Stress und psychosomatische Beschwerden

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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kamu
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Stress und psychosomatische Beschwerden

Beitrag Mo., 01.06.2009, 16:05

Hallo zusammen
Habe nun viele Ärzte konsultiert, die können nicht weiterhelfen. Habe Blut durchchecken lassen, alles Ok ausser Amylase (leicht erhöht) und Cortisol (leicht hoch). Wer hat auch solche, eigentlich banale Beschwerden, doch höchst unangenehm, nämlich ein Kribbeln oder Brennen der Hände und Füsse, (Hände Innenflächen)? Wie lange dauern diese an? Bei mir bereits 5 Monate. Habe mit einem Kollegen gesprochen, der ein Bournout hatte, und ebenfalls ähnliche Begleiterscheinungen hatte. Mein Arzt verschrieb mir Ludiomil und diagnostiziert eine Hyperämie und evt. leichte Polyneuropathhie. Habe Akupunktur gemacht, nützt leider nichts. Der Akupunkteur redet von Hitze, die noch lange vorhanden sein werde. Ein Mentaltrainer meinte zu mir, dass er schon andere mit diesen Beschwerden behandelt habe, Geduld haben. Mir wäre sehr wichtig, wenn ich mit jemandem darüber reden bzw. schreiben könnte, der gleiche oder ähnliche Symptome hatte und/oder diese behandeln konnte. Ich bin mir bewusst, dass mir diese Beschwerden gelegentlich auch einrede, damit sie 'kommen'! DANKE für jeden Beitrag.

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MrN
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Beitrag Mo., 08.06.2009, 06:08

kamu hat geschrieben: Wer hat auch solche, eigentlich banale Beschwerden, doch höchst unangenehm, nämlich ein Kribbeln oder Brennen der Hände und Füsse, (Hände Innenflächen)?
Hallo kamu,
wenn das alles ist, was Dich bedrückt, dann ist es eigentlich kaum der Rede wert.

Dieses Kribbeln und Brennen kommt von der Gewebedurchblutung und ist eigentlich ganz normal (gesund).
Wenn Du Stress hast, verengen sich die Blutgefäße in Händen und Füßen und diese werden kälter.
Später, wenn Du ruhiger wirst, weiten sie sich die Kapillaren wieder, doch nicht gleichmäßig und die Blutzufuhr ist woanders wohl noch behindert - das macht das Kribbeln. Das Brennen entsteht, wenn schließlich reichlich Sauerstoff mit dem frischen Blut ankommt.

Falls es Dich sehr stört, solltest Du mal schauen, ob Du nicht irgendwo Autogenes Training erlernen kannst.
Daher weiß ich das nämlich. Ich selbst hab das vor vielen Jahren mal gelernt. In der Gruppe waren die anderen alle etwa in Deinem Alter.
Da wird man wohl ein wenig empfindlicher für solche (Miß-)Empfindungen. Als Junger passieren einem solche Veränderungen im Körper einfach noch viel schneller und man hat gar nicht die Zeit, darüber nachzudenken.

Also alles nicht sehr weit weg von der Norm, und wenn es sonst keine Befunde gibt, auch kein Grund für Medikamente.
Liebe Grüße
MrN
Dein Problem, das dir Probleme macht,
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MrN
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Beitrag Mi., 10.06.2009, 08:29

MrN hat geschrieben: Wenn Du Stress hast, verengen sich die Blutgefäße in Händen und Füßen und diese werden kälter.
Später, wenn Du ruhiger wirst, weiten sie sich die Kapillaren wieder, doch nicht gleichmäßig und die Blutzufuhr ist woanders wohl noch behindert - das macht das Kribbeln. Das Brennen entsteht, wenn schließlich reichlich Sauerstoff mit dem frischen Blut ankommt.
Das Problem dabei ist doch folgendes:
Wenn Du das jetzt als extrem unangenehm empfindest, bekommst Du augenblicklich wieder Stress. Und dann kann Dein Körper sich nicht fertig entspannen! Du bleibst dann im Zwischenstadium hängen.

An sich sollte das "Brennen" mit zunehmender Entspannung in "wohlige Wärme" übergehen.
kamu hat geschrieben: Ich bin mir bewusst, dass mir diese Beschwerden gelegentlich auch einrede, damit sie 'kommen'!
Genau so funktioniert Autogenes Training ja eigentlich.
Vielleicht genügt es ja schon, wenn Du Dir "wohlige Wärme" einredest, immer wenn die "Beschwerden" kommen.
Das wäre dann die einfachste Lösung.

MrN
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kamu
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Beitrag Do., 11.06.2009, 16:17

Herzlichen Dank für eurer Antworten. Ich weiss, dass es eine banale Angelegenheit ist, doch sehr unangenehm. Ich versuche es nun mit dem "Annehmen".

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tomtomtom
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Beitrag Mi., 01.07.2009, 12:16

Hi,

ich habe seit 3 Jahren ein ähnliches Symptom. Bei mir kribbelt es ständig in den Armen und in den Beinen als ob sie eingeschlafen wären, was gelinde gesagt ziemlich lästig ist. Bin komplett durchuntersucht. (komplette Neuropathie-Diaglostik, orthopädisch ist auch alles o.k. und ich hab auch nach drei Jahren keine neurologischen Funktionsausfälle, weder sensibel noch motorisch.) Also lautet die Diagnose mangels organischem Befund: somatoform.
Durch die Belastung durch das Kribbeln und die damit verbundene Angst bekam ich auch eine Depression mit den bekannten Symptomen (Schlafprobleme, Niedergeschlagenheit, diffuse Schmerzen). Die Depression ist auch wieder weg. Aber das Kribbeln ist nach wie vor da und mit dem daraus resultierenen Frust komme ich mal besser und mal schlechter zurecht, teilweise mit psychotherapeutischer Untersützung. (Homöopathie und Akupunktur habe ich auch probiert, hat aber bei mir nix gebracht.)

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kamu
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 15:30

Hi
Sorry mein spätes Antworten, war in den Ferien.
Habe nun ein Medi erhalten gegen Polyneuropathie, obwohl ganz schwach (wahrscheinlich wie bei dir). Du glaubst es nicht: Nun kann ich durchschlafen und das unangenhem Brennen und Kribbeln sind beinahe verschwunden. Ich habe nun eine neue Lebensqualität erhalten. Ich hoffe, dass es dir besser geht.

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tomtomtom
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Beitrag Sa., 25.07.2009, 10:12

Hi,

kannst du mir sagen, welches Medikament gegen Polyneuropathie du nimmst? Vielleicht wäre das bei mir auch einen Versuch wert.

Lg Thomas

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kamu
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Beitrag Sa., 25.07.2009, 18:19

Hi Thomas

Habe ich dir vergessen zu schreiben, sorry! Hier in der Schweiz heisst es Gabapentin. Ich weiss nicht, in welchem Land du lebst. Habe dir noch die Infos zum Medi http://de.wikipedia.org/wiki/Gabapentin . OK für dich? LG Karl


Bloody
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Beitrag Do., 27.07.2017, 16:03

Hey zusammen,

Ich leide nun auch schon seit 1,5 unter den Symptomen. Gibt es dauerhafte Erfahrungswerte mit dem Medikament? Vllt sogar in Deutschland?

Viele Grüße

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