Sport und Körperhass

Bulimie, Anorexie, Adipositas, EDNOS (mehr zur Unterscheidung finden Sie in meinen themenbezogenen Artikeln im Archiv, darüber hinaus finden Sie auf der Website auch Selbsttests zum Thema)
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Buffel
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Sport und Körperhass

Beitrag Di., 03.03.2009, 17:30

Hi.

Stecke momentan in einer ziemlichen Zwickmühle.
Ich treibe nie Sport und will das eigentlich anfangen, hab mir auch schon Sportarten ausgesucht, ich hab sogar Lust auf Sport, aber wenn ich mir dann vorstelle, wie ich mit meinem untrainierten Körper so lächerlich irgendwo herumsportele, vergehts mir sofort wieder.

Natürlich wird man nur trainiert, wenn man mal anfängt, aber wenn ich mir dann meinen Körper unter der Kleidung vorstelle oder das Duschen danach, ich dusche und bade ohnehin äußerst ungern, weil ich den Anblick meines Körpers nicht leiden kann, und dann muss ich duschen und mich danach eincremen (hab relativ trockene Haut) und mich um meinen Körper kümmern, der es aber gar nicht wert ist, so ein Aufhebens.

Andererseits bin ich besessen von dem Gedanken, sehr schnell sehr viel abzunehmen und jetzt bleibt mir wieder nur die Möglichkeit, mir 5kg runterzuhungern, damit ich meinen Körper wieder eher ertragen kann und dann auch Sport treiben kann (hab über Weihnachten 5kg zugenommen bis jetzt und wiege 65kg bei 1,75m, bin aber vollkommen untrainiert und wabbelig). Kurz vor Weihnachten hatte ich mich innerhalb von zwei Wochen von 63 Kilo auf 60kg runtergehungert und da ging es allmählich schon mit dem Bauch und so.

Denk meistens, wenn ich anfangen will mit Sport: Das bringt doch gar nichts. Das ist ein Tropfen auf dem heißen Stein. Und morgen hab ich wieder keine Lust und somit bleibts auch ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Ich kenn das ja, ich fang mit dem Kram an und dann am nächsten Tag ist wieder Schluss. Oder ich werde krank.

Komm mir vor als würde ich 100 Kilo wiegen und eine RIESENWAMPE vor mir hertragen und damit müsst ich Sport treiben, so sinn- und nutzlos und unangenehm.

Kann mir jemand helfen?

Danke,
Buffel

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Nurse_with_wound
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Beitrag Di., 03.03.2009, 17:36

Buffel, das hört sich nicht gut an.
Du weisst dass man Sport (mager) süchtig werden kann?

Zur Info, dein Körper wird durch sport straffer, deine Haut besser (schwitzen, durchblutung), deine Ausstrahlung jugendlicher.
Das wären die Gründe, für Sport. aber in deinem Fall nicht abnehmen bitte, ich wiege ähnlich 62 Kilo bei 170 und habe viele Muskeln die auch weniger volumen haben mehr wiegen wie fett. Und ich fühle mich schlank.
Was für Sportarten willst du machen?
die Atmosphäre in einem Verein ist oft wichtiger als die Sportart.
Zuletzt geändert von Nurse_with_wound am Di., 03.03.2009, 17:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Georgine
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Beitrag Di., 03.03.2009, 17:39

hä? das kommt mir jetzt aber gar nicht so viel vor, oder wie? vielleicht hast du eine falsche wahrnehmung deines körpers/essstörung? mach doch mal einen bmi-test online, da wirst du schon sehen.....

schau dir doch mal andere männer an in deinem alter, haben die alle bessere körper als du?

welche sportarten hast du dir denn ausgesucht? wenn es dir so unangenehm ist, kannst du dir ja auch erstmal was suchen, bei dem man dick eingemummelt ist: joggen(bei dieser jahreszeit, wintersport, inlineskaten, tennis) etc. ....

hast du wirklich ein solches problem mit deinem körper oder willst du vielleicht nur das erstaunen anderer genießen, die dir klarmachen, dass das doch ein ganz normales, bis leichtes körpergewicht ist.

schön ist es allerdings tatsächlich, wenn man ein bißchen trainiert ist, egal wie dick/schwer man ist, einfach des körpergefühls und der gesundheit wegen...

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Buffel
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Beitrag Di., 03.03.2009, 17:52

Hallo.

Nein, fishing vor compliments hab ich nicht nötig. Ich weiß dass mein BMI Normalgewicht sagt, aber glaubs mir, ich bin trotzdem schwabbelig. Ich will das Gegenteil nicht hören, ich weiß doch, wie ich aussehe, und das ist nicht schön. Angezogen würde man auf die Idee vielleicht nicht kommen, aber man kann sich ja denken, wie ein blasser, untrainierter Körper aussieht.

Ja, ich bin irgendwo essgestört, aber ich will das alles in den Griff kriegen. Ich hab 15 Kilo abgenommen (als ich bei 60 war, waren es sogar 20 Kilo) und panische Angst, wieder "fett" zu werden. Dabei schwanke ich zwischen Hungern und zuviel essen.

Magersüchtig oder bulimisch bin ich aber nicht.

Ich schätze, dass man durch Sport ein besseres Körpergefühl kriegen kann, aber erstmal anfangen ist der reinste Horror schon.

Joggen hab ich mir ausgesucht. Und so eine HampelDVD für zuhause...

Weiß nicht, das hat sich alles immer mehr verschoben. Erst fand ich unter 70kg toll, dann unter 68 und dann unter 65 und schließlich fühlte ich mich mit 63kg schrecklich. Ich glaub, kein Sport ist schon der Schlüssel dazu, dass ich mich so eklig fühle, aber weiß nicht, wie ich den Teufelskreis durchbrechen kann. Hab dann gleich so Größenwahnphantasien von einem Tag ununterbrochen laufen oder so (damit es auch was bringt).

Und wisst ihr, was das Beste ist: Ich WEIß, dass ich mich nach dem Laufen oder der DVD super fühlen würde und auch ausgeglichener wäre und alles. Aber ich kann mich trotzdem überhaupt nicht überwinden.

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lamedia
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Beitrag Di., 03.03.2009, 17:57

Also mit diesen Werten bist Du doch schon an der unteren Grenze zum Normalgewicht in Deiner Altersklasse und mit fünf kg weniger wärst Du sogar schon im Untergewicht.
Das hört sich für mich ein wenig wenn nicht nach Essstörung, dann doch nach Körperwahrnehmungsstörung an. Hattest Du damit mal zu tun?
Allerdings will ich Dir das unangenehme Gefühl, das Du zum Körper hast, auch nicht absprechen.

Daher ein Tip:
Yoga oder Pilates sehr gut für den Muskelaufbau und fürs Körpergefühl. Gibt es zum Teil sogar von den Krankenkassen gesponsort in Deutschland. Da braucht man sich auch meist nicht zu duschen, weil man nicht so viel schwitzt. Der Körper strafft sich und die Muskeln werden aufgebaut, dann ist man für Ausdauer-sachen auch fitter.
Aber ich glaube wirklich fast, das Problem liegt tiefer oder ganz woanders.
Ich glaube, jemand dem es wirklich nur auf etwas mehr Muskeln oder einen flacheren Bauch ankäme, würde hier nicht schreiben müssen.

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Eve...
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Beitrag Di., 03.03.2009, 19:07

Tipps für Untergewicht sollte man hier nicht erwarten; ich denke, wir sind alle vernünftig genug, sie nicht zu geben. "Hungern", um Gewicht zu verlieren, erzeugt vollautomatisch den Jojo-Effekt: Du nimmst nachher wieder zu.

Magersüchtige versuchen, ihren Körper über ein möglichst niedriges Gewicht mögen zu lernen; das funktioniert nur kurze Zeit, dann gehts weiter mit dem Hungern. Du bist da auf keinem guten Weg. Tu Dir das nicht an.

Sport ist dagegen doch super. Du erreichst alles, was Du möchtest, damit, wenn Du am Ball bleibst: Straffheit, flacher Bauch ... es dauert nur etwas länger.

Gruß, Eve

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Buffel
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Beitrag Di., 03.03.2009, 20:33

Hallo,

jemand, dem es nur auf nen flachen Bauch usw. ankäme, würde hier evtl. auch schreiben, wenn er sich selbst im Weg steht. Ich will lediglich etwas trainiert sein, aber ich glaub einfach nicht, dass ich trainiert sein kann. Es ist so schwierig da durchzublicken. Hab ich nun genug abgenommen, damit man z.B. Bauchmuskeln schon sieht? Müsste ich da nicht deutlich dünner sein? Andererseits: Werde ich überhaupt dünner, wenn ich keinen Sport treibe? Wann lohnt sich Sport? Wann kann man Resultate sehen und wann hat man doch noch zuviel Körperfett? Woher soll ich das wissen?

Yoga will ich eh parallel machen um den Körper zu dehnen und so, und weil ich danach ganz gut schlafen kann.
Hab ich mal einige Wochen abends gemacht, war gut. Aber hab ich eher als Entspannung, nicht als Sport angesehen.

Tipps zum Abnehmen möchte ich gar nicht, und ich will mich eigentlich auch nicht runterhungern, ich krieg nur die Gratwanderung so schwer hin.
Und würd mich gern mit Leuten austauschen, die das kennen.

Vorhin war ich in der Badewanne und hab erstmal ne halbe Flasche Schaumbad da reingekippt, damit ich meinen Körper nicht ansehen muss.

Ich komm mir vor, als besch** ich mich selbst, wenn ich Sport treibe, danach dusche und eincreme, oder generell mich rasiere oder so, und dann schau ich in den Spiegel und denke: Ja, wieso sollte ich mich besser fühlen? Sieht doch genauso ätzend aus wie immer.
Natürlich sieht es das, ich hab ja nie dauerhaft Sport getrieben, weil die Ekelgefühle mich überfordert haben auf Dauer. Drei Wochen Laufen gehen alle zwei Tage jeweils eine Stunde, dann war auch wieder Schluss. Da hatte ich kein Ergebnis und musste mich ständig mit meinem Körper auseinandersetzen, was ich als Qual empfand.

Und was mir Spaß machen würde, Mannschaftssport oder Schwimmen und sowas, traue ich mich nicht, wegen der Umkleiden und beim Schwimmen - ich zieh so keinen Badeanzug oder Bikini an, ich geh nur mit T-Shirt schwimmen im See mal im Sommer, höchstens. Wie gesagt, ein Teufelskreis.

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lamedia
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Beitrag Di., 03.03.2009, 21:16

Hallo Du,

also wie gesagt, den Leidensdruck will ich Dir überhaupt nicht absprechen. Nur sieht es wirklich so sehr nach einer heftigen Körperwahrnehmungsstörung aus und nach tieferliegenden Konflikten, die sich auf der Ebene von praktischen Tipps vielleicht nicht so grundlegend ändern werden.
Vorhin war ich in der Badewanne und hab erstmal ne halbe Flasche Schaumbad da reingekippt, damit ich meinen Körper nicht ansehen muss.
Ich komm mir vor, als besch** ich mich selbst, wenn ich Sport treibe, danach dusche und eincreme, oder generell mich rasiere oder so, und dann schau ich in den Spiegel und denke: Ja, wieso sollte ich mich besser fühlen? Sieht doch genauso ätzend aus wie immer.
Objektiv kann bei Dir kaum irgendwas schwabbeln und häßlich aussehen. Auch im Körperfett wirst Du im "sehr guten" Bereich liegen, was Du ganz leicht in der Apotheke nachprüfen kannst.
Das ist eine extrem negative Selbstwahrnehmung, bzw. wohl ein Bestreben, irgendwelche Bedingungen zur Selbstakzeptanz aufzustellen. Wahrscheinlich springe ich so drauf an, weil ich in nächster Zeit viel mit Magersüchtigen zu tun haben werden und mir die Denk- und Fühlmuster von Körperhass und diesem Gefühl von einem körperlich Nicht-Gut-Genug-Sein einfach sehr fremd sind. Es kommt mir so einsam und traurig vor.
Ich z.B. habe einige körperliche Mängel, ich hadere vor allem mit den vielen unschönen Narben, aber ich kann mich trotzdem ansehen und es auch zulassen angesehen zu werden und ich mag meinen Körper trotz allem und gerade weil er so viel durchgemacht hat.
Wer weiß, was Du durchgemacht hast?

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Georgine
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Beitrag Di., 03.03.2009, 21:47

ich schrieb weiter oben
schau dir doch mal andere männer an in deinem alter, haben die alle bessere körper als du?
irgendwie dachte ich die ganze zeit, du wärst ein mann...wahrscheinlich wegen dem nick...

hm, also eine gymnastik-cd für zu hause und joggen....für mich sind das nicht gerade die spaßvollsten sportarten, die du dir da ausgesucht hast, zumindest nicht für den anfang, wenn noch überhaupt keine kondition vorhanden.

ich weiß nicht, wo du wohnst und ob es dort gut möglich ist...für den anfang finde ich inlineskaten sehr nett. es macht spaß, ist nicht ganz so anstrengen wie joggen, man kommt voran und wird super durchtrainiert. auch das körpergefühl, koordination etc. steigt.
mir persönlich macht z.b. auch tennis mehr spaß als joggen: man hat einen partner, es gibt eine interaktion und es macht spaß zu treffen und ist super für die kondition. tennis ist auch garnicht merh teuer (hier zumindest)...

aber das ist natürlich alles geschmackssache...

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 03.03.2009, 22:54

Buffel hat geschrieben:hab über Weihnachten 5kg zugenommen bis jetzt und wiege 65kg bei 1,75m, bin aber vollkommen untrainiert und wabbelig). Kurz vor Weihnachten hatte ich mich innerhalb von zwei Wochen von 63 Kilo auf 60kg runtergehungert und da ging es allmählich schon mit dem Bauch und so.

Hi,

ich bin genauso gross wie du und nur ein paar Jahre älter. Und mein Gewicht pendelt so zwischen 63 und 67 Kilo. Und ich bin auch unsportlich, ich kann dem allermeisten an Sport echt nix abgewinnen.

Aber wenn man mal aus den 20ern raus ist ist es nun mal so daß die paar Fettpölsterchen die man so hat ein bischen aus der Form gehen, der Schwerkraft folgen usw.

Du bist nihct zu fett sondern absolut normalgewichtig , es ist auch kein Riesenproblem wenn man nicht der Sportfan ist. Du bist einfach ganz normal und siehst ganz normal aus. Das ist alles.

Aber wie kannst du dazu kommen diese komischen Gedanken über deinen Körper zu verändern? Wo kommen die erstmal überhaupt her?

Wenn du was für deine Fitness tun willst, ohne echten Sport machen zu müssen, es gibt viele Arten von Tanz die recht anstrengend und sicher ein gutes körperliches Training sind. ZB afrikanischen Tanz, aber auch andere. Da kannst du dich auspowern und hast Spass dabei. Und es ist gut fürs Körpergefühl

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Nurse_with_wound
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Beitrag Mi., 04.03.2009, 00:22

Ich finde wie du deinen Körper ablehnst hört sich bisschen extrem an, sehe da ein wenig Magersuchtpotential.
Aber wenn du so viel abgenommen hast ist es normal dass da etwas schwabbelt.
Aber gleich vom Hass zu sprechen, klingt etwas übertrieben.
Da wäre Krafttraining und Ausdauertraining im lokalen Fitnesstudio nicht schlecht.
bei Mc Fit kannst du schon für 18 Euro trainieren.
Die teueren Studios bieten zusätzlich gute Kurse an, Bauch Beine Po, Aerobic etc.
Lokale Sportvereine bieten auch verschiedene Kurse (Pilates, Aerobic etc) zu niedrigen Preisen an, und da gibt es sehr viele Frauen wie du, die eigentlich total unsporlich sind. Selbst meine Mutter über 60 geht zum Aerobic.
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Nurse_with_wound
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Beitrag Mi., 04.03.2009, 00:26

Ich hab 15 Kilo abgenommen (als ich bei 60 war, waren es sogar 20 Kilo) und panische Angst, wieder "fett" zu werden. Dabei schwanke ich zwischen Hungern und zuviel essen.
Der Stoffwechsel stellt sich glaub ich nach 1bis 2 Jahren um, keine Angst du nimmst nicht so schnell wieder zu , wenn du dich nicht ganz gehen lässt.
Ich kenne die Angst auch. Ich habe durch Schlafmangel und Stressessen mal zugenommen, ich wog 67 und 70 Kilo. Fühlte mich auch nicht gut damit.
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Buffel
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Beitrag Do., 05.03.2009, 22:14

Hallo!
und nach tieferliegenden Konflikten, die sich auf der Ebene von praktischen Tipps vielleicht nicht so grundlegend ändern werden.
Ja, aber wo will man da denn ansetzen? Ich hab mehr als ein Jahr Analyse hinter mir und davor auch schon eine Therapie und irgendwie haben mich beide Therapeuten auch nicht so recht ernst genommen mit diesem Problem. War auch nicht der Therapiegrund. Aber selbst dort kam ich mir total dämlich vor, darüber zu sprechen, weil ich ja weiß, dass ich nicht übergewichtig bin.

Ändert sich bei einem was, wenn man es angeht, oder geht man es an, wenn sich bei einem etwas ändert?

Ich war jetzt übrigens einmal Laufen. Und wieder endete es mit Körperhass, weil dieser auf halber Strecke streikte und ich Schmerzen in der Seite bekam und nicht mehr weiterlaufen konnte. Musste dann zurückgehen, bin trotz starker Schmerzen irgendwann gerannt, so schnell ich konnte, weil ich echt innerlich kurz vorm Ausflippen war, das KANN DOCH NICHT SEIN, dass der Körper dann auch noch STREIKT nach einer lächerlichen Viertelstunde.
Mein Körper kommt mir vor wie ein mich terrorisierendes Instrument aus der Hölle, das macht, was es will und alles nur, um mich zu ärgern, und EGAL was ich mache, gesunde Ernährung, genug trinken, schlafen, Sport - nie läufts richtig, immer spackt irgendwas und versaut mir alles, davon abgesehen, dass es nicht gut aussieht.

Naja, es schwabbelt ja nicht eine Fettschürze sondern das Fett. Ich hab keine hängende Haut, dafür hab ich auch zu langsam abgenommen. Es könnte alles super aussehen, mit etwas Sport und 58 Kilo. Hoffe ich.

Ich bin eigentlich auch nicht unsportlich, ich liebe z.B. Funsportarten, aber die sind teuer und auch nicht unbedingt figurfreundlich, ich liebe Skifahren, lebe aber im Flachland, ich liebe Eislaufen, hier friert es aber nie usw...bleiben Laufen und das Video als effektive und zeitsparende Sportarten.

Zu Schwimmen und Mannschaftssport habe ich mich schon geäußert.

Tanzen mag ich nicht. Da wird die Aufmerksamkeit noch mehr darauf gelenkt, wie der Körper aussieht, das ist mir unangenehm.

Ich trage auch niemals Klamotten, die irgendwas von meinem Körper zeigen.

Und woher kommt der Hass? Ich bin mit 13 morgens aufgewacht und hab festgestellt, dass meine Oberschenkel quergestreift waren. Dann hab ich unreine Haut auf dem Rücken und Dekollete dazu bekommen. Seitdem war Schwimmen tabu. Dann kamen Streifen in der Kniekehle dazu. Habe ich bisher noch bei keinem Menschen gesehen. Außer bei mir. Seitdem waren auch alle anderen Sportarten mit kurzen Hosen und dazu Kleider und Röcke tabu. Später dann Streifen an der kaum vorhandenen Oberweite. Haha. Das ist doch zum Schreien. Cupgröße A und Streifen. Wie geht sowas? Alle Bekannten, die Streifen an der Brust haben, haben mindestens C, wenn nicht mehr, und da kann ich das auch verstehen.

Mit 15 bin ich dann zum ewig rollkragenpullovertragenden Bücherwurm mutiert.

Und das alles, obwohl ich nie übergewichtig war. Die 80 Kilo kamen erst viel später.

Obwohl die Haut heute nicht mehr so das Problem ist und die Streifen teilweise blass sind, fühle ich mich immer noch total hässlich und zum Kotzen. Ich kenne das Gefühl nicht, einen attraktiven Körper zu haben. Schlank sein hat nie gereicht, es kamen ja noch tausend andere Makel dazu.

Mittlerweile empfinde ich mein Aussehen nicht mehr als totale Katastrophe, aber ich kann meinen Körper trotzdem nicht leiden, weil er mein Leben zerstört.

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Buffel
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Beitrag Fr., 06.03.2009, 14:00

Und jetzt schreibt keiner mehr was, weil jetzt alle einsehen, dass ich nen guten Grund habe, mich hässlich zu fühlen und es keinen Zweck macht, mir da noch das Gegenteil einreden zu wollen. Endlich habt ihrs akzeptiert, dass eine niedrige Zahl auf der Waage rein gar nichts bedeutet, danke!

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Nurse_with_wound
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Beitrag Fr., 06.03.2009, 17:20

buffel, nein, ich schreibe nicht, weil mein Internet abgeschaltet ist *g*
Normal wäre, mensch ich habe abgenommen, es schwabbelt ein bisschen sieht ein wenig unschön aus ich muss was tun um mich wohler zu fühlen. Im Hinterkopf weisst du dass du gut aussiehst, und dass es nur ein vorübergehender Zustand ist.
Mein Freund hatte Schwangerschaftsstreifen als er so viel abgenommen hast , aber ihm hat es nichts ausgemacht
DU reagierst hingegen: ich hasse meinen körper, ich bin so hässlich und wertlos etc!
Schwitzen und Sport macht spass wenn du die anfängliche Unlust überwindest.
Wie du es tun möchtest: mit kleinen Sachen anfangen ist genau richtig! Irgendwann kannst du es steigern, nicht um abzunehmen sondern weil es dir vielleicht spass macht.

Ich dachte mir schon, dass dein Joggen versuch so endet, war bei mir früher genau so Es ist NORMAL am Anfang. Ich mochte lange Zeit Joggen nicht, für mich war es anstrengend und langweilig. Erst als ich Leistungssport angefangen habe, habe ich spass dran gefunden, weil im Vergleich zum Training ist Joggen entspannung für mich. Naja nicht wirklich, im Sommer im Grünen halt eben.
Ich denke du bist zu schnell gelaufen. . Wenn du wieder nach 3 Tagen läufst ist es schon besser.
Wieder nach 2-3 Tagen wirds wieder besser. Hauptsache du machst es regelmässig
Am Anfang solltest du langsamer laufen. Hauptsache du läufst durchgehend einen bestimmten Zeitraum. 15 Minuten sind ok.
An deiner Stelle würde ich mir Infos aus dem Netz holen, oder ein Buch kaufen wie man es richtig macht.
Ich weiss selbst nicht, weil ich Joggen langweilig fand.

Aber ganz im ERnst denke ich, dass eine Aerobic Gruppe besser für dich wäre, weil du a) jemand hast der dich motiviert, b) siehst du dass den anderen nicht anders geht, und womöglich bauen dich die Leute auf, und sagen: "mir gings am Anfang genau so, es ist normal dass es am Anfang schwierig ist"
Und da wirst du auch ernst genommen, weil Frauen jedes Alters kennen solche Probleme.
Komisch ist es nur der "Hass"
Wenn du es alleine durchziehst, dann denkst du "was weiss ich, oh wie schlimm ich bin so unsportlich" vergleichst du dich vielleicht noch mit Promis im Fernsehn, oder mit der Dame von der Hampel DVD.
Tanzen mag ich nicht. Da wird die Aufmerksamkeit noch mehr darauf gelenkt, wie der Körper aussieht, das ist mir unangenehm.
Tanzen ist auch leistungssport , Tanzen aus Fitnessgründen wie Aerobic - nein! Das ist ein Vorurteil !
Zum Aerobic geht jung und alt, dick und dünn, fit und unfit, alle haben diese Probleme wie DU dort!
Leute die es länger machen vielleicht weniger, aber es gibt genug Leute die auch ihre Problemzonen haben.
Es ist normal unperfekt zu sein!!!
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