Angst vor Rückfall

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lila 6
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 121

Angst vor Rückfall

Beitrag Mi., 25.05.2011, 08:54

Hallo zusammen.
Wer kennt das nicht, man war ganz unten und hat sich einigermaßen aus dem Tief geholt, und trotzdem bleibt die Angst vor dem Rückfall? Jeden Tag hofft man, dass nichts passiert, dass man seinen gehofften Weg nicht verliert und aufgeben muss. Was kann man tun, damit genau das nicht passiert und wie kommt man am besten und schnellsten aus dem Loch heraus?
Habe schon viele Erfahrungen in dieser dunklen Zeit gesammelt, habe es aber nie lange geschafft in der hellen Zeit zu leben...
Gruß Lila 6

Werbung

Benutzeravatar

kiki28
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 28
Beiträge: 5

Beitrag Mi., 25.05.2011, 09:59

hallo Lila!

ja ich kenn das sehr gut. kaum gehts einem mal etwas besser, wartet man ja fast nur drauf, dass etwas passiert und man wieder in ein loch fällt.
mein therapeut meint, dass es natürlich nicht gut ist, wenn man in ständiger alarmbereitschaft steht und man kann nicht im vorhinein erwarten , dass es einem wieder schlechter geht... tja aber so ist das. ich versuche nicht zulange vorauszuplanen. ich plane einen tag nach dem anderen und das beste draus machen. wenn es mir mal schlechter geht, akzeptiere ich das und nehme mir vor, dass es am nächsten tag besser ist. ich kann schon relativ gut mit diesen phasen umgehen..... gott sei dank. aber es wird ein ewiger kampf bleiben....

ich wünsche dir einstweilen alles gute.
-----------------------------
lg kiki

Benutzeravatar

Gold__Marie
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 19
Beiträge: 207

Beitrag Mi., 25.05.2011, 12:47

Hallo liebe Lila,
die guten und schlechten Phasen im Leben sind leider unberechenbar. Das kann sehr beängstigend sein, aber andererseits kann auch einer schlechten Phase völlig unerwartet eine gute folgen... Ich selbst habe erst vor kurzem ein Thema darüber verfasst, wie man mit den guten Phasen umgehen soll ohne sich vor deren Ende zu fürchten. Ich bin dabei drauf gekommen, dass man manches im Leben wohl einfach auf sich zu kommen lassen muss, dass man nicht alles planen und berechnen kann, so sehr ich mir das auch wünschen würde. Aber genau diese Tiefs sind es, die uns die Hochs wieder schätzen lassen. Dass Hoffen darauf, dass morgen nichts passiert, bringt einen einfach nicht weiter... Man muss sich manchmal sagen, dass auch alles einfach mal gut sein kann! Und lernen nicht immer nur das Ende der guten Phasen zu sehen, sondern auch das Ende der schlechten! Viel Glück wünsch ich dir, Glg Gold__Marie

Benutzeravatar

MrN
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 45
Beiträge: 1368

Beitrag Mi., 25.05.2011, 16:41

Hallo lila,
wenn man stolpert, dann rappelt man sich wieder auf,
wenn man sich ein Bein bricht, dann wächst das mit ein wenig Glück auch wieder zusammen.
Psychische Leiden vergehen manchmal nur, wenn man durch eine Krise kommt.

Ich habe Deine Beiträge ja nun schon lange verfolgt (Du stehst immer noch in meiner Freundesliste). Lila, ich wollte schon seit geraumer Zeit mal loswerden, daß ich es ganz toll finde, wie Du Dich entwickelt hast!

Was soll ich sonst noch sagen...
Bei mir sind einige alte Themen auch gerade wieder hochgekocht. Und natürlich kommt dann alles auf einmal und es wird dann eben zeitweilig alles ein wenig (zu) viel.


Inzwischen hab ich gemerkt, daß ich das meiste davon inzwischen schon ausreichend durchdacht habe. Ich muß weniger darüber nachgrübeln und habe dadurch mehr Zeit, etwas zu tun und zu verändern. Deshalb hänge ich auch nicht mehr ständig hier im Forum rum.
Das macht schon einen Unterschied...!

In diesem Sinne viele liebe Grüße
MrN

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lila 6
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 121

Beitrag Do., 26.05.2011, 09:44

Danke für eine Eindrücke von euch. Leider habe ich über Nacht starke Durchfälle gehabt, bekam mehrere Panikattaken und nun muss ich wieder leicht aus meinem erneuten Loch krappeln. Es nervt, wenn man gerade glaubt alles einigermaßen im Griff zu haben und dann wieder der Hammer auf den Kopf kracht. Ab wann entscheidet ihr, dass ihr eine gute oder schlechte Phase habt?
Gruß Lila 6

Benutzeravatar

jennyfer
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 1025

Beitrag Do., 26.05.2011, 10:26

Hallo Lila,

ich habe jetzt nur deine Beiträge gelesen (zeitmangel, verzeih).

Mir hat in der Zeit geholfen, mir meinem Weg bewusst zu werden. Damit meine ich was geschah vor oder indem es mir wieder gut (oder besser) ging. Diese Mechanismen dann hervorholen, als Selbsthilfe. Daran bin ich sehr gewachsen, und weiss auch, dass es mit dazugehört zu schwanken. Für mich war das immer ein Zeichen von "es bewegt sich was". Oder `da`musste ich nochmals hin, um stärker zu werden.

Liebe Grüße
jennyfer
...

Benutzeravatar

Gold__Marie
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 19
Beiträge: 207

Beitrag Do., 26.05.2011, 23:02

Gute und schlechte Phasen liegen sicher im Auge des Betrachters
Für mich bedeutet eine gute Phase folgendes: Ich kann mich wieder dem Alltag hingeben, bin spontan und schaffe es gelegentlich auch mal nach Gefühl anstatt nach Verstand zu entscheiden. Es sind die Zeiten oder auch Momente, in denen ich Kleinigkeiten besonders wertschätze. In denen ich das Glück nicht mehr als Wunder interpretiere, sondern die Schönheit der klitzekleinen Dingen erkenne. Es sind die Tage, in denen ich einfach mal drauf los lebe, mich nicht mit den Gedanken an Morgen quäle, sondern an denen ich zufrieden bin mit dem Leben, so wie es ist, nicht glücklich, aber zufrieden. Jene Momente, in denen ich erkenne, dass jedes Tief von einem Hoch gefolgt ist! Und dann gibt es natürlich wieder die schlechten Phasen... An denen ich nicht weiß wie es weitergehen soll, in denen ich krampfhaft versuche die Zukunft zu berechnen, in denen ich versuche all das Geschehen um mich hervorzusehen. In diesen Zeiten, bin ich besonders verbissen und weinerlich. Ich fühle mich dann oft sehr einsam, aber das Wichtigste ist es dabei, sich nicht zu verkriechen. Raus gehen, sich ablenken, das hilft. Natürlich soll man weinen, wenn einem danach ist. Aber man sollte auch jedem Tag die Chance geben ein Guter zu werden. Auch wenn das manchmal sehr viel Überwindung kostet...Mir hat es zum Beispiel auch geholfen, dass ich mir eine Liste an Dingen geschrieben habe, die mich täglich glücklich machen (zb Musik hören, beim Fernsehen lachen, usw.) ... Und irgendwann habe ich diese (leider für viele selbstverständlichen) Dinge wertgeschätzt, weil ich sie jeden Tag haben kann. Das sind so kleine persönliche Glücksgefühle, die einem keiner wegnehmen kann. Ich wünsch dir gute Besserung! Glg Gold__Marie

Benutzeravatar

ssteven
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
männlich/male, 44
Beiträge: 1

Beitrag Fr., 03.06.2011, 11:41

Ahoj,

meine wärmste Empfehlung ist das Ganze nicht alleine durch stehen zu wollen.
Wannimmer ich es geschafft habe, mich nicht in Selbstmitleid zurück zu ziehen, sondern einen Vertrauen zu finden, den ich im Krisenfall anrufen möchte (!), hatte ich keine Panikattacken...

Alleine der Gedanke daran, dass ich jemand anrufen kann und in dieser Situation nicht alleine bin, war schon ausreichend, um mich deutlich zu beruhigen.

Langzeitig denke ich, dass die Einsetzung eines Lebenszweckes (aber bitte nicht inform von Kinder kriegen, Kinder dürfen nicht dafür herhalten Probleme von Erwachsenen zu lösen!) gute Phasen kreativ und positiv ausgerichtet gestalten und "Rückfälle" abpuffern, weil Verpflichtungen (die ich freiwillig eingegangen bin!) mich dazu zwingen, zumindest weiter zu arbeiten.

Das ersetzt aber natürlich eine Therapie. Es hilft nur, das Fallen in dei Tiefe ab zu federn.

Mit freundlichem Flossenschlag
Peter

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag