Kopfdruck und Schwindel - Depression?

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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amebell
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Kopfdruck und Schwindel - Depression?

Beitrag Sa., 09.08.2008, 17:42

Hallo Leute,
hab mir jetzt hier so einige Beiträge durchgelesen u finde mich in vielen Beschreibungen wieder. Ich bin am 24. November 2007 an einem schönen Sonntag mitten in der Altstadt einfach nach plötzlichen Schwindelanfällen umgefallen, lag käseweiß am Boden und konnte mich kaum mehr bewegen. Seitdem hat sich mein Leben total geändert. Vorher war ich lebenslustig, sehr aktiv, viel unterwegs u eigentlich bei jeder Sause dabei. Nachdem ich von Arzt zu Arzt gedingelt war: Kopfuntersuchungen, CD, MR, Internistin, Neurologin usw hab ich die Sicherheit, dass ich körperlich gesund bin. Ich war mal so weit, dass ich mich mitten in der Nacht von der Rettung holen ließ weil ich meinte mir platzt der Kopf, ich fühlte in der rechten Körperhälfte kaum mehr was u. hatte Sehstörungen. Im Juni war ich 4 Wochen arbeitsunfähig geschrieben um mich zu erholen. Ich bin viel mit meinen Hunden unterwegs, gehe Berg u Wandern u kaum mehr aus weil ich meist schon bei dem Gedanken daran unter vielen Menschen bei Lärm u Lichteffekten zu stehen ein ungutes beklemmendes Gefühl bekomme. Natürlich hab ich auch eine Existenz-Therapie angefangen. Psychopharmaka (Mutan) die mir meine Ärztin verschrieben hat hab ich einmal 3 Tage versucht. Ich kam mir vor wie unter einer Käseglocke, langsam, gedämpft, wie unter Drogen... dann hab ich`s wieder gelassen. Seitdem versuche ich "normal" zu Leben aber das funkioniert nicht mehr so wie früher. Da ich nie weiß wann ich das Gefühl bekomme "Umzufallen" habe ich mich unweigerlich zurückgezogen. Auch das Rauchen habe ich gelassen. Viele meiner Freunde verstehen meinen "Zustand" natürlich nicht u zu einigen habe ich deshalb auch keinen Kontakt mehr. Wenn mehrere Personen gleichzeitig reden oder unnatürlich laut fühle ich mich schnell gestresst. Meine Eltern haben mich schon als Prinzesschen abgestempelt u hypersensibel. Ich mag mittlerweile schon garnichts mehr sagen wenn ich mich schwach u schwindlig fühle weil ich mir selber wie ein "Psycherl" vorkomme, mich mein Zustand ankotzt u ich es am liebsten wegignorieren würde aber das geht nicht wenn es dich vor Übelkeit u Schwindel fast wegdreht. Ich habe seit Monaten nichtmehr das Gefühl völlig fit zu sein u bin schnell gereizt u reagiere dann aus der Sicht meines Umfeldes "über" weil mir alles zu hart u zu viel wird. Das Schlimme ist, dass meine Familie meint ich bin hysterisch u wenn ich mich endlich zusammenreissen würde u mich nicht immer so auf MICH konzentrieren würde wäre alles wieder ok u ich hätte ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom oder so... u ich bin zu weich mit mir selber. Ich kenne diese Hilflosigkeit in u an mir selber nicht u möchte einfach raus aus der Situation, meine Mutter sagt ich bin nur mehr ein Horror für sie... ich frag mich langsam echt ob ich wahnsinnig werde...

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F43_1
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Beitrag Sa., 09.08.2008, 18:37

Hallo.

Ich habe deine Bericht gelesen und mir fällt folgendes ein:

Hypersensibel.....darin steckt das Wort sensibel! Ich würde es nicht bewerten, sondern diese Eigenschaft erst einmal annehmen und es bedeutet doch nichts anderes, als dass du (auf einmal) empfänglicher wirst/ bist.

Du willst am liebsten alles wegschieben.............ist es denn nicht genau das, was du schon all´die Jahre gemacht hast? Unterbewusst?

Ist es nicht häufig so, dass uns die Seele erst durch massives Vorgehen, hier deine Entgleisung, auf ein Problem aufmerksam macht, weil der Verstand alles unter Kontrolle hat?

Entgleisen bedeutet für mich hier auch neue Wege zu gehen und die sind immer frisch, unbekannt und zumindest zu hinterfragen.

Gruß
Immer Mensch bleiben!

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amebell
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Beitrag So., 10.08.2008, 10:52

Da bin ich wieder
Hab mir gestern 2 Kliniken aus dem Netz gesucht u mal ne Mail dorthin geschrieben u um einen stationären Therapieplatz angefragt. Das mit "sich selber annehmen" versuch ich seitdem das passiert ist schon so gut es geht. Ich versuch auch mich nicht unter Druck zu setzen oder mir Dinge aufzubrummen wo ich dann plötzlich überfordert bin aber es ist eben nicht leicht wenn sich der eigene Körper gegen einen stellt u man was tun will aber eben durch div. Panik nicht i d Lage ist u dann vor Schwindel u Zittern aufgeben muß. Sicher habe ich auch ein starkes Problem damit mir "diese Schwäche" einzugestehen. Da ich in einem Familienbetrieb arbeite ist es doppelt schwierig mit der Situation klar zu kommen weil ich meine Eltern im Beruf natürlich nicht hängen lassen will u sie meine Situation absolut nicht verstehen - ich sagte ja, sie denken ich ragiere einfach über u würde ich etwas mehr an die Frische Luft gehen u mein Leben "ordentlicher" gestalten dann wär das Problem erledigt. Mich hat es schon sehr viel Kraft gekostet meine Panikattaken vor meiner Familie zuzugeben u nun da ich im Krankenstand war u versucht habe "normal" zu tun war für sie das Thema erledigt u ich hab aber gemerkt, dass ich lange noch nicht so fit bin wie ich es nach aussen versuche zu sein. Man denkt mit der Zeit sowieso alle halten einen für verrückt u glaubt langsam selber, dass man nicht mehr ganz richtig tickt...
niemals aufgeben!


Jenny Doe
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Beitrag So., 10.08.2008, 11:22

Hallo amebell,
Ich bin am 24. November 2007 an einem schönen Sonntag mitten in der Altstadt einfach nach plötzlichen Schwindelanfällen umgefallen, lag käseweiß am Boden und konnte mich kaum mehr bewegen. Seitdem hat sich mein Leben total geändert.
Ist das:
Da ich nie weiß wann ich das Gefühl bekomme "Umzufallen" habe ich mich unweigerlich zurückgezogen.
vielleicht die Antwort auf Dein Problem?

Ich weiß natürlich nicht, wie es bei dir ist. Ich kann jetzt nur von mir ausgehen und von meiner Erfahrung. Mir erging es vor einigen Jahren so wie Dir: Ich brach einfach zusammen. Als ich wieder zu mir kam und aufstehen wollte, brach ich wieder zusammen.
Auch bei mir hatte sich danach das Leben vollkommen verändert. Ich hatte Angst, dass das wieder passiert.
Aus Angst, dass das wieder passiert, konzentrierte ich mich nur noch auf mich und meine physiologischen Reaktionen. Spürte ich, wie mein Herz klopf, bekam ich Panik. Wurde mir heiß, bekam ich Panik, ...

Ich bekam das Problem erst wieder in den Griff, als ich aufhörte auf meine physiologischen Reaktionen zu achten. Spürte ich z.B., wie mir heiß wird, lenkte ich mich ab; ich lenkte meine Aufmerksamkeit weg von mir auf andere Dinge. So ließ das Problem langsam wieder nach.

Viele Grüße
Jenny
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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amebell
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Beitrag So., 10.08.2008, 12:17

Hallo Jenny u DANKE für deinen Rat
das was du da sagst kenne ich sehr gut. Da ich weiß, dass mir körperlich nichts fehlt könnte ich ja innerlich ruhig sein u ich sag mir dann auch jedes Mal: steigere dich nicht rein, ist alles nur Einbildung. Ablenken geht schon relativ gut! Als ich das letzte Mal Trauzeugin bei einer freundin von mir gemacht habe mußte ich nach dem Standesamt abbrechen u konnte der restlichen Feier nicht mehr beiwohnen. Es war mir im Amt kaum mehr möglich zu unterschreiben weil es mich so weggedreht hat u ich hab verzweifelt versucht dagegen anzukämpfen. Mal geht es besser mal geht es schlechter u ich weiß eben nie WANN es kommt. Wie gesagt, man kommt sich eingesperrt im eigenen Sein vor u will einfach wieder zurück wo man vorher war. Meine Therapeutin sagt auch, dass es einen Grund haben muß, dass ich so reagiere u so versuch ich jetzt eben drauf zu kommen WARUM ich immer wieder zu zusammenbreche. Ich bin ein sehr ungedudiger Mensch muß ich dazu sagen... früher habe ich Vorträge vor 200 u mehr Personen gehalten u jetzt schleppe ich mich durchs Büro u meide Menschenansammlungen u traue mir nicht zu auf Urlaub zu fahren. Wenn mir einer gesagt hätte, dass ich mal "so" drauf sein werde hätte ich ihn vor einem Jahr noch ausgelacht! Ich?!? Niemals!!! Naja, ich warte jetzt mal ab ob ich einen Therapieplatz bekomme. Evtl tut mir der Abstand vom Alltag hier mal sehr gut u ich kann mein Leben neu überdenken, es muß ja einen Grund geben warum ich momentan so drauf bin...
niemals aufgeben!

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zimtboy27
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Beitrag Di., 12.08.2008, 20:52

Menschen die Depressionen haben die durch Stress verursacht werden, atmen zu wenig gesunde Luft. Nicht jeder kann aber Stundenlang am Tag im Wald spazieren gehen. Oder jeden Tag an der Meeresluft schlafen. Also ich bin Hypersensibel gegenüber Partikel, Gase und Chemikalien der Stadtluft.
DU gehst ins Google und versuche es mit folgenden Stichwörtern: Negative Ionen - Vitamine der Luft? Oder: Ionisator.
Lies Dir das durch. Am besten schaust Du ins ebay.at und dort gibst Du ein: XJ-2000.
Diese Geräte sind billig und brauchen extrem wenig Strom. Dann stellst Du Dir zwei davon, links und rechts beim Kopfpolster.
Und auf alle Fälle dort wo Du Dich am meisten aufhältst. Ich gehe davon aus das Du die positiven Effekte bereits in der ersten Nacht spüren wirst.


Jenny Doe
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Beitrag Mi., 13.08.2008, 06:34

Hallo amebell
Da ich weiß, dass mir körperlich nichts fehlt könnte ich ja innerlich ruhig sein u ich sag mir dann auch jedes Mal: steigere dich nicht rein, ist alles nur Einbildung.
Ich habe das auch erst darüber versucht mir immer wieder zu sagen, "mir fehlt doch nichts, die Ärzte haben doch gesagt, dass ich okay bin". Aber das hat mich nicht weiter gebracht, weil 1. meine Wahnehmung im Widerspruch zu dem stand, was meine Ärzte sagten und 2. Wer weiß, ob ich nicht auf dem Weg vom Arzt zu mir nach Hause plötzlich schwer erkrankt bin

Ich habe viel rumexperimentiert, was helfen könnte und so. Geholfen hat mir letztendlich, dass ich lernte, auf meine physiologischen Reaktionen nicht mehr zu achten.
Die Gedanken müssen von einem selber völlig weg sein. Deshalb gibt es auch einen Unterschied zwischen Ablenkung und Ablenkung. Es darf keine Ablenkung sein, die mich daran erinnert, dass ich mich ja eigentlich nur ablenke, die ich daran erinnert, dass mir schwindlig ist. Es muss eine richtige Ablenkung sein, also, etwas, was wirklich die Aufmerksamkeit von einem selbst abzieht, z.B. ein Gespräch, in das man versinkt.

Wenn es gar nicht mehr geht, dann geh ruhig mal kurz aus der situation raus. Ich habe das so gemacht, ich bin dann eine Runde um den Block gelaufen und dann wieder zurückgegangen. Das Zurückgehen war mir wichtig, denn ich merkte, wenn ich jetzt nach Hause fahre, dann wird es beim nächsten Mal nur noch schlimmer.

Es bedeutet viel rumexperimentieren bis man etwas gefunden hat, was einem hilft.

Viele Grüße
Jenny

@ zimtboy27
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Hunny18
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Beitrag Fr., 10.10.2008, 15:57

Hallo, mein Mann hat schwere Angst und Panikstörungen , wer hat auch sowas
Er hatte im April 08 einen Krampfanfall mit Bewusstlosigkeit, seitdem leidet er unter Depressionen und den Angst und Panikstörungen, wer kennt das. gibt es jemand der das wieder weggebracht hat?? Mfg Anita

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Beitrag Fr., 10.10.2008, 22:22

hallo , ich kann dich sehr gut verstehen, auch mein eheman (36) ist in einem einkaufszentrum bewusstlos umgefallen verbunden mit einem schweren krampfanfall. seither hat sich alles verändert, dem anfall folgten schwere angst und panikstörungen, depressionen mit starken psychosomatischen beschwerden, ständige zitteranfälle und kopfdruck , herzrasen schwindel und brustkorbschmerzen sind tägliche begleiter, sogar unsere 5 kinder sind nur noch belastung für ihn, ein aufenthalt in einer psychosomatischen klinik brachte nur kurzzeitg erfolg, jetz geht das ganze wieder von vorne los, sobald er etwas belastet is beruflich oder privat äussern sich diese symptome

aber leider gibt es menschen die sowas nicht verstehen sehr traurig ist das, aber ich kann dich verstehn und fühle mit dir, mfg anita

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amebell
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Beitrag So., 12.10.2008, 18:15

Hallo an Alle, ich war schon lange nicht mehr hier und es wird mal wieder Zeit zu berichten wie es mir geht.
Also, als ich das Thema "Kopfdruck und Schwindel - Depression" hier anfing ging es mir mehr als beschissen. Ich hab mir gedacht ich komm aus dem Tief nie mehr raus. Meine Ärzte haben mir Psychopharmaka verschrieben die ich nach langem Hin u. Her dann auch versuchte - ich wollte keine Pillen nehmen die mein "Ich" verändern u mich irgendwie "wahnsinnig" fühlen - ich hab allerdings keine der Medikamente lange genommen weil ich mich so gedämpft u nicht mehr "echt" fühlte. Nun denn... neben meiner Existenztherapie, die ich wirklich jedem empfehlen kann, habe ich einfach angefangen mein Leben total umzustellen. Ich hab erst mal das Rauchen gelassen u festgestellt, dass ich "klarer" im Kopf wurde, oft hab ich eine Zigarette geraucht u schon allein dadurch wurde mir schwindlig u ich bekam Kopfdruck. Als nächstes habe ich angefangen mich selber nicht mehr unter Druck zu setzen. Ich habe einfach akzeptiert, dass mir heut fast der Schädel platzt u mir superschwindlig ist u hab einfach "Nichts" getan was mich stressen könnte. Klar, Arbeiten mußte sein, ich sitz den ganzen Tag im Büro u muß sehr viel Organisation, Telefonate u. Kundengespräche von Angesicht zu Angesicht führen. Ich hab mir einfach vorgestellt, dass das Büro ein sicherer Bereich ist und mir hier nichts passieren kann u mich eben langsam davon überzeugt. Ansonsten bin ich oft um 8.00 abends einfach schlafen gegangen wenn es mir nicht gut ging u gönnte mir Ruhe. Ich hab die Freunde aus meine Leben verpannt die das nicht verstehen konnten u die anderen die blieben unterstützen mich. Ich habe einfach gelernt mich nicht gegen mich zu wehren. Es hilft nichts seine Gefühle nicht anzunehmen. Wenn es mir nicht gutgeht ist das eben so u wenn es nicht TOTAL nötig ist reiß ich mich auch nicht mehr zusammen sondern versuch mich zu entspannen u mich zu entlasten. Ich gehe viel in die Berge und bin täglich mehrere Stunden mit meinen Hunden an der Frischluft. Ich mache nichts mehr "langfristig" aus weil ich ja nicht wissen kann wie ich in ca 2 Tagen "drauf bin". Somit gibts eben kurzfristige Treffen u die sind genauso nett wenn es ´mir nicht gut geht sage ich das auch meinem Umfeld! Ich habe keine Lust mich zu verstecken. Anfangs hatte ich immer das Gefühl ich müßte mich "normal" geben um nicht für "verrückt" gehalten zu werden. Sch... drauf! Ich bin wie ich bin. und ich habe angefangen mich zu fragen ob u was ich an meinem Leben ändern kann. Ich bin draufgekommen, dass ich mich mehr um mich kümmern muß und nicht ständig den Anderen beim Jammern zuzuhören damit die ihre "scheinbaren" Probleme wo anbauen können, ich mich dann anfang mies u betroffen zu fühlen u die zischen dann ab. Ich helfe gerne wenn es Sinn macht, aber ich dräng mich nicht auf u ich wäge ab wer wirklich "ernsthaft" Hilfe braucht oder nur nen Mülleimer sucht. Ich bin heuer auch ganz allein für ein paar Tage zu nem guten Freund gereist. Im Zug u das im Vollstreß. Früher hätte ich mir garnicht vorstellen können dass ich mit 31 Jahren mal "froh" bin wieder allein Zug fahren zu können, ja ja... ich habe auch raelisiert, dass man sich selber innerlich beruhigen kann. Dass man sich ablenken kann u die Gedanken auf andere Dinge polen u somit eine Panik vermeiden weil sie garnicht erst aufkommt. Da ich nach allen Untersuchungen weiß, dass ich keine Krankheit im körperlichen Sinn habe weiß ich auch, dass ich nur das Gefühl habe "umzufallen", dem aber in Wirklichkeit nicht so ist. Sobald man DAS einmal weiß kann man sich auch selber helfen weil man weiß, dass es zwar DA ist, einem aber nichts anhaben kann. Dann setz ich mich einfach hin u versuche zu entspannen oder an was anderes zu denken u bis jetzt hat es immer geklappt. Ich hab mir vor ein paar Tagen ein 177PS Auto gekauft u genieße es damit rumzudüsen. Früher bin ich bei Rotphasen an der Ampel fast durchgedreht... Jetzt sitz ich drin, fühl mich sicher weil ich weiß dass mir nix passieren kann u hab keine Angst mehr davor Angst zu bekommen. Sollte dem mal so sein dann fahr ich eben rechts ran u gönne mir so viel Ruhe bis es wieder geht UND ich weiß ja, dass es wieder geht was ich sagen will: man kann lernen damit zu leben. Aber man muß auch akzeptieren, dass man nichtmehr dahin zurückkehren kann wo man einmal war und es eben nun ein neuer Lebensabschnitt ist. Ich hoffe es sind einige Weisheiten drin die jemandem helfen. Ich auf jeden Fall nehme mich wie ich eben bin und gehe davon aus, dass es immer besser wird, setzte mich aber nicht unter Druck und versuche auch nichtmehr "normal" zu werden, weil ich jetzt eben diesen "Knall" habe u der gehört nun mal zu mir. Mich gibts eben nur mit Knall und Hund. Na und?!?!?

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Karotte
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Beitrag So., 21.12.2008, 23:27

Hallo amebell,

schöner Beitrag von dir. Es freut mich, dass du deine Beschwerden so in den Griff bekommen hast. Ich kann deine Geschichte gut nachvollziehen, denn sie zeigt einige Parallelen zu meiner auf. Zwar ist es bei mir kein richtiges Schwindelgefühl, sondern mehr ein Gefühl als wäre alles unecht um mich drum herum, aber das mag auch nur meine persönliche Wahrnehmung dieses Gefühles sein. Sonst kenn ich den Druck im Kopf und das alles drum herum sher gut. War auch in stationärer, medikamentöser und ambulanter Behandlung, aber das einzige was wirklich hilft ist Ablenkung. Das Gefühl anzunehmen, sich daon nicht (allzusehr) einschränken zu lassen und die Gewissheit, dass einem nichts ernsthaftes passieren kann. Ist ja *nur* psychisch
Schon bei meinem ersten Besuch in der Klinik sagt der Oberarzt zu mir, dass die Krankheit wahrscheinlich nie ganz zu heilen sein wird, aber das man lernen kann "wie der Geist in der Flasche bleibt" (O-Ton)
Also bleibt einem nichts anderes übrig als zu akzeptieren, dass man damit jetzt leben muss. Und hat man dies einmal angenommen, kann einem dieser *Geist* gar nicht mehr so viel Angst einjagen.
Lass dich vor allem nicht runterkriegen, falls mal wieder schlimmere Zeiten kommen. Bei mir gibt es auch immer wieder Zeiten, wo die Beschwerden wieder schlimmer werden (auch wenn es nie wieder so schlimm wie vor dem Klinikbesuch [2006] wurde), aber dann besinne ich mich immer wieder, dass meine Ängste mir nichts anhaben können und dann wird's auch wieder besser. Mal dauert's länger an, mal ist es nur eine (sehr) kurze Phase, aber auf jedes Tief folgt ein Hoch. Und auch das zu wissen baut auf.
Und vor allem, bei jedem Tief lernt man besser damit umzugehen. Man findet neue Wege aus der *Krise*, neue Möglichkeiten der Ablenkung und man sammelt Erkenntnisse über sich selbst.

LG Micha
Jeder sieht, was du scheinst. Nur wenige fühlen, wie du bist.

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