Ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit

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DerSchimmer
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Ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Kraftlosigkeit

Beitrag Do., 11.12.2014, 21:45

Hallo.

Wie erkläre ich am besten Meine Situation in kurzen Worten.

Ich bin 26 und aktuell tiefer in der Depression als ich es mir wohl selbst eingestehen will und es zeige.
Ich mache schon wieder den Selben Fehler wie damals vor meine 6 Wöchigen Reha im Jänner.

Mir fällt es auf dass ich mich mehr und mehr zurück ziehe und ich wieder unzufriedener mit mir werde. Gleichzeitig fehlt mir aber die Kraft dazu irgendwas anzupacken wenn ich es nicht wirklich muss.
Versteht mich nicht falsch, in der Reha hatten wir unseren Tagesplan mit den Therapien und ich war zu 80% immer bei allem dabei.
Aktuell sieht es so aus dass ich mir oft schon selbst sage dass ich nicht mehr will, mir fehlt schlichtweg die Kraft etwas auf die Beine zu stellen.
Alleine zum Hausarzt zu gehen ist Aktuell für mich quasi ein Ding der Unmöglichkeit. Ich brauchte fast 2,5 Wochen um mich aufzuraffen und zum Arzt zu gehen. Und das nur wegen einer Kleinigkeit.

Aktuell mache ich eine Gruppenpsychotherapie die jeden Dienstag ist und mir etwas hilft. Das Blöde ist dass mir fast keine Themen einfallen was ich erzählen könnte.
Mir fällt es schwer mich zu öffnen gegenüber anderen. Am liebsten würde ich einfach schreien. Es geht aber nicht ich glaub ich habs einfach verlernt.

Von meinem beschissenen Leben wobei ich weiss dass die Opferrolle nix bringt bzw. nix von selber sich ändern wird?
Von den ständigen Schmerzen, seien es meine Neuropathien dank meines 2fach Operierten Sulcus Ulnaris Syndroms oder meines Rückens der sich anfühlt als würde er auseinanderbrechen?
Ich habs so satt.
Am liebsten würde ich einfach weiss nicht einfach irgendwas ändern, nur wie?
Mir kann keiner Sagen wies aussieht bei mir bzgl. meiner Arbeitsfähigkeit, was ich Arbeiten soll (vorallem in dem Bezug dass es mir einmal besser mit den Schmerzen geht und einmal weniger)

Gleichzeitig tut sich allerdings auch etwas momentan in meinem Leben.
Ich habe neue Freunde kennengelernt die mich unterstützen und mir helfen wollen auf die Beine zu kommen. Es ist zwar sehr toll und ich freue mich auch. Aber sobald ich wieder daheim bin ist Status Quo wieder da.

Langsam frage ich mich ob eine Stationäre Behandlung nicht das richtige für mich wäre. Das Thema war damals bei der Reha schon am ersten Tag auf den Tisch und mehr und mehr kommt es mir vor dass es keine Schlechte Idee wäre.

Die kleinsten Dinge strengen mich aktuell so stark an dass ich die Lust verliere sie überhaupt zu machen. Als wir noch unseren Hund gehabt haben (mussten ihn im Oktober leider einschläfern) kam ich 3x am Tag raus und es ging ganz gut.

Aktuell verkrieche ich mich mehr und mehr vor meinen PC und solche Frage wie gehts dir kann ich einfach nimmer hören da sie alle eh nur das hören was sie wirklich hören wollen. Sprich dass es mir gut geht. Sobald mal sagt es geht einem Scheisse interessierts keinen.

Gefühle rauslassen fällt für mich immer schwerer, vorallem wenns ums Heulen geht. Das ist sehr selten bei mir. Lachen ab und zu aber das wars auch schon.
Mich auf einen Menschen einzulassen und ihm Vertrauen zu schenken ist für mich auch sehr schwierig. Ich merke auch dass ich eine Zeit brauche immer unter Leute ein wenig aufzutauen davor bin ich eher der Typ der sich im Hintergrund aufhält. Selbstbewusstsein?
Was ist das?

Kann mir das jemand erklären?

Ich habe das Gefühl da draussen bin ich teils nicht mehr wert für die Umwelt als eine Made. Ich versuche mich anzupassen, zu funktionieren aber es funktioniert einfach nicht.

Das Einzige Positive aktuell ist dass ich verdammt gut Schlafe. Das negative ist dass ich verdammt Müde bin, wahrscheinlich müde von meinem Leben ich weiss es nicht.

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Tristezza
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Beitrag Do., 11.12.2014, 22:33

Die Idee mit der stationären Therapie finde ich nicht schlecht. Die Reha scheint dir ja damals ganz gut getan zu haben, vielleicht würde dir ein stationärer Aufenthalt wieder mehr Antrieb geben. Die Gruppentherapie dagegen scheint ja nicht besonders viel zu bringen. Bei einer so schweren akuten Symptomatik wäre eine speziell auf dich zugeschnittene Einzeltherapie sicher sinnvoller. Wie sieht es bei dir mit Medikamenten (Antidepressiva) aus?

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DerSchimmer
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Beitrag Do., 11.12.2014, 22:35

Zur zeit nehme ich Fluoxetin mit 50 mg und jeden 2. Tag 60mg.

Wirklich einen unterschied merke ich nicht mehr.

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Tristezza
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Beitrag Do., 11.12.2014, 22:52

Und wie sieht es mit einer Einzeltherapie aus? Müsstest du größtenteils selbst zahlen in Österreich, oder?

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DerSchimmer
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Beitrag Do., 11.12.2014, 22:53

Ja dadurch dass ich bereits Gruppentherapie mache müsste ich sie mir selber Zahlen und Aktuell habe ich das Geld für sowas leider nicht.

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Tristezza
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Beitrag Do., 11.12.2014, 22:56

Dann sprich doch mal mit deinem Neurologen über einen Klinikaufenthalt. Wenn du es nicht schaffst hinzugehen, vielleicht erstmal telefonisch ...

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DerSchimmer
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Beitrag Do., 11.12.2014, 22:59

Der wird demnächst in Pension gehen und ab Jänner ist eine Neue da die damals auch bei der Reha war. Hatte dass so oder so vor. Nur ich habe wieder die Angst dass ich meinen Mund nicht aufkriege und mir selbst wieder eine Wand baue und wieder nicht auf diese Themen zu kommen zu müssen. Das war damals auch das Problem bei meinem Alten neurologen, er war zwar sehr Nett. Aber ich habe mich ihm nie wirklich wirklich öffnen können. Ich verstelle mich so gut unbewusßt dass er meint ich sei psychisch stabil.

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Tristezza
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Beitrag Do., 11.12.2014, 23:13

Naja, so stabil scheinst du ihm ja nicht zu erscheinen, wenn er dir eine relativ hohe Dosis Fluoxetin verschreibt. Und wenn du befürchtest, bei der Neuen nicht sprechen zu können, mach dir vorher Notizen, die du in die Sprechstunde mitnimmst. Oder thematisiere das kurz vor dem Termin nochmal im Forum. Gibt es eigentlich in Österreich auch so was wie Betreutes Wohnen? In Deutschland ist es so, dass man, wenn man psychisch sehr angeschlagen ist (z.B. gar nicht mehr aus dem Bett kommt), ein- oder mehrmals pro Woche Unterstützung in Form von Hausbesuchen bekommen kann.

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DerSchimmer
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Beitrag Do., 11.12.2014, 23:15

Ja gibts es die Plätze sind sehr stark begrenzt. Bin in dieser hinsicht eh dran dass ich das bekomme. Ist eh schon schlimm genug dass ich auch denke dass es die beste Möglichkeit wäre.

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Tristezza
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Beitrag Do., 11.12.2014, 23:20

Dann drücke ich dir die Daumen, dass das klappt! Und dass du bei deinem nächsten Neuro-Termin Nägel mit Köpfen für den stationären Aufenthalt machst!

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DerSchimmer
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Beitrag Do., 11.12.2014, 23:21

ja ich hoffs auch.

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DerSchimmer
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Beitrag Mi., 14.01.2015, 18:28

So ich melde mich wieder.

Hatte Vorgestern meinen Termin.
Leider hat sich die Lage enorm zugespitzt.

Ich habe ende Dezember erfahren dass das Arbeitsmarktservice aus Kostengründen meine Ausbildung beim BBRZ streicht.
Ist ja nicht so als hätte ich schon ein halbes jahr darauf gewartet.
Das hat mich noch tiefer in ein Loch fallen lassen da ich jetzt absolut keine Perspektiven mehr habe.

Beim Termin habe ich das Angesprochen mit wurde Trittico verschrieben die ich aber sicher nicht nehmen will, ich will nicht noch mehr Tabletten als nötig.
Es fiel mir wieder extrem schwer das Thema Stationärer Aufenthalt anzusprechen, ich nehme es mir immer vor kann aber nicht um meinen Schatten springen.
Ich muss mir was überlegen.

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DerSchimmer
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Beitrag Mo., 21.12.2015, 22:26

Die Letzten Wochen bei dem ich mich mehr und mehr Frage warum nur ?

Ich frage mich in Letzter Zeit wozu ich aufstehen soll, wozu ich diese Sogenannte Familie erhalten soll wobei jeder eh das macht was er will?

Warum ich kämpfen soll, wenn ich es leid bin mich immer für alles den Arsch aufreissen zu müssen und mich Rechtfertigen zu müssen für jede Kleinigkeit die ich mir gönne ?

Es wird einfach nicht verstanden und mir gesagt dass ich alles nur vorschiebe um nicht arbeiten zu müssen.
Es will nicht verstanden werde dass in mir die Angst herrscht dass alles noch schlimmer mit den Schmerzen wird.

Bestes Beispiel:

Sitze in der Früh mit meiner Mutter an einen Tisch und trinke Kaffee, daneben nehme ich mir meine Mutan mit 40mg.
Sie fragt mich für was ich die eigentlich nehme, ich sage weil ich depressiv bin dass weisst du doch. Und meine Mutter bist du das?
Ich darauf ich war sicher nicht umsonst 2x auf Reha und 1x in Eggenburg um mir sowas anhören zu müssen.

Ich dachte ich bin im Falschen Film.

Jeder weiss warum es mir so dreckig geht (inklusive PSD, Neurologin, Sozialamt (Wohnungssuche)). Und keiner hilft mir,
muss man wirklich heutzutage durchdrehen bevor jemanden geholfen wird?
Versteht mich nicht falsch, aber auf ein Wohnheim etc. habe ich keine Nerven dazu dass zieht mich noch mehr runter.
Aktuell stehe ich so da und komme mir vor wie im falschen Film.
Auf Weihnachten scheiss i sowieso des interessiert mich seit Jahren nimmer.

Ich schaffe das einfach nicht mehr allein.

(Hinweis Admin: Zusatzfragen zum eigentlich gleichen Thema bitte im Originalthread stellen, damit andere UserInnen die Geschichte bzw. den Verlauf besser nachvollziehen können. Ihre aktuelle Frage zum Thema wurde an den anderen Thread angehängt.
Des weiteren möchte ich der guten Ordnung halber darauf hinweisen, dass Beiträge in einem Forum keine Psychotherapie ersetzen können. Wenn Sie an Ihrer Situation nachhaltig etwas ändern möchten, sollten Sie daher eine solche in Angriff nehmen.)

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feenstaub
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Beitrag Mo., 21.12.2015, 23:03

Hallo DerSchimmer,

wobei brauchst du denn Hilfe?
Alltag?
Wohnungssuche?
Wer könnte dir denn am besten helfen?
Brauchst du Hilfe wegen der Depression oder wegen der Schmerzen? Woher kommen die Schmerzen?

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rainman33
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Beitrag Di., 22.12.2015, 00:10

DerSchimmer hat geschrieben: Jeder weiss warum es mir so dreckig geht (inklusive PSD, Neurologin, Sozialamt (Wohnungssuche)). Und keiner hilft mir,
muss man wirklich heutzutage durchdrehen bevor jemanden geholfen wird?
Versteht mich nicht falsch, aber auf ein Wohnheim etc. habe ich keine Nerven dazu dass zieht mich noch mehr runter.
Aktuell stehe ich so da und komme mir vor wie im falschen Film.
Auf Weihnachten sch*** i sowieso des interessiert mich seit Jahren nimmer.

Ich schaffe das einfach nicht mehr allein.
Kann dir nur zustimmen, mir gehts ähnlich, ich bräuchte auch eine andere Wohnung bzw. generell soziale Unterstützung, weil mich meine aktuelle Situation in jeder Hinsicht krank macht und ich keinerlei Kraft mehr hab..hab auch schon alles versucht, aber als Alleinstehender und psychisch labiler Mensch ist man einfach nicht wichtig genug, dass sich die Gesellschaft irgendwie um einen kümmert..außer man versucht sich umzubringen, aber selbst da wird einem nicht wirklich geholfen, sondern man wird bestenfalls mal vorübergehend weggesperrt

Was Weihnachten betrifft, so hab ich mich daran gewöhnt, diese Zeit irgendwie mit viel Schmerz und Einsamkeit durchzustehen..der einzige Trost besteht darin, dass man weiß, es dauert nur einige Tage..

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