstverletzung. Wenn ich gequält werden will und das nicht von meinem Sexpartner, dann drücke ich damit etwas anderes aus.
Ein Hilfeschrei, ein Demonstrieren irgendsowas. Sexuelle Lust empfinde ich dabei gar nicht.
Zudem verfolgt mich dieses Scheißspiel schon seit meiner 1. Klasse und da war ich 6 Jahre jung und weißgott noch nicht sexuell erfahren oder ausgerichtet.
Ich lege mich fest, seelische Qualen haben in meinem Fall schon früher angefangen, Streit und Schläge meiner Eltern, Scheidung (Verlut von Bindungen zu Vater, Vernachlässigung durch Mutter), da ist mein Selbst mein Ich nicht vorangekommen.
Ich denke, wer sinnbildlichsich vor Schmerzen krümmt, bekommt eher abgenommen, wie schlecht es ihm geht, als würde er es sagen. Ziel ist in meinen Augen nicht Lust sondern Verständnis und Zuwendung.
Was meinst Du, kommt das im Sinne Deiner Frage hin?
Liebe Grüße
Silke
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin


2129
NRW W, 30
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Fri, 09.Apr.04, 19:03 Re: Psychische Sadomasochisten? |
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....oder meinst Du sowas wie "Machtkämpfe" auf psychischer Ebene.
Man weiß, man könnte sie verhindern, wenn man einen Kreislauf des Verletzens und Zulassen des Verletztwerdens durchbricht... und tut es nicht.
Ein destruktives Spiel... ?
Lg,
Tanzendes_Irrlicht
@helene: Klasse Erklärung!!! Danke dafür
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_________________ Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M. |
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Harmattan
Forums-InsiderIn


312
NÖ W, 33
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Fri, 09.Apr.04, 19:40 Re: Psychische Sadomasochisten? |
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Hallo christho!
In bezug auf "psychischen Sadismus" habe ich mal nachgeforscht vor einer Weile (da in meiner Familie jemand war, den ich als Sadist empfand). Das ist ein nichtsexueller Sadismus, die Freude am Quälen, und hat nichts mit BDSM oder SSC zu tun. Leider habe ich nicht viel im Netz dazu gefunden, auch zum Gegenstück "psychischer Masochismus" nicht.
Fast alles nur in sexuellem Kontext. Das hat mich schon sehr verwundert.
Du hast ja einiges erzählt, was du als Wurzeln dieser Wünsche im Auge hast, und ich denke auch, daß sie etwa dort liegen. Ich hatte früher oft Tagträume zwar nicht vom gequält werden, aber von Expeditionen, Katastrophen o.ä., wo ich erschöpft/verletzt... war, wo dann jemand mir hilft - dieses Helfen war bei mir der zentrale Punkt. Ich fühlte mich als Kind oft hilflos und im Stich gelassen. So hab ich mir in der Phantasie das geholt, was ich in der Wirklichkeit nicht hatte.
Also Neuinszenierung, um ein besseres Ende zu finden. Nach etwas ähnlichem klingt es bei dir auch, auch im Zusammenhang mit deiner Vorgeschichte. Das therapeutisch zu bearbeiten wäre sicher lohnend.
LG
H.
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Last edited by Harmattan on Sat, 10.Apr.04, 8:27; edited 1 time in total |
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Helene T.
Forums-Gruftie


897
Wien W, 47
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Fri, 09.Apr.04, 19:47 Re: Psychische Sadomasochisten? |
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| christho wrote: | Ich denke schon.
Allerdings hat das in meinen Augen nichts mit sexueller Begierde oder so zu tun. Ich meine, das trifft mehr den Bereich Selbstverletzung. Wenn ich gequält werden will und das nicht von meinem Sexpartner, dann drücke ich damit etwas anderes aus.
Ein Hilfeschrei, ein Demonstrieren irgendsowas. Sexuelle Lust empfinde ich dabei gar nicht. |
Sorry, aber das hat absolut nichts mit Sadomasochismus zu tun! Ich reihe das auch in die Kategorie destruktiv ein. Nenne es wie du möchtest, aber bitte nicht SM oder ähnliches, denn dort gehört es ganz klar nicht hin.
Ein SMler muss sich sicher sein können, dass sein Partner alles was passiert irgendwann als lustvoll empfindet und es ihm vor, währen und nach der Aktion gut geht damit auch wenn kein Geschlechtsverkehr statt findet.
Es kommen immer wieder Menschen zu SM-Kreisen die so empfinden wie du. Denen wird sehr rasch klar gemacht, dass sie hier nicht willkommen sind.
Das heißt nicht, dass du nicht o.k. bist so wies du bist, aber SMler würde dich keiner angreifen weder körperlich noch psychisch.
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_________________ Liebe Grüße aus Wien,
Helene |
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Helene T.
Forums-Gruftie


897
Wien W, 47
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Fri, 09.Apr.04, 20:27 Re: Psychische Sadomasochisten? |
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| Harmattan wrote: |
In bezug auf "psychischen Sadismus" habe ich mal nachgeforscht vor einer Weile (da ich in meiner Familie jemand war, den ich als Sadist empfand). Das ist ein nichtsexueller Sadismus, die Freude am Quälen, und hat nichts mit BDSM oder SSC zu tun. |
Es gab mal im Zusammenhang mit dem Wegweiserecht ein Projekt in Wien für die weggewiesenen Männer um sie aufzufangen weil es eigentlich eine Katastrophe ist einen gewalttätigen Menschen sich selbst zu überlassen - kein Frage des Mitleids sondern der Wirtschaftlichkeit! Dazu wäre Schlafmöglichkeit, Rechts-, Sozial- und Psycho-Beratung geplant gewesen. Es ist leider an der Finanzierung gescheitert. Ich bin zwar immer noch der Meinung, dass es sich mit den Folgekosten die gewalttätige Menschen verursachen sicher gerechnet hätte, aber damit ist man nicht durchgekommen :-/
Infos und die Fachleute gibt es dennoch auf www.maenner.at Das wurde Göttin sei dank noch nicht so finanziell gekillt.
Ohne dass ein triftiger Grund da ist, wirst du einen Alltags-Real-Sadisten kaum zu einem Fachmann bekommen, denn solange er/sie leider auch, mit seiner Strategie durchkommt gibt es ja keinen Grund etwas zu ändern. Und damit gibt es auch kaum sachdienliche Dokumentation darüber. Mit dem Wegweiserecht gäbe es die Möglichkeit ohne zu kriminalisieren.
Den Rest findest du im Gefängnis oder in der Likörstube deiner Wahl - Mahlzeit.
| Harmattan wrote: | | Leider habe ich nicht viel im Netz dazu gefunden, auch zum Gegenstück "psychischer Masochismus" nicht. |
Tipp von mir: Frauenhäuser. Es ist unglaublich wie viele Frauen es schaffen Reißaus zu nehmen und dann kommt er ausnahmsweise einmal nüchtern, lügt ihr was vor dass sich die Balken biegen und sie trabt wieder mit ihm mit, noch voller blauer Flecke, weil er ja sonst niemanden hat.
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_________________ Liebe Grüße aus Wien,
Helene |
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Harmattan
Forums-InsiderIn


312
NÖ W, 33
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Sat, 10.Apr.04, 8:29 Re: Psychische Sadomasochisten? |
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Hab gerade entdeckt, daß in meinem Beitrag ein Fehler war, wodurch man den Sinn ganz gegenteilig versehen könnte, also hier nochmal extra die richtige Version:
...(da in meiner Familie jemand war, den ich als Sadist empfand)...
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1234
Helferlein


83
Deutschland W, 42
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Sat, 10.Apr.04, 8:42 Re: Psychische Sadomasochisten? |
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danke ihr lieben, dass ihr so fleißig geantwortet habt. ich habe nur jetzt leider nicht so viel zeit.
@Helene, was du mir geschrieben hast, bezieht sich ja auf den sex. bereich. und eins dabei ist wichtig, im einvernehmen der personen, also auf gegenseitigkeit. alles andere schreibst du hat mit sm nichts zu tun. andererseits schreibst du aber psych. masochismus sei in den frauenhäusern zu finden. da müßte ich jetzt aber gegensetzen, dass ich nicht glaube, dass das mit masochismus zu tun. die frauen finden ja keine befriedigung in dem was sie machen. ich denke, die meisten frauen gehen zurück, weil sie auflösung des schmerzes wünschen und keine weiteren verletzungen, also der wunsch und die hoffnung, dass das aufhören könnte. derjenige, der dies halt angetan hat, soll dies auch wieder gutmachen. wenn sie zurückgehen, dann nicht in dem denken, dass das ewig so weiter geht. sicher gibt es da auch ausnahmen.
wie z. B. ich weiss, wo der mann den ich liebe zu finden ist. wenn ich dort hingehe, dann weiß ich, dass er dort mit einer anderen ist. ich leide eh darunter. nun kann ich, wenn ich will das der schmerz nicht schlimmer wird, ihm aus dem wege gehen. ich kann aber auch meinen schmerz noch vergrößern, indem ich mir dies anschaue. das ist für mich masochistisch.
ganz kurz, das ist auch das thema was ich meine. mein mann begibt sich direkt in für ihn so verletzliche situationen. andersrum versucht er auch ganz bewußt andere so verletzen zu können. bewußt irgendwo mit einer anderen hinzugehen, um wehzutun. obwohl er dazu keinen grund hat, er hat mir eh wehgetan.
igendwann hat er mal geäußert, das hätte alles nur mit selbstverletzung zu tun. aber wo ist die selbstverltzung, wenn ich anderen wehtue. evtl. darin, dass ich mir schläge abhole, wenn der andere sich wehrt?
Ohmann, in meinem kopf ist so viel... manchmal zuviel für mich.
bis später!!
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Helene T.
Forums-Gruftie


897
Wien W, 47
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Sat, 10.Apr.04, 9:21 Re: Psychische Sadomasochisten? |
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Hallo Leute!
Das Thema heißt Psychische Sadomasochisten! Sadomasochisten sind ganz klar definiert, das ist im Bereich der Sexualität angesiedelt und nur da. http://www.datenschlag.org/txt/dsmiv.html
Wenn ihr über Menschen mit emotionalen Defekten diskutieren wollt, realen Masochisten und Sadisten, dann hat das nichts, aber auch gar nichts mit Sadomasochismus zu tun. Bringt das bitte nicht mal in diese Nähe. Die SMler haben schon genug damit zu tun elendige W*chser aus ihrer Gemeinde fern zu halten die glauben sie müssen sich nur das SM-Mäntelchen umhängen und alles wäre in Ordnung ohne etwas ändern zu müssen.
Nennt diese gewaltsamen und kranken Verhaltensweisen wie ihr wollt, aber nicht Sadomasochismus, denn das ist es einfach nicht. Da verstehe ich absolut keine Spaß.
Eine der größten Umfragen zum Thema hat auch heraus gebracht, dass unter den Sadomasochisten weniger Menschen sind die sexuellen Missbrauch, Gewalt in der Kindheit usw. hinter sich haben als der Durchschnitt der Bevölkerung. Details unter http://www.datenschlag.org/umfrage/dpb1_ergebnisse.html
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_________________ Liebe Grüße aus Wien,
Helene |
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1234
Helferlein


83
Deutschland W, 42
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Sat, 10.Apr.04, 13:42 Re: Psychische Sadomasochisten? |
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hallo helene, haben wir dich nun verärgert? hoffe nicht.
Verstehe ich das richtig, dass es entweder masochisten und sadisten gibt, die sind aber nicht auf diese ebene zu bringen wie sadomasochisten?
Vielleicht begreife ich das nicht richtig...
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christho
sporadischer Gast


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Magdeburg W, 38
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Mon, 12.Apr.04, 11:54 habe viel verstanden |
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Hallo 1234,
ich bin mit Deiner und zugleich meiner Frage etwas vorangekommen. Ich habe dieser Tage das Buch "Ich hasse Dich, verlass mich nciht" von zwei amerikanischen Psychiatern geschrieben, gelesen. Dieses Buch bezieht sich auf die Borderline-Persönlichkeitsstöroung. Es ist klar und deutlich das Wesen des Borderliners beschrieben, mit dem ich mich zu 90% identifiziere.
Helene hat Recht, wenn sie als Anhängerin des SM darauf besteht, daß wir für dieses krankhafte Erscheinungsbild eine Abgrenzung zu einer Art sexueller Lust finden müssen, die freilich nicht jedermanns Sache ist, aber ganz und gar nicht mit meinen und wahrscheinlich den Empfindungen Deines Mannes vereinbar sind. Der Unterschied ist deutlich von ihr benannt worden: im wirklichen und realen Leben lassen sich Anhänger von SM nicht die "Butter vom Brot nehmen", mal alopp ausgedrückt.
und hier liegt der Unterschied:
Der Borderliner handelt so, weil er eine heftige Angst in sich spürt, verlassen zu werden. Er klammert verzweifelt an Menschen, die er mag, die es geschafft haben, sein bis dahin FEHLENDES URVERTRAUEN (das bekommt man von seinen Eltern in den ersten drei Lebensjahren gewöhnlich vermittelt!!!!) geweckt zu haben. Diese destruktiven Beziehunen nutzt er für sich aus, um seine Vertrauensperson an sich zu binden. Es hat mit Annahme, Hinwendung und Verständnis zu tun, wenn seine und meine Angst zu solchen Überlegungen und Taten führt.
An dieser Stelle unterscheiden sich Dein Mann und ich, am Geschlecht. Männer sind sich sicher, daß sie sich auf die muskulöse Überlegenheit verlassen können. Sie sind in der Lage, durch die Schlagkraft im wortwörtlichen Sinne die durch die geringe Frustrationstoleranz entstanden Zorngefühle abzubauen. Stress verstärkt das biochemische Ungleichgewicht, Endoprhinausschüttungen in Größenordnungen betäuben den Seelenschmerz zunächst wie es bei Selbstverletzern üblich ist. Schmerz bedeutet bei uns Entspannung und Auflösung des seelischen Konfliktes.
Ich als Frau laufe ungern prügelnd durch die Gegend, die Rolle schickt sich halt nicht. Das Verhaltensmuster eines Mädchens und späterer Frau ist ja immer noch an alten Zöpfen geknüpft, Du weißt sicher, wie ich das meine. Deshalb bleibt mir als Frau der Weg der Tagträume und destruktiven Phantasien. Ich selbst würde solche Handlungen auch nicht ernsthaft umsetzen wollen, die Kraft meiner Gedanken sind in diesem Drama offenbar schon ausreichend.
Alle beiden, Dein Mann und ich, betreiben aber mit dieser Demütigung Selbstverletzung, die ihre Ursache in der Borderline Erkrankung hat. Borderline ist der englische Begriff für Grenzlinie. Sie stellt die Grenze zwischen Neurotikern (emotional beführtes Denken und Handeln, aber stark angstbesetzt) und Psychotikern (fernab jeder Realität und nicht mehr auf den Kröper bezogen) dar. Es werden genetische und biochemische Ursachen diskutiert aber sie sind noch nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit diagnostiziert. Viel sicherer und naheliegender ist neben der Veranlagung also die tragische Erziehung im Elternhaus. Werden die Ausbildung von Selbst und Urvertrauen sowie Sicherheit und Geborgenheit im frühkindlichen Stadium von der Mutter/den Eltern nicht oder mangelhaft wahrgenommen.
Siehe auch Goggle - Borderline oder borderline-community
Hilft Dir das weiter? .
Liebe Grüße
Silke
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1234
Helferlein


83
Deutschland W, 42
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Mon, 12.Apr.04, 12:14 Re: Psychische Sadomasochisten? |
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hallo christo, das ist lieb von dir, deine mühe...
soll ich dir was sagen, ich habe mich jahrelang mit borderline beschäftigt.
min therapeut hat gesagt, dass mein mann deutliche borderlinetendenzen aufweist. seine therapeutin angeblich sagt, dass das nicht so sei....
der werd nun einer schlau drauss.
leider kann er nicht so viel in worte fassen wie du.
ich weiß nur, dass er nicht die verantortung für sich oder irgendwas übernehmen will. und wenn er mir mit irgendwelchgen handlungen wehtut, dann sagt er, er würde dies nicht bewußt machen, sondern es wäre unüberlegt. ich habe also nie bei ihm irgendwelche agressiven handlungen erlebt.
ganz im gegenteil. und so blöd wie sich das anhört, und es mir wohl mancher nicht glauben würde (oder freundinnen denken, ich spinne, es wäre nur so ein wunschtraum von mir):
würde er mit einer anderen frau zusammensein und ich würde dazukommen, dann hätte diese andere frau keine chance mehr.
ich weiß dies und er hat es mir dann auch mal bestätigt. ich habe ihm aber gesagt, er solle nicht denken, dass ich ihn dann davon weghole. ich gehe ihm dann aus dem weg.
das ist alles so absolut paradox.-----im moment leidet er darunter, dass ich ihn ausgrenze. das schlimme daran ist, dass ich mich dazu zwingen muss, weil es nicht meine art ist.
aber ich komme mir halt sehr benutzt vor, so wie seine bedürfnisse es gerade brauchen.....er hat neulich wieder gesagt, dass ginge so nicht, das kann er nicht aushalten.--------ich kann das alles aber auch nicht mehr aushalten.
ich habe jetzt leider nicht so viel zeit...oder gott sei dank. bin verabredet.
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squaw
Forums-InsiderIn


175
Hamburg, Deutschland W, 39
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Thu, 15.Apr.04, 16:48 Re: Psychische Sadomasochisten? |
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Hallo,
zu deiner Frage, 1234, auch wieder in Abgrenzung zur sexuellen Lust, sehe ich die SM im psychischen Zusammenhang als eine Wechselspannung. Christo hat es bereits angedeutet...
Und ich denke, es ist schwer einen Menschen auf das eine oder das andere festzulegen. In der Psychologie ist bei Betroffenen meist beides vorhanden, S als auch M. Es ist also schwer abzugrenzen und vor allem noch schwerer zu verstehen, warum sich ein Mensch so verhält.
Aber vielleicht ist diese Wechselseitigkeit gerade ja auch bei deinem Partner vorhanden und der Wechsel vollzieht sich relativ schnell, so dass er selbst gar nicht mehr weiß, aus welchem Grund er sich so verhält.
(Man denkt ja leider nicht immer sehr bewußt über sein gewohntes Handeln nach!)
Viele Grüße
Squaw
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Hasenfuss
Forums-InsiderIn


444
A Country near Germany M, 41
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Tue, 17.Oct.06, 0:01 Re: Psychische Sadomasochisten? |
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| Helene T. wrote: | | 1234 wrote: | | Gibt es auch sm auf psychischer ebene? |
eine Gelse - Stechmücke - Schnake - erschlage selbst ich, alles andere inkl. Spinnen werden von mir gerettet. |
Hm, neulich ist mir eine kleine Fliege ins Bier gefallen.
Habe sie gerettet und auf das Tischtuch gelegt, sie hat sich wieder derappelt und flog in einem Zickzackkurs von dannen...
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_________________ Fusselhirn! |
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