Angst vor Krebs! Hypochondrie?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Hypo
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 39
Beiträge: 1

Angst vor Krebs! Hypochondrie?

Beitrag Do., 03.01.2008, 06:47

Hallo allerseits,
vielleicht geht es jemanden ähnlich wie mir, ich glaube, ich habe einen Dachschaden.
Ich bin 39 Jahre alt und seit ca. 3 Jahren ständig krank, natürlich vermute ich immer gleich das Schlimmste..... das sind Panikanfälle die mich nicht mehr zur Ruhe kommen lassen. Ich habe große Angst an Krebs zu erkranken, bin wegen jedem Pubs beim Arzt und denke, daß die mich nicht gründlich genug untersuchen. Es ist so belastend, da ich mich auf der Arbeit nicht konzentrieren und meine Freizeit nicht geniessen kann, da ich ja über meine Krankheit nachdenke und nur im Internet am Suchen bin, welches Symptom was schon wieder sein könnte. Anvertraut habe ich mich bisher niemandem, ist mir irgendwie peinlich. Woher diese Angst kommt, weiß ich nicht.... evtl. unbewusst aus meiner Kindheit. Mein Vater ist sehr jung an Magenkrebs verstorben, nachdem er ca. 1 Jahr lang von einem Arzt zum nächsten ist und dort sogar als Simulant abgestempelt wurde. Als er auf eine Überweisung ins Krankenhaus bestanden hat, war es leider zu spät und er war 10 Tage später tot.
Wo kann ich mir Hilfe holen? Ich kann so nicht mehr weiterleben.... eigentlich nehme ich am Leben schon gar nicht mehr teil.... weil ich überzeugt bin totkrank zu sein. Bin echt am Ende....

Werbung

Benutzeravatar

kalika
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 31
Beiträge: 325

Beitrag Do., 03.01.2008, 20:45

Tja, was kann ein Forenteilnehmer Dir sagen?
Du solltest auf jeden Fall eine Therapie machen.
Was kann ich Dir noch sagen? Vielleicht, daß Deine Vorgeschichte Dich stark geprägt hat. Aber das weißt Du ja schon. Es ist normal, daß man in der Folgezeit nach einem Krankheitsvorfall in der Umgebung vorsichtiger reagiert und schneller zum Arzt geht. Die Medien berichten ja auch ständig über Fehldiagnosen.
Aber irgendwann überdecken neuere Ereignisse diese Erinnerungen und man kann wieder verdrängen (ein gesunder Zustand, der uns u.a. auch ermöglicht am Straßenverkehr teilzunehmen ). Was, wenn dieser Mechanismus nicht richtig funktioniert und nicht rechtzeitig geholfen wird? Dann kann es sein, daß sich diese Angst verstärkt.
Du brauchst also auf jeden Fall 'richtige' Hilfe.

Bei mir sind in der Vergangenheit einige Krebsfälle im näheren Umfeld vorgekommen. Zusätzlich beschäftige ich mich auch noch berufl. mit diesem Thema. Ich habe eine echte Krise bekommen mit Albtäumen. Wie bin ich damit umgegangen? Nun, ich habe mich mit meiner Vernunft dem Thema gestellt. Auch dem Thema frühzeitger Tod...aber dem Thema muß man sich leider öfters im Leben stellen: Bei Krankheiten, Unfällen, Tod v. Bekannten, Freunden und Familienmitgliedern.
Man kann dem Tod nicht entfliehen. Es ist Nichts so gewiss, wie der Tod. Was kann man selbst beeinflussen? Das Leben. Man setzt sich Ziele und verändert einige Dinge im Leben. Man kann evtl. noch die Todesart beeinflussen - ohne Garantie. Wie? Nun, durch ein gesundes Leben und Vermeidung von gewissen Situationen (Bergklettern, Autorennen, ...ist ja auch logisch). Krebs und viele Krankheiten kann man durchaus vermeiden, bzw. die Auslöser hierfür gering halten.
Vielleicht solltest Du Dein Leben umorganisieren: Geh nicht zum Arzt, sondern geh zum Walken. Denke, daß Du mit jedem Bioapfel z.B. Krebszellen abtötest (Studien zeigen einen Zusammenhang zw. Ernährung und Krebs. Es gibt Volksgruppen, die Krebs nicht kennen).
Dann schauen wir doch mal Dein genetisches Erbe an: Gibt es ansonsten Krebs in Deiner Familie? Wenn Dein Vater 'nur' Magenkrebs hatte, dann hast Du ganz gute Chancen. Magengeschwüre werden von Bakterien verursacht. In der Folge kann Krebs entstehen. Ein Antibiotikum sorgt für Abhilfe. Damit wurde die Magenkrebsrate in Deutschland erheblich gesenkt. Früher war das unbekannt - heute nicht mehr.
Das sind zwar jetzt ein paar Fakten, aber die werden Deine Hypochondrie nicht wirklich beeinflussen können. Du hast aber immerhin schon selbst erkannt, daß Du krank bist. Ein guter Schritt. Such Dir also einen Therapeuten, der Dich da rausführt. Wo kannst Du Hilfe bekommen? Bei jedem Arzt. Er gibt wird Dich weiter vermitteln. Du wirst vermutlich zentral vermittelt und hast eine Teststunde beim Therapeuten. Wenn Du Dich gut mit ihm verstehst, kannst Du bleiben, wenn nicht, dann schau Dir den nächsten an. Die Krankenkassen zahlen die ersten Stunden. Dann muß ein Folgeantrag gestellt werden.

Viel Glück!

Benutzeravatar

Nikita
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 27
Beiträge: 23

Beitrag So., 06.01.2008, 17:34

Hallo Hypo,

ich habe auch diese Angst vor Krebs. Irgendetwas entdecke ich immer. Es gab noch keine Krebsart oder Organe wo ich mir einbildete nicht erkrankt zu sein.
Zur Zeit ist es ein Fleck in meinem Gesicht der mir Panik bereitet. Ich werde auch diesmal wieder zum Arzt rennen.
Mittlerweile ist es bei mir so das ich zu verschiedenen Ärzten gehe, wenn ich merke ein Arzt schöpft Verdacht das meine Angst unbegründet ist vermeide ich es dort wieder hin zu gehen, oder auch wenn ich schon so oft bei einem Spezialisten war-HNO; Hautarzt, Augenarzt nur als Bsp. suche ich mir wieder einen neuen Arzt, weil es mir selbst sehr unangenehm ist.

Leider kann ich dir auch keine hilfreichen Tips geben, vielleicht hilft es ja das du weißt das du nicht alleine mit diesem Problem dar stehst.

In meiner Familie gab es keine Krebsfälle, deshalb verstehe ich mich erst recht nicht: wieso ausgerechnet diese Angst vor Krebs.

Hoffe das ich dir etwas helfen konnte.

Benutzeravatar

Honie
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 36
Beiträge: 1

Beitrag Sa., 08.11.2008, 15:07

Hallo,

mich macht es fertig, das ich immer wieder denke, wenn etwas in meinem Körper nicht so ist, wie es sein soll, das ich schwer krank bin.

Im moment habe ich ertwas erhöhte Leberwerte und ich denke an Krebs. Ich muss Montag zum Arzt um die Dinge abklärenzu lassen und das mit Panikattacken ..ich habe eine Agoraphobie und das haus dann immer zu verlassen fällt natürlich super schwer...

meine blutwerte habe ich beim frauenarzt abnehmen lassen und nun muss ich zum internisten. man habe ich ein schiss... die blutwerte sind soweit gut, aber die leberwerte sind etwas erhöht... man habe ich ein schiss das ich krank bin...

wie kann ich endlich damit aufhören??? mein ganzer tag dreht sich nur darum und ich warte auf den tod..so kann man es echt sagen... was natürlich schwachsinn ist, denn man muss es erstmal abklären lassen, aber ICH HABE SOOOOO EIN SCHISSS

sagt mal , wer kennt sich mitz hypo aus???


BITTE helft mir...brauche austausch
Yes we can---das Leben ist wie eine Pralinenschachtel, man weiß nicht, was als nächstes kommt

Werbung

Benutzeravatar

keisha
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 30
Beiträge: 3

Beitrag Sa., 08.11.2008, 18:07

ohh man ich kenne das. im moment hänge ich auch in der luft. bin ich echt krank oder ein wenig hypochondrisch?! also ich HABE schmerzen, arzt röntge meine lunge (? unter den rippen hab ich aua). ich muss auch immer an krebs denken. das schlimme ist ja, das ich denke das der arzt etwas übersieht!! ich kann echt jeden verstehen der darunter leidet. lösung habe ich aber auch keine parat. vielleicht reden reden reden...?!

Benutzeravatar

coco68
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 30

Beitrag Mi., 12.11.2008, 10:58

hallo,

ich hatte lange zeit ängste und panikattacken...die panikattacken bekam ich relativ schnell und gut in griff...die ängste nicht...bei mir drehte sich auch alles ums sterben...das ich einen herzinfakt kriege.....teilweise hab ich das immer noch.....es macht einen das leben zur hölle...das leben ist nicht mehr lebenswert und man hat irgendwann das gefühl für was lebt man überhaupt noch....eine große hilfe ist denk ich mal eine therapie....die hat mir ein stückweit recht gut geholfen....bei dir hypo denk ich mal schwer das es von dem traurigen schicksal deines vaters her kommt...du hast es noch nicht verarbeitet und so denk ich mal spiegelt es sich wieder.....
große hilfe für mich fand ich in büchern und im moment beschäftigte ich mich mit schutzengel...das hilft mir sehr....mir ist klar geworden wieviel ich meinem schutzengel verdanke...er hat mich im prinzip vorm tod gerettet....und so langsam werd ich die angst vorm sterben los....das ist ein gutes gefühl auf das ich seit 4 jahre warte.....

lg

coco

Benutzeravatar

Micha71
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 37
Beiträge: 4

Beitrag Fr., 28.11.2008, 09:31

Hallo Honie
warst du denn jetzt schon beim Arzt und hast ein Ergebnis ??? Konnte heute Nacht auch nicht schlafen weil ich im Bauchraum auch wieder schmerzen hatte. Mir gehen ja auch so Sachen durch den Kopf, wie Krebs, schmerzen und der Tod. Schreib doch bitte was bei dir rauskam !!

Lg
Micha

Benutzeravatar

0022
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 33
Beiträge: 3

Beitrag Mi., 13.05.2009, 20:11

Hallo!
Endlich habe ich mich aufgerafft und "Gleichgesinnte" gefunden. Ich leide seit ca. 2 Jahren an extremer Hypochondrie. Ein kurzer Einblick in meine Welt derzeit hilft dir sicher. Ich leide unter extremer Krebsangst und weiß nicht warum. Weder in meiner Familie noch in meinem engeren Umkreis gibt es irgendwelche Fälle. Ständig wechsle ich die Ärzte, Diagnosen beruhigen mich nur kurzzeitig, da glaub ich dann, ha geschafft, einige Tage später treibt mich wieder so ein unbändiger Drang zu irgendeinem Arzt. Wird mir dann bestätigt, daß es nicht das ist, was ich im Moment gerade glaube, suche ich halt das nächste im Körper, was nicht passen könnte, gehe immer vom Schlimmsten aus und renn wieder zum Arzt. Im Kopf weiß ich ja, daß die Ängste nicht begründet sind, aber in solchen Panikmomenten schaltet mein Hirn komplett aus und da bin ich mir auch für nichts zu schade und nichts ist mir peinlich. Da hab ich schon einmal meinen Kinderarzt ( habe 3 Kinder im Alter von 7, 4 und 3 Monaten) gefragt, ob ein ertasteter Lymphknoten in Ordnung ist usw. Unglaublich, zu was man sich da hinreissen läßt, nur um wieder einige Tage halbwegs beruhigt zu sein. Zeitweise nehme ich auch Beruhigungsmittel, weiß aber auch, daß das nicht die Lösung ist. Psychopharmika hab ich auch schon angefangen, aber wieder aufgehört. Außerdem kommt mir vor, überall hör ich nur noch von Krebs. Ich ziehe das förmlich an! Jeden Artikel, jedes Buch, jedes Gespräch saug ich direkt auf und bezieh das sofort auch mich. Das Schlimme ist, daß ich auch dazu neige, bei meinen Kindern ständig zu kontrollieren und zum Arzt zu rennen. Ich gehe auch immer vom Schlimmsten aus, ich kann Kleinigkeiten nicht mehr richtig zuordnen, verliere jeden Sinn für Realität und Wahrscheinlichkeit. Das Recherchieren im Internet hab ich inzwischen halbwegs im Griff, das hätte mich glaub ich umgebracht oder eine Scheidung eingebracht, da mein Mann überhaupt kein Verständnis für meine Ängste hat und das nicht mehr aushält, wenn ich wieder davon anfange. Es ist ein unglaublich anstrengender Zustand und das Leben hat überhaupt keine Qualität mehr, da sich jeder Tag nur mit Krankheiten beschäftigt. Und ich sehe keinen Ausweg aus dem Kreis. Manchmal hab ich Tage, da ist es besser, da glaub ich, ich habs geschafft und lach über mich selbst und am nächsten Tag wach ich auf und taste schon wieder an mir herum, das macht mich fertig. Und dann das schlechte Gewissen den Kindern gegenüber, da man ja seine Aufmerksamkeit nur sich selbst schenkt und da einem nichts zu blöde ist, nur um von einem Arzt wieder eine Bestätigung zu erhalten. Ich bin so froh zu lesen, daß es auch anderen so geht, das tut gut, man fühlt sich dann nicht mehr so alleine, mein Umfeld versteht mich nämlich seit geraumer Zeit nicht mehr. Ich kann mir auch nicht erklären, woher diese Ängste kommen, auf einmal waren sie so massiv da und es wurde immer schlimmer. Es gibt nicht mehr viel Untersuchungen, die ich nicht gemacht habe. Und dann ist da natürlich die Angst, etwas ,langfristig gesehen, durch diese Ängste wirklich einmal was auszulösen und da wären wir dann bei dem Kreislauf, aus dem man nicht rauskommt. Obwohl mir das inzwischen bestätigt wurde, daß es keinen Beweis gibt, sich schwere Krankheiten einreden zu können. Somatoforme Störungen natürlich, keine Frage. Meinen Kindern und Familie zuliebe muß ich einen Ausweg finden, mit meinen Ängsten leben zu können, daß ich sie ganz verliere, glaube ich nicht, aber man muß irgendwie lernen, damit umzugehen. Weiß irgendwer Rat?

Benutzeravatar

coco68
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 30

Beitrag Do., 14.05.2009, 06:04

hallo 0022,

ich denk mal das a und o ist erst mal heraus zu finden woher die angst kommt....welchen auslöser es dafür gibt und das kannst du nur mit hilfe einer therapie.....
wichtig ist es seine gedanken wieder umzulenken...was nicht leicht ist und auch nicht von heute auf morgen geht....ich hab immer noch angst einen herzinfakt zu bekommen aber ich kann jetzt zumindest damit leben...damit umgehen....hab dadurch wieder mehr lebensqualität gefunden...große hilfe gibt mir mein schutzengel und gott die ich dadurch gefunden habe....ist schwer zu verstehen....nur der es selber spürt kanns nachvollziehen.....
es ist so schwer...ich weiß es selber.....aber kämpf dagegen an....lass dich nicht von deinen gedanken "beherrschen"...lenk sie wieder in positive bahnen....

wünsch dir viel kraft und alles liebe !

coco

Benutzeravatar

0022
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 33
Beiträge: 3

Beitrag Fr., 15.05.2009, 18:52

Hallo coco!

Danke für deine lieben Worte und die Aufmerksamkeit. Ich habe mich sehr gefreut, daß du dir meine Worte durchgelesen hast. Es tut nach 2 sehr schweren Zeiten wirklich gut, Leute kennenzulernen, denen es gleich geht. Ich habe es so lange verdrängt und darauf gehofft, daß sich alles wieder von alleine gibt. Die Geschichte mit Engeln find ich ganz ganz gut, denn auch ich glaube an Engel und beschäftige mich manchmal damit. Ich wünsche auch dir von ganzem Herzen weiterhin viel Kraft und bleib auf deinem Weg, den du mir sicherlich schon voraus bist....
Alles Liebe!

Benutzeravatar

Elena
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1378

Beitrag Fr., 15.05.2009, 20:15

Hallo 0022,
wir können uns die Hand geben, ich kenne ganz genau Deine Gefühle. Bei mir ist es nämlich seit Anfang Februar so, dass ich von der Angst vor Krebs nicht mehr runterkomme.
Gut, die Angst ist bei mir nicht unbegründet, da bei mir im Februar schwarzer Hautkrebs diagnostiziert wurde, allerdings ganz im Anfangsstadium. D.h., mit der Operation war er weg, keine Metastasen etc.
Der Schock sitzt jedoch so tief, dass jedes Ziehen für mich gleich eine Metastase ist. Ich taste mich genauso wie Du ständig ab, kontrolliere die Haut, habe Albträume, dass mich der Krebs zerfrisst etc.
Die Ärzte haben auf mich ganz lieb eingeredet, versuchten mich zu überzeugen, dass alles okay sei, aber ich habe es bis heute nicht alleine hinbekommen, locker zu werden.
Daher habe ich den Entschluss gefaßt, eine Therapie zu beginnen. Ich war einige Male da, und es wird ganz deutlich, dass die Angst für ganz andere Dinge steht. D.h., der Hautkrebs war nur das I-Tüpfelchen. Die Therapie ist tiefenpsychologisch fundiert, daher geht es auch in meine Kindheit. Ganz deutlich wird dabei, dass ich schon damals unter Ängsten litt, halt nicht vor Krankheiten, sondern vor anderen Dingen.
Die Therapeutin finde ich sehr einfühlsam, auch gibt sie mir gute Tipps für den Alltag. Sie setzt da an, wo ich meine Stärken habe und meinte, ich sollte bei einem Anflug von Panik vor Krebs Dinge tun, die mir besonders gut tun.

Liebe Grüsse
Elena

Benutzeravatar

coco68
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 40
Beiträge: 30

Beitrag Mo., 18.05.2009, 14:47

es ist ein sehr schwieriges thema.....ich weiß selber nicht ob es je eine lösung dafür gibt.....es ist zwar bei mir nicht mehr so heftig wie es mal war aber die angst ist immer noch da.....die angst vorm sterben....umso älter man wird umso heftiger wird sie....denk ich mal......es gibt soviele menschen die diese angst haben aber leider reden nur wenige darüber...warum eigentlich????.....ich denk ja viel das es auch von unserer geselllschaft her kommt...der tod wird einem als kind schon asl traurig und schrecklich dargestellt....aber ist er das wirklich??....ich fand das buch "90 minuten im himmel" so toll und auch etwas hilfreich....er wollte eigentlich gar nicht mehr zurück...hat es auch lange nicht verstanden warum er zurück musste auf die welt.....ich denke es hängt doch öfter damit zusammen weil wir den tod nicht "kontrollieren" können...nicht wissen wann er kommt und wie er sein wird....so ist es zumindest bei mir....früher hatte ich überhaupt keine angst vorm sterben....aber als ich die erste panikattacke hatte dachte ich ich müsse sterben und seitdem hab ich die angst...auslöser meiner panikattacke war ein trauma in meiner jugend....bin noch nicht soweit mit meiner vergangenheit ganz abschließen aber wenn ich das getan habe schaffe ich vielleicht die angst vorm sterben doch ganz los zu werden....
klar sind es unsere gedanken die uns "beherschen"..eigentlich hätten wir es selber im griff...aber gedanken sind so stark und sie ständig zu verdrängen geht nicht....dann kommen panikattacken....ist die einzige möglichkeit das sich die seele wehren und zeigen kann.....man muss sich damit auseinander setzen aber die gedanken in die richtigen bahnen lenken....ein langer und nicht ganz einfacher prozess....aber vielleicht der einzige....

wünsch euch ganz viel kraft !

lg

coco

Benutzeravatar

susi83
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 26
Beiträge: 75

Beitrag Mi., 20.05.2009, 15:22

hallo

ich kann deine Sorgen verstehen, mir geht es eben so ähnlich aber eben wegen meinem muttermal, nun gut zu dir. Coco es stimmt, wenige reden über ihre Ängste, ich hab auch angst zu sterben. Mein Opa ist sehr früh gestorben, da war ich grad mal 21 und hatte keinen Opa mehr. Und für dich Hypo war es sicher auch nicht leicht, das dein Vater so früh gehen musste...da prägt einen auch. Und hat Angst dann auch an sowas zu erkranken, da versteh ich dich voll und ganz. Nun die Ärzte sagten das es sie nix fanden, und ich denke es ist bei dir wie du sicher auch weißt psysisch. Also wenn dich das so belastet, ist es ratsam einen Therapeuten aufzusuchen, weil so geht das spiel: zum arzt rennen----alles ok vom arzt aus----du denkst vielleicht haben sie was übersehen----ich geh noch mal----usw immer weiter, und dieser Teufelskreis nimmt kein Ende. Bis du eines tages mal zusammenklappst. Ich kenne auch eine im Netz sie hat auch so die Angst das sie an Krebs sterben könnte, weil ihre Tante an Krebs starb. Es ist auch von mensch zu mensch unterschiedlich. Bitte wende dich an einen Therapeuten, wie schon einige meinten, wird der Therapeut dir helfen, und du merkst es gar nicht, deine Gedanken umzulenken. Das ist wirklich sehr wichtig für deine Gesundheit, und das Trauma was du hast kann aufgearbeitet werden. Ich wünsche dir alles gute

Benutzeravatar

pokerface344
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 19
Beiträge: 2

Beitrag Sa., 29.08.2009, 15:40

Hallo,

ich bin 19 Jahre alt, und ich habe ein sehr großes Problem, was immer schlimmer wird.

Für viele , die selbst an Krebs leiden, oder deren Verwandte an Krebs leiden, wird sich dieses Problem lächerlich an hören. Vielleicht ist es das auch .
Ich selbst weiß mir keinen Rat mehr.

Ich war eigentlich immer sehr positiv und lebenslustig. Doch vor einem Jahr, erkrankte meine Tante (34 jahre alt ) , an Blutkrebs.
Leider eine sehr seltene Art, und viel zu spät entdeckt.
Die Ärzte geben ihr noch 2 Jahre. Es geht ihr sehr schlecht. Mir tut es im Herzen weh, sie so leiden zu sehen weil sowas hat keiner verdient.

Seitdem fing es bei mir an, das ich aufeinmal wahnsinnige Angst habe vor Krebs.

Sobald ich nur Bauchweh habe, oder eine Grippe denke ich wirklich sofort an Krebs. Meine Gedanken kreisen nur noch darum das ich vllt. krebs haben könnte.

Vor Angst habe ich schonmal einen Magen und einen Darmspieglung machen lasen. Aber die Angst geht nicht weg. Es wird immer schlimmer.
Es kommt immer was neues hinzu. mal ist es es die Angst vor Brustkrebs, dann Hirntumor, dann wieder Hautkrebs...

Ich kann einfach nicht mehr.
Ich lasse mir davon nichts anmerken, da es mir unendlich peinlich ist. Und ich mich auch oft dafür schäme. Alle denken immer ich bin so fröhlich, so glücklich, geh oft mit Freunden auf Partys u.s.w aber in meinem Kopf , ist immer diese Angst.

Das schlimmste für mich ist, diese Gedanken, das man nichts tun kann dagegen.
Man kann einfach so Krebs kriegen, ich denke mir dann immer : So vllt. hast du jetzt noch keinen Krebs, aber vllt. in 10 j. oder in 20 j.
Dann kriege ich immer richtige Panikattacken. Sodass ich nicht mehr weiter weiß.

Ich habe wirklich solche Angst, jeden Tag. Auch wenn es wirklich verrückt ist, ich kann nix dagegen tun, es sind wie so Zwangsgedanken.

Ich will auch unbedingt eine Psychotherapie machen, doch die können mich alle nur auf die Warte liste setzten

Ich lebe meistens schon mit dem Gedanken das ich wirklich totkrank bin. Ich weine sehr oft deswegen, ich kann es auch keinem erzählen. Ich habe Angst das man denkt das ich eine Psychopathin bin, denn normal ist das ja nicht.

Wie gesagt am schlimmsten ist diese Hilflosigkeit, diese ausgeliefert sein. Dann ich es einfach kriegen kann, einfach so , und kann nix tun das ich es nicht bekomme.. =(

Ich wäre froh über Antworten, vllt. geht es einigen von euch genauso.

Ich kann im Moment einfahc nicht mehr .

Lg Pokerface

Benutzeravatar

Rezna
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 1722

Beitrag Sa., 29.08.2009, 17:03

Hallo,

in meinem Umfeld sind in den letzten Jahren sehr viele Menschen an Krebs erkrankt, einige daran gestorben, einige kämpfen noch ihre letzten Wochen/Monate. 100% meiner Großeltern haben/hatten Krebs, 50% meiner Eltern sind an Krebs gestorben, ebenso sind Onkeln an Krebs erkrankt/gestorben. Die genetische Chance, selber einmal von Krebs betroffen zu sein liegt bei mir also relativ hoch. Ich habe aber keine Angst. Nicht mehr.
Ich kann die Angst aber verstehen. Als die erste Person, direkt bewusst in meinem Umfeld erkrankte, da entstand bei mir auch Angst. Jedes piksen irgendwo in meinem Körper schien für mich ein Anzeichen zu sein. Doch dann wurde mir eines klar. Allen Leuten in meinem Umfeld war gemeinsam, dass ihr Krebs sehr spät entdeckt wurde. Das heißt für mich: Krebs spürt man nicht. Das heißt: ein eindeutiger Schmerz mag vieles bedeuten, aber vermutlich keinen Krebs.

Bei mir selber sank die Angst eigentlich mit jeder Wahrscheinlichkeit ihn einmal zu bekommen. Als in meiner Familie noch keiner an Krebs erkrankt war, ich aber das Leid meiner Schwiegermutter sah, da stieg meine Angst. Sie ist nicht Blutverwandt, also gibt es keine genetische Verbindung und es gab für mich keine so gesehen "reale" Gefahr. Als es dann "bei uns" los ging, und immer mehr Menschen krank wurden und damit für mich die Aussicht immer deutlicher, da verlor sich diese Angst. Vielleicht kann ich mit Ungewissheit weniger gut umgehen als mit Gewissheit? Vielleicht bin ich abgestumpft? Vielleicht habe ich dadurch die Sache zu Ende gedacht und mich damit bereits arrangiert?

Ich finde, man kann es nicht verhindern. Ich kann nicht beeinflussen, ob ich einmal Krebs bekomme oder nicht. Aber ich kann beeinflussen, wie ich mit der Zeit umgehe, die ich bis dahin habe. Wenn ich bis dahin nur Angst davor habe - wo ist da meine Lebensqualität? Ich habe so viel Angst und Panik, dass ich damit vielleicht sogar den Krebs auslöse (Negativstreß...) Wenn ich aber einfach versuche, das Leben so wertvoll wie möglich zu machen, es zu genießen, egal in welchem Mikrokosmos, dann habe ich ein schönes Leben, egal welches Ende es nimmt. Und immerhin könnte mich noch vor einer Krebsdiagnose ein Auto nieder führen oder ein Puma verschlingen. Weniger Angst zu haben und das Leben mehr zu genießen wiederum aber senkt das Riskio. Und selbst wenn nicht - es macht mein Leben lebenswerter.

Vielleicht ist deine Angst auch ein Prozess, dich mit der Erkrankung deiner Tante auseinander zusetzen. Generell, dich mit den großen Themen des Lebens zu befassen, wie Krankheit, Leid, Sterben. Unsere Kultur schließt das aus unserem Alltag aus, aus den Medien aus, aber es ist etwas völlig normales. In jeder Familie, in jedem Umfeld wird es Tod, Krankheit, Leid geben. Wenn wir dem begegnen müssen wir einen Weg finden, damit umzugehen. Wir lernen das nicht über die Schule oder die Medien, sondern ziemlich hart, indem wir einfach ins kalte Wasser gestoßen werden.

Wenn du eine Therapie brauchst, dann bleib dran. Auch wenn es länger dauert bis du einen Termin bekommst. Immerhin ist es Hilfe für dein Leben.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag