Fokussierung auf Lidschlag

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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soulful guy
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Beitrag Do., 01.12.2011, 21:22

Hallo Candle

Es ist immer wieder beeindruckend wie schnell von Dir Antworten kommen. Ich freue mich aber jedes mal sehr darüber.
Das war aber noch mal ein guter Tip. Werde dem nachgehen.

Grüße

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Talula
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Beitrag Fr., 02.12.2011, 18:40

Hey
soulful guy hat geschrieben:Ich habe heute ein Vorgespräch mit einer Therapeutin gehabt. Ersttermin 20 . März
Koennte ein Hinweis sein, dass sie eine gute resp. beliebte Therapeutin ist und sich das Warten lohnt!

Hoffentlich wirkt das Fluoxetin bald, und dann wird die Wartezeit auch sicherlich ertraeglicher fuer Dich sein. Und falls es laenger dauert mit den Nebenwirkungen und der ausbleibenden Wirkung, das Medikament nicht auf eigene Faust absetzen, sondern dem verschreibenden Arzt berichten, manchmal reicht schon eine Anpassung bzw. Erhoehung der Dosis.

Cheers
Talula

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soulful guy
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 21:51

Hallo

Ich komme morgen für 2 bis 4 Wochen in die akute Krisenintervention einer anthroposophischen Klinik.
Meine Hausärztin hat dies für mich in die Wege geleitet. Bin ihr sehr dankbar. Ich war erstaunt,
wie schnell es dann doch plötzlich ging. Mein Leidensdruck ist auch mittlerweile nahezu unerträglich.
Meine Ärztin war der Meinung, dass es keine Alternative gibt.
Ich hoffe, dass mir dort geholfen werden kann.
Ich mag nicht mehr. Diese ständige Fokussierung raubt mir den letzten Nerv.
Das einzige was mich noch ein bisschen ablenken konnte in den letzen Wochen waren Sport und Gitarre spielen.

Freue mich auf Antworten. Auch wenn sie nur kurz sind.

Euch allen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch.

Auf ein besseres Jahr 2012
Bin immer noch optimistisch.

Grüße

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MissX
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Beitrag Mo., 19.12.2011, 22:09

soulful guy hat geschrieben:
Am nächsten Morgen, als ich wieder über diese Brücke fuhr, musste ich sofort wieder an meinen Lidschlag denken und ich spürte einen Anfall von Panik in mir aufkommen, weil ich diese Verknüpfung als Bedrohung ansah, da ich schließlich täglich über diese Brücke fahren musste, und der Gedanke täglich an diesen vermaledeiten Lidschlag erinnert zu werden, unerträglich war.
Klar, du hast wahrscheinlich irgendwann gedacht: "Jetzt nicht an den Lidschlag denken." Da du ja geschrieben hast, dass das für dich irgendwie bedrohlich war. Aber das Gehirn kann das Nicht eben nicht verstehen.
Da kannst du genauso gut denken: "Jetzt nicht an eine Sonneblume denke." oder an sonst was.
Und zusätzlich hattest du ja noch deine Auslöser dafür, die dich dann an diese Gedanken erinnert haben.

soulful guy hat geschrieben: Überhaupt war Urlaub immer ganz schlimm, da ich ja Zeit hatte nachzudenken und einfach mal entspannt Freude haben; nein das konnte mein Unterbewusstsein nicht zulassen.
soulful guy hat geschrieben: Aber nun kam der Morgen des 3. Oktobers. Eine unserer Katzen weckte mich morgens um 6 Uhr 30. Ich lag wach im Bett. Das Wetter war toll. Wir hatten alle frei. Wir wollten eine Radtour machen und den Tag genießen. Genießen? Moment, das kann doch nicht sein.

Also ging im Bett die Ankertombola los, wie ich es nenne, und die dreht sich solange, bis ein netter Anker rausspringt; und so war es auch.
Also erfüllt dieser Tick eine Funktion?
In manchen Momenten hast du das Gefühl, dass es dir nicht richtig gut gehen darf?
Oder fühlt sich das für dich falsch an?
Oder möchtest du dich damit bestrafen?
Oder .... ?

Es hört sich ja so an, als ob du diesen Tick quasi ("unterbewusst") herbei sehnst, damit es dir endlich wieder schlecht geht.

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soulful guy
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Beitrag Mi., 29.02.2012, 23:00

Tja, dann will ich mal wieder was schreiben.
Ich war ein paar Wochen in einer Psychosomatischen Klinik. Ich war für diese Zeit fast komplett von meiner Fokussierung befreit. Tja und dann kam ich nach Hause und nach ein paar Wochen geht´s mir fast wieder wie vorher. Nehme an, dass ich dort im Krankenhaus einfach komplett abgelenkt war mit anderen Menschen und einer anderer Lebenssituation.
Jetzt bin ich wieder im Alltag und hab mir wieder einen einzigen Anker-Wald gebildet, sodass ich das Gefühl habe, die Schlinge zieht sich immer weiter zu. Ich weiss echt nicht mehr weiter. Ich kann mich doch nicht mein ganzes Leben so einem Stress aus setzen, nur damit ich genug abgelenkt bin und nicht mehr auf diesen vermaledeiten Lidschlag achte.
Selbst meine Arbeit reicht meistens zur Ablenkung nicht mehr aus. Ich zerbreche daran bald.

Ich bitte um Eure Hilfe, was ich noch tun kann.

Grüße und Danke

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candle.
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Beitrag Mi., 29.02.2012, 23:15

Moin soulful guy!

Da bin ich grad aus dem anderen Forum hierher gehuscht und schreibe gleich auf deine Meldung. Schön, dass du dich meldest.

Wenn es der Alltag ist, der dir offenbar zu schaffen macht, hast du da nicht möglichkeiten zur Veränderung? Hast du Techniken in der Klinik an die Hand bekommen? Ich habe so ein wenig das Gefühl, dass du an deinem Leben was ändern müßtest. Weißt du was dir da so "querhängt" das alles so schnell wieder von vorne beginnt mit dem Lisdchlag?

Viele Grüße!
candle
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soulful guy
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Beitrag Mi., 29.02.2012, 23:31

Tja Candle, wenn ich dich nicht hätte.
Du bist für mich wie ein kleiner Engel. Jedes mal, wenn ich was schreibe, kommt innerhalb von 15 Minuten eine Antwort. Toll.
Ich kann dir das nicht eindeutig beantworten. Ich war ungefähr für 2 Wochen in meinem Alltag befreit von meinem Focus und dann habe ich mir unbewusst einen Anker gesucht, der mir regelmäßig über den Weg läuft und zack - der Tricker ist gesetzt.
Naja. Was wurde mir an die Hand gegeben?
Wir hatten 2 mal die Woche 25 Minuten Gesprächstherapie. Du kannst dir vorstellen, dass das in drei Wochen nicht ausreichend ist. Mir wurden mögliche Zusammenhänge und Erkenntnisse insbesondere mit meiner Kindheit aufgezeigt. Das scheint mir nun aber trotzdem nicht zu helfen. Ich denke natürlich über eine größere Veränderung nach. Ich mache 3 mal die Woche abends Sport. Das tut mir auch ganz gut. Aber das ist natürlich nicht die Veränderung, die womöglich wirklich Erfolg versprechend ist.
Die Frage, die sich mir stellt. Muss es immer irgendeine Botschaft sein, oder kann es nicht einfach nur eine dumme angelernte Angewohnheit sein, die ich nicht nachhaltig wieder abgeschaltet bekomme. Oder ist es immer automatisch mit einer Art Angst gekoppelt. Fragen über Fragen... Freu mich über deine Antwort. Grüße und danke für dein Auge(Ohr) Grüße

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candle.
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Beitrag Mi., 29.02.2012, 23:39

Also ich persönlich würde es schon wie eine Botschaft sehen. Vielleicht guckst du nochmal was dich in deinem jetzigen Leben bewegt oder nicht bewegt. Sind wünsche offen beruflich oder privat. Manchmal gibt es ja so geheime Wünsche, die einem echt den Gar ausmachen können. Das muß auch nichts Außergewöhnliches sein. Ich komme mir da auch etwas auf die Spur, dass eine Veränderung her muß- mal sehen.
Ist so etwas wie sich ein neues Lebensziel setzen, würde ich mal sagen. Wendepunkt oder so... ja, das soll in unserem Alter auch nicht ganz untypisch sein so eine "Lebenskrise".

candle
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soulful guy
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Beitrag Mi., 29.02.2012, 23:57

Glaub mir Candle, ich werde Himmel und Hölle in Bewegung setzten. Es gibt keine Alternative. Meine Lebensqualität ist so definitiv nicht gegeben. Selbst nachts versuche ich mit Alpträumen die verfahrene Situation aufzuarbeiten. Freue mich jederzeit wieder von dir zu hören. Dir alles Gute und gute Nacht

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Elfchen
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Beitrag Do., 01.03.2012, 08:52

hallo soulful guy

an dich hab ich öfters gedacht.
eigentlich haben wir das gleiche problem denke ich, nur die äusserung ist verschieden.
es geht um angst und um überforderung.

du schreibst, es war in der klinik weg, das problem.
macht dir das nicht auch mut? es zeigt doch, dass es auch ohne geht.
mir fällt grad auf, dass dich offenbar dein alltag, deine arbeit stresst. und stress verstärkt das ganze dann wieder. ein teufelskreis.
gäbe es eine möglichkeit, eine ruhigere arbeit zu suchen? kannst du mal überlegen, WAS genau diesen stress bei dir auslöst?
manchmal, wenn ich bei mir tief im sediment rühre merke ich schon, dass es wahrscheinlich im innersten kern eine lebens-bezw. todesangst ist. die angst vor ausgeliefertsein, vor kontrollverlust. die angst vor versagen, vor demütigung und blamage.

halte dich dran fest: es geht auch ohne. das hast du dir beweisen könnnen. wunderschön, nicht wahr!?
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Jugendstil
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Beitrag Do., 01.03.2012, 09:23

dass es wahrscheinlich im innersten kern eine lebens-bezw. todesangst ist. die angst vor ausgeliefertsein, vor kontrollverlust. die angst vor versagen, vor demütigung und blamage.

Dies finde ich sehr gut zusammengefasst - das ist es, denke ich, was uns Menschen generell die allergrößte Angst bereitet. Und jeder hat seine Art der Verarbeitung, die nicht selten selbst zum Problem wird.

Wenn dieses Problem sich festfährt in der Art eines Reflexes (wie beim Pawlowschen Hund) sehe ich das als eine Art unbewussten, aber ungeeigneten Selbstheilungsversuch an, der immerhin "versucht", uns zu schützen. Ich glaube also, die Lösung könnte in der Richtung liegen, dass wir auf andere Weise lernen, gut für uns zu sorgen, so dass wir uns behütet fühlen können.

Jugendstil

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soulful guy
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Beitrag Sa., 08.09.2012, 00:22

Hallo

Tja Jetzt ging es mir einige Monate relativ gut, war von meiner Fokussierung weitgehend befreit, obwohl es wie ein Damoklesschwert über mir hing, dass ich mir jederzeit einen Erinnerungsanker aufhalsen könnte. Nun ist es wieder passiert. Vor einer Woche hat sich bei mir wieder so ein vermaledeiter Erinnerungsanker eingefressen, so dass ich seit einer Woche wieder fast immer in der Fokussierung auf meinen Lidschlag bin. ich bau gerade täglich ab, schlimmer und schneller als vor einem halben Jahr. Es nimmt einem jegliche Lebensenergie und ich seh nach nur einer Woche aus wie der Tod, da sich meine Nerven um die Augen so verkrampfen, dass es schon von aussen sichtbar wird, wie es mir geht. Es kotzt mich einfach nur an. Ich war so guter Dinge, dass ich es ganz gut im Griff habe, tja das Monster ist mit aller Macht zurückgekommen. Jeder einzelne Augenschlag wird wieder von mir registriert und ich habe das Gefühl, dass sich das Bewusstsein darauf immer tiefer eingräbt. Ich glaub, ich werde nie mehr befreit sein von diesem Wahnsinn....

Freu mich natürlich über Feedbacks, aber mein Lebensmut ist danieder. Ich habe und hatte so viel vor. Es ist wie eine Geißel.

Grüße

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hope_81
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Beitrag Sa., 08.09.2012, 12:19

Hallo lieber Soulful guy,
ich habe mir gerade deinen Thread durchgelesen und finde es wirklich schlimm, wie etwas ganz banales, alltägliches zu einer Tortour werden kann.
Nun was mir auffällt ist die Vehemenz mit der Du das weghaben möchtest. Ich denke Du bist schon so stark auf diese " Anker" fixiert, das dein Gehirn darauf trainiert ist. Jetzt kommt wieder der Klassiker :"Versuche einmal nicht
an einen blauen Elefanten zu denken. Gelingt es Dir?
Was ich dich fragen möchte, meinst du, du könntest dich einmal freundlich um diese Gedanken kümmern? Er begleitet dich nun schon eine ganze Weile lang und egal was auch immer du versuchst, er kommt zurück.Wieviel Mühe hast Du bereits aufgewendet ihn loszuwerden? Mach Dir vielleicht mal eine Liste und frage dich ob irgendetwas von diesen Strategien langfristig etwas genützt hat. Wir Menschen neigen ja alle dazu unangenehmes loswerden zu wollen. Doch gelingt das?
Warum nicht einmal einen anderen Weg.
Statt ihn zu bekämpfen, heiße ihn doch mal willkommen. So nach dem Motto, ach da bist du ja wieder, lieber Gedanke.Sei mir nicht böse, ich habe gerade keine Zeit dir nachzuhängen, aber du darfst natürlich gerne da bleiben. Du bist ja weit mehr als nur dieser Gedanke.
Ich empfehle dir einmal ein "Selbsthilfe"-Arbeitsbuch. Es heißt "Im Abstand zur inneren Wortmaschine". Ich bin wahrlich kein Freund von irgendwelchen Ratgebern etc. Aber das lohnt sich, es ist einmal ein ganz anderer Ansatz und ist an die "Act- therapie" angelegt. Die Act ist eine relativ neue Methodik, wissenschaftlich evaluiert und kommt mittlerweile häufig bei Angst/Zwangserkrankungen, Depressionen und Persönlichkeitsstörungen zum Einsatz und bringt gute Erfolge.
Mir hat dieses Buch sehr geholfen und mir zu einer anderen Sicht auf die Dinge verholfen.
Ich denke die Investition von ca. 20€ lohnt sich.
Liebe Grüße
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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soulful guy
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Beitrag Sa., 08.09.2012, 19:35

Danke liebe/r hopeless81

habe mich über deine Antwort gefreut und werde mir das Buch mal kaufen. Bin bereit, jede sinnvolle Hilfe anzunehmen. Also lieben dank nochmal für deinen Kommentar.

Grüße

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hope_81
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Beitrag Sa., 08.09.2012, 19:38

Bitte gerne,
ich hoffe es hilft dir! Es geht sicher nicht von heute auf morgen und es ist harte arbeit. Eben ein Arbeitsbuch. Aber es verändert dein Denken, wenn du dich darauf einlässt. Am Anfang erscheint es vielleicht etwas strange, weil es eine andere Richtung des Denkens einschlägt ( kein esoterischer "Mist").
Möge es dir helfen!
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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