Angst-Sucht ?

Sogenannte "nicht substanzbezogene" Süchte wie Internetsucht, Computersucht, Fernsehsucht, Kaufsucht u.dgl. können hier diskutiert werden.
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littleBlackCloud
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Angst-Sucht ?

Beitrag Sa., 18.10.2008, 19:02

Hallo, ich hab mal eine, etwas komische, Frage; und zwar:
Ist es möglich von Angst "abhängig" zu werden, also von Angst der man sich bewusst aussetzt, wie bei Horrorfilmen??


Danke schon mal für alle Antworten

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MinaM
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Beitrag So., 19.10.2008, 07:38

Hallo littleBlackCoud,

Naja, bei Horrorfilmen hat man nicht wirklich Angst. Ist mehr ein Nervenkitzel so wie beim Achterbahnfahren.
Oder hast du wirklich Angst? Von einer Angst-Abhängigkeit habe ich noch nie was gehört.
Aber von Nervenkitzel kann man schon abhängig werden.
Und sicher auch von Horrorfilmen.

lg
MinaM
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
- Ludwig Börne

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Tarengrim
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Beitrag Mo., 20.10.2008, 14:23

Nun ich würde es nicht abhängig nennen, aber es kann sehr wohl sein, dass du das Gefühl der angst mit etwas positivem assoziierst und dich deswegen gut fühlst wenn du angst hast und der Mensch ist ein unglaubliches Genuss Tier und eben sehr anfällig auf solche Reize.

Also die Lust am Nerevnkitzel durch den erhöhten Adrenalin Ausstoß, die erhöhte Herzfrequenz und allem ist auf jeden Fall erklärbar.

Eine dumme Frage, aber warum beschäftigt dich dieses Thema? Ich meine vermutlich schaust du gerne Horrorfilme und liebst das Gefühl der Angst, aber warum stört dich das? Denn wenn es dich nicht stören würde, würdest du ja vermutlich hier nicht fragen.

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littleBlackCloud
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Beitrag Mo., 20.10.2008, 14:46

Erstmal danke für die Antworten.

Also, das beschäftigt mich weil ich mich selbst nicht verstehe. Ich sehe mir unglaublich gerne extreme Horrorfilme an, und ich genieße es, obwohl ich zugleich unglaublich Angst verspüre. Und die Filme "verfolgen" mich teilweise noch lange später, d.h. ich muss immer wieder dran denken, an die schlimmsten Szenen, habe noch mehr Ängste bzw. die jetzigen verschlimmern sich und ich schwör mir immer mir nie wieder so einen Mist reinzuziehen, und dann überkommts mich doch wieder und ich sehe mir einen an, und das Ganze fängt von vorne an. Es ist halt echt so das ich es nicht lassen kann, vielleicht einfach weil es mich zu sehr reizt. Und ich bin wohl einer der ängstlichen Menschen die es überhaupt gibt. Ich schlafe sogar mit Licht, weil ich Angst vor Übernatürlichem habe. Und wenn ich wieder einen gesehen habe verfluche ich mich das ich so dumm war und das in Kauf genommen habe, aber dagegen tun kann ich irgendwie nichts.

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Tarengrim
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Beitrag Mo., 20.10.2008, 14:52

Hm, wie haben deine Eltern früher reagiert wenn du ihnen gesagt hast du hättest Angst? Was ist der Erste Horrorfilm an den du dich erinnern kannst und mit wem hast du ihn dir angesehen?

Oh und noch eine Frage, wenn du erlaubst, wie sieht dein restliches Leben so aus? Erzähl einfach das was dir in den Sinn kommt.

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littleBlackCloud
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Beitrag Mo., 20.10.2008, 15:01

Also als ich noch klein war durfte ich dann immer unter die Bettdecke bei meinen Eltern kriechen und dort schlafen. Ich wurde auch schon früher sehr oft von schlimmen Alpträumen geplagt, also ist es nicht so das ich wegen Horrorfilmen Angst gehabt hätte. Und meine Mutter hat mir halt immer gesagt das ich keine Angst haben soll, weil es eh nicht echt ist.

Mein erster Horrorfilm... puh... ehrlich gesagt weiß ich das nicht ganz so genau, aber wenn ich jetzt so drüber nachdenke habe ich wohl immer nur stückchenweise manchmal was erhascht (Armee der Finsternis oder Poltergeist ist etwas an das ich mich erinnere szenen davon als Kind gesehen zu haben)

Mein sonstiges Leben... hmm... Ich bin ein ziemlich psychisch labiler Mensch würde ich mal meinen, ein bisschen (oder eher ziemlich) einzelgängerisch, und vor kurzem bin ich mit meiner besten Freundin zusammen gezogen. Ich gehe (ziemlich) regelmäßig zur Schule aber psychisch geht es mir in letzter Zeit immer schlechter.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau was ich noch so erzählen soll... Konkrete Fragen wären besser

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Tarengrim
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Beitrag Di., 21.10.2008, 13:52

Hm, im dem Fall würde ich das Verlangen nach Horrorfilmen mehr als eine art sehnen nach elterlicher Zuneigung deuten, weil es ja damals dazu geführt hat. Das kann natürlich total falsch sein, aber macht im Moment am meisten Sinn.

Was meinst du denn mit psychisch labil? Hast du oft Stimmungsschwankungen oder leidest du an Depressionen oder ähnliches?

Direkte Fragen sind zwar leichter zu beantworten, aber wenn Menschen frei von der Seele redest (um die Metapher zu verwenden), ist es so, dass sie nur dinge erwähnen die sie beschäftigen, was bei direkten Fragen übersehen werden kann.

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littleBlackCloud
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Beitrag Di., 21.10.2008, 18:40

also
psychisch labil meine ich hauptsächlich mal depressionen, svv, angstzustände, zwänge, selbstmordgedanken bzw. lebensüberdruss, einsamkeit, einfach Angst durchzudrehen um ehrlich zu sein... Meine Ängste sind neben den Depressionen wohl aber das Schlimmste... Kann eben nicht mal im Dunkeln schlafen und bin total gereizt die ganze Zeit.

ob das zutrifft weiß ich nicht... könnte aber schon in die richtige Richtung gehen.

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Tarengrim
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Beitrag Mi., 22.10.2008, 13:57

Einsamkeit klingt nach einem recht guten Auslöser, zum Teil vielleicht auch für die Depressionen. Lebst du noch mit deinen Eltern zusammen und wie würdest du dein Verhältnis zu ihnen beschreiben?

Hast du angst vor der Dunkelheit oder eher vor der Nacht an sich? Soll heißen, könntest du z.B. in einen dunklen Raum gehen? Wie fühlst du dich wenn du die Augen schließt?

Bist du eigentlich wegen deinen Problemen schon einmal beim Arzt gewesen, besonders wegen dem svv und den Depressionen, wenn sie denn öfters Auftreten und schlimmer sind.

Und noch eine letzte Frage, was glaubst du passiert mit dir wenn du, wie du es nennst, durch drehst?

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littleBlackCloud
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Beitrag Mi., 22.10.2008, 22:06

Ich wohne jetzt seit ca. 1nem Monat nicht mehr zuhause, bin mit meiner besten Freundin zusammengezogen. Aber ich bin immer noch sehr oft zuhause, ich kann halt kommen und gehen wann ich will.
Mein Verhältnis zu ihnen... ich weiß nicht recht. Mein Vater ist so ein Mensch der seine Gefühle nicht ausdrücken kann, und obwohl ich seine "Lieblingstochter" bin, streitet er sich am meisten mit mir usw. (das ich seine Lieblingstochter bin hat er nur gegenüber meiner Mutter erwähnt, nicht mir). Aber da er selbst eine sehr schlimme Kindheit hatte kann ich das nachvollziehen und komme irgendwie damit klar.
Meine Mutter ist ein wenig schwierig. Sie ist vielleicht zu überfürsorglich, und ein wenig paranoid. Aber eigentlich kann ich mich nicht über sie beklagen. Sie ist halt Cholerikerin.
Aber ehrlich gesagt, wenn man mich fragen würde was ich für sie empfinde, oder ob ich sie sogar liebe... Ich könnt's nicht sagen.

Angst habe ich konkret vor der Dunkelheit an sich. Ich schlafe bei Licht, weil ich richtig panisch werde wenn ich (vor allem alleine, aber auch sonst) in einem dunklen Raum bin. Wenn ich die Augen schließe... weiß nicht genau. Manchmal ungut, manchmal auch nicht. Ich mag es halt auch allgemein nicht wenn ich nicht sehe was vor sich geht.

Ich war einmal bei einer Neurologin. Sie hat eben die Diagnose gestellt das ich klinisch depressiv bin. Allerdings nach einem sehr sehr kurzem Gespräch, in dem ich mich nicht wirklich verstanden fühlte. Das war so zack zack, Medikament verschrieben und raus. Das Medikament (Flux Hexal) hab ich nicht genommen, aus Angst vor Nebenwirkungen, und weil ich eigentlich immer dachte auch so zurecht zu kommen (was in letzter Zeit nicht mehr der Fall ist). Das SVV ist erst in letzter Zeit richtig schlimm geworden, wobei ich noch lang nicht an die Schmerzgrenzen gestoßen bin. Ich habe vor ca. 2 Jahren das erste Mal begonnen mich zu "ritzen" wobei ich am Anfang mehr die Haut aufgekratzt hatte (mit einem mehr oder weniger stumpfen Messer und Pinzetten) doch irgendwie reichte mir das in letzter Zeit nicht mehr, und nun benutze ich einen (eher stumpfen) Einwegrasierer. Es fließt nicht wirklich Blut oder so, aber ich merke das mir das langsam auch nicht mehr reicht.
Ich hasse es das ich das tue... aber zugleich "mag" ich es auch irgendwie, deshalb kann ich auch nicht mehr richtig aufhören.

Ich denke ich habe Angst das sich sozusagen ein Schalter umlegt, oder besser, eine Sicherung durchbrennt und ich einfach den Boden unter den Füßen verliere und keine Kontrolle mehr habe. Und das es dann auch so bleibt, d.h. das ich an einen Punkt komme an dem ich nicht mehr zurückkehren kann...

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Tarengrim
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Beitrag Mo., 27.10.2008, 15:07

Hm, angst vor der Dunkelheit ist nicht unbedingt alarmierend, doch scheint sie deinem Falle dann doch etwas extremer zu sein. Das Problem hier ist nur, dass es einen Grund hat warum du dich vorm dunklen fürchtest. Vielleicht davor allein gelassen zu werden oder dir ist in der Vergangenheit etwas passiert das eben im Dunklen statt gefunden hat.

Das Ritzen könnte eine Stress Bewältigungsreaktion sein ein Zeichen dafür, dass dein Bewußtsein versucht etwas zu verarbeiten, das es nicht verarbeiten kann oder auch eine art Selbstbestrafung für etwas das du getan hast. Vermutlich aber ersteres.

Hast du schon einmal darüber nachgedacht ein sondierendes Gespräch mit einem Professionisten zu führen?

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littleBlackCloud
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Beitrag Mo., 27.10.2008, 18:35

Tarengrim hat geschrieben:Hm, angst vor der Dunkelheit ist nicht unbedingt alarmierend, doch scheint sie deinem Falle dann doch etwas extremer zu sein. Das Problem hier ist nur, dass es einen Grund hat warum du dich vorm dunklen fürchtest. Vielleicht davor allein gelassen zu werden oder dir ist in der Vergangenheit etwas passiert das eben im Dunklen statt gefunden hat.

Das Ritzen könnte eine Stress Bewältigungsreaktion sein ein Zeichen dafür, dass dein Bewußtsein versucht etwas zu verarbeiten, das es nicht verarbeiten kann oder auch eine art Selbstbestrafung für etwas das du getan hast. Vermutlich aber ersteres.

Hast du schon einmal darüber nachgedacht ein sondierendes Gespräch mit einem Professionisten zu führen?
Hallo!
Du könntest recht haben... ich spiele auch schon sehr sehr lange mit dem Gedanken mir endlich richtig Hilfe zu holen... Aber irgendwie kann ich mich nicht dazu durchringen... Das Ritzen wird auch immer schlimmer. Ich werde versuchen mich endlich aufzuraffen...
Danke für deine Hilfe.

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Tarengrim
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Beitrag Di., 28.10.2008, 15:01

na dann hoffe ich einmal dir geht's bald wieder besser. Viel glück und wenn du glaubst es nicht alleine zu schaffen ist das bestimmt kein Problem mit einem Therapeuten zu sprechen.

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