Depression nach Koma

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Meli42
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Depression nach Koma

Beitrag Do., 17.06.2010, 19:55

Hallo Leute,
Mein Mann 55 Jahre hatte eine Operation am Magen die nicht gut verlief da eine Naht am Magen aufplatzte und die ganze Magensäure in seinen Bauchraum auslaufen konnte, danach bekam er eine Blutvergiftung weil es die Ärzte zu spät heraus fanden und dann zusätzlich noch eine Lungenentzündung, obere Bauchfellentzündung und noch viel mehr. Dadurch lag er circa 8 Wochen im Koma. Gott sei Dank hatte er das alles überstanden und konnte nach Hause kommen, da er so lange im Koma lag konnte er nicht mehr gehen und aufs Klo gehen (musste Windeln tragen) und konnte keine feste Nahrung zu sich nehmen. Aber auch das schaffte er und jetzt kann er sogar schon alleine Auto fahren. Und jetzt zu meinem Problem: Seit er wieder essen kann und gehen kann hat er sich 100% verändert er ist die ganze Zeit leise, redet nichts, sitzt den ganzen Tag im Haus und schaut Fernsehr, ihm interessiert gar nichts und dann gibt es Zeiten da dreht er völlig durch, schreit herum, sogar in Geschäften wenn wir einkaufen, alles stört, jeder ist blöd nur er nicht....ich weiß nicht was ich tun soll manchmal denke ich an Scheidung aber ich liebe ihm einfach, 20 Jahre Ehe verbinden Menschen. Ich habe ihm schon gesagt dass er mit jemandem reden soll wenn er nicht mit mir reden kann damit habe ich eine Psychologin gemeint die ich sehr gut kenne aber er hat gleich gesagt das ich glaube das er depat ist und das er keine Psychologen braucht sondern ich. Ich weiß nicht mehr was ich tun soll vielleicht hat jemand von euch auch so etwas schon durchgemacht oder hat Erfahrung mit so etwas denn ich glaube dass er eine schwere Depression hat und wenn ja was habt ihr getan.
Vielen Dank im Voraus!

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candle
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Beitrag Fr., 18.06.2010, 05:15

Hallo Meli42!

Ob er nun wirklich unter einer schweren Depression leidet, kann ich so nicht beurteilen.
Die Idee mit einer Therapie finde ich nicht schlecht, aber der Vorschlag mit einer Therapeutin, die DU gut kennst, würde mir auch den gar ausmachen. Er bräuchte da schon etwas für sich allein, vielleicht sogar einen Mann, der ihn da versteht.

Nun gut, er ist noch unwillig. Meinst Du, Du kannst ihn mit weiblicher Geschicklichkeit dorthin führen, dass es ihm gut täte?

Ansonsten kann ich jetzt nur raten ihn so zu belassen und Deiner eigenen Wege zu ziehen und schauen, was dabei rauskommt über die nächste Zeit. Wenn es für Dich wirklich zu schlimm ist, dann würde ich doch eine Trennung vorschlagen, aber vermutlich würde er darauf dann eh nicht reagieren, sondern der Absturz ist komplett.

Du kennst ihn nun 20 Jahre. Was hat sich denn aus Deiner Sicht so extrem verändert? Wie gut kennst Du ihn, dass Du evtuell selber sehen könntest, was Du für ihn tun kannst?

Ich hoffe, ich habe die Passagen hier nicht zu durcheinander geschrieben.

Alles Gute!
candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Elfchen
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Beitrag Fr., 18.06.2010, 11:50

Liebe Meli

Da habt ihr aber einiges mitgemacht!

Weisst du, schon alleine eine Magenoperation ist ein grosser Eingriff und kann einem Menschen psychisch zusetzen. Dann stell dir mal die ganzen Komplikationen vor, die dein Mann (und somit auch du) erleben musste!
Nur schon ein Koma kann nur beurteilen, wer es selber erlebt hat.
Dann das Dilemma mit dem Windeln tragen- kannst du dir vorstellen, was das für einen Menschen bedeutet, der mal total selbständig war?

Viele Menschen, die eine so grosse Zäsur mitmachen müssen, erleben eine grosse Veränderung in ihrem Leben. Nichts ist mehr, wie es mal war.
Was dein Mann erlebt hat, ist offenbar ein Trauma für ihn. Mit selbstgestellten Diagnosen wäre ich da vorsichtig.

Was ich an deiner Stelle machen würde: Du kannst ihn nur ermutigen, eine Therapie zu machen, um all das Schreckliche zu begreifen und in sein, euer Leben zu integrieren. Wenn er nicht möchte, kannst du nur an dir arbeiten.
Mach du einen Therapie! Hilf ihm auf diese Weise, indem du dir helfen lässt und auch lernst, mit einem schwer traumatisierten Menschen umzugehen.
Ich denke, es ist eure einzige Chance, wenn die Beziehung Bestand haben soll.

Alles, alles Liebe für dich und viel Kraft durch diese schwere Zeit!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet


montagne
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Beitrag Fr., 18.06.2010, 13:29

Hi Meli, das ist wirklich allerhand. Ein Trauma, wie Elfchen sagt ist durchaus denkbar, das sind ja gravierende sachen, die ihm da passiert sind und auch dan dir wird das ja nicht spurlos vorbeigegangen sein. das ändert viel in der Beziehung.
Allerdings ist auch an ein organisches Psychosyndrom zu denken, das fällt mir jetzt ein. Aber das sind auch nur Spekulationen. Es ist sicher gut, wenn er das abklären lässt, vllt. erstmal bei einem Reha-Mediziner und dann wird sich je nach Diagnose eine Therapie ergeben. Psychotherapie kann sicher gut dazu gehören.
Ich wünsche dir echt viel Kraft.
amor fati

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 18.06.2010, 15:09

Kann es sein, daß die ganze Geschichte bei ihm eine postttraumatische Belastungsstörung ausgelöst hat? Die Symptome die du beschreibst hören sich danach an.

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Meli42
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Beitrag Fr., 18.06.2010, 18:03

@Candle
Ich bin mit ihm schon 20 Jahre verheiratet wir haben 3 Kinder (15, 16, 11) vor der Operation war er einfach nur ein Mann den jeder mochte er war lustig hatte immer einen Witz für jede Situation er was sehr sozial kannte und kennt noch immer jeden im Dorf er liebte einfach seine Familie vor allem die Kleinste die immer sein kleiner Liebling war weil sie so ein richtiges Papakind ist. Für sie war es ganz schwer den sie hat eine ganz wichtige Person verloren.

Edit: Fullquote entfernt. Bitte die Nettiquette beachten und nur die relevanten Teile zitieren. Goldbeere

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Meli42
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Beitrag Fr., 18.06.2010, 18:07

@Elfchen

Vielen Dank
ich versuche noch einmal mit ihm zu reden wegen der Therapie und ich hoffe das er sie macht.
Wie er im Koma lag hat er mir naher erzählt das er die ganze Zeit geträumt hat das er irgendwelche Leichen aus einem Grab herausholte mit meinem Bruder und das ihm jemand gerufen hat und viel mehr als er mir das erzählte hatte ich eine richtige Gänsehaut...

Edit: Fullquote entfernt. Bitte die Nettiquette beachten und nur die relevanten Teile zitieren. Goldbeere

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Meli42
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Beitrag Fr., 18.06.2010, 18:11

Vielen Dank
und du hast recht den Zurzeit bin ich mit meiner jüngsten Tochter bei einer Psychologin und davor hatten wir eine Familientherapie aber leider war da mein Mann auf Rehabilitation

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Meli42
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Beitrag Fr., 18.06.2010, 18:13

hallo münchnerkindl,

es könnte sein ich habe wirklich keine Ahnung

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