Das Erstgespräch im Rückblick

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Beitrag So., 09.09.2012, 15:18

@hippogriff: Mich würde interessieren, ob sich Deine Sicht zu Deinem Erstgespräch verändert hat, sind ja jetzt schon wieder 3 Jahre her.
Lieben Gruß
elana

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Inanna
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Beitrag So., 09.09.2012, 16:51

Hallo Wandelröschen, hallo Elana,

schön, dass Du Deinen Thera gefunden zu haben scheinst, Elana.
Ich werde Deine Frage mit herüber nehmen zu AufdemWegs Thread "Meine Liebe zum Leben...", da hat sich schon eine schöne Diskussion entwickelt.
Auch auf Deinen Beitrag, Wandelröschen gehe ich dort ein. Danke für Deine eingehende Antwort.


leberblümchen
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Beitrag So., 09.09.2012, 17:09

Ich weiß nicht, ob es zum Thema gehört - aber, was mir in Bezug auf die ersten Gespräche auffällt, war mein scheinbares Unbeteiligtsein. Ich hab so geredet, als würde ich das Protokoll einer Elternversammlung verfassen. An das allererste Gespräch kann ich mich nicht erinnern - überhaupt gar nicht mehr. Aber dann hieß es, dass wir in den kommenden Stunden als Anamnese bestimmte Themen abklappern würden: Familie, Freunde, Ausbildung... Da hab ich dann im Schnelldurchlauf alles, was irgendwie bedeutsam sein könnte, erwähnt. Und dann bin ich rausgegangen und das Thema 'Therapie' war bis zur nächsten Stunde vergessen. Er hat immer gefragt, ob mich noch was beschäftigt hat und ich hab wahrheitsgemäß geantwortet, dass das nicht der Fall war. Ich hab mich sogar noch über diese 'komische' Frage gewundert - was hätte mich denn beschäftigen sollen? Das ging so ca. sechs Wochen, und dann auf einmal ging es in mir drinnen los.

Ihm war wohl recht klar, dass meine Symptome eben nur Symptome waren und er legte den Schwerpunkt immer auf mein Selbstwertgefühl, während ich dann irgendwann gefragt hab, was wir da eigentlich machen. Denn mein Selbstwertgefühl sei zwar eines meiner Probleme, aber die wahren Probleme seien ganz andere... Da wurde mir dann erst mal klar, dass alles zusammenhängt. Ich hatte vorher gedacht - mein Gott, wie kann man so naiv sein! -, dass man die Probleme alle nacheinander behandelt: erst die Angst, dann die Lernblockade, dann das Selbstwertgefühl... Und als ich kapiert habe, dass das so nicht funktioniert, konnte es losgehen.

Ich wusste aber komischerweise sofort, eigentlich schon am Telefon, dass es der Richtige sein würde. Und das ist für meine Verhältnisse eine Sensation, denn ich habe selten so eindeutig positive Gefühle anderen Menschen gegenüber. Was mich rückblickend echt stört, ist, dass wir gar nicht über formale Fragen geredet haben. Gut, er wusste wohl noch nicht sofort, dass es eine analyt. Therapie werden würde - und wenn er das gesagt hätte, wäre ich schreiend davon gerannt. Andererseits: Jetzt ist es irgendwie zu spät. Alles, was jetzt noch nicht geklärt ist, kann ich jetzt auch nicht mehr auf den Tisch packen - wie eben die Frage, ob es grundsätzlich möglich wäre, privat weiterzuzahlen. Wenn man diese Fragen in einer späteren Phase anspricht, klingeln sofort die Übertragungsglocken.

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Beitrag So., 09.09.2012, 17:21

@Titus: Welche Therapieform mein Thera genau verfolgt, wurde auch nie klar thematisiert, nur dass es keine analytische ist, erkannte ich sofort, weil er mich wegen dem Psychoanalytiker neugierig ausfragte, ob es da auch eine Couch gäbe. Mein Thera arbeitet kognitiv und tiefenpsychologisch, das konnte ich herausfinden aus seinem Arztbericht, seinen Artikeln und seiner Herangehensweise. Mir gefiel schon im Erstgespräch seine kongnitive Herangehensweise, die kam meiner verkopften Art entgegen. Bei mir wirken nur logische Argumente, die ich nachvollziehen kann.
Lieben Gruß
elana

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