Zwangsgedanken?an 'Geheimnis'

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Mareike
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Zwangsgedanken?an 'Geheimnis'

Beitrag Fr., 24.02.2017, 14:00

Liebe Forumsteilnehmer,
Ich bin noch neu hier und hoffe, dass ich meinen Beitrag richtig plazierte. Sonst bitte ich um Nachsicht.
Ich brauche eure Hilfe bei der Einschätzung, ob es sich bei meinen Sorgen um Zwangsgedanken handelt. Oder was mein eigentlichesProblem sein könnte. Ich bedanke mich für eure Zeit und Geduld :
Der Hintergrund :Wir haben Zwillinge, die aufgrund einer Unfruchtbarkeit aus samenspende entstanden sind.SIe sind ein Jahr alt und wir lieben sie beide sehr!
Wir haben uns damals gemeinsam für diesen Weg entschieden. Problem ist, dass ich vorher mehr oder weniger reflektiert zugestimmt habe, das für uns zu behalten ( also nicht den Kindern, sondern dem Umfeld gegenüber). Seit der Schwangerschaft drehten sich die Gedanken nur!!! noch um das Geheimnis und ich merkte, dass ich mit der 'geheimhaltung' gar nicht klarkomme. Also hat mein Mann das 'Schwrigegebot' Stück für Stück ausser Kraft gesetzt, aber er ist unglücklich darüber und enttäuscht, was ich auch verstehe. Aber ich habe die Vorstellung dass nur wenn ich wirklich offen damit umgehen ' darf', ich nicht mehr ständig daran denken muss ( also nicht aufpassen muss, was ich sage, nicht kontrollieren worüber ich rede, oder Angst habe, er verlässt mich, wenn ich drüber rede). Dazu kommt dass heute dazu geraten wird, Kindern gegenüber die Wahrheit zu sagen. Ich habe aber Angst, dass ihnen auch ein Geheimnis aufgebuerdet wird, so wie mir und es wäre eine große Entlastung, wenn mein Mann wirklich dazu stehen könnte. Nun, ich kann aber nur mich ändern. Er sagt mittlerweile, lieber soll ich drüber reden, als ihm Druck zu machen, dass er soll...
Aber ich weiss ja, eigentlich will er das ja nicht, also mache ich mir wieder Druck und meide Kontakte, aus Angst mich zu verplappern ( wo ich es selber nicht will) oder ihn zu verlieren, falls ich mich anvertrauen. möchte . Was kann ich tun? Denke Tag und Nacht nur drüber nach, wie wir aus dem Dilemma Rauskommen. Danke für eure Geduld und ehrlichen Gedanken dazu.
Lieber Gruß,
Mareike

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candle.
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Fr., 24.02.2017, 14:16

Hallo Mareike!

Herzlich Willkommen im Forum!

Ich kann mir deine Situation ganz gut vorstellen da ich selber auch einige (erfolglose) ICSI's hinter mich gebracht habe. Allerdings wußten bei uns damals alle Bescheid, dass wir das tun.

So, ich kann mir gut vorstellen, dass du Probleme bekommst mit deinem Schweigen, weil es dich unter Druck setzt. Und davon abgesehen, wenn die Kinder dann sprechen können, kommt es eh früher oder später raus!

Und was deinen Mann betrifft: Ich würde mal schauen, denn bei uns war es so, dass die Reproduktionsklinik psychologische Betreuung für die Paare angeboten hat. Dort würde ich raten ein Gesprächstermin zu machen, natürlich unter der Vorrausetzung, dass dein Mann mitgeht, sonst macht es ja keinen Sinn.

Ansonsten: Was sagt er denn dazu? Ich kann mir vorstellen, dass er damit einige Probleme hat, gerade dann, wenn es im Wesentlichen mit "ihm" zusammenhängt. Als weitere Möglichkeit fällt mir nur ein Männergespräch ein, wenn er denn einen wirklich netten feinfühligen Freund hat, wenn er sich bei dir nicht äußern kann.

Herzlichen Glückwunsch noch zu den Zweien!

Viele Grüße!
candle
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inlines
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männlich/male, 42
Beiträge: 241

Beitrag Fr., 24.02.2017, 17:43

Hallo Mareike,

ich finde es recht wiedersprüchlich was du schreibst. Einerseits würdest du gerne über das Thema reden, aber jetzt wo es dein Mann in Ordnung findet, willst du es trotzdem nicht? Oder gilt die Erlaubnis nur unter euch Zwei?

Hast du nicht vielleicht eine vertrauenswürdige Freundin, der gegenüber du dich aussprechen kannst, und dir damit die innere Anspannung nimmst? Wäre das evtl. für deinen Mann ok?

Dass dich dieses Thema sehr beschäftigt halte ich in gewissem Maße für natürlich und auch nachvollziehbar. Das ist nichts womit man hausieren geht, sondern eher etwas das man gedanklich gerne verdrängt.

Vielleicht ist es eine Hilfe sich bewußt zu machen, dass man aus großer Kinderliebe heraus diesen Weg gegangen ist, und nicht um irgendjemandem zu schaden. Es ist ein Glück, dass es gelungen ist, euch den Kinderwunsch so zu erfüllen.

Daneben solltest du dir klar machen, dass du heute noch nicht wissen musst, was du deinen Kindern in 15-20 Jahren vielleicht einmal sagst. Dass du jede Menge Zeit hast eine abgewogene, nachvollziehbare, aufs Wohlergehen bedachte Vorgehensweise zu wählen.

Ich kann nicht sagen, ob das nun Zwangsgedanken sind (die können recht verschieden sein), jedenfalls solltest du dir Hilfe suchen, wenn es nicht besser wird, und seien es auch bloß ein paar Stunden bei einer Beratungsstelle, oder einem anderen hilfreichen Dienst, wo ein vertrauliches Gespräch möglich ist, und vielleicht auch ein Erfahrungsschatz aus ähnlich gelagerten Fällen besteht.

Alles Gute!

FG

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