Zwangsgedanken machen mir zu schaffen =(

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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(V)
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mo., 15.02.2010, 18:01

Na, und wie ich das kenne!

"Psychotisch" ist es sicherlich nicht, eine Psychose ist etwas anderes. Aber es ist trotzdem psychisch sehr auffällig. Und sobald man einen Leidensdruck verspürt oder Dinge, die man gerne machen möchte, deshalb nicht mehr verwirklichen kann, ja, dann sollte man auch von einem Krankheitssymptom ausgehen.

Was mir hier in dem Thread gar nicht gefällt: Dass es als Unterforderung dargestellt wird, so nachdem Motto in der Not noch das Gute daran zu sehen. Es hat meines Erachtens nichts mit "Unterforderung" zu tun. Sondern ein viel zu sehr im Kopf sein, gleichbedeutend mit sich selbst und eigene Gefühle nicht wahrnehmen zu können. Es ist weit mehr als "Langeweile". Und es kann mir keiner sagen, dass es besser würde, wenn man MEHR zu tun hätte. Eher ist es so wie MrN: Man muss den Körper bis zur Erschöpfung drizen, bis das Gehirn mal einen momentlang Ruhe gibt. Und das hält man nicht aus.

Wieso es besser ist, wenn man irgendwas TUT, zu tun hat, am besten sogar körperlich: Weil man sehr viel mehr "geerdet" und "im Körper" ist. Das ist alles.

Es geht mitnichten darum zu lernen, sich MEHR zu fordern. Das ist grad der verkehrte Weg. Es geht darum zu lernen, auch mal abschalten zu können! Das ist wahre Herausforderung.
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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Schwarz-Weiß
Helferlein
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Beitrag Mo., 15.02.2010, 19:52

Richtig Gothika,

ablenken ist die eine Seite und die andere besteht darin zu entspannen, sich was Gutes zutun, mal langsamer zu treten.
Wieder einen Blick für das Schöne im Leben zu entwickeln, fange doch am Besten heute damit an. Hast Du heute z.B. irgendetwas schönes erlebt oder etwas getan, was Du als gut empfunden hast...?
Wenn ja, um diese kleinen Kleinigkeiten geht es auch im Leben, schaffen tun wir uns alle, mehr oder weniger. Ich habe es soweit gebracht, das ich körperlich so ziemlich am Ende bin, weil ich zu funktionieren hatte für Andere, weil ich Angst hatte, sie könnte schlecht über mich denken, das ich faul wäre oder so.

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RedRidingHood
sporadischer Gast
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Beitrag Sa., 07.08.2010, 00:41

hallo,
ich hoffe dieser threat ist noch aktiv, oder irgendwer schaut ab und zu mal vorbei.

ich bin auf dieses forum eben per google gestossen, worüber ich sehr froh bin, hab mich direkt mal angemeldet.
ich habe vor kurzem jemand kennengelernt, der genau diese zwangsgedanken hat.
wir haben uns auf einer sehr vertrauensvollen ebene kennengelernt, und er hat mir schnell von seinen problemen erzählt, was sicher nicht standart ist.

ich bin ein sehr aufgeschlossener mensch und habe mich dem nicht verschlossen.

zu anfang dachte ich auch es sei vielleicht ein verkappter homophober der sich seine bisexualität nicht eingestehen möchte, habe aber sehr schnell festgestellt dass es nicht so ist. bei ihm ist es jetzt seit einem guten monat akut und seit 2 wochen ist er in therapeutischer sowie medikamentöser behandlung, was ich wirklich bewundernswert finde, wenn ich hier lese, dass menschen das ewig mit sich rumschleppen.

auch wenn wir uns erst kurz kennen, spüre ich irgendwo eine tiefe verbundenheit und habe das gefühl ihm gut zu tun und, wenn auch nicht durch aktive mithilfe, nur durch verständnis und "für ihn dasein", helfen zu können.

ich bin kein experte, interessiere mich aber allgemein für die psyche des menschen.
ich möchte nicht falsch handeln, oder irgend etwas verschlimmern durch mein handeln.
ich habe jetzt schon das gefühl, dass in ihm die angst aufsteigt, mich zu enttäuschen oder irgendetwas kaputt zu machen.
ich versichere ihm jedesmal dass es nicht so ist, dass er sich keine gedanken machen muss, und dass alles wunderbar ist..

wie kann ich mich richtig verhalten? wie hättet ihr euch gewünscht dass eure freundin/ bzw freunde drauf reagieren?
bin ich vielleicht zum völlig falschen zeitpunkt in sein leben getreten? oder hilft es ihm wenn jemand an seiner seite steht und mit ihm kämpft und für ihn da ist?



ach und danke an skillers, selbst mir haben seine antworten hoffnung gemacht ^^

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RedRidingHood
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Beiträge: 7

Beitrag Do., 30.09.2010, 19:38

hallo,
zu aller erst mal, ich selbst habe kein problem, aber meinem freund geht es momentan sehr schelcht, ihn quälen zwangsgedanken, die sehr enorm sind und ihn sehr einschränken.
in diesem beitrag kann man in etwa mal nachlesen worum es geht, wenn interesse besteht:

viewtopic.php?f=13&t=4371

es ging ihm in letzter zeit so schlecht dass er sich entschlossen hat sich in eine psychatrische klinik einweisen zu lassen. ich kenne mich natürlich nicht so gut aus..
derzeit hat er da therapiestunden mit einer psychologin, außerdem diverse arten an beschäftigungstherapien, sport kunst etc.
er nimmt antidepressiva, ich glaube clomipramin mitlerweile, wirklich angeschlagen ist es aber nach ca 2 monaten nicht habe ich das gefühl.
heute ging es ihm sehr schlecht und er hat nach etwas zum beruhigen gefragt und bekam daraufhin, so schilderte er es mir, ein neuroleptikum, woraufhin es ihm noch schlechter ging. (habe mich ein wenig reingelesen, und denke nicht dass ein neuroleptikum hierbei hilfreich ist?!?!)

in dieser klinik sind haufenweise andere psychische erkrankungen vertreten, von autoagressionen, zu alkoholismus und drogenmissbrauch etc.

er sagt selbst dass er jetzt nach gut 2 wochen nicht das gefühl hat, dass es irgendwas bringt und er fühlt sich dort sehr unwohl, die zwangsgedanken sind fast 24 stunden am tag präsent, und wenn ich nicht so unglaublich geduldig und verständnisvoll wäre, würde diese zeit unserer noch jungen beziehung sicher nicht guttun.

meine frage ist, wie zwangsgedanken normalerweise therapiert und auch medikamentös behandelt werden. ich laß etwas über verhaltenstherapie, kann mir aber nicht soo viel drunter vorstellen und weiss auchnicht ob es in dem fall das richtige ist.

ich möchte nur dass es ihm besser geht, und er die möglichst beste hilfe bekommt, die es gibt.

ach und bitte verschohnt mich mit sätzen wie "mach lieber mit ihm schluss", ich weiss selbst was ich tue...

vielen dank

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ibila
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Beitrag Fr., 11.03.2011, 17:42

Hallo,
ich bin froh auf dieses Forum gestoßen zu sein. Mein Problem wurde hier schon erstaunlich genau von krischi und densus dargelegt. Auf mich trifft insb. densus Darstellung nahezu genau zu. Krischis Lösungsansätze scheinen gut zu funktionieren.
Da das Thema der beiden schon etwas zurückliegt, wüsste ich gerne ob die beiden noch aktiv sind, bevor ich meine Lage genauer darstelle - oder ob andere Forenmitglieder mit dem selben Problem in diesem Thread aktiv sind.

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mrs.münster
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Beitrag Sa., 12.03.2011, 12:54

hey was genau ist denn dein Problem von den all oben geschilderten ZG haben viele Morphien..

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ibila
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Beitrag Sa., 12.03.2011, 16:52

Hallo und danke für die Rückmeldung. Ich habe einfach mal drauflosgeschrieben und es kamen ca. 7000 Zeichen dabei heraus. Kann ich das hier dennoch posten? Wenn nein, wie kann ich das loswerden?

€: Bitte nochmal an diejenigen in therapeutischer Behandlung mit Zwangsgedanken zum Thema Homosexualität sich zu melden.

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mrs.münster
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Beitrag Sa., 12.03.2011, 17:41

Was für Zeichen meinst du? ich verstehe grad nichts
aber willkommen ich habe genau das gleiche problem wie du-.-

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 12.03.2011, 17:43

ibila hat geschrieben: Ich habe einfach mal drauflosgeschrieben und es kamen ca. 7000 Zeichen dabei heraus. Kann ich das hier dennoch posten? Wenn nein, wie kann ich das loswerden?.
Teile es in auf mehrere Posts auf.

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mrs.münster
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Beitrag Sa., 12.03.2011, 17:51

wenn u der englischen Sprache mächtig bist dann google mal HOCD
oder schau auch mal hier
www.zwangserkrankungen.de

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ibila
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Beitrag Sa., 12.03.2011, 18:06

Ok, ich werde versuchen meine Lage genau darzustellen. Vor ein paar Wochen ist bei mir die unglaubliche Angst ausgebrochen Homosexuell zu sein. Folge war zunächst direkte Leugnung und Verdrängung. Ich habe den Gedanken daran zuvor nie in Erwägung gezogen. Die Verdrängung war auch nicht schwer, weil ich noch nie homosexuelle Erfahrungen hatte und mich auch nie zu Männern hingezogen gefühlt hab. Das hat alles aber nur schlimmer gemacht und ich konnte kaum noch mit Männern sprechen oder auf die Straße gehen, habe mich zurückgezogen, und viel nachgedacht und versucht mir einzureden, dass ich garnicht homosexuell sein kann. Das hat mir mein Gefühl bzw. meine Vergangenheit auch bestätigt, da ich immer wieder an meine Jugend zurückgedacht habe und nie einen Ansatz für Homosexualität finden konnte. Nun diese "rationale" Argumentation verlief immer gegen die Wand und hat wiederum alles schlimmer gemacht. Letztlich ging es sogar so weit, dass auf einmal Sachen die ich gemacht habe, homosexuell gewirkt haben. Jemand hier nannte z.B. das Tragen einer Umhängetasche. Genau sowas dachte ich auch. Ich habe mich z.B. auch gefragt, ob es nicht sein kann, dass ich nie eine feste Freundin hatte, weil ich schwul bin. Ich habe einige Kumpels mit festen Freundinnen und habe diese immer beneidet.
Ich war sogar (stereotypisch gesagt) ziemlich "männlich". Es gab die ein oder andere Schlägerei (nichts großes). Wir haben manchmal gekickboxt und sowas. Nicht um gezwungen männlich zu sein, sondern einfach weil es Spaß gemacht hat.

Ich hatte schon immer viele Freunde und Kumpels. Meine Schulzeit war völlig normal und ganz cool. Viele Freunde, viel Spaß. Nichts Erwähnenswertes.
Mit Mädchen hatte ich ab und zu mal was, aber eine feste Freundin hatte ich noch nie (obwohl ich schon immer auf der Suche war, konnte ich nie eine finden). Ich hatte eine Zeit lang eine Beziehung mit einem Mädchen mit dem ich mich auch gut verstanden habe, aber richtige Gefühle hatten wir füreinander nicht, wie wir feststellen mussten. Ich fand sie ziemlich scharf und wir hatten viel (guten) Sex, sind aber letztlich getrennte Wege gegangen. Und ich war wieder allein.

Nun, mein Vater hat mir von kleinauf eingeredet, wie falsch es ist homosexuell zu sein. Ich hab mir das immer angehört, aber zum Schwulenhasser wurde ich nicht. Ich dachte mir eben, dass es das gibt, und gut ist.
Einige Male habe ich darüber nachgedacht, was es bedeutet schwul zu sein. Ich bin dann zum eher rationalen Schluss gekommen, dass es psychisch abnormal sein muss (somit wohl eine Art psychischer Krankheit), einfach aus dem evolutionären Grund, dass 100%ig schwule Menschen keine Nachkommen zeugen. Damit einher ging aber auch der Schluss, dass Bisexualität normal sein kann, da sich zum Beispiel ein Mangel an sexuellen Kontakten sehr wohl negativ auswirken kann. Somit waren früher wohl sporadische Kontakte unter Männern besser als gar kein Sex. Außerdem konnte ich nicht ganz nachvollziehen, warum genau Männer untereinander Spaß am Sex haben können.

In meinem Freundeskreis führten Ansätze von Homosexualität immer zu Mobbing und Scherzen. Ich denke, dass das Homophobie aufgrund der Angst vor eigenen Erregungen durch Männer war, wie es oft unter männlichen Jugendlichen vorkommt. Wenn ich ehrlich zu mir bin, hatte ich nie Gefühle oder Erregungen bei Männern, weshalb ich mich sehr über meinen jetzigen Zustand wundere. Im Gegenteil, ich war mehrmals sehr heftig verliebt in Mädchen, aber es ist nie etwas daraus geworden, sodass meine Jugend auch von sehr viel starkem Liebeskummer geprägt war.

Zurück zum Zwang: In den letzten Wochen gingen meine Gedanken so weit, dass ich richtige Panikattacken hatte. Herzrasen. Desorientierung. Ein Kollege wollte mich besuchen kommen. Wenn ich daran dachte, schossen mir sexuelle Bilder durch den Kopf und ich hatte wieder diese panische Angst schwul zu sein. Das selbe beispielsweise beim Fernsehen, z.B. bei Nachrichtensprechern. Dann habe ich angefangen im Internet zu suchen, da ich keine Ahnung hatte, was mit mir passiert, ich aber wusste DASS etwas passiert und es schlimmer wird.
Ich bin erst auf das Schlüsselwort Zwangsgedanke und dann auf diesen Thread gestoßen, in dem andere Menschen mein Problem GENAU dargelegt haben.

Ich habe daraufhin angefangen in erster Linie nicht mehr gegen die Gedanken anzukämpfen, sondern mir wenn sie kommen zu sagen, dass es so ist, wie sie mir weiß machen wollen. Ich sage mir z.B. "Ok, dann bist du halt homosexuell" oder sowas. Das hat die akuten Panikattacken vermindert und die Gedanken in dem Moment scheinen tatsächlich wegzugehen. Teilweise gehen die Gedanken auch weg, wenn ich "auf sie zugehe" statt gegen sie anzukämpfen, mir also tatsächlich die Bilder in meinem Kopf ansehe (das fällt mir sehr sehr schwer). Von Zeit zu Zeit tritt vor allem Abends wenn ich allein bin eine Art von Realitätsverlust auf. Ich weiß nicht mehr wer ich bin und habe das Gefühl, dass ich mich sehr geändert habe.

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ibila
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Beitrag Sa., 12.03.2011, 18:07

Ich versuche mich daran zu erinnern wer ich war und bin mir nicht mehr sicher. Ich überprüfe immer wieder, ob ich nicht doch irgendwie in die Rolle eines Schwulen passe (ich stelle mir so stereotype Schwule vor). Ich frage mich teilweise, ob ich nicht doch einfach schwul geworden bin (was keinen Sinn ergibt). Aber im nächsten Moment kommt dann wieder diese Angst hoch. Ich habe große Angst davor, dass mein Leben nie wieder sein wird wie früher. Ich habe z.B. eine Zeit lang in einer Wohngemeinschaft mit einem Kumpel gelebt und kann mir im Moment nicht vorstellen, dass ich das nochmal schaffen kann. Ich habe viel zu viel Angst davor, dass ich z.B. Gefühle für ihn entwickeln könnte oder wieder diese Gedanken kommen.

Ich finde nach wie vor Frauen anziehend (weshalb ich mir sage, dass es sich im schlimmsten Fall um Bisexualität handeln sollte). Ich traue mich aber in den schlimmen Phasen nicht mal mehr mir das richtig einzugestehen, weil ich mir sage, dass das ein Versuch sein könnte, gegen eine eventuelle Homosexualität anzukämpfen. Ich habe Momente ganz ohne die Zwangsgedanken. Dann bin ich teilweise echt scharf, wenn ich eine schöne Frau sehe und meine Zwangsgedanken erscheinen mir lächerlich. Ich sage mir "siehst du, du wusstest doch, dass sich nichts geändert hat". Aber diese Phasen gehen vorbei. Es ist fast zyklisch.

Ich habe in letzter Zeit viele neue Leute kennengelernt, unter denen auch ein Schwuler ist. Das macht meine Situation sehr schlimm (etwa so, als wurde jemand mit einem Putzzwang in einem Seifenladen arbeiten). Ich persönlich habe immer von einer Familie geträumt mit einer Frau die ich liebe und die mich liebt. Ich wollte immer Kinder haben und einen guten Job, mit dem ich meine Familie versorgen kann. Eigentlich recht normale und übliche Zukunftsvorstellungen.
Mein Vorbild stellt inzwischen eigentlich mein Vater dar. Ich würde gerne später so sein wie er. Das Leben des schwulen Kollegen, ist eigentlich so genau das Gegenteil von dem, wie ich mir mein späteres Leben vorstelle. Er ist 30, hat keine Kinder, ist Student, hat einen schwulen Freund und ist Freiberufler.
Ich habe Angst, dass auch irgendwelchen psychologischen Gründen ich in diese Richtung getrieben werde, WEIL es das Gegenteil von meinen Wünschen ist. Der Auslöser meiner Zwangsgedanken könnte auch genau die Angst davor sein so zu werden, da dieser Mann ja aufgrund seiner Homosexualität sozusagen keine andere Wahl hat. Er KANN ja keine Frau haben und Kinder bekommen. Er muss ja mir seinem schwulen Freund zusammen sein. Zwangsgedanken manifestieren ja tiefe Ängste und Befürchtungen. Ich meinem Fall also z.B. so zu werden wie er, falls ich schwul bin. Das würde insofern Sinn machen, als die Gedanken teilweise aufhören, wenn ich mich der Angst stelle. Der Schwule scheint auch sehr untreu zu sein, was ich ebenfalls nicht gut finde. Mein Vater war sein Leben lang treu zu meiner Mutter, was mir sehr imponiert hat. Ich schätze mich als genauso ein, bzw. dachte bis vor kurzem, dass das meine ethischen Werte und Moralvorstellungen sind. Ich glaube tief im Inneren habe ich Homosexualität immer als "falsch" deklariert, was eventuelle Zwangsgedanken wahrscheinlich hat reifen lassen.

Meine Zukunft sehe ich nun jedenfalls in Frage gestellt. Ich habe Angst, nie wieder Kontakt zu Frauen aufbauen zu können. Wenn ich mit Mädchen unterwegs bin und mich unterhalte, muss ich mich immer wieder sofort kontrollieren, ob ich nicht schwul bin, da ich gehört habe, dass Schwule ja irgendwie die besten Freunde von Frauen wären. Ich überprüfe dann immer wieder, ob ich nicht in diese Rolle passe. Ich bin wirklich durcheinander, da diese Rolle einfach überhaupt nicht zu der Person passt, die ich bin/war. Ich habe in meinem Freundeskreis auch nie das Feedback bekommen mich weiblich oder schwul zu verhalten (dabei muss man natürlich bedenken, dass sich evtl. nicht alle Schwulen sich auch schwul verhalten).

Ich habe auch noch mit niemandem darüber gesprochen, war aber schonmal froh, als ich einen Weg fand, die Gedanken abzuschwächen. Einen Schwulenporno habe ich mir aber noch nicht angesehen, da hier jemand empfohlen hat, das (wenn überhaupt ohne Betreuung) erst zu tun, wenn man die Gedanken im Griff hat, da z.B. eventuelle Erregung wieder Panikattacken auslösen könnten.

Ich wäre für jegliche Äußerungen zu meinem Problem dankbar. Vor allem Abends wenn ich allein bin ist es sehr akut!

Edit: Ich hatte diesen Text gespeichert, um auf eure Antwort zu warten. Jetzt geht es mir wieder besser, aber ich gehe davon aus, dass es wieder kein anhaltender Zustand sein wird. Aber wer weiß, vllt hat die Technik des „Nicht-gegen-die-Gedanken-Kämpfens“ ja längerfristig gute Folgen. Oder ich musste das alles einfach irgendwo mal loswerden… Danke jedenfalls im Voraus.
Edit2: Ich habe meinen Text grad nochmal gelesen und hatte fast das Gefühl als wäre er nicht von mir, als gäbe es in mir eine Persönlichkeit mit Zwangsgedanken und die jetzige ohne.

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ibila
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Beitrag Mi., 16.03.2011, 11:33

Würde mich über Kommentare freuen.

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mrs.münster
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Beitrag Mi., 16.03.2011, 19:20

Hi erstmal

also ich kann dich sehr gut verstehen und du bist absolut nicht alleine mit dieser Situation ! Ich kann dir nur zwei Dinge ans Herz legen 1. für meine ungeschulte Meinung klingt es sehr stark nach ZG 2. Such dir auf jeden Fall psychologische Hilfe um aus dieser Spiralle wieder rauszukommen wenn du nicht mehr klar kommst!! Ängste sind wirklich sehr schlimm ABER sie können komplett verschwinden!!
Un dzu deinem Schwulen Bekannten:
Homosexualität ist keine sexuelle Orientierung das ist eine Identität !! und dein Freun dfühlt sich zu 100% richtig und zufrieden denn es ist seine Identität aber deine nicht und DU willst nicht so sein !!!! Das ist ganz wichtig dass du das verstehst !!
Ich habe leider nicht so viel Zeit um dir ausführlicher zu schreiben aber ich kann dir empfehlen nach HOCD auf englisch zu googlen oder auf www.zwangserkrankungen.de zu gehen da gibt es viele Leute mit deiner Angst"!

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herb
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mo., 25.04.2011, 21:23

Hallo zusammen,
auch ich habe seit ca. 3 Monaten diese Zwangsgedanken, dass ich schwul sein könnte.
Ich hatte zuvor niemals irgendwelche solche Gedanken, war eher "angewidert" von Schwulen (bitte nicht falsch verstehen) und konnte mich nicht damit identifizieren. Wenn ich mich selbst befriedige habe ich immer mal wieder auch ein bisschen Analbefriedigung gemacht(einfach nur gegen ende ein bisschen eingeführt oder so in die richtung um den orgasmus zu intensivieren)(G-Punkt des mannes is da nun mal...) Aber ich habe noch nieeeeeemals zu vor dabei irgendwelche Gedanken an Männer gehabt. Nur ein paar Tage bevor dass anfing hat mich ein Schuwler ziemlich dumm angemacht, das ist mir immer mal wieder durch den kopf geschwirrt. Aber nicht, weil ich es geil fand oder so, sondern weil er mich so "scheiße" angemacht hat, und mir sowas noch nicht passiert ist zu vor. Dann als ich onaniert habe habe ich kurz eine millisekunde an einen mann gedacht, ohne es geil zu finden oder so. Danach habe ich mich dann ordentlich hineingesteigert und nun habe ich sie diese Zwangsgedanken.
Ich hatte noch nie irgendwelche Gefühle für Männer, finde sie nicht attraktiv, kann nicht beurteilen ob einer gut oder schlecht aussieht,usw.
War bisher immer geil ohne Ende wenn ich ne scharfe Frau gesehen habe, und hatte auch schon mit einigen Sex. Ich hab unglaublich viel Spaß mit Frauen im Bett. Habe schon oft für Frauen sehr starke Gefüle gehabt, unter anderem eine 5jährige Beziehung, usw.
Seit mir jetzt aber permanent diese Gedanken durch den Kopf schwirren, weiß ich nicht mehr was los ist. Vieles was schon gesagt wurde, trifft auch auf mich zu. Die Beweisesammlung, ständiges Gegenüberstellen, usw.
Hatte vor ein paar WOchen dann wieder Sex mit einer Frau. Das war mein Ziel, denn ich habe mir gesagt, da kann ich mir beweisen, dass ich nicht schwul bin.
Und siehe da, das erste mal in meinem ganzen Leben habe ich plötzlich keinen hochbekommen. Klar, habe mich sehr unter Druck gesetzt und konnte mich natürlich nicht fallen lassen. Ein paar Tage später mit der selben Frau hat es dann zwar wieder funktioniert aber es war nicht so geil wie sonst.
Habe auch schon ein paar sachen versucht, teilweise mit vorübergehendem Erfolg, aber na ja immer wieder zurück in den alten trott...
Nun versuche ich gerade mir so wie Skillles und noch einer hier im forum gesagt haben, einzureden..okay ich bin schwul, scheiß drauf...
Klappt bisher aber auch nicht sooo gut. Wie weit muss ich denn da gehen?
Ich zwinge mich nun fast schon Schwulenpornos anzusehen...wenn ich es schaffe diesen ENTSPANNT anzuschauen, ohne angst davor zu haben eine Errektion zu bekommen, tut sich nichts. Helf ich nach und spiel bisschen an mir rum, kann ich einen hochbekommen, dann zwing ich mich zu onanieren, und das funktioniert auch mehr oder weniger, ...eher weniger.... Obwohl ich es trotzdem nicht anziehend finde, ich schau mir den porno dann zwar an, onanier, aber ich kann trotzdem keine "Verbindung" aufbauen. Ich hoffe es ist klar wie ich das meine. Ich kann wenn ich es provozier onanieren, ich schau dann zwar nen schwulenporno an, aber das macht mich nicht wirklich an...Kann es sein, dass einfach die Tatsache, dass es "verboten" ist mich so reizt?
Ich könnte niemals einen Mann küssen, ihn zärtlich berühren oder sowas. Der Geschlechtsverkehr 2er Männer sollte ich eigentlich auch eklig finden, fand ich eigentlich auch immer. Aber durch diese Gedanken, weiß ich ja nicht mehr was ich wie finden soll, und da ich es nun schon oft angeschaut habe...Allerdings gibt es trotzdem genug Szenen wo ich wegmachen muss oder ich fast brechen könnte.
Schau ich einen normalen Porno an denke ich ja du geile keine ahnung was usw...kann es mir vorstellen es mit ihr zu treiben.
Bei einem Schwulenporno kann ich es mir nicht vorstellen an der Stelle zu sein.
Habe schon viele Vergleiche durchgeführt.
1.Schwulenporno angesehen (ohne nachzuhelfen)->nichts passiert; danach heteroporno angeschaut und ohne irgendwas zu machen eine mega Errrektion bekommen.
Wie gesagt verusche ich mir nun einzureden schwul zu sein, um den Ängsten die Nahrung zu entziehen. Aber wie soll ich das denn machen, wenn ich feiern bin?Normal mach ich doch dann die Mädels an, aber wenn ich mir einrede schwul zu sein...Versteht ihr den Konflikt?
Ich weiß nicht ob das zu weitgeht bei dem Versuch das schwul sein einzureden, aber ich versuche nun auch bewusst zu sagen, okay ich schau mir jetzt einen schwulenporno an und onanier dazu...scheiß drauf....oder ich versuch mir krampfhaft irgendwelche situationen mit männern vorzustellen und zu onanieren. Ich hab das Gefühl in meinem Kopf ist alles Matsch.

Kann es sein, dass allein der Reiz, der aus der Angst kommt etwas Verbotenes zu tun, ausreicht um eine Errektion zu bekommen bzw zu onanieren???
Hat mir jemand einen Rat?

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