Lust auf Schläge

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Amazonee
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Beitrag Fr., 25.04.2008, 09:47

Hallo expat,
expat hat geschrieben:Man kann es auch Flagellomanie nennen.
Dazu aus Wissen.de:

Flagellomanie [lateinisch + griechisch] Flagellantismus
eine Form des Sadismus (aktive Flagellomanie) bzw. des Masochismus (passive Flagellomanie), bei der geschlechtliche Erregung durch Schläge hervorgerufen wird.

Ich reite eigentlich ungern auf Themen rum. Aber manchmal werde ich kleinlich. Der Flagellantismus gehört nun mal schlicht und einfach in den SM-Bereich, auch wenn nahezu alle Flagellanten das ablehnen. Ich weiß zwar nicht warum diese Zuordnung zum SM-Bereich so unerhört sein soll, aber anscheinend halten auch Flagellanten SM für "minderwertig".

Liebe Grüße

A.

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Mandy096
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Beitrag Fr., 25.04.2008, 09:56

Affenzahn hat geschrieben:
Monalisa hat geschrieben:Sie hat mir zu oft einen Klaps auf den Po gegeben. Vor allen Dingen nie als Strafe, eher als angebliche Liebkosung.
Irgendwie erinnert mich das an das anerkennende Schulterklopfen. Auf den Po, das ist allerdings eine Machtdemonstration. Denn ein beliebiger Mensch darf mir ja normalerweise nicht an den Po fassen - nur mit meiner Erlaubnis.
Ja, aber Kinder werden nun mal oft nicht nach Erlaubnis gefragt..
Man lernt nie aus...

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Gast
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Beitrag Fr., 25.04.2008, 10:02

Hallo Amazonee,

Wann das Buch erschienen ist, wußte ich schon.
Amazonee hat geschrieben:Ich spreche von aktuellen Bezügen. Und die haben diese alten Ansätze widerlegt.
Weißt du vielleicht, wo ich dazu etwas an Aktuellem finden kann? Möglichst überblicksartig im Internet. Denn sooo tief reinarbeiten möchte ich mich da nicht. Nur, wenn dir gerade was einfällt.

LG
Anastasius

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peter61
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Beitrag Fr., 25.04.2008, 20:58

Weil wir immer nach Ursachen suchen, finden wir auch welche, auch wenn es gar keine gibt.

Ich bezweifle, dass man die Neigung zu Flagellantismus auf eine bestimmte Erlebniskette in der Kindheit reduzieren kann. Zu komplex ist die Entwicklung der Gefühle und Bedürfnisse. Für jedes Beispiel gibt es ein Gegenbeispiel.

Letztlich ist auch nicht wichtig, in welche gedankliche Schublade das paßt. Zumindest solange es nicht zur Belastung wird und man darin eine Bereicherung, einen Mehrwert sehen kann.

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Mandy096
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Beitrag Fr., 25.04.2008, 21:51

peter61 hat geschrieben:Weil wir immer nach Ursachen suchen, finden wir auch welche, auch wenn es gar keine gibt.
Ursachen gibts meiner Meinung nach immer. Für Negatives und für Positives.

peter61 hat geschrieben:Ich bezweifle, dass man die Neigung zu Flagellantismus auf eine bestimmte Erlebniskette in der Kindheit reduzieren kann.
Ich bin mir sicher daß dies aus Erlebnissen in der Kindheit kommt.


peter61 hat geschrieben:Letztlich ist auch nicht wichtig, in welche gedankliche Schublade das paßt. Zumindest solange es nicht zur Belastung wird und man darin eine Bereicherung, einen Mehrwert sehen kann.
Manche Erlebnisse aus der Kindheit können eine Bereicherung im späteren Leben sein. Manche aber dann auch eine Beinträchtigung.

Mandy
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peter61
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Beitrag Sa., 26.04.2008, 06:35

Mandy096 hat geschrieben:Ursachen gibts meiner Meinung nach immer
In letzter Konsequenz vielleicht schon, aber ich bezweifle, dass wir die Ursachenkette zurückverfolgen können. Denn diese ist keinesfalls linear (wenn Das und Jenes, dann Dieses....), sondern ein höchst komplexes Netz an Erlebnissen, Vererbten, Empfindungen.....

Allein schon deshalb, weil der Wunsch nach Schlägen unterschiedlichste Ausprägungen haben kann, von der reinen Luststeigerung bis hin zum Bedürfnis nach Unterwerfung oder der Lust, Schmerzen zu empfangen.

Weil der Wunsch geschlagen zu werden nicht einer ist, der täglich in der Öffentlichkeit diskutiert wird, entwickelt man anfänglich Bedenken, hat vielleicht Angst vor den eigenen Entdeckungen und Bedürfnissen, kann damit noch nicht umgehen und muß sich erst anfreunden. Und vor allem: Wie sage ich das dem Partner, wird es das verstehen, mit mir teilen....?

Die Frage nach dem Warum hilft da kaum weiter (auch wenn wir immer alles verstehen wollen), das Wozu ist viel wichtiger, weil es das Morgen bestimmt. Und wenn monalisa das Bedürfnis danach hat, why not?

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expat
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Beitrag Sa., 26.04.2008, 06:53

peter61 hat geschrieben: Die Frage nach dem Warum hilft da kaum weiter (auch wenn wir immer alles verstehen wollen), das Wozu ist viel wichtiger, weil es das Morgen bestimmt. Und wenn monalisa das Bedürfnis danach hat, why not?
Wie ich schon sagte, es gibt da mindestens zwei Ebenen: die pragmatische ist, wie man damit umgeht, die theoretische ist die, wie es entstanden ist. Wenn es denn der Luststeigerung dient, ohne jemandem zu schaden, warum soll man es dann verteufeln? Andererseits kann mir niemand einreden, dass die Natur sich ausgedacht hat, den Menschen mit der Lust darauf auszustatten, sich den Hintern versohlen zu lassen. Das gehört für mich zum Notprogramm, um Schlimmeres zu verhindern.
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Mandy096
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Beitrag So., 27.04.2008, 03:47

Da kann ich expat zustimmen mit seiner Meinung..
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Monalisa
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Beitrag So., 27.04.2008, 07:11

Notprogramm? Vielleicht sind wir im richtigen Leben eher brav und haben einfach eine Schattenseite. Die sogenannten dunklen Seiten. Ich bin ein sanfter Mensch, arbeite im sozialen Bereich. Diverse Ehrenämter dazu. Ich könnte nie ein Kind schlagen. Einen Mann kann ich nur schlagen, wenn er das will. Wir gucken Krimis ohne morden zu wollen. Horrorfilme. Hat alles seinen Reiz.

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expat
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Beitrag So., 27.04.2008, 08:00

Monalisa hat geschrieben:Hat alles seinen Reiz.
Du möchtest also das, was du unmöglich gerade erst entdeckt haben kannst, als natürliche Anlage bestätigt haben?
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Raziel
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Beitrag So., 27.04.2008, 08:03

@Monalisa
Vielleicht sind wir im richtigen Leben eher brav und haben einfach eine Schattenseite.
Vielleicht liegt es auch daran, das wir heute nicht mehr wie früher um unser Überleben kämpfen müssen, unser Körper aber immer noch darauf ausgelegt ist und nun nach "Ersatzreizen" sucht?

Steinzeitliche Grüße
Raziel
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Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

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expat
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Beitrag So., 27.04.2008, 08:40

Raziel hat geschrieben:
Vielleicht sind wir im richtigen Leben eher brav und haben einfach eine Schattenseite.
Vielleicht liegt es auch daran, das wir heute nicht mehr wie früher um unser Überleben kämpfen müssen, unser Körper aber immer noch darauf ausgelegt ist und nun nach "Ersatzreizen" sucht?
Das Wesen des Schmerzes ist es, Leben zu erhalten. Wenn man uns mal betrachtet, wie verletzlich wir sind, dann stellt man fest, dass die Verhinderung von Schmerz ein recht machtvolles Mittel ist, uns unversehrt zu halten. Bei allen realen und vorstellbaren Gefahren laufen erstaunlich wenig Menschen mit abgetrennten Gliedmaßen oder sonstigen Verstümmelungen herum. Nie und nimmer ist es für mich daher vorstellbar, dass ein gesunder Mensch nun selber aus Langeweile oder sonstigen realen Motiven dieses Mittel aushebelt, um zu mehr Intensität des Erlebens zu gelangen. Die Erde ist voller Wunder und Abenteuer, die man in einem Leben nicht ausschöpfen kann. Nur ein gefühlsmäßig behinderter Mensch sucht nach meinem Dafürhalten nach Mitteln, sein gebremstes Wahrnehmungsvermögen zu intensivieren. Das ist aber schon kein Prozess des freien Willens mehr, sondern da befinden wir uns bereits im Bereich des Unterbewusstseins. (Neurose hören ja Manchen hier nicht so gerne.)
Das war's
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Monalisa
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Beitrag So., 27.04.2008, 09:11

Raziel:

dann gilt das nicht für mich. Ich muß immer wieder um meine Existenz kämpfen. Trotzdem habe ich Lust auf spanking.

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expat
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Beitrag So., 27.04.2008, 11:49

Monalisa hat geschrieben:Trotzdem habe ich Lust auf spanking.
Und seit wann weißt du das?
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Monalisa
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Beitrag So., 27.04.2008, 14:18

Ich hatte vor Jahren eine Phase, wo ich es schon mal probiert habe. Damals gab es ein Lied von Madonna über dieses Thema. Aber es war bald wieder vorbei. Im Moment ist es wohl so, daß ich durch die Therapie mein wahres Ich herausfinde. In dem Zusammenhang kam es durch. Und zwar mit dem Tag, an dem ich mir darüber bewußt wurde, was mein Trauma genau ist.

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