Waschzwang - wie kann ich helfen?

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limited
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Waschzwang - wie kann ich helfen?

Beitrag Mo., 03.11.2008, 16:55

Hallo..
Mein Bruder leidet schon seit längerem unter einem Waschzwang
Minutenlang seift er sich die Hände ein und wäscht sie immer und immer wieder...
Seit einigen Wochen will er das ich an der Tür stehe und aufpasse das er sich sie nur einmal wäscht aber ich weiss nich ob das so richtig ist. Er soll sich nich von mir abhängig machen sondern es auch alleine schaffen denn immer bin ich auch nich da. Aber ich weiss einfach nich wie ich ihm dabei helfen soll :(
Ich versuche immer wieder ihn dazu zu kriegen zu einem psychater zu gehen aber er will es einfach nicht

Ich bin total verzweifelt und würde mich so über ein paar tipps oder sonstiges freuen

lg Limited

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Kondor der Anden
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Beitrag Mi., 05.11.2008, 22:48

Hallo limited!

Ich finde es schön, dass du dich so um deinen Bruder sorgst!

Obgleich ich kein Experte in diesem Thema bin, so ist meines Wissens ein Waschzwang oft ein Symptom, wenn man sich seelisch "schmutzig" fühlt, wenn man etwas falsch gemacht hat, jemandem schaden zugefügt hat, oder aber auch wenn dir selbst schaden zugefügt wurde (seelisch oder körperlich).

Ich glaube, dass es nicht viel hilft, wenn du deinem Bruder nur dabei hilfst, seine Waschungen im Zaum zu halten - denn ein kurieren der Symptome rückt der Ursache nicht zuleibe.

Deshalb - ich weiß nicht, wie vertrauensvoll eure Bindung ist - schlage ich vor, du holst ihn einmal in Ruhe irgendwohin wo ihr garantiert ungestört seid, und fragst ihn, ob ihn etwas belastet, ob er etwas getan hat oder ob ihm jemand etwas getan hat, weshalb er sich eben "schmutzig" fühlt.

Sollte auch das nichts helfen, und diese Zwangsneurose (denn nichts anderes ist es) wird nicht besser, fürchte ich, führt um einen Psychologen kein weg herum.

Ich hoffe, dir geholfen zu haben

Liebe Grüße und viel Erfolg

Kondor der Anden
Empathie ist beides: Fluch und Segen - das macht das ganze so interessant!

Omnia ad maiorem Dei gloriam

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Sonnenschein.22
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Beitrag Do., 27.11.2008, 11:55

Hallo limited!

Ich habe gerade Deine Nachricht gelesen. Vorerst mal ´ne Frage: Wie alt ist eigentlich Dein Bruder?
Ich selbst bin seit 10 Jahren mit jemanden zusammen, der auch einen Waschzwang hat (und das seit 20 Jahren). Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, daß es nichts bringt ihn ständig zu kontrollieren. Er muß selbst begreifen, daß das nicht normal ist und Hilfe benötigt. Ich weiß, daß man als Angehöriger gerne helfen möchte, aber das kannst Du nicht, indem Du ihn ständig auf die Finger schaust. Hat er Dich schon mal gebeten, für ihn etwas aufzumachen, z.B. die Türe oder so, weil er es gerade nicht anlangen will? Das solltest Du auf keinen Fall machen!!!! Denn dann wird es immer schlimmer.

Bis bald!

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Elfchen
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Beitrag Do., 27.11.2008, 12:37

Hallo Du!

Zwangserkrankungen gehören unbedingt in die Hände eines Fachmannes!
Dein Bruder muss so schnell wie möglich Hilfe bekommen. Könnt Ihr nicht mit den Eltern darüber reden? Sonst vielleicht mit einem Schulpsychologen, der ihn dann weiterweisen kann.
Je schneller er Hilfe bekommt, desto besser kann man das behandeln!

Machs gut!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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chicheringrün
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Beitrag Do., 27.11.2008, 13:34

Dein Bruder hat für sich selbst entschieden, dass es so nicht weiter gehen soll und bittet dich um Hilfe. Nur bist du der falsche Ansprecherpartner. Du kannst ihn unterstützen, aber du bist kein Therapeut. Mache ihm das klar. Sage ihm, dass nur ein richtiger Therapeut ihm wirklich helfen kann. Ich denke er wird dir Gehör schenken, da er wie gesagt scheinbar selbst etwas ändern möchte und dieser "Änderungswunsch" nicht nur von Außen herangetragen wird.
Außerdem muss er doch deshalb nicht gleich zu einem Psychater. Ein Psychotherapeut tuts doch auch. Er soll ihn ja nicht heiraten, sondern einfach ein paar Probesitzungen machen. Vielleicht gefällt es ihm ja bei ihm und er redet gerne mit ihm darüber.
"Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten."
Willy Brandt


roman86
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Beitrag Di., 11.09.2012, 14:56

Hallo an alle,

ich habe ein Problem. Meine kleine Schwester (16 Jahre alt) hat seit ca. 3 Jahren ein, sagen wir mal, erhöhtes Hygienebedürfnis. Jetzt wird es aber immer schlimmer mit ihr, sie entwickelt einen richtigen Waschzwang.

Ich habe zu ihr immer ein inniges Verhältnis gehabt (großer Bruder beschützt kleine Schwester ) , nur seit einigen Jahren arbeite ich in einer anderen Stadt und komme nur noch 2-3 mal im Monat nachhause. Sie wohnt noch bei meinen Eltern. Früher hatte sie oft Verlustängste (zb dass meine Eltern umkommen wenn sie länger abends weg waren etc). Mittlerweile glaube ich, dass der Waschzwang vieleicht damit was zu tun hat, das ich weg bin von daheim, kann das sein???

So.. zurück zum Thema: Das Problem ist, dass sie sich nicht nur oft wäscht und alles putzt, sondern auch daurch Ängste vor alltäglichen Dingen entwickelt, wie z.B. U-Bahn fahren. Ich habe das in letzter Zeit nicht so mitbekommen, meine Eltern haben sich nur öfter beklagt, besonders meine Mutter, da sie so viel Wäsche waschen muss von ihr.

Ich beschreib einfach mal ihre Symptome bzw. wie sich der Waschzwang bei ihr äußert:
Sie wäscht sich 20-30 mal am Tag die Hände. Im Winter sind sie deswegen ganz rauh.
Sie muss jeden Tag duschen (manchmal auch zweimal) und Haare waschen.
Sie wäscht frischgewaschene Kleidung manchmal noch mal per Hand, wenn sie damit irgendetwas "drekiges" wie schuhe gestreift hat.
Sie muss jeden Tag neue Kleidung tragen.
Laut meiner Mutter schmiert sie sich jeden Tag 3-4 mal Deo auf die Achseln, aber so viel, dass sie schon Pickel unter den Armen bekommt (was man auch sieht).
Sie hat Angst vor Hunden, weil die so grauslig sind.
Sie hat Angst vor öffentlichen Verkehrsmitteln, sie will sich zb nicht im Bus hinsetzen weil da grauslige Menschen damit fahren.
Sie zwingt mich, wenn ich zu besuch komme, mir die Hände zu waschen, vorher darf ich sie nicht umarmen etc.
Normalerweise gehe ich abends zu ihr ins Zimmer und gebe ihr einen Gutenachtkuss wenn ich daheim bin. WEnn ich das tue, darf ich mich seit neuesten nicht mit dem tagesgewand auf ihr bett setzen und muss mir vorher die zähne geputzt haben.
Sie will nicht mit mir im Auto mitfahren, weil sie weiß dass ich öfter meine Freunde heimfahre, wenn ich mit ihnen was trinken war und die sich ja überall hingesetzt haben könnten.
Sie geht auch nicht fort deswegen,weil sie sich vor den betrunkenen Menschen graust und überhaupt vor Bars etc.

So... jetzt noch einige weitere Infos. Sie hat in den letzten Jahren auch etwas mehr zugenommen (so 10 kilo??) und schwitzt dadurch etwas mehr. Sie ist aber nicht fettleibig oder so. Sie will abnehmen, macht aber keinen Sport, weil sie dann wieder schwitzen würde und das "mag sie nciht".

Au0ßerdem legt sie extrem viel wert auf ihr Aussehen, was ihre Kleidung betrifft. Wann immer ich heimkomme, zeigt sie mir 30 neue SAchen die sie sich gekauft hat bzw. unsere Eltern. Die geben da beide immer viel zu stark nach. Meine Mutter zb weiß gar nicht mehr was sie tun soll, ob sie sie jetzt bestrafen soll wenn meine schwester sich wäscht oder ob es besser ist, ihr nachzugeben. Meistens gibt sie nach, da sie sieht wie sehr meine Schwester leidet, und lässt sie sich und dinge washcen.

Ich habe mit ihr schon öfter versucht darüber zu reden, aber sie blockt ab oder wird sauer oder schreit herum ich soll sie doch in ruhe lassen, und das ist ihr leben und ich soll mich nicht darum kümmern. So kenne ich sie gar nicht, wir haben früher immer über alles reden können und jetzt das.

Ich weiß nicht was ich tun soll. Ist das schon krankhaft oder nur eine Phase? Soll man mit ihr zum Arzt oder versuchen ihr innerhalb der Familie zu helfen? Sie tut mir so leid aber irgendwie nervt es auch ganz schön. Ich denk jetzt selber schon mehr daran wie sie selbst, kommt mir vor. MEine Eltern geht es auch so. Aber wir wollen alle nciht dass sie irgendwelche Tabletten nehmen muss etc.

Wäre echt dankbar für Hilfe/Ratschläge oder Meinungen dazu. Geht es irgendwem hier ähnlich?

LG
Roman

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