Angst und Panik

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
schutzengel019
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 38
Beiträge: 7

Angst und Panik

Beitrag Mi., 30.05.2012, 14:31

Hallo,

ich bin grad neu hierher gekommen. und hab eine Frage an euch.

Ich bin seit Dezember 2010 Angst-und Panikpatientin. Und es ist weiß Gott nicht schön. Aber irgendwie bekomm ich es mittlerweile ganz gut hin.

Doch seit Sonntag bin ich wieder voll drin. Herzrasen, inner Hitze, unruhe, todesangst.Zittern und und und. das volle programm. doch nun kommt noch was anderes dazu. und das macht mir richtig angst. immer wenn ich zur ruhe komm und versuch die augen zu schließen, das ist es so ein komisches Gefühl, als ob ich meinen körper verlasse.oder so irgendwie. ich bin dann immer richtig erschrocken. und getrau mich garnicht zu schlafen.

hat jemand von euch das auch schon erlebt? und wenn ja, wie geht ihr damit um. denn es fühlt sich nicht toll an.

über eure antworten freu ich mich.

lg

Werbung

Benutzeravatar

Tarengrim
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 31
Beiträge: 234

Beitrag Do., 31.05.2012, 06:48

Klingt ein wenig nach dem Beginn einer Depersonalisation. Vielleicht solltest du es mal mit deinem behandelnden Arzt besprechen? Das heißt, wenn du noch zu regelmäßigen Sitzungen gehst.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
schutzengel019
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 38
Beiträge: 7

Beitrag Do., 31.05.2012, 07:03

Danke dir für deine Antwort.

ich bin jede woche bei meiner therapeutin. seit über einem jahr.

aber darf ich höflich fragen was das bedeutet?

lg


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 55
Beiträge: 4833

Beitrag Do., 31.05.2012, 08:12

Hallo schutzengel019,
immer wenn ich zur ruhe komm und versuch die augen zu schließen, das ist es so ein komisches Gefühl, als ob ich meinen körper verlasse
Mir geht es da wie dir. Ich hatte auch eine schwere Panikstörung, mit der ich, seit meiner Therapie, keine Probleme mehr habe. Aber eins ist auch bei mir noch geblieben (wurde in der Therapie nicht dran gearbeitet; hatte ich nicht thematisiert), nämlich eine aufsteigende Angst, wenn ich versuche zu entspannen oder vor dem Einschlafen. Ich denke, das hat bei mir etwas damit zu tun, bei Entspannung und vor dem Einschlafen kein Kontrollgefühl mehr zu haben und zeitgleich den Körper zu spüren.

Hattest du in der Vergangenheit schon mal Depersonalisationsprobleme gehabt?
Ich hatte damit viele Jahre Probleme und ich habe den Dp-Zustand als höchst beängstigend erlebt. Ich vermute, dass aus dieser Dp-Problematik bei mir diese Angst vor Entspannung entstanden ist. Wenn der Körper schwer wird, ich das Gefühl habe, keine Kontrolle mehr über den Körper zu haben (präferiert durch permanente Muskelanspannung und -verkrampfung), dann steigt Angst bei mir auf.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
schutzengel019
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 38
Beiträge: 7

Beitrag Do., 31.05.2012, 12:16

hallo Jenny Doe,

nun, ich erlebe dieses jetzt so zum ersten mal. und bin total verängstigt. denn wenn ich versuche mich hinzulegen und einfach mal zur ruhe zu kommen, dann ist dieses gefühl da. kann es noch nichtmal recht beschreiben. aber so, als würde sich mein körper lösen und ich bekomm es mit. dadurch ist nun meine angst und panik wieder voll da. und es schürt die angst zu sterben, obwohl alle sagen ich bin gesund.

meine therapeutin ist im urlaub für 2 wochen jetzt. und ich weiß einfach nicht was ich machen soll.

gibt es da irgendwelche tricks und tipps?

denn bisher hatte ich meine angst und panik gut im griff.

lg


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 55
Beiträge: 4833

Beitrag Do., 31.05.2012, 12:43

Hi schutzengel019
gibt es da irgendwelche tricks und tipps?
Ich versuche es nicht zu dramatisieren. Ich sage mir, dass ich gerade ganz bewusst den Übergang vom Wach- in den Schlafzustand wahrnehme, sich dies zwar komisch anfühlt, aber nicht gefährlich ist, dass das ganz normal ist. Das klappt meist recht gut und es bleibt bei einer kleinen Angstattacke und steigert sich nicht bis zur Panik.

Wenn es ganz schwierig ist, dann lege ich Musik auf oder mache ein Hörbuch an und schlafe darüber ein. Dann ist meine Aufmerksamkeit nicht auf mich gerichtet, sondern auf die Musik bzw. auf das Hörbuch.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

Benutzeravatar

Tarengrim
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 31
Beiträge: 234

Beitrag Fr., 01.06.2012, 06:06

Hm, fragen was“ was“ bedeutet? Ich bin mir nicht sicher worauf du hinaus möchtest, von daher ist es schwer hier eine passende Antwort zu geben.

wie fühlt sich das loslösen denn an? Ist es mehr ein fallendes Gefühl (ähnlich wie beim Fahren mit dem Aufzug) oder mehr so als würde sich dein Körper auflösen? Ist es vielleicht auch so, dass dein Körper noch da ist, wahrgenommen wird, aber sich irgendwie immer fremder anfühlt?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
schutzengel019
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 38
Beiträge: 7

Beitrag Fr., 01.06.2012, 11:34

hallo tarengrim,

ich meinte die Depersonalisation.

gute frage, wie fühlt es sich an. kann es wieder nur beschreiben in etwa.

ich versuch grad einzuschlafen oder bin kurz davor, dann ist es als ob ich bzw mein körper von mir weggeht. zumindest kommt es mir so vor als wenn ich mich löse von mir. als ob ich neben mir stehe.

und das macht mir wirklich angst. hab angst mittlerweile zu schlafen, obwohl ich völlig müde bin.

lg

Benutzeravatar

Tarengrim
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 31
Beiträge: 234

Beitrag Mo., 04.06.2012, 08:09

Die Depersonalisation beschreibt einen Zustand, in dem der betroffene sich selbst oder Teile von sich als unwirklich, nicht zu sich gehörend, losgelöst oder dergleichen empfindet. Oft wird "neben sich stehen" verwendet um es zu beschreiben.
Könnte natürlich Teil deiner Angst/Panikstörung sein, von der du schon gesprochen hast.

Und wenn es dich so sehr beeinflusst, warum besuchst du nicht wieder deinen Therapeuten?

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
schutzengel019
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 38
Beiträge: 7

Beitrag Mo., 04.06.2012, 08:24

nun, ich besuch ja regelmäßig meine therapeutin, aber die hat jetzt urlaub.

und da weiß ich nicht so recht mit wem ich das abklären kann.

Benutzeravatar

Tarengrim
Forums-Insider
Forums-Insider
männlich/male, 31
Beiträge: 234

Beitrag Mo., 04.06.2012, 12:40

Könntest mit deinem Hausarzt sprechen, ob er einen Ersatz kennt, oder was er empfehlen würde. Sonst einen anderen Therapeuten anrufen und nachfragen.


ilona1109
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 43
Beiträge: 1

Beitrag Mi., 27.06.2012, 16:14

schutzengel019 hat geschrieben:Hallo,

ich bin grad neu hierher gekommen. und hab eine Frage an euch.

Ich bin seit Dezember 2010 Angst-und Panikpatientin. Und es ist weiß Gott nicht schön. Aber irgendwie bekomm ich es mittlerweile ganz gut hin.

Doch seit Sonntag bin ich wieder voll drin. Herzrasen, inner Hitze, unruhe, todesangst.Zittern und und und. das volle programm. doch nun kommt noch was anderes dazu. und das macht mir richtig angst. immer wenn ich zur ruhe komm und versuch die augen zu schließen, das ist es so ein komisches Gefühl, als ob ich meinen körper verlasse.oder so irgendwie. ich bin dann immer richtig erschrocken. und getrau mich garnicht zu schlafen.

hat jemand von euch das auch schon erlebt? und wenn ja, wie geht ihr damit um. denn es fühlt sich nicht toll an.

über eure antworten freu ich mich.

lg
ich kenne exakt das genau selbe gefühl, in der übergangsphase zum einschlafen ,werde ichrausgerissen, weil ich das gefühl habe aus meinem körper zu fallen...und das läßt mich aus dem schlaf reissen, so das ich angs bekam vor dem einschlafen!!aber scheinbar sucht die panik sich immer wieder neue wege zu anderen ängsten!!!so hat man die eine panik überstanden, und hat die nächste vor sich...ich habe lange lange jahre mit dieser panik,unterschiedlicher bereiche gelebt....und habe heute nach vielen jahren therapie gelernt mit meinen ängsten zu leben...aus panik wurde angst und aus angst etwas was natürlich auch zum leben gehört....,ich habe meine panik, erst in den griff bekommen, als ich zulassen konnte das sie nicht mein feind ist und das bei aller panik mir nichts passiert...die letzte panik war...die angst vor der angst und dann kam die angst.....also auf was sollte ich sonst noch warten, und????siehe da....wenn man sich dem stellt hat man gute chancen ein einigermassen lebenswertes leben zu leben....,ich quäle mich gerade durch meine größte angst!ich will FLIEGEN:-((((mal schauen, ob es ein traum bleibt oder ob ichs schaffe.....

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
schutzengel019
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 38
Beiträge: 7

Beitrag Do., 28.06.2012, 09:03

hallo ilona1109,

danke für deine Antwort. nun, ich versuch mich ja damit zu arrangieren. doch ich denk du weißt, das es nicht leicht ist. und die nötige ruhe um damit zurechtzukommen hab ich leider auch nicht. viel stress und ärger im privaten bereich. bin alleinerziehend.
natürlich sagen auch meine ärzte das mir nichts passieren kann und ich, wenn die panik und angst kommt, sie aussitzen soll. leicht gesagt. aber wie gesagt, das schlimmste ist die einschlafen wollen und dann irgendwie rausgerissen zu werden.

und ich find es toll, das du es soweit schon geschafft hast. kannst sehr stolz auf dich sein. und dann schffst du auch den rest noch. VIEL GLÜCK

Benutzeravatar

Freifrau
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 48
Beiträge: 437

Beitrag Fr., 29.06.2012, 13:55

Hallo Schutzengel,

ich habe das oft vor dem Einschlafen. Ich zucke dann manchmal total erschrocken zusammen und bin wieder hellwach. Inzwischen habe ich mich aber daran gewöhnt und weiß auch, dass das mit der Entspannung zu tun hat und mir nichts passiert. Ich denke, dass ist bei mir so, weil ich eigentlich eine permanente innere Anspannung habe und irgendwie nervös bin, was mir meist gar nicht bewusst ist. Und wenn ich dann mal los lasse, dann habe ich das Gefühl, aus meinem Körper zu fliegen oder die Kontrolle zu verlieren und zu sterben oder so. Früher hatte ich dadurch Probleme bei meinem Yogakurs, weil mir in den Entspannungsphasen immer schwindelig wurde oder dieses Gefühl kam. Lässt sich schwer beschreiben. Ich glaube, das könnte auch bei Dir an zu viel Anspannung liegen. Ich nehme es inzwischen einfach wahr, gebe mich diesem fliegenden Gefühl hin und öffne die Augen, wenn es mir zu viel wird, um mich wieder mit der Umgebung und im Körper zu verankern. Vielleicht würden Dir auch gezielte Entspannungsübungen helfen, die Du selber steuern kannst. Es gibt in der Richtung auch Therapeuten.

Darf ich Dich fragen, ob Deine ängstlichen Zustände aus der Kindheit kommen können? Bei mir war es so, dass ich als Kind in ständiger Gefahr war vor meiner aggressiven Mutter. Diese Angst und Nervosität steckt eben jetzt noch in mir drin, so dass es mir schwer fällt, mich zu entspannen und eben ganz sicher zu fühlen. Ich glaube, das wird nie ganz weg gehen und versuche, so gut wie möglich damit umzugehen.

Liebe Grüße
Freifrau
"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)

Benutzeravatar

DerWiener
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 30
Beiträge: 10

Beitrag Sa., 30.06.2012, 23:18

hallo leute!

ich bin auch das erste mal hier. und es tut sehr gut, zu lesen, dass ich nicht alleine mit meinen gefühlen und ängsten bin. und das problem, nicht entspannen zu können, nicht zur ruhe zu kommen und sich wie abgeschnitten von einem selbst und der wirklichkeit zu fühlen, kenne ich sehr gut.

ich bin seit drei jahren in therapie und nehme seit einem jahr ziemlich starke medikamente. ich leide an einer generalisierten angststörung, sozialer phobie und einer starken endoreaktiven depression. mittlerweile hat sich das alles aber gebessert, ich arbeite teilzeit, habe freunde, ein gutes verhältnis zu meiner familie und bin dabei, mein studium abzuschließen.

aber es ist immer noch manchmal sehr schwer. vor allem am wochenende geht es mir schlecht. ich habe ständig den inneren drang, produktiv sein zu müssen, arbeiten oder lernen zu müssen. wenn ich dann wirklich entspannen sollte - also, wenn ich mich an einen see lege oder ähnliches - dann kommt meine angst hoch. ich werde nervös, angespannt, unruhig und mein würgen im hals beginnt wieder.

sowohl therapeutin als auch neurologe meinen, ich werde zwar gesund, müsse aber noch geduld haben. leicht gesagt. aber es wird wirklich immer besser.

abschließend noch zu deinem problem schutzengel: ja, wie du siehst, auch ich kenne das problem, sich nicht wie man selbst zu fühlen und gleichzeitig angespannt zu sein. und ich kann dir sagen: das liegt einerseits an deinen genen und (vor allem!) an deiner vergangenheit. ich zb hatte in meiner kindheit viel mit körperlicher gewalt, erniedrigung, mobbing und einsamkeit zu kämpfen. diese gefühle und erinnerungen kamen vor ca 4 jahren abprupt wieder hoch.

also gehe ruhig zu deinen sitzungen. überleg dir auch medikamente zu nehmen (falls du das nicht eh schon machst). rede mit deinen freunden und deiner familie darüber. und vor allem: versuche das entspannen zu lernen, um dein leben auch richtig genießen zu können. das wichtigste ist es - finde ich - dass man selber glücklich ist, um anschließend andere glücklich zu machen.
"Ich bin hier, um etwas zu tun. Warum stehen wir herum? Tun wir etwas!"
(aus: Land of the Dead)

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag