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Do., 22.10.2020, 13:30
Hey Donax,
verstehe ich dich richtig:
Du würdest dich gerne mehr pflegen, du würdest gerne deine Skills für dich selbst anwenden um deinen Lebensunterhalt zu bezahlen, doch irgendwie stehst du dir selbst im Weg?
Du siehst viele Möglichkeiten vor dir, wie du dein Leben optimieren könntest, doch irgendetwas lässt dich daran hindern?
Du siehst es als widersprüchlich, dass du dich Anderen gegenüber als hilsbereit zeigst und dir jeder Aufwand recht ist, aber diesen Aufwand nicht für dich selbst betreiben würdest?
Ich denke mit dieser Situation bist du nicht alleine. Ich kann mir vorstellen, dass es viele gibt, die das Gefühl haben sich selbst zu sabotieren und nicht ihr Potential auszuschöpfen.
Auch empfinde ich es nicht als widersprüchlich, dass du bereit bist Aufwand für Andere zu betreiben, aber nicht für dich.
Oftmals wird Hilfsbereitschaft sowohl von extrinsischer Motivation angetrieben (z.B. Lob, Anerkennung, Freundschaft) als auch von intrinsischer Motivation (z.B. das Bedürfnis Hilfsbereit zu sein, Selbstbestätigung).
Jedoch gibt es weniger extrinsische Motivation bei "Arbeiten für sich selbst", und es ist schwer sich zu motivieren, wenn man nicht Konsequenzen von außen erlebt z.B. eine Arbeit/ Freunde hat, bei der mangelnde Körperhygiene "bestraft" wird.
Ich denke, dass du hier in das Forum geschrieben hast ist ein guter erster Schritt:
Dir wurde bewusst, dass du etwas in deinem Leben ändern möchtest. Du möchtest, dass du für dich einen ähnlichen Aufwand betreibst wie du ihn für Andere betreibst.
Nun kannst du über Gründe reflektieren, weshalb du so viel Hilfsbereitschaft Anderen gegenüber zeigst, oder seit wann du angefangen hast dich selbst zu vernachlsässigen und warum. Genauso kannst du dir überlegen, was sich ändern müsste damit du motivierter bist auf dich selbst zu achten.
Eventuell können dich ja die Leute dabei unterstützen, denen du schon oft geholfen hast?
Hast du jemanden, mit dem du über deine Situation, Sorgen und Bedürfnisse reden kannst? Gibt es vielleicht praktische Tätigkeiten, die dir helfen? Evtl. könnte dich ja ein neuer Job, eine Mitgliedschaft in einem Verein, eine tägliche to-do-Liste, etc.motivieren.
Ob du eine Depression hast oder depressive Züge, dass kann dir nur ein Therapeut beantworten.
Zu häufigen Symptomen gehören z.B. zunehmende Lustlosigkeit, Apathie, ständige Müdigkeit, Energiemangel.
Vielleicht schadet ja ein abklärendes Gespräch nicht.
Liebe Grüße,
Amelie
Das ist nur meine persönliche Meinung, natürlich bin ich für Gegenmeinungen immer dankbar!
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“Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.”
- Unbekannt