Angst zu erbrechen

Die Psyche spielt eine zentrale Rolle bei der Aufrechterhaltung des körpereigenen Abwehrsystems: immer mehr Krankheiten werden heute als 'psychosomatisch' und damit ggf. psychotherapeutisch relevant betrachtet.
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BrokenSoul
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Angst zu erbrechen

Beitrag Mo., 10.11.2008, 23:02

Huhu Foris,

auch ich habe Angst.
Momentan steht die Angst zu erbrechen und das in der Uni im Vordergrund. Bin letztes Jahr in der Uni zusammen gebrochen und musste auch brechen. Seitdem ist nichts mehr wie es war.
Unter angst leide ich schon länger, aber damals ist irgendwie die Zeit stehen geblieben. Habe dann ein Semester krank gemacht und dachte, dass würde das Problem lösen aber es wurde nur noch schlimmer. Nun versuche ich wieder seit über 3 Wochen in die Uni zu gehen und schaffe es nicht.
Meine Mutter zeigt kein Verständnis und setzte mich eher noch unter Druck. Sie will scheine sehen, sonst muss ich eine Ausbildung machen nächstes Jahr.
Letzte Tage war ich einkaufen und auch da hätte ich an der Kasse fast brechen müssen und hatte Herzrasen. Es geht einfach gar nichts mehr langsam. Ich war auch immer gegen Tabletten, die abhängig machen aber jetzt würde ich sogar die nehmen, damit ich es in der Uni schaffe und den Tag um bekomme, wie alle es von mir erwarten. Alles andere ist doch eh egal.
Mein Therapeut hat auch nur alle zwei Wochen zeit und ich hab das Gefühl, dass er von mir auch genervt ist, weil ich nicht vor ran komme.

Ich danke euch fürs Zuhören.
Lg Broken

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Elfchen
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Beitrag Di., 11.11.2008, 08:27

Hallo Du!

Das Beste wäre, wenn Du Dir einen neuen Therapeuten suchst,
und zwar so schnell wie möglich!

Alleine ist das schwer in den Griff zu kriegen.

Machs gut!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Hope67
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Beitrag Di., 11.11.2008, 11:54

Hallo BrokenSoul,

alle zwei Wochen zur Therapie könnte für Dich ja wirklich nicht ausreichend sein. Das Dein Therapeut ungeduldig mit Dir ist kann ich mir nicht vorstellen. Da interpretierst Du sicher etwas falsch

Du lässt Dich erstens von Anderen sehr unter Druck setzen und zweitens tust Du Dir das selber an. Lass es langsam angehen und gib Dir Zeit. Angst kann sich - wie Du ja schon gemerkt haben wirst - verselbständigen. LEIDER !
Aber gib die Hoffnung nicht auf. Das Umkippen und Erbrechen in der Uni letztes Jahr war sicher ein traumatisches Erlebnis für Dich und daher breitet es sich meiner Meinung nach auf andere Orte und Gegebenheiten aus. Das ist natürlich schlimm für Dich.
Gib nicht auf und lasse Dich weiter therapieren. Ggf. bei einem anderen Therapeuten. Belohne Dich für erkämpfte Erfolge ! (ohne grössere Angst einen Apfel kaufen zum Beispiel) Hört sich lächerlich an für Menschen die diese extreme Angst nicht kennen. Aber wir hier wissen das es ein toller Erfolg wäre
Es gibt auch noch Einrichtungen (Tageskliniken vom DRK z.B.) wo man eine Verhaltenstherapie nebst strukturiertem Alltag und Entspannungstherapien (Mal-, Musiktherapie u.ä.) bekommt. Das ist gar nicht so schlecht. Man befindet sich unter Gleichgesinnten und gewinnt an Selbstsicherheit.
Lass den Kopf nicht hängen und Dich nicht unter Druck setzen. Es wird besser werden ... irgendwann

Erst einmal liebe Grüsse

Hope

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BrokenSoul
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Beitrag Di., 11.11.2008, 12:10

Ja aber ich habe doch keine Zeit für so Sachen. Ich bin 25 und hänge im ersten Semester rum.
Nachdem ich mich für das letzte Semester krank geschrieben hatte, hab ich gehofft jetzt mit dem Neustart wieder fit zu sein, aber es ist genau das Gegenteil. Es wird immer schlimmer.
Meine Mutter meint ich stelle mich nur an und müsste mal Gas geben, dass wäre auch wieder alles gut. Sie meint mein Therapeut wäre viel zu locker mit mir und wenn ich bei ihr wäre (sie selbst ist auch Therapeuten) hätte sie schon lange die Therapie beendet.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich möchte doch nur normal sein und normal wie alle anderen zur Uni gehen und leben.

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Hope67
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Beitrag Di., 11.11.2008, 15:04

Liebe BrokenSoul,

ich verstehe was Du meinst. Genau das meinte ich im übrigen mit unter Druck setzen.

Falls Du auf ein Rezept stossen solltest wie man mit seinem eigenen Willen von heute auf Morgen diese (leider) psychische Störung wegbekommt, dann lass es mich wissen

Vielleicht kannst Du Dich ja immer ein Stück weit mehr vorantasten, Dich ohne Brechangst fortzubewegen? Erfolgserlebnisse können ja vielleicht bei Dir helfen... Wäre doch ein Versuch wert, oder?
Deine Mutter kann ich überhaupt nicht verstehen, warum sie Dich so drängt. Davon wird es doch eher schlimmer als besser.
Gehupft wie gesprungen -- Du musst da durch. So leid mir das für Dich auch tut
Sprich noch einmal mit Deinem Therapeuten darüber und wechsel ihn ggf.

Ich wünsche Dir alles Gute und würde mich freuen, weiterhin hier von Dir zu lesen

Hope


bbobo
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Beitrag So., 03.04.2011, 13:05

Hallo zusammen,

ich bin 25 Jahre alt (männlich) und hatte vor einigen Jahren schonmal mit Angstzuständen/Panikattacken zu kämpfen.

Auf einmal waren sie aber weg und mein Leben war wieder richtig lebenswert. Jetzt bricht es auf einmal wieder heftig auf mich ein.

Aus heiterem Himmel hatte ich in einem Meeting eine enorme Panikattacke mit Übelkeit. Es ist aber nichts weiter passiert und ich bin in der Situation geblieben. Ich habe allerdings so wenig wie möglich versucht zu sprechen, weil ich dachte, sonst kommt es mir hoch ..

Innerhalb von wenigen Tagen hat sich die Angst vor der Angst jetzt so stark entwickelt, dass ich mich am liebsten zuhause einschließen würde und nie mehr das Haus verlassen möchte. Das ist aber derzeit gar nicht möglich, weil wichtige Dinge in meinem Leben anstehen.

Ich habe damals eine Gesprächstherapie gemacht und mir ist vom Kopf durchaus bewusst, dass in den allerallerallermeisten Fällen nichts passieren wird. Trotzdem hatte ich in den letzten Tagen wirklch Würgereize und habe auch gebrochen, was mich noch viel fertiger macht, weil scheinbar doch etwas passieren kann. Ich muss mich extrem konzentrieren, um den Würgereiz in einer Akutsituation zurückzuhalten.

Hat jemand einen Tipp für mich, was ich machen soll? Ich persönlich versuche so wenig Situationen wie möglich zu vermeiden (aber das ist ein richtiger Kampf!) und versuche außerdem nächste Woche schon einen Termin bei einer EFT-Therapeutin zu erhalten (hat da jemand Erfahrung mit?). Ansonsten weiß ich nicht, was ich tun könnte. Ich würde mich auch über Therapeuten-Tipps in Wien freuen. Evtl. eher in Richtung EFT/Hypnose, weil meiner Meinung nach die Gesprächstherapie mich damals nur noch mehr aufgewirbelt hat.

Ich bin euch sehr dankbar für Antworten.

lg

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Delphin2
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Beitrag So., 03.04.2011, 20:26

Hallo bbobo!

Das hatte ich vor einiger zeit auch das Problem nur ohne Üergeben. Jetzt habe ich das nur noch wenn es ganz anstrengende situationen sind wo ich ganz doll angst habe. habe aber mittlerweile mir tricks angelegt damit ich im notfall was ahbe.
Also erstens ne tüte immer dabei in der handtasche und immer was zu trinke(so ne wasserflasche). Und wenn irgendwo ein bäcker ist habe ich mir auch schon mal was essen geholt(wenn es mit der übelkeit besser wurde) dann hat das geholfen.
ich weiß damit löse ich das problem auch nicht(weiß noch nciht mal woher es kommt) aber es hilft so.
Hast du denn auch schon tricks?

Das ist doch schon mal gut das du bei ner therpauetin ein termin hast.
Was ist denn eine eft-therapeutin? Also die abkürzung davor irritiert mich was es heißt...

Mit lieben Grüssen,
Delphin2
Ich kann nicht wählen was ich fühle,
aber ich kann wählen, was ich tue.

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stern
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Beitrag So., 03.04.2011, 21:18

bbobo hat geschrieben:Hat jemand einen Tipp für mich, was ich machen soll? Ich persönlich versuche so wenig Situationen wie möglich zu vermeiden (aber das ist ein richtiger Kampf!)
Dass du möglichst wenig vermeidest (bei einer Angststörung) und dich um einen Therapieplatz kümmerst, find' ich gut. Von der Symptomatik kenne ich Schwindel und Übelkeit auch (ersteres ist bei mir jedoch vordergründig, aber auch mit letzterem habe ich schon einschlägige Erfahrung gemacht ). Bei mir hilft am besten Hinlegen. Du hast geschrieben, dass du in der Situation geblieben bist... notfalls würde ich rausgehen und mich hinlegen oä. Den Tipp mit der Tüte finde ich auch gut, gibt vermutlich Sicherheit. Wenn ich mich hinlege bessert sich die Symptomatik für gewöhlich (aber nicht immer) relativ schnell wieder. Und ich weiß das ist schwer, weil Angst (dass man umkippen oder sich übergeben könnte) die Aufmerksamkeit fokussiert: Aber mir hilft es auch, wenn ich -solange es ganz akut ist- versuche die Aufmerksamkeit von der Körpersymptomatik abzuziehen (z.B. auf Umwelt: was siehst du, hörst du, etc.). Klar, ist jetzt ein rein symptomatischer Ansatz... aber wenn es akut ist macht das (bei mir) durchaus ziemlich viel Sinn.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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~confianza~
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Beitrag So., 03.04.2011, 21:28

Hallo bbobo,
bbobo hat geschrieben:hatte vor einigen Jahren schonmal mit Angstzuständen/Panikattacken zu kämpfen.
Auf einmal waren sie aber weg und mein Leben war wieder richtig lebenswert.
Wie hast Du es damals geschafft, was hat Dir damals geholfen?

Was wäre denn so schlimm daran, wenn Du Dich tatsächlich übergeben würdest?
Anscheinend findest Du derzeit etwas in Deinem Leben "zum Kotzen"!?

Liebe Grüße..
Wahrlich, keiner ist weise, der nicht das Dunkel kennt. Hermann Hesse

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audrey
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Beitrag Fr., 08.04.2011, 23:15

http://www.emetophobie.de

Das ist m.M.n. eure Adresse.
Es war auch mal meine. Mir haben die Informationen zu meiner Angst und der Austausch mit anderen Betroffenen in meiner akuten Phase sehr geholfen. Mit akuter Phase meine ich ständige Übelkeit und heftigste Panikattacken. Plastiktüten, Wasserflaschen, Kaugummis und andere vermeintliche!! Helferlein bis hin zum Missbrauch von Magentabletten und Beruhigungsmitteln, soziale Isolation aus Angst in der Öffentlichkeit zu erbrechen, nichts essen, wenig essen, nur "sichere" Lebensmittel essen, etc, etc. Das alles ist ganz klassisch für diese Phobie. Natürlich ersetzt eine solche Communitiy keine Therapie. Aber für mich war sie eine sehr wichtige Ergänzung zur Therapie. Die Angst vor dem Erbrechen, also die Emetophobie, gehört zwar zur Gruppe der Phobien und sollte auch als solche behandelt werden, allerdings kommt es immer noch sehr oft zu Fehldiagnosen von seiten der Therapeuten wie z.B. Magersucht oder soziale Phobie und dementsprechend zu einer Behandlung an der Erkrankung vorbei. Ausserdem haben mir die Erfahrungen und die Sichtweisen der "Fortgeschrittenen" damals sehr geholfen.
Ich werde wohl nie ein ebenso unverkrampftes Verhältnis um Thema Erbrechen haben, wie der Ottonormalverbraucher, aber die Phobie bestimmt längst mein Leben nicht mehr. Bis ich an diesen Punkt gelangt bin hat Jahre gedauert. Ich musste mich mit einer Menge Dinge auseinandersetzen die hinter der Phobie standen und die gleichzeitig sehr gut durch sie verdrängt wurden. Ich würde sogar behaupten: ist die Phobie erstmal nicht mehr so wichtig, gehen die Probleme erst richtig los Aber es lohnt sich diesen Weg zu gehen. Und je früher man sich auf den Weg macht, umso mehr Leid erspart man sich womöglich. Diese Phobie (wie alle anderen auch) hat nämlich die Tendenz sich zu "verselbständigen". Man hat gelernt auf bestimmte Lebenssituationen mit der Angst zu reagieren, man trainiert sich allerhand "Tricks" an um die Angst zu bewältigen und nicht selten nehmen sowohl die Angst als auch die "Tricks" irgendwann völlig überhand. Also lieber gleich reagieren.

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mountainhigh
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Beitrag Do., 02.06.2011, 08:29

Hallo!
Bin 38 und leide seit meinem 13.Lebensjahr an Brechangst. Bis vor ein paar Jahren wusste ich gar nicht dass dies eine Krankheit ist. Irgendwie lebe ich mit dieser Angst.Bisher hat sich die Angst dann gezeigt wenn Magendarmgrippe war, bzw. habe ich Situationen gemieden wo mir schlecht werden könnte. ICh habe sovieles in meine Leben nicht getan, nur aus der Angst zu erbrechen. Besonders schlimm ist der Gedanke in der Öffentlichkeit zu erbrechen, sich nicht verstecken oder zu Hause hinlegen zu können. Habe aber trotzdem noch soweit "Lebensqualität" gehabt in dem ich Tagesausflüge gemacht habe, mich auf Urlaube gefreut habe. Mein denken war: Ist Dir morgens nicht schon schlecht, dann wird Dir auch nicht mehr schlecht. Seit ca. 2 Monaten ist es plötzlich schlimmer geworden. Ohne Grund. Mir war nicht schlecht,nix. Seit diesem Tag kann ich nicht mal mehr ruhig in die Arbeit fahren, weil ich Panik habe mir wird plötzlich schlecht in der Schnellbahn. Am Wochenende zwinge ich mich dazu einen halben Tag in die NAtur zu gehen, was ich früher so gern gemacht habe, ich habe Angst dass ich irgendwann gar nicht mehr rausgehe. Meine Arbeit verliere, sozial absteige. Diese Angst macht mich fertig. Ich möchte endlich ohne Angst leben. Reisen, Spass haben, essen gehen. Und nun habe ich mich nach so langer Zeit endlich entschlossen zu einem Psychiater zu gehen, weil ich weiß jetzt gehts nicht mehr weiter. Für mich war dies ein großer Schritt, da ich mich ziemlich geniere, wegen dieser blöden Angst vor dem Erbrechen. Ich habe auch noch nie, in diesen ganzen Jahren, mit irgendjemanden darüber gesprochen. Niemand würde mir so eine Angst zutrauen. Alle sehen mich als lustige, starke Person. Das ist auch sicher richtig, das ist die eine Seite, aber meine dunkle Seite kennt niemand. Jedenfalls hatte ich am Mittwoch diesen Termin und es war sehr entäuschent für mich. Der Arzt hat mich quasi im Stehen befragt, und so schlimm es ist ,auch nicht sehr ernst genommen. Er hat mich gefragt warum ich nicht unter Menschen gehe, fortgehe, und ich habe gesagt weil ich Angst habe dass mir plötzlich schlecht wird oder jemanden aus der Gruppe oder sonst wem. Seine Antwort war, dass dies ja eh nicht oft vorkommt. Na das ist schon wahr, und genau da liegt ja das Problem. Es ist wie fast jede Angst eine unnötige Angst!!!Es war auch eine junge Ärztin in Ausbildung dabei die das Problem wohl verstanden hat. Jedenfalls habe ich auf Grund meiner akuten Angstzunahme folgende Medikamente erhalten: Cipralex 10mg und Alprazolam 0,5mg; hievon von jeder1/2 Tablette morgens. Natürlich hab ich die Beipackzettel gelesen und bei beiden steht Übelkeit und erbrechen als häufige Nebenwirkung; na toll!!! Und 2.nehme ich die Pille, was bei Alprazolam ja nicht so gut sein soll. Wer hat Erfahrung mit dieser Kombination? Hilft das wirklich? Ich kann mir nicht vorstellen dass irgendwas mir helfen könnte. Ich möchte aber auf jeden Fall eine Therapie machen. Ich möchte wieder normal leben, mit all den kleinen schönen Dingen die das Leben lebenswert machen. Freunde oder Beziehung habe ich natürlich nicht. Ich gehe ja nirgends hin und würde ja nur Ausreden erfinden. Vielleicht kann mir jemand einen Tip geben wo ich in einer Therapie gut aufgehoben wäre, wie die Medikamente helfen, falls es erlaubt ist hier im Forum Therapieplätze zu nennen. Jedenfalls Danke für Eure Hilfe!

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znepi
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Beitrag Mi., 14.12.2011, 20:10

hallo!

der letzte eintrag ist zwar schon etwas länger her, aber möchte hier trotzdem auch was schreiben:

ich leide auch an panikattacken, die sich im schlimmsten fall mit erbrechen äußern. meine symptome sind dann meist: zittern, hitze-kältegefühl, das gefühl ich verliere den verstand, übelkeit, erbrechen, verspannung.

nur das erbrechen macht mir am meisten sorgen derzeit. weil wenn man aus angst zu viel erbricht und nicht viel im magen behält, dann habe ich angst zu dünn zu werden (bin derzeit aber eh normalgewichtig).

bin jetzt 21 und hatte schon mal mit 16/17 panikattacken mit erbrechen, die sind dann aber verschwunden und "übrig" blieben nur meine ständigen nackenschmerzen. vor 2 einhalb monaten hatte ich ne magen-darm grippe und dann fingen die angst-symptome schon wieder an und vor vier wochen wars dann wieder so schlimm, dass ich vor angst erbrechen musste. mehrmals an einem tag, am nächsten auch noch. und dann traute ich mich nimma, etwas zu essen, hab mich dann gezwungen - ging dann wieder, hab wieder mein normalgewicht erlangt. und dann plötzlich vor zwei tagen gings wieder mit der großen angst los (und erbrechen).

beim ersten mal war vor vier wochen war ich im akh in der psychatrischen ambulanz. dort bekam ich cipralex und xanor verschrieben. habe dann auch eine psychiaterin und psychotherapeutin gesucht. die psychiaterin hat mir noch pantoloc für den magen und trittico verschrieben. das blöde bei diesen antidepressiva ist, dass sie als nebenwirkung übelkeit haben. und genau das ist ja mein problem, schon etwas blöd.

@mountainhigh: wie läuft es bei deinen medikamenten? ist alprazolam was ähnliches wie xanor? glaube der wirkstoff klingt ähnlich.

@alle: wie schafft man es, von dieser angst wegzukommen oder zumindest mit den panikattacken klar zu kommen? bin zwar eh in psychotherapie, aber da sind wir erst am anfang und würde mich freuen, wenn hier andre leute ihre meinungen posten

liebe grüße,
znepi

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mountainhigh
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Beitrag Do., 15.12.2011, 11:23

Hallo Znepi!

Also ich habe die Alprazolam eben nur im Notfall, bei einer Panikattake verschrieben bekommen, und sie nie gebraucht, weil ich einfach nicht zuviele Tabletten schlucken möchte, und mir die Cipralex seit ich 2 pro Tag nehme auch helfen. Meine Panikattaken, hervorgerufen durch die Angst dass mir plötzlich im vollen Zug schlecht wird und ich erbrechen muss, habe ich nun nicht mehr. Aber ich habe nie erbrochen auf Grund der Angst, ich habe mich innerlich dann selbst versucht zu beruhigen und "runterzuholen", dass es in Wirklichkeit keinen Grund gibt Angst zu haben. Ich habe auch zu Beginn der Behandlung mit Cipralex versucht mich abzulenken, mit Lesen oder besonders Musikhören während dem Weg in die Arbeit. Das hat auch geholfen. Für mich war es ja schon Überwindung die Tabletten zu nehmen, da ja eines der größten Nebenwirkungen Übelkeit und Erbrechen ist, und auch das habe ich überstanden.

Was ich bei Dir nicht herauslesen kann ist, was Deine Panikattaken auslöst. Ist es auch bei Dir die Angst vor Erbrechen, oder ist das Erbrechen "nur" eine Folge der Panikattake? Welche Angst hast Du denn, dass Du Attaken bekommst?

LG

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znepi
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Beitrag Do., 15.12.2011, 13:49

hallo mountainhigh!

ich freue mich voll, dass du so schnell geantwortet hast!

ich glaube bei mir is das quasi so ein "teufelskreis". ich hab vor 2 einhalb monaten den magen-darm virus gehabt und dann hab ich lange für die genesung gebraucht. und da entwickelten sich plötzlich ängste. und vor nem monat hatte ich so ne starke panikattacke, dass ich dann erbrechen musste. und jetzt ist halt die "angst vor der angst" da, also dass ich wieder so starke angst bekomme. dann versuch ich mich auch selbst zu beruhigen, manchmal funkts, manchmal gar nicht.

und derzeit habe ich oft oder fast durchgehend nervöse zustände, und zittere oft und mir ist übel. manchmal wirds durch essen besser, manchmal nicht. (schwanger bin ich sicher nicht!)

es gibt schon einige dinge, vor denen ich angst habe oder zumindest eine angst in den letzten monaten entwickelt habe, z.B. Zukunftsangst (wegen Jobchancen), Angst verlassen zu werden und alleine zu sein, Angst dass die Angst wieder kommt, Angst dass ich aus diesem Teufelskreis nicht raus komme, Angst dass mich Situationen viel stressen und dann die Angst wieder auftaucht etc.

Bin eh in psychiatrischer und therapeutischer Behandlung und dort sagen sie mir, dass ich grad tief drinnen bin in dem ganzen und es wieder besser werden wird. dass weihnachten wahrscheinlich auch sehr stresst aber ich bin auch manchmal etwas depressiv.

habe gerade meinen Bachelor abgeschlossen in Mindestzeit und bin immer eine total fleißige gewesen. jetzt hab ich den Master angefangen und kann kaum was auf der Uni machen, weil ichs einfach nicht schaffe psychisch. und zuhause sitzen und fernsehen, puzzlen, yoga machen, freunde treffen, klavier spielen oder pc spielen ist zwar schön und gut (kann ich nur machen, wenns mir halbwegs okay geht), aber da denk ich mir dann immer, ja und was wenn ich nie wieder raus komm? wie soll ich mich dann z.b. später finanziell über dem wasser halten, bekommt man beihilfen, wenn man starke panikattacken mit depressionen hat?

Ja so sehen meine sorgen aus... hoffentlich stimme ich hier niemanden depri. manchmal nehm ichs auch humorvoller, wenn grad bessere tage da sind.

liebe grüße,
znepi

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mountainhigh
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Beitrag Do., 15.12.2011, 14:48

Hallo Znepi!

Ich verstehe was Du meinst, man wacht ja in der Früh schon auf und wartet direkt auf die Angst. Wieviele Cypralex nimmst Du denn pro Tag und seit wann?
Und hast du abgeklärt ob Dein Magen und Darm auch echt wieder in Ordnung sind? Manchmal bilden sich Bakterien die lange nicht ausheilen.
Mir hat es auch geholfen eine gewisse Wut gegen meine Angst aufsteigen zu lassen. Diese Machtlosigkeit und Angst in der man drin steckt kann man ganz gut als Wut nutzen. Ich sag mir dann innerlich so in einer Art Selbstgespräch dass ich mir von Dir du blöde Angst doch nicht mein Leben bestimmen lasse, hau ab sonst knall ich Dir eine. Ich sage mir dass ich noch immer Herr über meinen Körper und meinen Geist bin, und nicht diese Ansgt. Und ich denke mir dann auch: So jetzt verpiss Dich und lass mich in Ruhe. Du musst erkennen dass Du die Macht hast Dein ICH zu beeinflussen, und sehrwohl Deinem Körper sagen kannst wie er zu funktionieren hat. Vielleicht hilft es Dir auch, Dir so eine Art Plastikfrustpuppe, oder einen Boxsack anzuschaffen, wo Du groß ANGST raufschreibst, und haust den richtig in die Fresse. Ich weiß das klingt blöd, aber lass das raus und wehr Dich. Du bestimmst wie Du leben möchtest.
Da bei mir die Cypralex gut anschlagen haben mache ich das auch, und bin sicher dass diese Einstellung auch anhält wenn ich die Tabletten langsam mal ausschleichen lasse. Über Deine Zukunft solltest Du Dir Null Gedanken machen. Schau dass Du die Gegenwart in Ordnung bringst. Schliesslich weiß eh keiner wie lange er lebt und wo er in Zukunft sein wirs. Der reichste und gesundeste Mensch kann plötzlich abstürzen, da bist Du nicht die Einzige.
Und in Sachen finanzielles überleben kann ich Dich beruhigen. Sollte es eintreten, was ich sicher nicht glaube, dann gehst Du in Frühpension oder man schreibt Dich wegen Burn Out krank, dann bekommst Du finanzielle Hilfe und bist im Krankenstand. Ist sicher nicht Dein Ziel, aber ich möchte Dich nur beruhigen. Mach Dir über sowas keine Sorgen!

LG mountainhigh

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