Unerträgliche Ungewissheit

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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zuckerwürfel
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Unerträgliche Ungewissheit

Beitrag So., 15.04.2018, 06:31

Hallo miteinander,

Vorweg kurz zu meiner Situation. Ich befinde mich seit fast 2 Jahre mit meiner Therapeutin in der Therapiepause. Ab Mitte Juni könnte man laut meiner Therapeutin einen neuen Antrag stellen.
Wir nutzen die 3 Krisengespräch pro Quartal die wir uns als monatliche Treffen eingeteilt haben.

Die Zeit habe ich mehr schlecht als recht herumbekommen. Einmal im Monat habe ich ein Gruppenangebot an dem ich teilnehmen kann und einmal im Monat bin ich bei einer Psychiaterin. Darüber hinaus kann ich seit kurzem, für die Zeit der Therapiepause, zu einer Therapeutin in einem Ambulanz Zentrum (ebenfalls 1 Mal im Monat )

ff

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zuckerwürfel
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Beitrag So., 15.04.2018, 06:42

Nun ist es so, dass ich mich zu spät erst entschieden habe, die Therapie bei meiner derzeitigen Therapeutin nicht mehr fortführen zu wollen. Dies hängt maßgeblich damit zusammen, dass ich sehr an meiner Therapeutin hänge, dAss vieles gut war, aber auf der anderen Seite ich nach 9 Jahren Therapie (inklusive Pausen) ich einfach nicht mehr weiterkomme.

Nun gibt es eine Therapeutin die mich über das Kostenerstattungsverfahren (wohne in Deutschland ) wahrscheinlich nehmen würde. Das ist aber alles ungewiss. Mit meiner Therapeutin habe ich darüber auch noch nicht ausführlich genug gesprochen. Das mache ich nächste Woche. Ich glaube ihr käme das Ende der Therapie auch zu schnell.

Jedenfalls ist das alles ungewiss und sehr schwer zu ertragen für mich. Hat da jemand einen Tipp wie ich damit emotional umgehen kann?

Liebe Grüße

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Philosophia
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Beitrag Mo., 16.04.2018, 07:59

Guten Morgen. Wenn du deine Therapeutin einmal im Monat siehst, ist das für mich keine Therapiepause...du bist noch in regelmäßiger Verbindung mit ihr.
Ob deiner Thera das Ende zu schnell ist, kann dir hübsch egal sein - es ist nämlich deine Therapie, d.h. du entlässt sie, wenn es für dich richtig so ist. Klingt mir sehr nach emotionaler Verwicklung. Hast du in den 9 Jahren überhaupt ordentlich an deinen Zielen arbeiten können? Und was erhoffst du dir von einer neuen Therapie?
Ich kann dir nicht raten, was du jetzt tun kannst. Ich glaube, mir wäre bei einer Verstrickung danach, mich abzugrenzen, mich zu lösen, mein Leben zu leben.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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zuckerwürfel
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Beitrag Do., 19.04.2018, 10:23

Hallo Philosophia und alle anderen

Es ist in sofern eine Therapiepause, als dass die Krankenkasse keine Stunden mehr bewilligt bevor die 2 Jahresfrist um ist. Mein Problem besteht weniger in der Beziehung zu meiner Therapeutin. Wir haben an den Zielen gearbeitet, einiges wurde erreicht und verbessert, vieles ist jedoch bestehen geblieben und ein paar Symptome sind noch dazu gekommen.

Ich weiß einfach nicht wie ich damit klarkommen soll, wenn ich nicht mehr zu meiner Therapeutin kann und ich noch keinen neuen Therapeuten gefunden habe. Es war und ist für mich schon sehr schwer, so lose angebunden zu sein wie ich es jetzt schon recht lange bin. Das beunruhigt und verängstlicht mich total. Ich bräuchte dringend wieder wöchendliche Termine, oder zumindest die Gewissheit wie es ab Juli weiter geht. Kann mir bitte jemand etwas dazu raten?

Viele Grüße

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RoboCat
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Beitrag Do., 19.04.2018, 11:06

Wie wäre denn ein Verfahrenswechsel? Dann hast du keine 2 Jahre Sperre.
:axt:

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Marzipanschnute
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Beitrag Do., 19.04.2018, 11:08

Für mich wirkt es so als seist du sehr abhängig von den Hilfsangeboten um dich herum und als würde dein Leben ein wenig zu sehr darum kreisen.
Was machst du außerhalb der Therapie?
Was sind Ressourcen und Fähigkeiten die du einsetzen kannst um nicht von Termin zu Termin leben, sondern um Dinge zu tun die dich glücklich machen und im Leben weiterbringen?
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh

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zuckerwürfel
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Beitrag Do., 19.04.2018, 12:19

Hallo,

Ein Verfahrenswechsel kommt für mich nicht in betracht, da ich nach unterschiedlichen Therapien die passende für mich gefunden habe. Danke trotzdem für den Tipp.

Ich bin mir durchaus über meine Ressourcen und Fähigkeiten bewusst, nur reichen diese allein nicht aus um ohne regelmäßige therapeutische Unterstützung zurecht zu kommen.

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Philosophia
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Beitrag Do., 19.04.2018, 16:21

Hmmm, klingt mir eher, als bräuchtest du eine Lebensbegleitung und keine Therapie, die darauf abzielt, ein selbstständiges Leben führen zu können.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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diesoderdas
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Beitrag Sa., 28.04.2018, 23:35

@Zuckerwürfel: ich habe nur eine Frage - die 3 Krisengespräche pro Monat, meinst du damit die psychotherapeutische Sprechsunde? Ich dachte, die kann man nur "pro Krankheitsfall" bekommen. Und als Krankheitsfall sind 4 Quartale angegeben. Ich verstehe das so, dass man diese Sprechstunde dann pro Therapeut pro Jahr 3 x á 50 min in Anspruch nehmen kann. Oder bin ich da falsch gewickelt? Aber da du es montlich hast, scheint das ja doch etwas anderes zu sein?

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lisbeth
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Beitrag So., 29.04.2018, 09:44

@diesoderdas:

Es gibt auch immer noch die "Quartalsstunden" - sind schlechter vergütet als die Sprechstunde/bewilligte Stunde.
Davon gibt es 3 pro "Behandlungsfall" - bzw. 15x 10 Minuten (= 3 "Stunden" à 50 Minuten).
'Behandlungsfall' bezieht sich aufs Quartal.

http://www.kbv.de/tools/ebm/html/23220_ ... 35072.html

Gesundheitsbürokratie eben. :kopfschuettel:
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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diesoderdas
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Beitrag So., 29.04.2018, 16:11

Ah, OK. Danke für die Info :-)

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