Panikattacken, Zusmmenhang mit Kindheitserfahrungen?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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lia17
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Panikattacken, Zusmmenhang mit Kindheitserfahrungen?

Beitrag Di., 25.09.2012, 14:51

Hallo,

ich bin zur Zeit in einer VT seit 4 Monaten und lerne gerade Gefühle wirklich zu spüren und Angst- und Panikattacken auszuhalten anstatt zu bekämpfen oder zu unterdrücken. Doch hier komme ich nicht weiter. Ich schaffe es einfach nicht.

Ich wurde in meiner Kindheit durch meine Eltern emotional und körperlich misshandelt und oft allein gelassen in einer abgeschlossenen Wohnung. Heute kann ich selten für längere Zeit allein bleiben ohne Panik zu bekommen, genauso fällte es mir schwer tägliche Alltagssituationen zu meistern. Ich habe immer Angst irgendwo ausgeliefert zu sein.

Hinzu kommt, dass mein Onkel (der gute Lieblingsonkel) mich emotional sexuell (sagt man das so, wenn es sexuelle Anzüglichkeiten waren?) belästigt hat als ich 12 bis 14 Jahre alt war. Ich habe mich damals gegenüber meiner Tante extrem schuldig gefühlt, habe dies niemanden erzählt.

Doch irgendwie konnte ich das alles ganz gut verdrängen, so sehr, dass ich mit meinem Mann seit 17 Jahren eine glückliche Ehe führe, beruflich Karriere gemacht habe und eine Tochter habe. Ich war immer ein Leistungsträger, wollte immer mehr schaffen. Doch jetzt geht kein "mehr" mehr.

Ich bin so eingeschränkt durch die Panikattacken, dass ich vor ca. einem halben Jahr meinen Job selbst gekündigt habe, wegen der Angstattacken. Es war einfach alles nicht mehr machbar.

Wie bekomme ich das mit den Gefühlen und Erinnerungen hin. Wohin damit?

Gibt es jemanden, der weiß was ich meine?

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Was ist das alles?" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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Beitrag Di., 25.09.2012, 17:37

Liebe Lia

Ich kann Deine Geschichte gut nachvollziehen, es ist mir nicht fremd. Auch nicht die psychosomatische Folgeerscheinung einer solchen Jugend.

Machst Du eine Therapie?
Lieben Gruß
elana

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lia17
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Beitrag Di., 25.09.2012, 18:38

Hallo elena,

ja ich bin seit 4 Monaten in einer VT. Ich komme gerade dort nicht weiter, weil ich die Panikattacken nicht mehr bekämpfen soll, sondern vielmehr bewusst wahrnehmen, genauso auch meine Gefühle. Ich spüre ganz oft gar nichts bzw. nur Leere, ja nicht mal Wut gegenüber meinen Eltern.

Den Kontakt zu meinen Eltern habe ich jetzt abgebrochen. Das hätte ich wohl schon viel eher machen sollen, dann hätte ich mir viele Gemeinheiten durch sie ersparen können.

Kannst Du Gefühle bewusst wahrnehmen? Bzw. hast Du einen Tipp, wie man Gefühle lernen kann zu spüren. Meine Thera ist der Meinung, dass es die Zeit bringen wird und ich die Gefühle spüren muss auch körperlich, um sie zu überwinden. Das macht mir schon wieder Angst, doch ich will gerne vorankommen. Ich aber quäle mich so sehr. Irgentwas will raus, aber es geht nicht. Ich habe fast 34 Jahre alles was geht an negativen Gefühlen verdrängt und jetzt komme ich nicht ran.

LG Lia

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Beitrag Di., 25.09.2012, 18:46

Liebe Lia

Da ich Vergleichbares wie Du erlebte und auch psychosomatische Symptome habe, verhält es sich bei mir ähnlich wie bei Dir, was die Verdrängung der Gefühle betrifft. Wie es der Zufall so will, arbeite ich in meiner kognitiven Verhaltenstherapie gerade am gleichen Thema wie Du. Ich konnte auch tatsächlich Gefühle zulassen und wahrnehmen, hatte aber dabei schon auch panikähnliche Symptome (Herzstechen, hoher Blutdruck, Sehnenschmerzen).

Deshalb werde ich das Zulassen der Gefühle jetzt etwas langsamer angehen. Musikhören hilft mir dabei, meine Gefühle zu spüren. Versuch es doch auch mal damit. Es ist erwiesen, dass Musiktherapie in solchen Fällen hilft.
Lieben Gruß
elana

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candle.
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Beitrag Di., 25.09.2012, 18:54

Hallo lila17!

Ich bin ja fast Panikatackenexperte und habe die so etwa schon 40 Jahre. Das war mir lange nicht klar, aber als es klar wurde, konnte ich dagegen angehen als ich eine Hochphase hatte. Nimmst du ein Antidepressiva? Für mich war das ganz hilfreich, war zu beginn auch mit notfalltabletten ausgestattet worden, wovon ich aber nur 2 mal Gebrauch machen mußte.

Hast du denn mal ein Gefühlsprotokoll machen müssen? Machst du irgendwelche Übungen? Man muß sich im gewissen Sinne schon mal der Panikatacke stellen um erstmal zu spüren, dass einem nichts passiert. Was geht denn da für Angst mit einher bei dir? Ja und dann wie bei vielen Dinegn: Üben.

Ich habe auch gehört, dass man sich Panikatacken als Reaktion von Familienmitgliedern abschauen kann, weiß aber nicht, ob das so allgemeingültig ist. Das bezieht sich wohl eher auf einem allgemeinen Umgang mit Problemen innerhalb einer Familie.

Weißt du denn wann die Panikatacken einsetzen? Und es dauert bis die Fortschritte da sind, aber es geht schon.

Viele Grüße!
candle
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Jenny Doe
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Beitrag Di., 25.09.2012, 19:27

Hallo lila17!
Heute kann ich selten für längere Zeit allein bleiben ohne Panik zu bekommen
Mal eine Frage, bevor ich antworte.
Lautet deine Diagnose "Panikstörung"?
Ich bin etwas verwirrt, weil das für mich eher nach Verlustsängsten klingt, die in Panikattacken münden. Oder liege ich da falsch?

Mir geht vieles durch den Kopf, aber ich warte erst mal deine Antwort ab.

Viele Grüße
Jenny
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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lia17
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Beitrag Di., 25.09.2012, 20:02

Hallo elana,

das mit der Musik ist momentan das, was ich exzessiv mache. Eigentlich um mich auch zu "betäuben". Aber irgendwann kommen die angstmachenden Gedanken dann doch und zwar meistens nachts.
Ich bin auch nur am Heulen, spüre auch die Traurigkeit, aber sonst nix.

Ich erinnere mich momentan ganz deutlich an Situationen als ich noch ein Kind war, habe Bilder vor mir, wodurch immer wieder Angst in mir hochkriecht. Ich durchlebe quasi die Angstgefühle, die ich damals in best. Situationen als Kind hatte.
Ich weiß momentan nicht wohin mit den Bildern und Erinnerungen, sie kommen immer wieder. Das macht mich fertig. Kennst Du das auch mit dem ewigen Gedankenkarussell? Das schlimme ist, ich kann es ja nichtmal mehr verdrängen. Das was ich vorher meisterhaft beherschte, klappt jetzt gar nicht mehr. Doch ich weiß, dass es ja auch Sinn und Zweck einer Psychotherapie ist, mit sich selbst zu beschäftigen.

Kann man das Gedankenkarussell irgendwie durchbrechen? Sicherlich nicht, oder? Also, muss man dadurch und sich Zeit dafür nehmen.

Wie lange machst Du Deine Therapie schon? Meine Befürchtung ist auch, dass die Therapie irgendwann vorbei ist und ich nichts erreicht habe und dann dastehe mit meiner inneren Unruhe und Aufgewühltheit.

LG Lia

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lia17
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Beitrag Di., 25.09.2012, 20:07

Hallo Jenny Doe,
sicher hast Du da irgendwo recht. Verlustängste sind das schon zumal mein Mann gerade sehr wichtig für mich ist und ich mir jedesmal, wenn er wegfährt Gedanken mache, das ihm nichts passiert. Das war vorher nicht so. Er war zwar immer mein Lebensmittelpunkt, aber es hat sich nicht alles um ihn gedreht, verstehst Du? Mein Hauptproblem liegt aber z.Zt. darin, dass ich mit den "bösen" Erinnerungen nicht klar komme. Ich kann sie nicht abstellen und bekomme dadurch oft Panikattacken. Sonst traten Angstzustände und Panikattacken immer situationsbezogen auf z.B. in einer Warteschlange oder beim Arzt im Wartezimmer usw. Jetzt kommen Sie meistens durch diese angstmachenden Gedanken und Erinnerungen.

Danke für Deine Antwort.

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Beitrag Di., 25.09.2012, 20:20

Liebe lia

Das ist aber gut, dass Du jetzt in dieser Phase bist. Darüber las ich auch in den Fachbüchern, es ist absolut ein Fortschritt, der Dich weiterbringen wird. Du wirst sehen. Wichtig und tröstlich ist einfach auch zu wissen, dass dieser gefühlsmäßige Dammbruch die Panikattacken aufweichen und den Druck auflösen wird. Außerdem bekommst Du so zusätzlich zum Vestand Gefühlsfühler, wodurch Deine Wahrnehmung um ein wichtiges Beurteilungsinstrument erweitert wird. Du wirst lernen, Deine Gefühlsbotschaften zu verstehen und sie in Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen, denn Gefühle vermitteln Dir eben auch ganz wichtige Infos und mimische, gefühlsmäßig vermittelte (Alarm-) Signale, die Du allein mit dem Verstand nicht wahrnehmen kannst.

Das einfach zu verdrängen, heißt, gefühlsblind zu sein, auch blind für die eigenen Bedürfnisse, ebenso blind für Fremdsignale, die Du nur mit Gefühlswellen verstehen und richtig einordnen kannst. Es ist, als müsstest Du über die Strasse gehen und könntest die Ampel nicht erkennen, ob sie nun auf Rot oder Grün steht. Ohne diese Gefühlswahrnehmung fällen wir komplett falsche Entscheidungen allein aus dem Verstand, denken strategisch, machen z. B. Dinge mit, weil wir sie verstandesmäßig für vernünftig halten, aber gefühlsmäßig wollen wir das eigentlich nicht, was sich dann eben psychosomatisch als Widerstand ausdrückt.

Ich empfehle Dir, hier im Forum einen Blog unter User-Blogs zu eröffnen und Deine Gefühle rauszulassen. Ich werde auch regelmäßig reinschauen. Das ist sehr hilfreich, finde ich. Machen viele hier so.

Ich mache nun 1 Jahr Therapie. In meinem Blog schreibe ich darüber.

Fühl Dich gedrückt!
Lieben Gruß
elana

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Jenny Doe
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Beitrag Di., 25.09.2012, 21:21

Hallo lia17,

das klingt bei dir genauso komplex wie bei mir.
Bei mir lagen mehrere Formen der Panikstörung vor. Die eine war, wie bei dir, im vollen Bus zu stehen usw. Die andere waren Panikattacken aufgund einer traumatischen Erfahrung.

Die erste Form (im Bus stehen usw.) habe ich gut mit "Aushalten" und Zulassen der Angst in den Griff bekommen.
Bei den Panikattacken aufgrund einer traumatischen Erfahrung wäre es mit "Aushalten" nicht getan gewesen (hat meine Thera auch nicht gemacht). Da musste Verarbeitung her, Traumkonfrontation. Erst als ich das traumatische Ereignis verarbeitet hatte und die ständigen Gedanken und die Erinnerungen an das Ereignis nachließen, verschwand auch die Panik.
Mein Hauptproblem liegt aber z.Zt. darin, dass ich mit den "bösen" Erinnerungen nicht klar komme.
Das war auch mein Gedanke, als ich dein Posting las: Mit Aushalten ist es, danke ich, bei dir nicht getan. Du hast sehr Belastendes erlebt. Das muss erst mal verarbeitet werden.
Macht deine Thera mit dir Traumatherapie?
Kann man das Gedankenkarussell irgendwie durchbrechen?
Ja, das kann man. Dazu ist Arbeit mit dem traumatisches Ereignis notwendig. Hingucken, nicht länger Verdrängen oder Unterdücken, zulassen, lernen zu akzeptieren, dass man das erlebt hat usw.
Ich habe fast 34 Jahre alles was geht an negativen Gefühlen verdrängt und jetzt komme ich nicht ran.
Das dauert sein Zeit, bis man das gelernt wieder gelernt hat.
Ich habe das wie einen automatisierten Prozess empfunden. Meine Gefühle erschienen mir wie Blitze, die kurz durch mich hindurchzischten, zu schnell, um sie wahrnehmen zu können und um sagen zu können, was ich gerade gefühlt habe. Ich wurde immer sofort innerlich leer. Ich fühlte nichts mehr, dachte nicht mehr, .. war irgendwie nur leer und konnte ganz normal mit meinem gegenüber weiter diskutieren, so als hätte ich nichts gefühlt. Aber in mir das broddelte es dennoch, doch ich konnte nicht sagen, was da broddelt. Sobald was hoch kam, war ich sofort wieder leer.
Bzw. hast Du einen Tipp, wie man Gefühle lernen kann zu spüren.
Meine Thera hat mir Rückmeldungen gegeben, wie z.B. "ihre Hand ist geballt" oder "sie gucken gerade sehr traurig". Mit der Zeit habe ich gelernt, auf meine Körperreaktionen zu achten. Diese sagten mir, dass ich gerade irgendetwas fühle. Ich habe dann innegehalten und in mich hineingehorcht. So habe ich langsam aber sicher das Fühlen wieder gelernt.

Eine andere Möglichkeit war für mich das Malen und Basteln. Dies bit mir eine Möglichkeit der Verarbeitung, ohne bewussten Zugang zu meinen Gefühlen zu haben.

Viele Grüße
Jenny
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Beitrag Di., 25.09.2012, 23:09

liebe lia17!

deine zeilen habe ich gelesen, es tut mir leid, dass du so schwierige zeiten als kind hattest (alleinsein war früher für mich auch sehr schwierig, ich hatte lange angst, bis ins erwachsenenalter, als ich alleine war, aber nur angst, große angst, aber keine attacken dabei).

zu deinem satz:
Doch irgendwie konnte ich das alles ganz gut verdrängen, so sehr, dass ich mit meinem Mann seit 17 Jahren eine glückliche Ehe führe, beruflich Karriere gemacht habe und eine Tochter habe. Ich war immer ein Leistungsträger, wollte immer mehr schaffen. Doch jetzt geht kein "mehr" mehr.

möchte ich dir gerne etwas schreiben:

es ist im erwachsenwerden und im aufbau eines eigenen lebens, partner, job, kind, karierre dazu oft keine zeit für die seele, bzw. für den teil der seele, der noch "hinten geblieben" ist... dieser teil der seele kann erst nach oben kommen, wenn die äußere stabilität gegeben ist. in deiner jetzigen lebensphase scheint es jetzt so zu sein, dass deine seele meint, du bist jetzt "abgesichert" in vielen bereichen... und gerade DANN, wenn alles gut läuft, kommt mit vehemenz der "alte verdrängte teil" und holt sich sein recht auf heilung....

ich glaube, es wäre wichtig, zu sehen, dass es GUT ist, dass diese zeit jetzt da ist. du hast dadurch die möglichkeit, auch sehr viel schönes (an vlt. abgespaltenen gefühlsbereichen) wieder lebendig zu machen. die alten teile und geschichten deiner seele möchten sich nicht mehr verstecken müssen. sie sagen dir: JETZT will ich, dass du dich darum kümmerst. denn ich brauche es, dass DU jetzt für MICH voll da bist.

folgedessen steuert dein seelchen jetzt so richtig gut deinen vermeintlichen "absturz". das, was du als "nichts geht mehr" beschreibst, und dass du eigentlich immer leistungsträger warst, immer MEHR schaffen wolltest (und dich damit sicher gut gefordert hast), das WILL deine seele JETZT überhaupt nicht. sie will dass du innehältst, und für sie da bist. da du das vorher (möglicherweise) übergangen bist, zwingt sie dich, diese pause (auch, dass du kündigen musstest) zu nehmen.

vlt. kannst du mit diesem gedanken ein wenig mehr verstehen, warum "nichts mehr geht". und das besser annehmen.
wenn man immer vorne war, viel geschafft hat und das "normal" war, dann macht es ziemlich angst, wenn das plötzlich nicht mehr funktioniert.

vielleicht kannst du dir den druck und die angst selbst nehmen, wenn du daran denkst, was dein inneres dir sagen möchte, was es braucht, um heil zu werden. du wirst sehen, wenn du deiner seele raum gibst, und verstehst, warum sie jetzt nicht anders kann, und das akzeptierst... dann hast du schon sehr viel geschafft (auch wenns dir wie "nichts" VORKOMMT .

ich wünsche dir zuversicht, dich deiner inneren intelligenz anzuvertrauen, in der zeit, die sie braucht,
das beste für dich!
sinnliche

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sinnliche
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Beitrag Di., 25.09.2012, 23:10

liebe lia17!

deine zeilen habe ich gelesen, es tut mir leid, dass du so schwierige zeiten als kind hattest (alleinsein war früher für mich auch sehr schwierig, ich hatte lange angst, bis ins erwachsenenalter, als ich alleine war, aber nur angst, große angst, aber keine attacken dabei).

zu deinem satz:
Doch irgendwie konnte ich das alles ganz gut verdrängen, so sehr, dass ich mit meinem Mann seit 17 Jahren eine glückliche Ehe führe, beruflich Karriere gemacht habe und eine Tochter habe. Ich war immer ein Leistungsträger, wollte immer mehr schaffen. Doch jetzt geht kein "mehr" mehr.

möchte ich dir gerne etwas schreiben:

es ist im erwachsenwerden und im aufbau eines eigenen lebens, partner, job, kind, karierre dazu oft keine zeit für die seele, bzw. für den teil der seele, der noch "hinten geblieben" ist... dieser teil der seele kann erst nach oben kommen, wenn die äußere stabilität gegeben ist. in deiner jetzigen lebensphase scheint es jetzt so zu sein, dass deine seele meint, du bist jetzt "abgesichert" in vielen bereichen... und gerade DANN, wenn alles gut läuft, kommt mit vehemenz der "alte verdrängte teil" und holt sich sein recht auf heilung....

ich glaube, es wäre wichtig, zu sehen, dass es GUT ist, dass diese zeit jetzt da ist. du hast dadurch die möglichkeit, auch sehr viel schönes (an vlt. abgespaltenen gefühlsbereichen) wieder lebendig zu machen. die alten teile und geschichten deiner seele möchten sich nicht mehr verstecken müssen. sie sagen dir: JETZT will ich, dass du dich darum kümmerst. denn ich brauche es, dass DU jetzt für MICH voll da bist.

folgedessen steuert dein seelchen jetzt so richtig gut deinen vermeintlichen "absturz". das, was du als "nichts geht mehr" beschreibst, und dass du eigentlich immer leistungsträger warst, immer MEHR schaffen wolltest (und dich damit sicher gut gefordert hast), das WILL deine seele JETZT überhaupt nicht. sie will dass du innehältst, und für sie da bist. da du das vorher (möglicherweise) übergangen bist, zwingt sie dich, diese pause (auch, dass du kündigen musstest) zu nehmen.

vlt. kannst du mit diesem gedanken ein wenig mehr verstehen, warum "nichts mehr geht". und das besser annehmen.
wenn man immer vorne war, viel geschafft hat und das "normal" war, dann macht es ziemlich angst, wenn das plötzlich nicht mehr funktioniert.

vielleicht kannst du dir den druck und die angst selbst nehmen, wenn du daran denkst, was dein inneres dir sagen möchte, was es braucht, um heil zu werden. du wirst sehen, wenn du deiner seele raum gibst, und verstehst, warum sie jetzt nicht anders kann, und das akzeptierst... dann hast du schon sehr viel geschafft (auch wenns dir wie "nichts" VORKOMMT .

ich wünsche dir zuversicht, dich deiner inneren intelligenz anzuvertrauen, in der zeit, die sie braucht,
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