Gleichgültigkeit gegenüber dem Tod, chronisch depressiv

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feyla
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weiblich/female, 20
Beiträge: 1

Gleichgültigkeit gegenüber dem Tod, chronisch depressiv

Beitrag Mo., 16.03.2009, 22:08

Hallo!

Ich bin neu hier im Forum. Ich bin 20 und eine "Sie". Ich weiß nicht so recht, wie ich anfangen soll.

Ich war aus familiären gründen eine recht lange Zeit (mehrere jahre) chronisch depressiv, nehme jetzt aber seit einem Jahr Sertralin.
Eigentlich geht es mir viel besser, aber merkwürdiger weise verschindet das gefühl diese welt verlassen zu wollen nicht. im gegenteil, es hat sich kein stück vedrändert.
es geht mir oft gut, bin leidenschaftlich und fröhlich... aber dann kommt schnell das gefühl der gleichgültigkeit gegenüber dem tod. ohne melancholie oder verzweiflung spüre ich das gefühl hier nicht herzugehören. ich würde gerne einfach "gehen". ganz sachlich.

das einzige, was mich davon abhält ist der gedanke daran, dass meine familie mich braucht. aber ansonsten ist da diese feste überzeugung, dass meine existenz zweckfrei ist und ich mein leben lieber beenden würde.

ich weiß nicht recht, welche art von antwort ich mir von euch vorstelle, also frage ich einfach mal so allgemein: kennt jemand von euch ein ähnliches gefühl? wisst ihr, was das zu bedeuten hat?

ich bin ratlos, und natürlich fühlt sich das nicht gut an.
ich wünsche euch einen schönen abend, feyla

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Gleichgültigkeit" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
männlich/male
Beiträge: 827

Beitrag Di., 17.03.2009, 05:51

Liebe feyla,

nur Medikamente zu schlucken, wird an der eigentlichen Depression strukturell nur wenig ändern, wie Sie leider an sich selbst bemerken. Eine zeitgemäße Depressionstherapie besteht heute im Kern aus einer Psychotherapie, und kann bei Bedarf (z.B. bei schweren Depressionsformen) medikamentös ergänzt und unterstützt werden, das eigentlich Wesentliche ist aber eine Psychotherapie. Sie wären nicht die Erste, die eine massive Verbesserung der Lebensqualität und auch wieder Lebensfreude dadurch erreicht (dazu habe ich kürzlich auch einen Artikel in mein PT-Blog gestellt, falls es Sie interessiert).

Insofern möchte ich Ihnen empfehlen, sich baldmöglichst einen guten Psychotherapeuten oder eine gute Psychotherapeutin zu suchen und eine regelmäßige Therapie Ihrer Depression zu beginnen.

Alles Gute dafür!
Richard L. Fellner

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