Femme-Fatale
Helferlein


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Berlin W, 27
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Sat, 10.Apr.04, 23:19 Mein ständiger Begleiter „Angst“ |
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Er ist da, niemals bin ich ohne ihn. Ständig hängt er mir im Nacken, lauert mir auf, beobachtet mich.
Bis ich ihn bemerke und ihn wahrnehme. Es beginnt mit Schweissausbrüchen, kalten feuchten Händen und Füssen, Tränen rinnen unkontrolliert über mein Gesicht, ich möchte schreien. Wenn ich schreie, dann halte ich mir ein Kissen vors Gesicht, damit mich keiner hört.
Auf dem Höhepunkt bin ich ratlos, hilflos, fühle mich allein. Nur die Angst ist bei mir.
Ich möchte tot sein in diesem Moment, umfallen oder einschlafen, auf der Stelle, aber die Angst verhindert es.
Ich hasse die Angst, wenn sie mich überrennt, ich bin immer unvorbereitet. Ich kann mit der Angst nicht umgehen, bekomme sie nicht in den Griff.
Mein Leben ist Angst.
Angst bestimmt mein Leben. Ich weiss gar nicht, was ich ohne Angst machen würde.
Angst vor der Angst,
Angst, dass schlimme Dinge passieren.
Angst vor dem Alleinsein,
Angst, dass ich nicht mehr geliebt werde.
Angst, ausgelacht zu werden.
Angst, dass jemand stirbt, den ich liebe.
Angst, zu versagen.
Angst, dass ich es nicht schaffe, mit der Angst zu leben, die Angst in den Griff zu bekommen.
Ich möchte raus, raus aus diesem Loch, doch wenn mir jemand seine Hand reicht, schlage ich sie weg, erst später oder zu spät merke ich, dass ich davor keine Angst haben muss. Ich möchte es allein schaffen, mal was allein machen, sagen können, ich habe es geschafft. Kann ich das?
Ich kann eben nicht mehr. Ich will nicht mehr.
Warum bin ich so? Warum komme ich da nicht raus?
Ich wünsche mir ein Leben ohne Angstzustände, ohne unkontrollierte Situationen, ohne meine Zwangsverhaltensweisen.
Nichts wäre schöner, als normal zu sein…
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