Das Spiel der Übertragungen/Gegenübertragungen

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Tara
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Beitrag Di., 04.03.2008, 22:15

Fühle mich seit Tagen wie ein "rolliges Teenagergirlie"
Ich mein, einerseits mein Vorstellungsvermögen in allen Ehren- aber das geht einfach echt zu weit- vorallem wo hin soll das führen??????
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)

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Tara
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Beitrag Sa., 15.03.2008, 17:41

Mittlerweile fühl ich mich echt gut zentriert und die entstandene (viele sprechen hier von: )"Übertragungsliebe" hat sich vorerst einmal relativiert... bzw. bin ich nun wieder fähig, meinen "heiß" verehrt/gehassten Psychodok. neutraler zu begegnen und meinen Machtkampf auf andere Menschen zu verlegen....
Das ist doch schon mal eine positive Entwicklung oder nicht?

Ein Anteil von mir, ist allerdings nach wie vor darauf aus, die professionellen Ebenen zu "überschreiten"
und allein der Gedanke dass ich ihn damit konfrontieren könnte- "ich kann mit meinem Mann nur mehr schlafen, wenn ich SIE im Kopf habe..." ist sehr sehr verführerisch... WIe würde er wohl darauf reagieren?! (würde sich da etwa etwas Menschliches, wie Verunsicherung regen- oder würde er seiner professionellen Rolle standhalten....???? Warum stell ich mir überhaupt so blöde Fragen???)Sorry,- ich weiß hier haben Leute total ernsthafte Probleme und ich "verseuche" dieses Forum mit kindergartenfantasien... (aber wer weiß, vielleicht habe ich ja auch eins )
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Tara
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Beitrag Di., 18.03.2008, 00:49

Der schlimmste Rückschlag seit langem... sehne mich nach einer endgültigen Erlösung und weiß nicht wohin ich flehen soll.... Abwärtsspirale im Höllentempo...
a never ending UP AND DOWN........
OUr first Marriageday- a horrible desaster... Mein Mann ist soo stark und hat mich immer durch alles durchgetragen und ich spüre dass er es nicht mehr länger hält... wahrscheinlich versuche ich deshalb so unerbitterlich auf die Spitze zu treiben- es soll endlich ein Ende haben!!!... durch meinen Wahnsinn wird er noch selbst Verrückt... wie sehr würde ich mich dafür hassen, wenn er daran zerbrechen würde!Ich sehne mich fast danach, von ihm verstoßen zu werden...weil ich es nicht mehr aushalte ihn immer wieder von mir wegzustoßen...
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Tara
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Beitrag Mi., 19.03.2008, 17:02

@Admin
Da ich ja anfänglich dieses Thema als das Spiel der Übertragung/Gegenübertragung eingeleitet habe, sich mittlerweile alles Mögliche hineinmischt, wäre es wahrscheinlich besser, den Threat in "sonstige Problembereiche" zu verschieben!

Danke, vielleicht könnte ich mich dann ungehemmter "austoben"
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Tara
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Beitrag Do., 20.03.2008, 22:22

Da die Administratoren mein Ansinnen weiterhin stur ignorieren- bitte-
dann verseuche ich halt weiter diesen Threat mit vom Thema abweichendem Thema...

Hatte heute psychiatrisches Einzelgespräch aufgrund meiner akuten depressiven Episode...
Irgendwie habe ich so das Gefühl, dass er sich an meinen Tränen weidet... (oder eine perverse ("Wunsch")Vorstellung von mir?- so quasi, -da hab ich die Bestätigung für einen weiteren PsychoMann in meiner Sadistensammlung)

Im Moment kommt grad so eine Mischung aus HassundBegehren in mir hoch!!! Das ist ganz unerträglich... Aggression wahrscheinlich deshalb, weil er meinen insgeheimen Wünschen einfach nicht nachkommt!

Da wäre einerseits der Wunsch- getröstet zu werden! (obwohl ich das wahrscheinlich auch gar nicht aushalten würde!)
Dann erstickt er meine Neugierde bezgl. seiner Grenzen im Übertragungsspiel einfach im Keim und suggeriert mir dann auch noch als Draufgabe, dass ich mich ja auf sowas stürzen würde, wie auf ein gefundenes Fressen!

Was maßt sich der Typ eigentlich an?
Glaubt er tatsächlich ich wär so einfach gestrickt und würd es drauf anlegen aus seiner Praxis zu fliegen???

Dann gibt er mir immer genau so viel, dass ich zwar nicht mehr ausgehungert, aber dennoch nicht satt bin!!! (wahrscheinlich eine gezielte Wirtschaftstrategie- um seine zahlenden Klienten an der Stange zu halten und des weiteren zur Sicherung der Nachhaltigkeit : Forcierung einer emotionalen Abhängigkeit!!!)l

Obwohl ich von den Seroquel nachweislich vier Kilo innerhalb von zwei Wochen zugenommen habe, drängt er mich dennoch zur Dosiserhöhung- und gibt erst nach einer erneuten Überprüfung meines Gewichts (und meint noch recht frech, dass ich dann mit ein paar Kilo mehr eh bei meinem Idealgewicht angekommen sei! Das werd wohl ich für mich besser wissen, mit wie viel Gewicht ich mich wohl oder unwohl fühle!!!!!! ) in zwei Wochen meinem Wunsch zur ALternativmedikation nach

Des weiteren, müßte er doch wissen, dass ich ihn trotz seines rüpelhaften Benehmens (obwohl rein optisch nicht mein Typ) aus tiefstem Herzen LIEBE (obwohl es ja nur "ÜBERTRAGUNGSLIEBE" ist) und ihn am liebsten mit Haut und Haaren vernaschen würde!!!- (oh, dass fällt ja jetzt unter- Einverleiben- Besitzen?! Ja und ob ich das will - er soll MEIN EIGEN sein!!! - würde meinen Mann, mein Leben, mein Ich - alles für diesen Mann aufgeben!!!!)
Und warum?
Weil er einfach mit mir umzugehen weiß!
Weil er eine reine Seele hat.
Weil er etwas in mir berührt, dass schon längst tod war und nun zum Leben erwacht....
Weil er immer unerreichbar sein wird und ich, da süchtig nach Schmerzen- genau das Begehre...

Die vor erotischer Energie überquellende PLATONISCHE Liebe....
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Tara
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Beitrag Di., 25.03.2008, 00:25

Frage mich ernsthaft, ob psychiatrische/therapeutische Behandlungen nicht mehr zerstören als heilen!!!???

Ich kann mich noch dunkel an eine relativ unbeschwerte Zeit erinnern- hatte zwar schon immer wieder meine Tiefs... und zerstörerische Anteile... dennoch hab ich das Gefühl, dass diese seit der therapeutischen Auseinandersetzung einen nicht verhältnismäßigen Raum eingenommenhaben!!!!

Es könnte schon sein, dass ich bewusst nach "SChuldigen" für meine Schmerzen suche... wäre geneigt zu behaupten, dass mein Psychiater der eigentliche FREAK ist- der dafür die Verantwortung zu tragen hat!!!!

Im Augenblick HASSE ich ihn!!!!!!!!!
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Arianrhod
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Beitrag Mo., 31.03.2008, 19:28

Hallo @tara,
wie geht es dir jetzt? Bei dir kam mir in den Sinn, dass für dich eine TherapeutIN vielleicht hilfreicher wäre. Ich bin jetzt bei einer und es geht mir besser als mit den Männern; irgendwie hilft sie mir mehr, mich auf meine gesunden Anteile zu konzentrieren; bei männlichen Psychiatern habe ich mich anders benommen, irgendwie kränker ; vielleicht gibt es da auch unbewußte tiefsitzende Muster, von Männern nur Aufmerksamkeit zu kriegen, wenn es einem schlecht geht; ich überlege das gerade so als ich deinen thread lese, es handelt sich NICHT um Simulation, sondern um unbewusste Prozesse; so stark, dass ich die Diagnose "Psychose" bekommen habe und in eine Klinik eingewiesen wurde.
Wie geht es dir jetzt mit deinem Psych? Kannst du dich aus der Verflechtung lösen?
liebe Grüße Arianrhod

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Tara
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Beitrag Mo., 31.03.2008, 21:56

Hey Arianrhod!

Vielleicht liegt in dieser geschlechtlichen Übertragungsverstrickung tatsächlich der Hund begraben und ich wäre in den Händen einer Frau von heute auf morgen geheilt?! Wer weiß.... Allerdings bestünde dann die Gefahr, an IHR sämtliche Mutterkindgeschichten auszulassen und der Prozess würde dann wahrscheinlich einige Jahrzehnte dauern...
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Tara
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Beitrag So., 04.05.2008, 21:37

"Übertragungen als solche zu erkennen und sie wieder dahinrücken wo sie hingehören"

Es mutet ein bisschen zu einfach an, alles was in der psychiatrisch/therapeutischen Beziehung abgeht, als Projektionen zu erklären.
Abseits der Übertragungsdynamiken gibt es auch die "reale" Beziehungsdynamik- auch innerhalb eines therapeutischen Settings....???....
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Tara
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Beitrag Mi., 20.08.2008, 10:34

Es freut mich sehr, dass er sich eingelassen hat; er ist wirklich ein interessanter und feiner "Spielpartner"

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traumtänzerin
neu an Bo(a)rd!
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Beitrag Sa., 24.01.2009, 19:48

Hallo,

ich habe momentan ein Thema, das mich ziemlich beschäftigt.
Bin seit zwei Jahren in einer TPF Therapie, diese hat mir sehr, sehr viel gebracht, auch wenns oft verdammt schwer war.
Im Moment, also die letzten zwei, drei Stunden, war die Beziehung zwischen meinem Therapeut und mir Thema, wie schon öfters mal, aber ich fühle mich zur Zeit einfach besser und selbstbewusster und kann darüber sehr viel offener sprechen als früher.
Die Übertragung meinerseits ist ziemlich ausgeprägt, ich hätte ihn sehr gern als Vater, mich hat das früher ziemlich zur Verzweiflung getrieben, ich habe aber in letzter Zeit das Gefühl, ich kann ganz gut damit leben und dass ich nicht mehr so viel Mangel spüre, dass ich besser für mich selbst sorgen kann und ich sehr viel von meinem Therapeut bekomme und bekommen habe.
Was ich aber eigentlich wollte:
Mir war es immer sehr wichtig, zu wissen, was mein Thera für mich fühlt, ob ich als Tochter für ihn in Ordnung wäre und genügen würde, ob er mich gern als Tochter hätte, ob er mich mag...ich habe ihn auch danach gefragt, er sagte dann immer Sachen, wie, dass er diese Fragen ja schon dadurch beantworten würde, dass er mit mir arbeitet, man könne nicht mit jemand arbeiten, den man nicht zumindest sympathisch findet, weil es dann mit der Übertragung und Empathie schwierig werden würde und er wäre nicht mein Vater, aber innerhalb der Therapie könnte etwas nachreifen, das sich durch meine Erziehung nicht entwickeln konnte, etc...
Das waren seine Aussagen früher. Vor ein paar Wochen redeten wir über meinen Vater, ich war ziemlich fertig, als ich gehen wollte, sah er mich an, ich aggressiv: "Ist was??" Er:Schweigen...,dann:Es tut mir Leid." "Ich:"Was??" Er:"Dass Sie nicht den Vater hatten, den Sie gebraucht hätten" Und er hatte Tränen in den Augen.
Nächste Stunde haben wir nochmal darüber gesprochen, Vater, Übertragung, das alles...ich habe ihn ganz direkt gefragt, ob ich für ihn, so wie ich bin, als Tochter in Ordnung wäre.
Er meinte, ja, genau richtig und er würde sich jetzt mal weit aus dem Fenster lehnen, er wünsche sich manchmal, dass seine Töchter etwas mehr von mir hätten...was auch immer er genau damit gemeint hat, ich hab nicht weitergefragt...
Und jetzt diese Woche kamen wir nochmal drauf irgendwie. Ich sagte zu ihm, dass ich mich früher daran gestört hätte, dass ich nie so wichtig für ihn sein könnte, wie er für mich, aber dass ich inzwischen denke, dass wenn es so wäre, etwas ziemlich schief laufen würde und dass ich auch das Gefühl habe, ihm wichtig genug zu sein, auf eine andere Art.
Er meinte, wenn ich für ihn auf dieselbe Art wichtig wäre, wie er für mich, dann würden wir uns wohl privat treffen und damit würde er mich missbrauchen. Und dann noch, dass er mir das vielleicht nicht sagen sollte, er hätte aber das Gefühl, er könne das, dass ich für ihn sowas wie noch eine Tochter, Adoptivtochter oder so, geworden wäre und dass er von mir dafür was er tue sehr viel zurückbekommen würde und dass er das, was er mit mir hätte, auch gern mit seinen Töchtern hätte.
Er hat schon mal erwähnt, dass die wohl nicht sonderlich viel von ihm wissen wollen, die sind so um die 18, 19 rum und leben bei seiner Exfrau.
Warum bin ich jetzt durcheinander, bzw. was ist mein Problem? Ich habe alles, was ich von ihm wollte. richtig, alle Gefühle?
Er ist sich im Klaren darüber und will mich nicht missbrauchen. Ich hatte aber einen kleinen Anflug davon, dass ich als bessere Tochter herhalten muss...versteht das irgendjemand? Hätte er mir das besser nicht gesagt? Er muss auch viel Vertrauen zu mir haben, wenn er das tut, deshalb hat mir das geschmeichelt. Aber ist das richtig? Therapeutisch richtig sicher nicht besonders.
Und es tut mir Leid, dass er das von seinen Töchtern nicht kriegt, was er sich wünscht...es ist nicht meine Aufgabe, über seine Probleme nachzudenken und Lücken zu füllen...aber die Lücke gefüllt habe ich ja so oder so, nur jetzt weiß ich darum.
Das ist schwer zu ertragen für mich und trotzdem tut es mir gut...

Ich danke euch fürs Lesen...

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carö
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2036

Beitrag Sa., 24.01.2009, 20:27

hallo traumtänzerin,

hm, das war wohl einfach etwas zuviel.. ich kann dich gut versteheh, ich habe mir ähnliche direkte aussagen auch schon oft gewünscht.. ich glaube, es würde mich genauso wenig gut tun, wie dir nun...

vielleicht redet ihr darüber nocheinmal ? ich könnte mir denken, dass er wieder in seine haltung zurückfindet. sag ihm ruhig, dass dich das nun überfordert und du dich irgendwie auch benutzt fühlst.... vielleicht könnt ihr da noch viel daraus machen ... darüber sprechen, wie das für dich ist, wenn du merkst, dass er - im grunde auch sehr bedürftig ist ?

nur mut

LG
caro
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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lamedia
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Beitrag Sa., 24.01.2009, 20:45

Hm, das klingt wie das ausgeschöpfte Höchstmaß an gegenseitiger Offenheit und Vertrauen. Er hält dabei die Grenzen ein, und kommuniziert deutlich, dass zu viel oder mehr davon mißbräuchlich wäre. Du zweifelst, ob der "Mißbrauch" (vielleicht ein zu heftiger Begriff) nicht schon angefangen hat durch diese seine Offenheit und das Eingeständnis, wie viel Du ihm bedeutest...Anderseits nährt genau das ja auch Deine Bedürfnisse. Zwischen diesen Polen ("Ich bin erfüllt durch seine Zuneigung." / "Meine Zuneigung erfüllt auch ihn.") schwanken ja auch normale Beziehungen.
Das Verwirrende mag vielleicht sein, dass ein sich offen entwickelnder, ausgewogener, balancierter Kontakt in der therapeutischen Beziehung nicht zustande kommen wird, was bedeutet, dass neben diesem Austausch von Gefühlen immer auch feste Rollen bestehen bleiben, die den Austausch dieser Gefühle begrenzen - und daraus ist normaler- und sinnvollerweise kein Ausbrechen.
Was ihr über die Übertragungs- und Gegenübertragungsgefühle geäußert habt, findet im Raum des Möglichen, in der Phantasie statt. Und im Raum der Kommunikation. Diese Räume werden von der Realität, den Therapienormen beschränkt. In gewisser Weise ist die Situation schon ein wenig absurd, von den Gegenübertragungsphantasien zu erfahren, denn damit wird die strenge Form der Abstinenz geöffnet. Und da ist ja auch schon ein kleines ungutes Gefühl entstanden, dass Du eine Lücke füllst und eine Funktion für seine Bedürfnisse hast....Andererseits: Kannst Du diese Offenheit ja auch selbst als Vertrauensbeweis und Zuneigung deuten und Dich davon stärken lassen. Wahrscheinlich würde ich das Ganze als einen nicht unheiklen Balance-Akt bewerten - und als etwas sehr Menschliches und letztlich Liebevolles. Oder ist das zu verträumt gesehen? Wo liegt für dich der Stachel?

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heissundkalt
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Beitrag Do., 05.02.2009, 22:35

@ all !!
nachdem ich hier alles gelesen habe, möchte ich eine etwas naive frage anbringen.
ich beginne gerade erst eine therapie. vorher habe ich mich allerdings ein bisschen belesen.
mediasres hat geschrieben:Hm, das klingt wie das ausgeschöpfte Höchstmaß an gegenseitiger Offenheit und Vertrauen. Er hält dabei die Grenzen ein, und kommuniziert deutlich, dass zu viel oder mehr davon mißbräuchlich wäre.
...ich frage mich, wo da die grenze liegt. (also jetzt abgesehen von privaten treffen und/oder sexuellen kontakten) wie ist das in den verschiedenen therapiemethoden? "darf" der therapeut die bei ihm ablaufenden prozesse zur sprache bringen, genau so wie der patient? gibt es da überhaupt richtlinien bzw oder sind regeln dazu da, um gebrochen zu werden?

ich hatte ja erst ein paar stunden. aber ich muß sagen, ich bin jetzt schon überrascht. nache dinge sage ich, und merke dann...eigentlich habe ih mir eine andere reaktion oder überhaupt eine emotionalere reaktion gewünscht. auch wenn nicht die geringeste ablehnung zu spüren war, wünschte ich mir mehr wertung! und manchmal, oft bei themen, die mir persönlich banal schienen, kamen reaktionen, die ich nie ertwartet hätte und freute mich, über eine emotionale nähe.
es zeigt mir schon jetzt deutlich, wie sehr ich nach bestätigung verlange...
wahrscheinlich wäre es sogar momentan nicht gut, zu viel zu erhalten...denn wir sind ganz am anfang (und ich tendiere dazu zu schnell mit menschen in gesprächen intim zu werden bzw ich idealisiere sie auch schnell, sehe auch kene grenzen, kann gleich mein ganzes leben auf den tisch packen...dnach hatte ich eher angst, sie würde mir nicht glauben, eben WEIL ich gleich am anfang so offen war.)

und wie ist das als patient: darf man der therapeutin (pivate) fragen stellen? ich habe nur so oft von diesen klaren grenzen gehört, dass ich gerade etwas verwirrt bin. aber sich gibt es so viele "methoden" wie es therapeuten/psychater und patienten gibt...
tara hat geschrieben:Es freut mich sehr, dass er sich eingelassen hat; er ist wirklich ein interessanter und feiner "Spielpartner"
...wie steht das spiel ?
lg
-kalt-
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thorn
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Beitrag Do., 05.02.2009, 23:12

Hi kalt,
darf man der therapeutin (pivate) fragen stellen? ich habe nur so oft von diesen klaren grenzen gehört, dass ich gerade etwas verwirrt bin.
Du darfst als Patientin im Grunde alles Solltest aber immer gut in dich reinspüren dabei, und vielleicht stellst du fest, dass du gar nicht "alles" willst. Meine Thera hat immer recht bereitwillig auf private Fragen geantwortet, zwar nicht ausschweifend, aber doch. Und es gab einen Punkt, an dem ich deutlich spürte, dass es mir zu viel wurde - ich bin danach mit meinem Fragebedürfnis sehr viel bewusster bzw. mit mir selbst sorgsamer umgegangen.

Für die Grenzen deiner Therapeutin bist du nicht verantwortlich, sehr wohl aber für deine eigenen. Also wenn du fragen willst, frag ruhig, aber achte darauf, ob dir die Reaktion auch gut tut - ein "zu viel" musst du dir nicht antun. (Mit einem "zu wenig" wirst du allerdings leben oder dich ggf. dran "abarbeiten" müssen ...)

Das gibt im Grunde auch eine Antwort auf deine erste Frage. Was Therapeuten dürfen oder sollen, ob es diesbezüglich Richtlinien gibt, darüber weiß ich nicht so wirklich was - aber wichtig ist: DU darfst jederzeit Stop sagen. Und daran sollte sich deine Therapeutin auch halten.
Wünschen darfst du dir auch alles, und oft ist es für den Therapieprozess nur förderlich, wenn der Klient seine Bedürfnisse formuliert, aber mit der Erfüllung von allem und jedem brauchst du natürlich nicht zu rechnen.


LG,

thorn

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