Angstzustände

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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Jodie
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Angstzustände

Beitrag Mi., 27.05.2009, 18:12

Hallo zusammen,

ich leide seit Jahren an psychischen Beschwerden. Es gab immer wieder Phasen von Hoffnungslosigkeit und depressiver Verstimmmung mit diversen Ängsten, weshalb ich öfter in Therapien und Kliniken war. Nichts konnte mir so richtig helfen.

Letztes Jahr hat es mich so richtig erwischt, mir gings sehr schlecht, ich konnte nicht mehr schlafen, nicht mehr Essen, hatte zu nix mehr lust und konnte mich gar nicht mehr konzentrieren. Ich war darauf für 4 Monate in der Klinik, es wurde das Vorstadium einer Schizophrenie festgestellt. Ich wurde auf Tabletten eingestellt. Die Beschwerden besserten sich, aber meine Ängste haben sehr zugenommen. Ich traut mich nicht mehr vor die Tür. In der klinik kam ich nicht weiter bzgl. meiner Ängste und ich bin dann entlassen worden.

Nun wohne ich wieder bei meinen Eltern, da ich alleine nicht zurecht komme wegen der angst. Ich habe zwar mittlerweile wieder kontakt zu meinen Freunden und mein Freund besucht mich auch oft, aber alleine traue ich mich nicht vor die Tür, weil ich schwere panikattacken bekomme. Mit meinem Freund traue ich mich manchmal in die stadt- was aber oft mit panik verbunden ist. Ich bin nun seit 2 wochen bei einem therapeuten und hoffe so sehr dass die klinik aufenthalte endlich der vergangenheit angehören. Im sommer möcht ich gern mein Studiunm fortsetzten, aber ich muss dazu mit meiner angst fertig werden, was ich mir nicht vorstellen kann dass dies einmal so sein wird.


Ist hier jemand der ähnliche probleme hat oder hatte? Was kann man gegen diese angstzustände unternehmen? Ich würde mich sehr über antworten freuen!

Eure Jodie

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sternengucker
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Mi., 27.05.2009, 19:17

kenne die problematik panikattacken auch sehr gut!
ist zwar nicht so, daß ich deshalb nicht aus dem haus kann, aber wenns mich einige male hintereinander "erwischt", habe ich probleme mit dem autofahren.
meist treten die angstzustände bei mir beim autofahren auf. ist schon öfter vorgekommen, daß ich bei der ortstafel umgedreht habe und wieder nach hause gefahren bin (und ich krankgemeldet habe).
wirklich helfen mir nur "xanor" oder "psychopax".
wenn ich unruhe verspüre, nehme ich homäopathische tropfen, was gelegentlich hilft, manchmal aber auch nicht....
weiß nicht, wie sich bei dir die panikattacken äussern. bei mir reich das spektrum von herzrasen bzw - stechen, atemnot bis über schwindelanfälle. gelegentlich kombinationen, manchmal nur eine symptomatik. musste deswegen auch schon öfter deswegen ins krankenhaus. auch wenn ich weiß, daß es "nichts schlimmes" ist, stehe ich trotzdem todesängste aus....
war auch schon vor jahren in psychologischer behandlung geswegen, was aber überhaupt nichts gebracht hat.
bin gelegentlich wochenlang beschwerdefrei, bis es mich wieder einmal erwischt. und dann ist die angst vor der angst da. und dann hör und schau ich ganz besonders auf meinen körper und da kann schon eine kleine unpässlichkeit sich aufschaukeln ....

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Thread-EröffnerIn
Jodie
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Beitrag Do., 13.08.2009, 14:40

Hallo,
ich habe seit vielen Jahren Ängste, die immer schlimmer wurden. Seit über einem halben Jahr kann ich allein dass Haus nicht mehr verlassen und alles was damit zusammenhängt, einkaufen, arbeiten, auto, bus fahren und so weiter nicht mehr bewältigen. Ich bin nun schon seit ein paar monaten bei einem Therapeuten, der verhaltenstherapie macht, aber ich komme nicht weiter, kann die angst nicht überwinden. Die therapie neigt sich sogar bald dem ende zu, da er nur kurzzeittherapie betreibt. Ich bin sehr verzweifelt.
Ich war schon zuvor in psychiatrien und kliniken, aber eher wegen anderen Problemen.
Gibt es hier Menschen, denen es ähnlich geht, oder welche die es geschafft haben die angst zu bewältigen?
Würde mich freuen, von euch zu hören!
Liebe Grüße, eure Jodie

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kiyoko
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Beitrag Do., 13.08.2009, 16:52

Hi Jodie!

Ich kenne das auch, allerdings ist die Intensität bei mir geringer.
Für mich ist Verhaltenstherapie genau die richtige Therapieform. Das Protokollschreiben ist mir am Anfang ziemlich auf die Nerven gegangen aber es hat schon etwas gebracht. Übung ist auch sehr wichtig für mich. Ich versuche mich gar nicht auf meine Ängste einzulassen, sondern übe, übe und übe.

Bietet dein Thera auch gemeinsame Übungen an? Z.b. einkaufen, Kaffee trinken,...?

Wie oft bist du momentan draußen und unter Leuten? 1mal/Tag oder weniger?

liebe grüße
We fight.........or we die

Aufgeben ist manchmal
nicht nur ein Fehler
sondern endgültig.

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axel_24_m
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Beitrag Do., 13.08.2009, 20:43

@kiyoko was musst du beim protokoll zusammen schreiben?
und welche übungen machst du da immer? haus verlassen, in die "gefahren"situation bringen etc. etc.
?

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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 14.08.2009, 01:15

Hallo!

Ruediger Schache unterscheiden zwei Kategorien von Ängsten:
  • Ängste mit Ursachen in der Außenwelt, also Ängste, deren Ursachen man Hören und Sehen kann (z.B. einen Löwen, eine bewaffnete Person, ein mit 150 heranrasendes Auto).
  • Ängste mit Ursache in der Innenwelt, also Ängste vor inneren Zuständen, vor Gefühlen..... ja Panikattacken sind meist Angst vor der Angst....


Ich selbst kenne Panikattacken nicht aus eigener Erfahrung, jedoch erlebe ich sie bei meiner Lebensgefährtin immer wieder mit.
Bei ihr ist es hin und wieder so, dass sie (oft in der Nacht) irgendwelche Körpersymptome wahrnimmt (Druck in der Brust, komisches Gefühl im Auge, schmerzende Hüfte) - und sie sich dann oft .... ich sage jetzt mal "hineinsteigert" ... in die Angst, es könnte etwas Schlimmes sein.
Dann kommt die Panikattacke, welche dann zu weiteren körperlichen Wahrnehmungen führt. Aus diesen Gründen hat sie früher schon mehrmals Nachts einen Notarzt angerufen. Oft dauerte es so lange, bis der Arzt endlich da war, dass die Symptome schon wieder verschwunden waren.... Jedenfalls konnten die Ärzte nicht wirklich helfen und gingen nach einem aufmunternden Gespräch dann immer wieder....

Immer mehr wurde meiner Lebensgefährtin klar, dass es nichts bringt, wenn sie während ihrer Panikattacken den Notarzt anruft. Und mehr und mehr wendet sie einfach auch die Methoden an, die auch ich im Umgang mit Gefühlen anwende.
So sagt sie z.B. zu ihrer Panik: "Ich mag zwar nicht, dass du jetzt da bist, aber du bist jetzt nun mal da und gehörst jetzt nun mal zu mir. Also erlaube ich dir, jetzt dazusein." Und dann fühlt sie das Gefühl einfach... versucht dabei ruhig zu atmen und über den Atem mit dem Universum verbunden zu bleiben....
und ist dann am Ende oft stolz auf sich, mit der Panikattacke auf so autonome Weise umgegangen zu sein....

Liebe Grüße

Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Dornröschen Dorn
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Beitrag Fr., 14.08.2009, 02:23

Wow, Innere Freihet, das klingt ja mal toll, wie deine Frau das jetzt meistert!!!! Das werd ich auch mal mit meiner anderen Angst ausprobieren. Klingt echt super klasse!

LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 14.08.2009, 12:38

Hallo Dornröschen Dorn,

ich war am Anfang auch ein Bisschen überrascht, dass solche Methoden auch in extremen Situationen ganz gut helfen....

Ich denke, es ist halt auch aus der Not geboren, weil sie ja aus eigener Erfahrung weis, dass frühere Reaktionen nicht halfen....

Aus dieser Not heraus hat sich dann etwas gefunden, was ganz gut hilft.

Liebe Grüße

Innere Freiheit
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Dornröschen Dorn
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Beitrag Fr., 14.08.2009, 13:43

In meinem "Krisenbuch" steht das auch drin! Also übersetzt: Beobachtungshaltung. Man tritt aus dem Gefühl sozusagen aus und guckt es sich an. Hat Kontrolle darüber, kann es zulassen, kann es aber auch beiseite schieben.. Also diese Beobachtungshaltung ist was ganz gutes!

LG
Erfahrungen sind die Schlüssel zu noch mehr Glück und Vollkommenheit, für alle Schlösser, die das Leben mir noch bringen wird..



Lieben Gruss und bis bald!

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sallyy
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Beitrag Fr., 14.08.2009, 14:35

hallo jodie

auch ich litt unter diversen angszuständen mit panikattacken und depressionen
was kann helfen naja mir hat als allerstes einmal eine medikamenttherpaie geholfen habe dann auch gleizeitig gesprächstherapie angefangen und zusätzlich noch yoga verbundne mit mentalen trainig und natürlich habe ich einiges in meinen leben verändert das wahrscheintlich auch dazu geführt hat das ich diese krankheit bekam
alles in allem ist es heilbar du musst selbst an dich glauben und dich mit der angst auseinandersetzten d.h. konfrontationstherapie ist sehr wichtig du darfst vor ihr nicht davonlaufen und bitte mach alles geh raus auch wenn es noch so schwer ist auch zu empfehlen ist sport jedenfalls kämpfe und gib nicht auf erfolge werden sich abzeichnen

lg

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Innere_Freiheit
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Beitrag Sa., 15.08.2009, 13:02

Innere_Freiheit hat geschrieben:Hallo!

Ruediger Schache unterscheiden zwei Kategorien von Ängsten:
  • Ängste mit Ursachen in der Außenwelt, also Ängste, deren Ursachen man Hören und Sehen kann (z.B. einen Löwen, eine bewaffnete Person, ein mit 150 heranrasendes Auto).
  • Ängste mit Ursache in der Innenwelt, also Ängste vor inneren Zuständen, vor Gefühlen..... ja Panikattacken sind meist Angst vor der Angst....

Hierzu mag ich noch etwas sagen. Es geht nicht darum, dass die eine Angst begründeter, besser, rationaler ist als die andere Angst.

Es geht einfach darum, dass die beiden Angsttypen verschiedene Arten des Umgang benötigen.
Bei einer Angst mit Ursache in der Außenwelt ist es erforderlich, möglichst schnell in der Außenwelt zu reagieren um die Gefahrsituation zu verlassen.
Bei einer Angst mit der Ursache in der Innenwelt ist es erforderlich, die Angst im inneren zu bearbeiten, indem man sich klarmacht, welche inneren Einstellungen und Vorstellungen sich um das Angstthema ranken......, und vor allem auch, indem man die vorhandenen Gefühle wohlwollend fühlt...
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Innere_Freiheit
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Beitrag Sa., 15.08.2009, 13:03

Hallo Dornröschen Dorn,
Dornröschen Dorn hat geschrieben:In meinem "Krisenbuch" steht das auch drin! Also übersetzt: Beobachtungshaltung.
Ja, das finde ich allgemein auch im Umgang mit überwältigenden Gefühlen wichtig:
Innerlich nach hinten treten und das was da ist einfach als Beobachter wahrnehmen... wohlwollend wahrnehmen, wenn man es heilen will.... aber man darf dem Gefühl auch sagen "Du, ich finde es sehr unangenehm, dass du jetzt da bist" und dann aber vielleicht doch: "aber du bist jetzt nun mal da und gehörst jetzt nun mal zu mir. Also erlaube ich dir, jetzt dazusein."
Man kann dann auch wieder einen Schritt nach vorne gehen und schauen, wie es sich anfühlt, wenn ich dieses Gefühlt jetzt habe.
Und wenn man will, dann kann man sich vorübergehen sogar ganz in das Gefühl hineinbegeben.... praktisch spüren, wie es sich "von innen" anfühlt, wenn man dieses Gefühl mal eine Zeitlang ist.

Und jederzeit bist du ja viel mehr, als nur dieses Gefühl oder diese Panik - du kannst also jederzeit auch wieder rausgehen.

Wichtig finde ich, nur so nahe ranzugehen, wie man damit gut umgehen kann! Dann lieber nur der Beobachter sein - aber wohlwollend - denn die Liebe heilt!

Liebe Grüße

Innere Freiheit
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Grey2006
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Beitrag Mi., 19.08.2009, 20:30

Saufen das hilft,Alkohol sonst kann mir nichts mehr helfen

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Mara1980
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Beitrag Mi., 06.01.2010, 13:38

oh gott,grey-wie kannst Du bloss sowas schreiben. Saufen -das hilft.Zumindest bei Dir- wie Du schreibst!Hast Du bereits resigniert.Durch Alk verschlimmert sich alles nur mehr!!!Dann hast Du nicht "Nur"Panikattacken und Ängste, sondern ein weiteres Problem!!!Also ich habe auch irreale Ängste-kopfkino , Befürchtungen , Panikattacken, Ängste. Jeder Art-wirklich jede Art ,glaube ich.das nennt man generallisierte Angsstörung, liebe Fragestellerin-wieso ist Vorstadium Schizophrenie diagnostiziert worden???!!Eigentlich ist es ja egal , welche Diagnose, weil man trotzdem lebt. Aber ich zum Beispiel habe Ängste jeder Art,wie auch Angst vor Schizophrenie-oder Psychose.Mein Arzt sagte mir mehrmals ,das ich sicher keine Schizophrenie habe,weil es eben eine Angst ist vonmir.Wo ich manchmal wirklich das Gefühl habe -ich drehe durch,dann laufen wieder furchtbare Gedankenbilder ab.Wieso bekamst du diese Diagnose,wenn ich fragen darf?!Recht liebe Grüsse Mara

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Jodie
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Beitrag Fr., 08.01.2010, 21:52

Hallo Mara,
die Diagnose Schizophrenie- also Vorstadium wurde mittlerweile von 2 Ärzten überhaupt nicht so gesehen. Wem kann man da noch glauben- frag ich mich? Ich habe sie damals bekommen, da ich mich nicht mehr richtig konzentrieren konnte, schlafstörungen hatte, Angst vor allem und so weiter- achso und das auschlaggebende war, dass ich meine Umwelt als irgendwie im traum gesehen habe. naja, weiss bis heute nicht was nun stimmt...
LG Jodie

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