Weihnachtsfeier oder sonstige gesellschaftliche Feier

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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blackstar81
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Beitrag Fr., 11.12.2009, 20:19

Ja, Bonny, denn das würde ja heißen, du bist nicht du selbst!

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mitsuko
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1532

Beitrag Fr., 11.12.2009, 23:15

Hallo,

heute war auch Weihnachtsfeier von meinerm Betreb und ich bin nicht hin. Grund war so ein Mix aus keine Lust, Ängsten und der Tatsache, dass zufällig aus meinem Bereich eh nicht so viele hingegangen sind, ich also zusätzlich wenig Anpsprechpartner gehabt hätte. Ich fühle mich bei solchen Anlässen sehr unwohl. Je mehr Menschen irgendwo auf einem Haufen, desto mehr Probleme habe ich, mich dazugehörig zu fühlen.
Wo schon das Wort beneiden aufkommt, ich beneide schon Leute, die sich bei sowas einfach einen schönen Abend machen können. Damit meine ich gar nicht mal deutlich extrovertierte Menschen, bei denen ich schon ein wenig den Verdacht habe, dass sowas auch recht anstrengend und gar nicht so erstrebenswert ist. Meine Bewunderung gilt da eher Leuten, die sich weder in den Vordergrund drängen, noch im Hintergrund halten müssen, die ruhig, aber frohen Mutes sich nett mit anderen unterhalten, nur weil sie es gerne mögen ohne großes Heckmeck. Das wär so mein persönliches Traumwunschziel beim Thema Weihnachtsfeier, von dem ich aber irgendwie weit entfernt scheine.

LG
mitsuko

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Schattenmann
sporadischer Gast
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Beitrag Mo., 14.12.2009, 23:14

Bei der Weihnachtsfeier fühle ich sehr unwohl und angegrenzt. Eigentlich Grenze ich mich wohl selber aus.
Danach fühle ich mich immer so depri- nicht weil ich mich anders verhalte als sonst, aber mir wird wieder vor Augen geführt, das ich anders bin.

Als erstes Versuche ich mich im Vorfeld nicht mehr verrückt zu machen. Meistens war mir schon eine Woche im Vorfeld flau im Magen. Innerlich sage ich mir immer wieder, dass ich mich darauf freue.

Während der Feier versuche ich mich nicht zu integrieren und gehe in die nähe von sehr redseligen Personen.

S.

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cupa
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Beiträge: 142

Beitrag Mi., 16.12.2009, 08:48

hallo, ihr lieben!

wenn ich jemandem von euch im forum schon über den weg gelaufen sein sollte, wird diese/r vielleicht bereits eine vorstellung davon haben, wie ich im wirklichen leben bin... laut... meistens halt. nur jetzt bin ich wieder mal ins straucheln geraten... und finde mich in diesem teil des forums wieder...

ich stimme rosenrot vollkommen zu:
Rosenrot hat geschrieben: Menschen, wie ich früher einer war (kommunikativ, gern gesehener Gast ohne den Clown zu geben etc) bewundern Menschen wie dich. Ruhig, zurückhaltend, lieb wirkend. Echt.
ich bin's halt immer noch (kommunikativ, ob gern gesehen ist eine andere frage). wie oft habe ich mich dafür gescholten, dass ich nicht einfach mal die klappe halten kann... und ich bewundere jene menschen, die ruhig sind. in sich ruhend.

die ruhe aushalten. versteht mich nicht falsch! ich liebe es, in ruhe alleine zu sein! und mit dem richtigen menschen zu schweigen ist wunderschön!

aber in einer gruppe, wo niemand den mund aufmacht... besonders wenn sich die leute (noch) nicht so gut kennen... dieses peinliche schweigen. mir ist es peinlich (mein problem, nicht das der anderen). dann spiele ich eben den eisbrecher, mache mich zur not auch lächerlich mit dem, was ich sage (weil mir nichts besseres einfällt) und sobald das gespräch am laufen ist, kann ich mich zurücklehnen und mich so verhalten, wonach meinem wesen gerade ist. ich hab ja auch meine introvertierten tage. (nicht nur) deswegen war ich auch nie der klassenclown. die zweite geige liegt mir eher.

aber in mir überwiegt eben meine extrovertierte seite. sicher auch um bestätigung zu bekommen. - und wenn ich mich dabei ertappe, fühle ich mich schlecht. als schlechter mensch.
Gärtnerin hat geschrieben: Das Schlimmste an solchen Situationen ist nämlich die ständige Eigenbeobachtung und -bewertung.

was müssen da erst die anderen denken?
Schattenmann hat geschrieben: sehr redseligen Personen.
mitsuko hat geschrieben:deutlich extrovertierte Menschen, bei denen ich schon ein wenig den Verdacht habe, dass sowas auch recht anstrengend und gar nicht so erstrebenswert ist.

meine expressive art hängt sicher auch mit dem sonnenscheinchen-zwang meiner kindheit zusammen, aber es ist nicht nur das - nicht nur wogen glätten. es ist nicht dauernd die suche nach bestätigung und es ist nicht immer das schwer zu ertragende peinliche schweigen. wenn ich bin, wie ich bin, wenn ich mir erlaube, es sein zu dürfen, wenn ich mich einfach nur wohl fühle, dann darf ich schweigen, aber dann darf ich auch alles sagen! alles, was ich will! (nicht nur das, was erwünscht ist!) laut sein! leben! mich spüren! ... ... (das ist's halt für mich. jede/r spürt seine/ihre lebendigkeit anders.)

aber dann kommt mal wieder ein moment, in dem mir das leben auf die finger klopft. dann verkrieche ich mich und schimpfe mit mir, dass ich mich immer zeigen muss ... wie ich bin. "hier sind meine wunden stellen. bitte einmal kräftig draufhaun." schon vergessen? du bist falsch, so wie du bist. also hör endlich auf, dich zu zeigen. denn ich bin ja nicht normal.
Schattenmann hat geschrieben: mir wird wieder vor Augen geführt, das ich anders bin.

beSONDERsBAR.

die komische. dann hat man mich entlarvt. und ich muss mich mal wieder verkriechen, bis ich mich wieder sein lasse, wie ich bin. ... ... aber da komm ich mittlerweile auch immer wieder hin.

alles gute für uns alle!
ich glaube, wir sitzen im grunde im selben boot.

lg cupa

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blackstar81
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Beitrag Mi., 16.12.2009, 17:23

am liebsten bin ich Student da kann ich auf Parties gehn und die Sau rauslassen oder ne Weihnachtsfete auf der Uni wo die Fetzen fliegen )) bzw. Alkohol in rauen Mengen!!! Da is es völlig egal wie man ist

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Rezna
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Beitrag Mi., 16.12.2009, 18:22

Ich bin froh, heuer auf keine Weihnachtsfeier zu müssen. Für mich immer mehr Qual als alles andere. Ich zähle die Minuten bis ich endlich gehen kann, ohne daß es unverschämt wirkt. Ich habe kein Problem dabei, als introvertiert zu gelten (wenn die Kollegen das nicht unterm Jahr mitbekommen haben, dann wohl kaum auf einer Feier von wenigen Stunden) sondern damit, dass man "gezwungen ist, privaten Kontakt zu Menschen zu haben, für die man sich nicht freiwillig entschieden hat". Will ich Kollegen privat besser kennen lernen, dann tu ich das sowieso. Zwangsbeglückung hasse ich. Hinzu kommt, zumindest in der letzten Firma war das so, dass die Leute sich ziemlich betrunken haben. Manche kehren dadurch ziemlich widerliche, peinliche Eigenschaften heraus, wie beispielsweise (weil MICH sowas am allermeisten stört) "anlassig" werden. Ich muss es nicht erleben, daß ein Kollege den man wegen seiner Fachkompetenz schätzt, anfäng, mich oder Kolleginnen angzugrapschen. Ich verliere schlagartig den Respekt vor so jemanden. Für immer. Und das bleibt dann auch bestehen, wenn am nächsten Tag alle wieder zum Alltag zurückkehren. Ich mache dann einen großen Bogen um entsprechende Kollegen, selbst wenn sie nüchtern NIEMALS so drauf sind. Aber die Achtung ist einfach weg. (Das ist im Übrigen auch im privaten Bereich so. Ich mag keine Betrunkenen. Und vor speziell anlassig werdenden Menschen mache ich dann auch im nüchternen Zustand einen großen Bogen. Solche Leute können dann einfach von mir keinen Gefallen mehr erwarten, aus Angst, sie würden sich durch Zudringlichkeit revanchieren.)
Und leider ist für Viele eine Betriebsweihnachtsfeier das selbe wie ein Besäufnis. Daher hielt ich es, wenn möglich, so, nach dem Essen zu verschwinden - und zwar schleunigst.... außer es gibt noch andere Alkverweigerer wie mich, dann können sich noch nette Gespräche ergeben - aber eher abseits von der Feier an sich.

Ich habe es mitunter so empfunden, daß Extrovertierte Introvertierte als Herausforderung sehen, sie zu "Knacken" - fast als eine Art persönliche Trophäe sozialer Kompetenz. Und mit so etwas bringt man mich dann dazu, gar nicht mehr zu erscheinen.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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blackstar81
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Beitrag Fr., 18.12.2009, 17:12

Naja wenn man ein bisschen feiert und alk drin wird man evtl. ein bisschen geil.

Aber ja das ist lange kein Grund Arbeitskolleginenn anzugrapschen ich miene was ist das für ein Mensch soll das wirklich einer mit viel Fachwissen sein.. evtl sogar Abteilungsleiter?!

Ich meine ich habe auch auf der Uni fertig studiert mich würde es nie einfallen so Frauen in der Firmenfeier anzugrapschen wenn man jeden Tag mit denen beruflich zu tun hat.. außer vielleicht außerberuflich aber das ist ja dann ne andere Geschichte

lg

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Hiob
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Beiträge: 2309

Beitrag Sa., 19.12.2009, 20:48

Ausgewogen, durchdacht, "ausgeflippt" in Maßen. Nie zu viel und nicht mit "angrapschen". Früher haben wir gesagt, dass so Bubis sind, die sich bei den Schwiegermüttern, Chefs, Kunden und im Stadtrat oder in der FDP einschleimen wollen. Aber die Zeiten gehen. Heute nennt man das offenbar Selbstentfaltung. Wie ein Individualist im Pauschalflieger und im Pauschalhotel "auf Malle". Der Selbstsein predigt.

Hiob

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cupa
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Beiträge: 142

Beitrag So., 20.12.2009, 10:29

@Hiob: verstanden. wenn ich mich auch nur in meiner selbstdarstellung betroffen fühle. die war als solche unreflektiert. @alle, die ich damit genervt habe: entschuldigung! cupa

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Messina
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Beiträge: 375

Beitrag So., 20.12.2009, 11:46

Ich bin froh, dass ich für dieses Jahr alle feiern hinter mich gebracht habe.
Manch eine habe ich bewusst ausfallen lassen, manch andere war im nachhinein doch recht nett.

Dieses Jahr war es eher Zwang und auch das entertainen der Leute um mich herum war mehr Energiefressend, als Spaß und Freude.
Sonst kam es immer ganz natürlich, dieses Jahr mehr kantig.
Und wenn ich meiner Laune nachgegeben habe und eher ruhig war, wurde direkt aufgehorcht was nicht mit mir stimmen könnte.

Alles in allem...anstrengend...für mein Umfeld und mich...gut dass es vorbei ist...
Manchmal muss man einem Menschen den man liebt loslassen, damit er glücklich sein kann auch wenn man selbst daran zerbricht.

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Gärtnerin
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Beitrag So., 20.12.2009, 12:14

@cupa: Also ich habe mich nicht genervt gefühlt, sondern fand deinen obigen Beitrag gut. Ich finde es hilfreich, auch einmal die "andere Seite" zu sehen. Das Bild des selbstsicheren, lockeren Extrovertierten, das wir Introvertierten haben, ist eben doch manchmal nur ein Mythos. Vielleicht sitzen wir wirklich im selben Boot.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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