Fasten als Reset?

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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LottaLi
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Fasten als Reset?

Beitrag Sa., 08.02.2014, 11:59

Hallo Forum,

also mein Anliegen bzw. meine Frage ist Folgendes: Hat jemand hier schon Erfahrung gemacht mit Fasten? Hilft das dabei ein verkorkstes Essverhalten neu zu überdenken und danach besser zu machen?
Ich bin da grad sehr unsicher, fasten ist ja nun auch nicht grad ein besonders normales Essverhalten, klar es ist zeitlich begrenzt und man kann mal über alles nachdenken und alles aber..ach ich weiß nicht..einerseits wünsch ich mir einfach mal weg mit dem ganzen scheiß Essen, es ist irgendwie auch mein letzter Ausweg weil alles andere, gesund essen und so weiter nicht klappt, ich schaffs nicht, aber auf der anderen Seite ist fasten ja auch nichts anderes als nichts essen und damit hab ich früher sehr lange zu kämpfen gehabt und sehe es aus heutiger Sicht mit als einen der Gründe, warum ich danach ins Gegenteil gefallen bin und überhaupt so fett wurde..naja, wie ich jetzt überhaupt wieder draufkomme, meine Thera hat mir dazu geraten und sie kennt ja auch meine Vorgeschichte und alles, und nachdem wirklich alles andere nicht hilft und ich im Moment so verzweifelt bin überlege ob ich es versuchen soll. Hat jemand vielleicht schon Erfahrungen damit gemacht? Oder auch so eine Meinung dazu?

Viele Grüße
LottaLi

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Silencia
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Beitrag Sa., 08.02.2014, 13:47

Hallo LottaLi!

Wo liegen den deine Esstörungen bei zu wenig oder zu viel essen?

Ich glaube, dass man egal was man macht immer gefährdet ist, wieder in ein altes Verhaltensmuster zu fallen (kann ich aus eigener Erfahrung sagen).
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.

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Solage
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Beitrag Sa., 08.02.2014, 14:16

Hallo LottaLi!

Ich habe früher einmal im Jahr Heilfasten gemacht. Zur Entschlackung. D. h. ich habe 10-14 Tage gar nichts gegessen, nur getrunken. In meinem Fall war es so, dass ich nach dem Fasten nicht nur das verlorene Gewicht wieder zugenommen habe, sondern auch noch zusätzliches Gewicht.
Mittlerweile wird dieses Fasten gar nicht mehr so oft empfohlen. Auch wird dadurch die Muskulatur abgebaut, die wiederum für die Fettverbrennung notwendig ist.

Wenn Du auf Dauer Gewicht verlieren möchtest, geht das nur mit einer konsequenten Ernährungsumstellung in Verbindung mit einem Bewegungsprogramm. Die Rechnung ist ganz einfach: Du musst mehr Energie verbrauchen, als Du Dir mit der Nahrung zuführst. Wobei darauf zu achten ist, dass Du keine Muskulatur abbaust. Schnell geht es, wenn Du die Kohlehydratzufuhr einschränkst und auf eine eiweißhaltige Ernährung achtest. Aber auch dies ist auf Dauer nicht gesund, weil dann dem Körper wieder die Kohlehydrate fehlen. Das kann sich dann wiederum durch schlechte Laune, fahle Haut und struppige Haare bemerkbar machen.

Wenn Du viel Gewicht abnehmen möchtest, wird oft empfohlen die ersten Tage mit Eiweiß-Drinks einzusteigen und dann langsam wieder auf andere Nahrung umzusteigen. Außerdem sollte die Nahrungsaufnahme auf 3 Mahlzeiten am Tag verteilt werden und nicht auf 5 wie früher empfohlen. Es sollten immer mindestens 5 Stunden Nahrungspause zwischen den Mahlzeiten eingehalten werden, damit die Fettverbrennung (auch durch den Insulinspiegel bedingt) funktionieren kann.

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ichbins(nur)
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Beitrag Sa., 08.02.2014, 17:47

Von Fasten halte ich persönlich bei einer Vorgeschichte mit Essstörung überhaupt gar nichts. Vom Fasten habe ich bewusst die Finger gelassen, weil ich selbst eine "einschlägige" Vergangenheit habe und mich das nur wieder auf dumme Gedanken gebracht hätte.

Um wieder ein Gefühl für die richtige Ernährung zu bekommen, würde ich es mit einer Ernährungsberatung versuchen, vielleicht in Kombination mit so etwas wie Yoga oder Tai Chi. Von Yoga zumindest weiß ich selbst, dass es helfen kann, wieder mehr zu sich, zu seinem Körper und seinen Bedürfnissen hinzukommen, was bei gestörtem Essverhalten ja häufig ein Problem darstellt.

Mit Hilfe der Beratung würde ich dann versuchen, das Essverhalten dauerhaft umzustellen, aber eben in regelmäßigen Abständen, z. B. während der ersten 12 Monate, Kontrolltermine vereinbaren.

Viel Erfolg!
[center]Wie können wir wissen, wer wir sind,
wenn wir nicht wagen,
was in uns steckt?
(Paulo Coelho)[/center]

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ahoi
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Beitrag Sa., 08.02.2014, 19:54

Hallo, also ich weiß nicht so recht. Auch wieso deine Therapeutin dazu rät. Mein Bedenken ist, dass du enttäuscht bist wenn du nicht durchhälst.
Lieber langfristig eine Umstellung auf gesunde Ernährung und Sport und wegkommen von der ES.
Hoffe dir geholfen zu haben.

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Thread-EröffnerIn
LottaLi
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Beitrag So., 09.02.2014, 23:04

Danke Euch für die Antworten!:-)

@ Silencia: im Moment bei zu viel essen und erbrechen, vorher war es jahrelang zu wenig.

@ Solage: mir geht es nicht ums abnehmen beim fasten. Und theoretisch weiß ich auch, wie man sich gesund ernährt, nur die Umsetzung klappt nicht...die Idee mit dem fasten meint in meinem Fall eher ganz weg vom essen um erst mal aus diesem Kreis rauszukommen, so nach dem Motto "Was nicht gegessen wird kann man nicht erbrechen wollen"...allerdings hast du natürlich recht, das Problem mit der konsequenten Ernährungsumstellung hab ich nach dem fasten natürlich immer noch, letztendlich ist es auch nur ein Aufschub und die Hoffnung, dass sich in der Zeit irgendwas in meinem Kopf ändert..

@ ichbins: danke für deine Meinung und deine Erfahrung! Ja, das mit den "dummen Gedanken" befürchte ich auch...bzw. wär ich im Moment tatsächlich froh wieder nichts essen zu können, da wieder reinzukommen, ich hab zwar die Qual früher damit nicht vergessen aber immerhin hatte ich da dieses Gefühl der Stärke, grad mit dem **essen und brechen fühl ich mich nur schwach und eklig und abstoßend...ich bin zur Zeit so verzweifelt, ich würde mir das nichts essen können zurückwünschen..und klar, das ist eine beschissene Grundlage für die Fasten-Idee. Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich kann nicht mehr aber ich komm da irgendwie nicht raus.
Zu der Ernährungsberatung, ich bin ja in Therapie, da geht es auch um dieses Thema und von meiner Thera kam der Vorschlag mit dem fasten.

@ahoi: danke auch Dir für deine Meinung! Ich denke meine Therapeutin rät mir das weil alles andere nicht klappt, ich habs schon versucht mit gesunder Ernährung und Sport mache ich sowieso aber ich komm immer wieder zum brechen...und dann zum **essen...und zum brechen...und....:´(
Ja, das ist natürlich die andere Seite, nicht durchhalten und von sich deswegen dann enttäuscht sein...

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Silencia
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Beitrag So., 09.02.2014, 23:49

Hallo LottaLi!

Ich halt Fasten nur dann für sinnvol, wenn man stabile Ernährungsgewohnheiten hat (was auf dich im Moment nicht zutrifft).

Ich habe nach meinem zu-wenig-essen meine Ernährung umgestellt. konzentriert auf eiweißreiche (eier, Sauerrahm, Topfen, Milch) ernährung möglichst fett-und zuckerarm mit viel obst und gemüse.

Jetzt lebe ich vegan (aufgrund von Krankheiten aber auch aus moralischen Gründen) und bin sehr zufrieden damit.
ich brauche so gut wie keine Süßigkeiten mehr, weil ich mit Obst alleine mein "Verlangen" stillen kann.
Wie knüpft man an, an ein früheres Leben? Wie macht man weiter, wenn man tief im Herzen zu verstehen beginnt, dass man nicht mehr zurück kann? Manche Dinge kann auch die Zeit nicht heilen, manchen Schmerz der zu tief sitzt und einen fest umklammert.

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Nero79
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Beitrag Mo., 10.02.2014, 11:55

Ich finde es ehrlich gesagt seltsam das eine Therapeutin fasten vorschlägt um vom Essen erstmal ganz weg zu kommen. Gerade ihr müsste doch klar sein das eine Essstörung vor allem psychisch bedingt ist und auch nur so geloest werden kann. Sowas ist u.U. Ein sehr langer Prozess.
Ich empfehle dir dich mit deinem inneren Kind zu beschäftigen, dann wirst du irgendwann wissen warum du so isst uns Du wirst irgendwann eine selbstfuersorge entwickeln, dann isst du automatisch anders und lebst gesuender..... Weil du es dir wert bist!

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