ADHS im Erwachsenenalter

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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fortuna
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Beitrag Mi., 09.09.2009, 15:32

Hallo Irgendeiner

Sag, kannst du mir die von dir erwähnte Choriphäe auf dem Gebiet ADHS im Erwachsenalter nennen? Das würde mir sehr viel weiterhelfen

LG, Karin

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taglich ambivalent
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Beitrag Di., 27.10.2009, 15:30

irgendeiner hat geschrieben:Ich 27, habe dieses Jahr ADS diagnostiziert bekommen, war im Endeffekt der Urgrund für meine Soziophobie, Depression, Ängste, Antriebslosigkeit.

Draufgekommen bin ich durch lesen darüber, dann zu meinem Psychiater, das angesprochen, sie meinte: "gibts nicht bei erwachsenen" , überall sonst auch diese resonanz, dann schreib ich der koryphäe auf dem gebiet in österreich eine mail, sie lädt mich sofort zu ihr ein, nun bin ich auf ritalin und fühle mich ziemlich gut, wir basteln noch immer an der genauen einstellung, aber es ist gesamt gesehen richtig so.

Was ich damit sagen will: geh deinem gefühl zielstrebig nach, lass dich nicht von uninformierten unwilligen Psychiatern abschrecken.
Wer ist die Kpryphäe auf dem Gebiet? Gerne auch via Privater Nachricht.

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Nurse_with_wound
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Beitrag Di., 27.10.2009, 15:48

ich habe nichts beizutragen, allerdings habe ich grosses Interesse an dem Thema und will den thread mitverfolgen, daher schreibe ich kurz was rein um es besser finden zu können.
So viel ich weiss hatte mein Freund ADHS, aber er ist geheilt , er hat offensichtlich eine Beschäftigung gefunden die ihm Spass macht und Geld bringt, und kann sich sogar extrem und übertrieben auf einer Sache konzentrieren. Ich weiss nicht viel über ADHS, ist das aber nicht die lösung, eine Beschäftigung zu finden , die den Ansprüchen und NEigungen des Kindes oder des Erwachsenen entspricht?
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Wölfin
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Beitrag Do., 29.10.2009, 14:52

ADHS ist nicht heilbar, man kann es nur schaffen, es zu kompensieren - und bei einem geringen Prozentsatz der Menschen die es als Kind haben, verschwindet es mit dem Erwachsenwerden.
Antonia hat geschrieben:und kann sich sogar extrem und übertrieben auf einer Sache konzentrieren.
Das nennt sich Hyperfokus und ist eine Eigenart des ADS. Der springt aber nur an, wenn es einen wirklich ganz dolle interessiert.

Wenn du magst schick mir eine PN, ich weiß wo man noch sehr viel lesen kann.

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Janie
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Beitrag Mi., 20.10.2010, 23:39

Ich habe einen langen Leidensweg hinter mir - Depressionen, Angststörung, Hilflosigkeit.
Die Diagnose ADHS habe ich nun seit ein paar Wochen - endlich.
Ich dachte auch, dass es das bei Erwachsenen nichts gibt. Aber ich habe das aus meiner Kindheit mitgenommen und leide drunter - mit der Diagnose kann ich aber nun endlich etwas tun.
Viele Eltern betroffener Kinder kommen bei deren Diagnostik selber drauf - klar, es hat ja einen erbliche Komponente!
Ich kann dir nur raten, das abklären zu lassen - ich habe eine 3 Termine umfassende Diagnostik hinter mir, die aus einer Fragebogenuntersuchung, einem Interview und einer Reihe von Tests bestand.
Mich wundert gar nichts mehr, wenn ich über ADHS lese und mir gehen auch mittlerweile einige Lichter bzgl. meiner Familie auf.

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hungryheart
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Beitrag Di., 03.05.2011, 07:14

ich häng mich mal hier an den thread an, da ich keinen neuen eröffnen kann.




hi ihr alle,

ich habe aller-aller- allergrößte probleme, langeweile auszuhalten.

offenbar ein typisches symptom meines ADHS (das ich wohl in einer durchaus extremen form habe, die diagnose wurde erst vor einiger zeit gestellt.........der arzt meinte, es sei ein wunder, dass ich überhaupt zuminedst halbwegs reibungslos durch die schule und ein studium gekommen sei )


eine zeitlang habe ich medis gegen die symptome genommen, die mir echt gut geholfen haben. da ich dann nochmal schwanger wurde, habe ich sie abgesetzt, nehme sie derzeit in nur geringerer dosis, wenn ich arbeite, weshalb die symptome außerhalb der arbeitszeiten wieder stärker sind.

(ich bin auch nicht sicher, ob ich die medis wieder in höherer dosis nehmen soll. die typische nebenwirkung ist bei mir stark ausgeprägt: appetitlosigkeit mit entsprechender gewichtsabnahme....nicht so toll bei einer ehemals essgestörten.....)


ich komme auch ganz gut zurecht. medis während der arbeit plus die VT-techniken zur konzentrationssteigerung und chaobeseitigung helfen wirklich gut.

bleibt die langeweile.


mein leben ist nun wirklcih ausgefüllt, aber leerlauf halte ich kaum aus.
kann das nicht als entspannung erleben, sondern empfinde nur langeweile, die so quälend ist, dass ich sogar manchmal noch selbstverletzungsimpulse habe, nur um diese langeweile, die nichtmal minuten dauern "darf" zu durchbrechen.

sobald in meinem tag ein bisschen leerlauf ist, weil die kinder alle spielen/schlafen und auch sonst nichts zu tun ist, oder ich grad nichts tun kann, wie jetzt, wo ich einen bänderriss habe, fülle ich ihn aus mit hektisch in zeitschriften blättern, pc-spielen, imm www surfen und hier schreiben und lesen, putzen, telefonieren, gartenarbeit, egal was.......


kennt das irgendjemand und gibt es ein paar gute tipps für mich, wie ich einfach mal zur ruhe kommen kann.
mein "traum" : mal auf dem sofa sitzen und gar nichts machen/ entspannen können und das nicht als qual zu erleben.



äh und p.s. @mods...muss ein thread über ADHS unter den psychosen und persönlichkeitsstörungen stehen???
ADHS hat weder mit dem einen noch mit dem anderen etwas zu tun....könnte man das nicht verschieben?
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Dakota
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Beitrag Di., 03.05.2011, 16:04

Hi,

ich habe mit Interesse gerade diesen thread entdeckt und überflogen.
Mein Therapeut ist davon überzeugt, dass ich ADS haben könnte (habe bereits eine kombinierte Persönlichkeitsstörung...unter anderen Borderline, wo es ja wohl auch viele Überschneidungen gibt ).

Ich habe jetzt einen Termin zur testpsychologischen Untersuchung Ende Mai und bin schon ganz gespannt was dabei rumkommt.
Mein Thera hatte mir ein Buch zu lesen gegeben "Zwanghaft Zerstreut" und darin habe ich mich komplett widererkannt. Das war ein komisches Gefühl...so als hätte ich endlich eine Antwort darauf, was mit mir ist.
Innere Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten, Impulsivität, Tagträumerei, Vergesslichkeit, Reizüberflutung, Aufschieberitis von Aufgaben die Konzentration und Zeit erfordern....etc...

Bleibt noch der Test abzuwarten....


Dakota

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hungryheart
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Beitrag Do., 05.05.2011, 18:11

*hooooooooooooooochhol*

hi dakota

der arzt meinte damals zu mir, dass die testpsychologie (die bei mir hochpositiv war ) einen hinweis liefert, dass die diagnose aber aufgrund des gesamtbildes auch bei negativer testpsychologie gestellt werden kann.

wichtig ist offenbar auch, dass -soweit möglich- eltern/angehörige befragt werden und alte schulzeugnisse, v.a. die aus der grundschule, angeschaut werden.
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hungryheart
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Beitrag Do., 05.05.2011, 18:43

zum nachlesen

.....die leitlinien für diagnostik und therapie.

http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/028-019.html
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Dakota
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Beitrag Do., 05.05.2011, 19:09

Hallo hungryheart ,

Schulzeugnisse aus der Grundschule musste ich auch schon beibringen, sowie ein MRT vom Kopf und ein EEG machen lassen.
Mein Thera meinte gestern noch, dass er sich sicher ist, dass ich ADS habe und er könne es kaum erwarten die "Bestätigung" durch den Test zu bekommen, denn dann würde das auch die therapeutische Vorgehensweise beeinflussen (und er meint er wüsste wie er mir helfen kann ...er scharrt förmlich mit den Hufen ).

Darf ich fragen was für Medikamente Du nimmst ??

lieben Gruss...

Dakota

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hungryheart
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Beitrag Fr., 06.05.2011, 12:12

Dakota hat geschrieben:
Schulzeugnisse aus der Grundschule musste ich auch schon beibringen, sowie ein MRT vom Kopf und ein EEG machen lassen.
Mein Thera meinte gestern noch, dass er sich sicher ist, dass ich ADS habe
dann könnte er die diagnose m.e. auch stellen, wenn der test unauffällig sein sollte.


ich nehme /nahm methylphenidat
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Edy
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 18:44

Hallo !

Ja ADHS im Erwachsenenalter ist wohl möglich, allerdings gibt es viele Komorbiditäten und insgesamt erscheint es undurchsichtig, was wirklich dahinter steckt.
Eine PTBS führt ebenso zu Konzentrationsstörungen und ein ADHS kann auch auf Dauer eine PTBS nach sich ziehen.
Man weiß bei so etwas häufig nicht was zuerst da war; die Henne oder das Ei.

Ein Exfreund von mir hatte die Diagnose ADHS, wurde auch mit Methylphenidat behandelt ( so wie ich ihn kannte, hatte er noch immer massive Probleme) und seitdem ich selbst eine Psychose hatte, habe ich erkannt, dass auch er davon einige Auffälligkeiten aufwies wie z.B. Verfolgungswahn etc., extremes Misstrauen usw.
Und sein Denken im Kreis hat mir auch zu denken gegeben.
Zuvor hatte er eine Borderline-Diagnose.
Bitte nicht vergessen, dass psychische Störungen ineinander übergreifen und nichts so ist wie es scheint.
Es ist aber völlig ok, irgendwo anzufangen zu diagnostizieren und zu behandeln, um dem Ziel näher zu kommen

In diesem Sinne viel Glück und Kraft !

Edy

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Dakota
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Beitrag Di., 07.06.2011, 05:22

Hi,

Die testpsychologische Untersuchung dauerte ganze 3 1/2 Stunden und danach war ich ziemlich erschöpft und hatte Kpfschmerzen.
Erst Gespräch, dann Fragebögen über Fragebögen, Tests auf dem Papier und am Computer....teilweise ging das Ganze dann auch noch auf Zeit.

Erst war ich voll dabei und dann stellten sich nach kurzer Zeit bereits die Symptome ein, weswegen ich mich ja testen lassen sollte : Die Dame erklärte mir eine Aufgabe am Computer und ich nickte eifrig :"Ja, ja...alles klar. Ich verstehe"
Kaum hatte sie dann den Raum verlassen starrte ich auf einmal auf den Bildschirm und fragte mich "was soll ich jetzt nochmal machen ?!"

Bei der Übung auf Zeit hielt es für wichtig mittendrin ein Glas Wasser zu trinken...die Uhr lief...

...ein ander Mal starrte ich minutenlang aus dem Fenster und dachte daran was ich am Nachmittag tun würde und das auch nachdem mich eine spezielle Konzentrationsübung total langweilte, als die selbe Übung zum 20sten Mal wiederholt werden sollte...da war ich dann so gefrustet, dass ich Flüchtigkeitsfehler gemacht habe, weil ich mich einfach nicht mehr konzentrieren konnte.
Als ich meinem Thera von dem Termin erzählte meinte er nur lachend : "Ich fresse einen Besen, wenn Sie nicht ADS haben !"

Jetzt habe ich nochmal einen Abschlusstermin bei einem Psychiater an der Uni, der mit mir die Auswertung bespricht. Dann werde ich es endlich wissen was nun Sache ist.

liebe Grüsse !

Dakota

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Freakkazoid84
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Beitrag Mo., 04.07.2011, 18:00

Hallo!

Irgendwie interessiert mich das Thema total. Bin selbst manchaml ein wenig am zweifeln ob es bei mir auch eine Art Anzeichn von ADHS sind oder ob es sich bei mir nur um eine Art Kreislaufschwäche handelt.

Ich war früher in der Schule kaum fähig, ruhig und gelassen da zu sitzen. Machmal wars besser manchmal schlechter. Ab und an war da stille dasitzen und schreiben für mich eine Qual, mit dem Fuß muss ich eigentlich immer wackeln. Manchmal würde ich gerne aufstehen und rumrennen. Komischerweise legt sich das aber Abend wieder, besonders Nachts kann ich am besten ruhig sitzen bleiben und mich konzentrieren. Darum frage ich mich manchmal, obs nicht einfach eine Art Kreislaufschwäche ist, die mich da nicht ruhig sitzen lässt bzw regelrechte Übelkeit auslöst, wenn ich mich auf etwas konzentrieren muss und der Kreislauf Abends einfach in die Gänge kommt.

Momentan (zB heute) ists wieder besonders schlimm, morgen soll ich eine Klausur schreiben die komplett am PC statt findet und ich habe jetzt schon wieder diese extreme Unruhe, die das schreiben dieses Textes nicht gerade angenehm macht.

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Dakota
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Beitrag So., 10.07.2011, 15:42

Hallo,

ich habe jetzt mein Ergebnis : Ich habe ADS. Seit gestern habe ich mit Methylphenidat angefangen. Bin gespannt ob es mir hilft, ob ich darauf anspreche...ich hoffe es ja !

Dakota

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