Psychosomatische Beschwerden - Dauer der Heilung

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lady
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 34

Psychosomatische Beschwerden - Dauer der Heilung

Beitrag Di., 27.01.2009, 13:48

Hallo!

Ich bin auch der Meinung, dass viele Krankheiten von der Psyche her kommen (wenn nicht sogar alle). Sprich, dass diese aufgrund von seelischen Ungleichgewicht zum Ausbruch kommen. Nun kämpfe ich bereits seit September mit Magenbeschwerden. Ich weiss, dass der Auslöser der Stress im letzten Jahr war. Die Stressquelle ist seit Anfang Dezember "austherapiert" und beseitigt. Befinde mich natürlich noch in Therapie, aber es geht mir gut!

Im Dezember habe ich dann auf einmal alle möglichen Krankheiten auf einmal gehabt (Verkühlung 2 x hintereinander, Magenschmerzen wurden schlimmer, ich bekam Darmprobleme,habe auch mittlerweile Lactoseintoleranz etc.).

Seit Mitte Jänner beruhigt sich mein Körper langsam. Nun frage ich mich, wie lange diese "Heilung" normalerweise dauert?

Es sieht derzeit so aus, als wäre ich in der Ruhephase so richtig krank geworden. Nur, wie lange dauert es, bis es wieder so ist wie früher? Monate? Wochen?

Stress habe ich keinen mehr und sollte eigentlich somit seit Dezember wieder gesund sein, bin ich aber nicht

Ich hatte so etwas ähnliches vor ca. 8 Jahren, da war die Stressquelle beseitigt und ich war noch weitere 6-8 Monate krank.
Hoffe, es ist dieses mal nicht so!

Hat hier jemand damit Erfahrungen oder einen Richtwert?

Werbung

Benutzeravatar

Sunday
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 25
Beiträge: 136

Beitrag Fr., 30.01.2009, 10:54

hallo!
von psychosomatischen beschwerden kann ich ein lied singen.
ich fürchte, sowas wie einen richtwert gibt es nicht, das ist sicher eine ganz individuelle sache.
bei mir dauert "es" jetzt schon 9 monate und ein ende ist noch nicht in sicht.

für mich selber habe ich aber beschlossen, dass "es" zum heilen wohl in etwa so viel zeit brauchen wird, um besser zu werden, wie es zeit gebraucht hat, um zu entstehen.
ich rechne so:
ich hatte etwa ein jahr intensiven stress... dann kamen die beschwerden, dann kam ein beschwerde-peak, zusammenbruch. dann hab ich die stressquelle beseitigt und nun geht es ganz langsam berauf, wird wohl ein jahr dauern.

wünsch dir baldige besserung!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lady
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 34

Beitrag Fr., 30.01.2009, 11:55

Sunday hat geschrieben: für mich selber habe ich aber beschlossen, dass "es" zum heilen wohl in etwa so viel zeit brauchen wird, um besser zu werden, wie es zeit gebraucht hat, um zu entstehen.
Huje, den Spruch habe ich auch von einer Freundin gehört, die dieselben Probleme wie ich hat.

Sunday hat geschrieben: ich rechne so:
ich hatte etwa ein jahr intensiven stress... dann kamen die beschwerden, dann kam ein beschwerde-peak, zusammenbruch. dann hab ich die stressquelle beseitigt und nun geht es ganz langsam berauf, wird wohl ein jahr dauern.
Bei mir somit dasselbe. Habe genau die Phasen wie du durch. Zuerst die ersten Beschwerden, dann irgendwann ein Peak und Zusammenbruch, nun geht es langsam wieder rauf.
Hätte ich nur viel früher mit Therapie angefangen, hätte ich mir diese Dinge erspart. Das bereue ich wirklich.

Benutzeravatar

Zack die Bohne
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 45
Beiträge: 178

Beitrag Do., 16.04.2009, 18:05

Wenn du seit September mit magenschmerzen kämpfst dann ist das schon ganz schön lange wenn nicht zu lange.Könnte durchaus schon chronisch sein .Weil wenn man mehr ais 6.Monate Schmerzen hat dann ist das schon unter chronischen schmerzen ein zu stufen. Aber ich
h hoffe es ist nicht so wünsche dir das du bald wieder ohne schmerzen bist. Und gute besserung.


Mfg

zack die bohne alias Alexandra
Manchmal würde ich gerne an meinen eigenen Grab stehen,nur um die Menschen die dort sind zu fragen,wo sie waren als ich noch gelebt habe.

Werbung

Benutzeravatar

candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6138

Beitrag Do., 16.04.2009, 18:29

Lady hat geschrieben: Ich weiss, dass der Auslöser der Stress im letzten Jahr war. Die Stressquelle ist seit Anfang Dezember "austherapiert" und beseitigt. Befinde mich natürlich noch in Therapie, aber es geht mir gut!
Es geht Dir gut, es geht Dir nicht gut?

Vielleicht ist da irgendetwas doch noch nicht abgehakt in Dir. Du bist sicher nicht wegen nur EINEM Stressfaktor in Therapie.

Was sind denn für Dich Stressfaktoren?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

Benutzeravatar

SoLala
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 30
Beiträge: 9

Beitrag Fr., 24.04.2009, 08:04

Hallo!

2 Dinge, die zu wissen mir in dieser Beziehung sehr geholfen haben:

1.) Laut TCM können sich Auswirkungen von Belastungen oft erst Monate später zeigen. Bzw. die Art wie du im Winter lebst, bekommst du im darauffolgenden Sommer zu spüren (und umgekehrt), da sich alle Abläufe im Körper gegenseitig beeinflussen, und eine gewisse Zeit benötigen um das Rad zu durchlaufen.

2.) Ich beschäftige mich seit einigen Wochen mit MBSR (Mindful Based Stress Reduction).
Dabei geht es darum, jede Erfahrung in seinem Leben als solche anzunehmen. Und ein körperliches Symtom ist eine solche Erfahrung. Wenn man nun alles daransetzt, das Symptom so schnell wie möglich wieder loszuwerden (was ja eigentlich ganz klar ist), setzt man sich automatisch selbst unter Druck, was aber wieder Stress erzeugt.
Wenn man aber lernt, die Situation so zu akzeptieren wie sie ist - ohne Bewertung von positiv oder negativ - dann tut das schon mal sehr gut. Dann ist es vielleicht möglich, deine Erkältung oder sonstige Schmerzen nicht mehr als primären Gegner zu sehen, sondern als Teil dieses Moments, und als Erfahrung.

Das interessante dabei ist, dass man sich im selben Moment, in dem man sich von der Bewertung löst, auch automatisch in einen entspannteren Zustand versetzt.

Das klingt jetzt wahrscheinlich alles sehr seltsam, ich bin auch erst ziemlich am Anfang, habe aber schon erste kleine Erfolge zu verzeichnen, obwohl dies ja eigentlich nicht das Ziel von MBSR sein sollte. Ziel ist nur: In jedem Moment bewusst zu sein.

Hoffe, dass dir dies ein bißchen weiterhilft.

MfG,
SoLala

Benutzeravatar

Stöpsel
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 35
Beiträge: 978

Beitrag So., 03.05.2009, 14:57

Hallo SoLala,

danke für den Hinweis, finde ich sehr interessant.
Ich habe früher schon länger Yoga gemacht (derzeit wg. gesundheitlicher Probleme nicht mehr) und meine Therapeutin macht auch was mit Achtsamkeit, was mir sehr gut tut.
Da scheint das MBSR ja in eine ähnliche Ecke zu gehören. Hab eben mal im Internet geguckt, aber die Kurse kosten ja Minimum 250 Euro, das kann ich mir nicht leisten (weiß auch nicht, ob ich mir soviel Zeit leisten könnte, da ich eben noch andere Baustellen im Leben habe). Wie machst Du das denn, autodidaktisch? Geht das denn gut?

Viele Grüße

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lady
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 34

Beitrag Mo., 04.05.2009, 12:39

SoLala hat geschrieben:Hallo!

2 Dinge, die zu wissen mir in dieser Beziehung sehr geholfen haben:

1.) Laut TCM können sich Auswirkungen von Belastungen oft erst Monate später zeigen. Bzw. die Art wie du im Winter lebst, bekommst du im darauffolgenden Sommer zu spüren (und umgekehrt), da sich alle Abläufe im Körper gegenseitig beeinflussen, und eine gewisse Zeit benötigen um das Rad zu durchlaufen.

2.) Ich beschäftige mich seit einigen Wochen mit MBSR (Mindful Based Stress Reduction).
Dabei geht es darum, jede Erfahrung in seinem Leben als solche anzunehmen. Und ein körperliches Symtom ist eine solche Erfahrung. Wenn man nun alles daransetzt, das Symptom so schnell wie möglich wieder loszuwerden (was ja eigentlich ganz klar ist), setzt man sich automatisch selbst unter Druck, was aber wieder Stress erzeugt.
Wenn man aber lernt, die Situation so zu akzeptieren wie sie ist - ohne Bewertung von positiv oder negativ - dann tut das schon mal sehr gut. Dann ist es vielleicht möglich, deine Erkältung oder sonstige Schmerzen nicht mehr als primären Gegner zu sehen, sondern als Teil dieses Moments, und als Erfahrung.
hey!

Danke für die Hinweise! Das mit der Situation so akzeptieren, wie sie ist, trifft den Nagel auf den Kopf! Ich habe seit März burnout diagnostiziert bekommen (bin nun also wegen mehreren Dingen in Therapie,war nicht nur eine Sache, wie damals vermutet) und bin total benommen. Habe gegen die Benommenheit angekämpft, aber ohne Erfolgt. Erst wenn ich mich nicht permanent damit beschäftige, wird sie ein bisschen besser.

Und zu Punkt1: könnte mir meinen derzeitgen Zustand dann nur so erklären, danke für die Aufmunterung!

lg

Benutzeravatar

SoLala
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 30
Beiträge: 9

Beitrag Mi., 06.05.2009, 07:52

Wie machst Du das denn, autodidaktisch? Geht das denn gut?

Hi!

Ich bin bei Amazon auf den Buchtitel: "Gesund durch Meditation" von Jon Kabat-Zinn gestossen. Wobei der Titel eigentlich totaler Quatsch ist, und auch nicht der richtigen Übersetzung entspricht. Mich hat aber der Inhalt angesprochen, weshalb ich das Buch bestellte.

Beim Durchlesen fand ich mich in vielen Teilen des Buches selbst wieder, und war bereits während des Lesens so fasziniert, dass ich gelichzeitig mit den darin beschriebenen Übungen begann. Es ging mir gleich nach den ersten 2 Wochen besser.

Mittlerweile musste ich aber feststellen, dass es extrem schwer ist, alte Denkmuster und Verhaltensschemen dauerhaft zu durchbrechen, einfach, weil sich der Geist immer selbstständig macht und abdriftet. Deshalb hab ich mir auch einen Privatchoach organisiert. Das klingt jetzt aber überheblicher als es ist
Ich dachte mir, MBSR ist das Richtige für mich und ich will am Ball bleiben. Die Privatsitzungen sind für mich deshalb sehr wichtig, weil ich mit meiner perfektionistischen Einstellung gelehrt bekomme, dass es nicht darum geht etwas zu erreichen, sondern sogar während des MBSR-Trainings nur darum, die Dinge zu akzeptieren. Und wenn's heute mal nicht so klappt, dann ist das eben so. So etwas würde ich alleine im stillen Kämmerlein als Versagen werten.

Ich habe aber auch einen Kurs entdeckt, der um 90€ angeboten wird.

Wenn du dich aber sowieso schon mit Yoga und Achtsamkeit beschäftigst, ist das grosse Geheimnis vielleicht gar nicht mehr so gross. Ich denke, mit dem oben beschriebenen Buch wird schon vieles klarer, wenn man sich die Arbeit antun möchte, den richtigen Zugang zum Körper zu finden.

Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen!

LG,
SoLala

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lady
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 34

Beitrag Mi., 06.05.2009, 10:08

SoLala hat geschrieben: Die Privatsitzungen sind für mich deshalb sehr wichtig, weil ich mit meiner perfektionistischen Einstellung gelehrt bekomme, dass es nicht darum geht etwas zu erreichen, sondern sogar während des MBSR-Trainings nur darum, die Dinge zu akzeptieren. Und wenn's heute mal nicht so klappt, dann ist das eben so. So etwas würde ich alleine im stillen Kämmerlein als Versagen werten.
Hey Solala!

Diese Dinge lerne ich in der Therapie. Die "Privatsitzungen", die du hast, nennen sich bei mir Einzelstunden bei der Therapeutin.
Das, was du beschreibst, ist auf jeden Fall der Schlüssel zur Lösung!

lg

Benutzeravatar

Niemandsland
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 69

Beitrag Mo., 18.05.2009, 11:48

Hallöchen Lady

Ich hatte immer mal wieder, von Zeit zu Zeit, körperliche Probleme... seit letzzem Sommer kam es dann aber ziemlich dicke. Seitdem hab ich alle möglichen Probleme mit den Atemwegen und auch mein Körper reagiert mit starkem Juckreiz ( Ursache unbekannt ).

Ich bin in einer psychoanalytischen Therapie und vertrete auch die Meinung, dass mein Körper für mich spricht. Jedes kranksein hat seinen bestimmten Grund warum und ich schaue auch immer WARUM GENAU DAS Symptom da ist. Ich denke, dass Du Dir körperlich und psychisch gut tun solltest, achte also auf Deinen Körper ( vermeide Belastungen wie zB rauchen ) und REDE in der Therapie über Deine Sorgen oder auch über Deine bestimmten Symptome.

Mach Dich aber nicht unnötig "verrückt", Du wirst gesund!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Lady
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 31
Beiträge: 34

Beitrag Mo., 18.05.2009, 13:10

Hey Niemandsland!

Danke für die aufbauenden Worte geht mir gleich besser!

lg

Benutzeravatar

aj18
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
weiblich/female, 18
Beiträge: 2

Beitrag Mo., 10.08.2009, 11:48

Huhu

mensch ich wäre froh wenn meine beschwerden erst seit 6 monaten oder so wären aber leider habe ich diese nun schon seit 2 Jahren. Immer Bauchweh und nichts hilft habe schon etliche Sachen ausprobiert...natürlich alles organische ausgeschlossen ! Und nun mit Reizdarm abgespeist. weiß jemand vll. etwas das dort hilft ,denn ich bin echt fertig mit der Zeit. Jeder einzelne Gedanke in meinem Kopf dreht sich um Bauchschmerzen ,es gibt nichts anderes mehr für mich ... und das mit 18 wo das Leben eigentlich erst beginnen sollte...

danke im vorraus

liebe grüße
Auch aus Steinen, die einen in den Weg gelegt werden, kann man etwas schönes bauen !

Benutzeravatar

Niemandsland
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 69

Beitrag Di., 08.09.2009, 10:17

Hey aj18,

also machst Du ne Therapie? Bring Deine Probleme ins Sprechen,
dann verkrümeln sich die Symptome vielleicht

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag