Ist das MPS (Multiple Persönlichkeitsstörung)?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Maikatze
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Ist das MPS (Multiple Persönlichkeitsstörung)?

Beitrag Mi., 01.02.2012, 19:45

Hallo ihr Lieben.

Ich bin neu hier im Forum. Möchte mich kurz vor stellen.
Ich bin die Maikatze(fragt mich mal wie ich da gerade drauf kam ). Also ich bin 28 jahre alt, w und hab ne ziemliche nervenaufreibende Lebensgeschichte hinter mir.
schon 2 mal versucht eine Therapie anzufangen. Ab und an Depressionen...(kann sein das es manisch depressiv ist...)

irgebdwie kam es dann immer recht schnell zum ende der therapieen..so nun wollte ich eine neue Anfangen (traumatherapie) und habe lange darauf gewartet einen Platz zu bekommen.
nur mir ist was passiert...hab das datum am telefon gehört..aber das falsche aufgeschrieben..war mir felsen Sicher es ist der tag der auf dem zettel steht...war aber 3 tage später als der eigentliche...Kann mich nicht erinnern das sie was anderes sagte...
Jetzt warte ich wieder... und bekomme es vor Angst nicht mehr hin den Hörer in die Hand zu nehmen...

So das ist das eine...

Zur Zeit belastet mich das "Erlebte" mächtig. Obwohl es schon Jahre zurückliegt...Aber irgendwann musste es wohl mal durchbrechen...

Hmm, und ich habe auch Leute gefunden die ähnliches Erlebten...Und mir kommt sovieles bekannt vor.

Ich habe mir nie so darüber Gedanken gemacht. Also irgendwann nach dem ersten "Erlebniss" sprich sexueller Missbrauch...
ging das wohl los...Ich habe mal eine Zeitlang ein bissel Drogen genommen danach...also nicht so das es ausuferte..aber ich sag mal mehr als "Versucht" aber weniger um irgendwie jetzt Süchtig oder so zu sein. Eigentlich war das sogar totaler Schwachsinn mit den Drogen ...hat mir gar nichts gebracht... und ich meide das Zeig wie die Pest...
Gut aber da hatte ich nach einem Joint das erste mal einen Dialog mit mir.
Ich saß in einem Sessel und starrte vor mich hin...
Da war ne Stimme die meinte...du machst einen scheiß gerade...höre auf damit..die andere meinte(also "Ich"??" ) hast ja recht..naja die eine Belehrte die andere...
Aber es waren mehr wie Gedanken..ach was weis ich.ich dachte es lag an den Drogen....
Dann war das eigentlich auch nicht mehr so..
Also nur das man sich halt normal mal was vor sich hin denkt..kennt ja sicher jeder?!

Seit ich aber die Sache Akut bearbeite kommt es öfter vor..das ich mit mit mir Unterhalte.Also die eine mit der anderen...Ich weis so langsam nicht mehr ob das normal ist.
Gibt da ne traurige, ne Lustige, ne belehrende, na und mich..HÄ?? Ok ich verstehe es selbst nicht. Bin ich nicht ich? Und die anderen sind auch ich???
Aber dann gibt es Tage da bin "ich" so was von komisch drauf. Und dann im nächsten moment mach ich was ganz anderes...andere Gefühle.Ich kann von Traurig in Lustig umsprinegen..
Im Hinterkopf immer die "Erzähler" Stimme...
Ich komme mir ab und zu vor wie Gollum .

Ist das einfach nur die momentane Anspannung und das Verarbeiten???

Macht euch jetzt bitte nicht Lustig über mich! Ich finde das auch nicht komisch..

lg Maikatze

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Mary-Lou
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 10:03

Hallo Maikatze,

und wie bist du nun auf den Namen gekommen? Im Mai geboren oder eine Maikatze zuhause? Wollte schon schreiben, ob es nicht eher "Maikater" heißen sollte, weil in deinem Profil steht, dass du männlich bist.

Redest du denn für beide Persönlichkeiten oder ist das eine nur eine Stimme, die du hörst? "Stimmenhören" ist m.M.n. eher eine schizophrene Psychose und keine direkte MPS. Gebe doch mal das Stichwort bei Google ein. Dort kannst du ja mal versuchen herauszufinden, was anhand der genannten Symptome eher auf dich zutrifft.

Aber letztendlich kann dir das nur ein Psychiater oder Therapeut genau sagen. Wenn du noch so lange auf einen Termin bei einem Therapeuten warten musst, such doch erst einmal einen Psychiater auf. Da musst du zwar auch mit etwas Wartezeit rechnen, aber meist geht es dennoch schneller.

Liebe Grüße
Mary-Lou
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 10:29

Hallo Maikatze,

ich beantworte dir deine Frage mal durch zitieren der Diagnosekriterien. Kriterium D grenzt die Multiple Persönlichkeitsstörung vom Substanzmissbrauch (Drogenkonsum) ab. D.h., wenn du Stimmen in Folge eines Drogenkonsums hörst handelt es sich den Kriterien zufolge nicht um eine MPS:

DSM IV - Diagnostische Kriterien für die Multiple Persönlichkeitsstörung (Saß et al., 1996)
A. Das Vorkommen zweier oder mehrerer voneinander unterscheidbarer Identitäten oder Persönlichkeiten oder Persönlichkeitszustände (jeder mit seinem eigenen, relativ dauerhaften Muster der Wahrnehmung, der Beziehung zu und des Nachdenkens über Umwelt und Selbst).
B. Mindestens zwei dieser Identitäten oder Persönlichkeitszustände übernehmen wiederholt die Kontrolle über das Verhalten der Person.
C. Unfähigkeit, wichtige persönliche Information zu erinnern, die zu umfangreich ist, als dass sie sich durch gewöhnliche Vergesslichkeit erklären ließe.
D. Die Störung ist nicht auf die direkten physiologischen Folgen einer Substanz zurückzuführen oder auf einen allgemeinen medizinischen Zustand.
Wir müssen das Leben loslassen, das wir geplant haben, damit wie das Leben leben können, das uns erwartet (Joseph Campbell). Manche Leute glauben, Durchhalten macht uns stark. Doch manchmal stärkt uns gerade das Loslassen (Hermann Hesse).

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heissundkalt
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 12:32

Hallo!

Es klingt so, als würdest du unterschiedliche Persönlichkeitsanteile, die wir ja alle haben (die alberne, die dominante, die ängstliche ect), sehr zersplittert wahrnehmen. Aber ich multipel wärest du m.E. nur, wenn du diese Anteile dir nicht mehr zuordnen kannst und sie als von dir abgetrennt und "von außen" erlebst.
Es könnte sich im eine Form der Psychose handeln... in jedem Fall ist mir dem Stimmenhören nicht zu Spaßen! Ich würde auf jeden Fall einen Therapeuten oder Psychiater aufsuchen!
Darf ich fragen, da du es ja selbst erwähnt hast... erinnerst du dich an die Einzelheiten des sexuellen Missbrauchs?
Hast du das Gefühl, dass dir selbst das passiert ist oder erlebst du es als dissoziiert also abgetrennt von dir?
Das wäre wichtig, denn es kann sein, das sich in dem Zusammenhang bei dir eine Spaltung entwickelt hat, die aber noch nicht stark genug ist, um aus dir "mehrere Personen" zu machen.
Googel mal Dissoziation, Derealisation, Psychose...

lg h&k
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Tamila
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Beitrag Sa., 04.02.2012, 22:59

Da ich selbst von einer Art multiplen Störung betroffen bin, eine der nicht näher bezeichneten DIS, kenne ich die Differenzierung vom Stimmen hören: bei DIS (Dissoziative Identitätsstörung=multiple Persönlichkeit) sind die Stimmen innen im Kopf (so kenne ich das auch....sie sind irgendwo im Hinterkopf, fühlen sich etwas weiter weg an und hören sich auch entfernt an), bei einer schizphrenen Psychose sind die Stimmen von außerhalb kommend - also man empfindet es so, als höre man sie im Außen....deshalb sind sie meist bedrohlich. Die DIS-Stimmen wirken ja auch seltsam, aber auf irgendeine Art - zumindest bei meiner Form - weiß man doch, es ist im eigenen Innern, auch wenn es einem fremd erscheint. Mit der Zeit habe ich dann diese Anteile - nciht zuletzt mit Therapeut und diesem Forum - besser identifizieren können, durch die Therapie auch in die Missbrauchsjahre und Kindheit, Jugend langsam einordnen können. Bezüglich Drogen, hatte ich auch einige Erfahrungen. Bei mir war das aber so: ich hatte wohl einen Anteil, der sehr risikoreich war und alles machte, alle Drogen nahm, auch harte. Auffallend bei mir ist gerade deshalb- dass ich dennoch niemals einen Entzug brauchte. Nicht mal von Heroin. Denn als ich diesen Anteil "zurückließ" mit der Ausbildung eines sehr fleißigen Anteils, der den zweiten Bildungsweg für mich schaffte und ganz letzendlich durch eine außergewöhnliche Heilerbegegnung, habe ich nie mehr irgendwelche Drogen angerührt, keine Zigaretten sogar, keinen Tropfen Alkohol seitdem....nie mehr. Ohne jeden Entzug. Allerdings z.B. taucht dieser Anteil auf, seitdem ich Tabletten gegen Schmerzen nehme und ich habe öfters gemerkt, dass da ein Suchtpotential in mir ist (der frühere Anteil, der alle Drogen nahm). heute kann ich aber diese feststellen, dass dieses Suchtverhalten in mir ist. Das Problem ist heute, ich kann das nicht mehr abspalten und damit muss ich auch mit Absetzsymptomen rechnen. Wie das damals mit den Drogen lief ist für mich heute noch erstaunlich....da waren Wochen -scheinbar - ohne, es gab Wochen, Tage oder gar Stunden, wo ich nicht rauchte und alle meine Freunde haben sich gewundert und oft gefragt: rauchst du eigentlich oder nicht? usw.- FreundInnen hatte auch hier ganz verschiedene: Aussenseiter, Punks, dann aber auch Skins (die Gegner ) dann wieder absolut konventionelle und auch herausstechende FreundInnen. Ich kam mit zig verschiednen Menschen aus und das war oft für andere absolut rätselhaft. Viele konnten mich nie einordnen, ich mcih aber auch nicht. Nur nahm ich das damals als nicht seltsam an....es war normal für mich....ich war in jeder Zeit, für mich gefühlt, ich selbst.
Ich weiß nicht, ob du z.B. auch die weiteren Symptome kennst, vor allen den "Zeitverlust". Diesen kenne ich fast ausschließlich aus meiner Jugend, auch wenn ich keine Drogen nahm. Da passierte es, dass ich abends um 8 irgendwo rausging und morgens um 3 Uhr dann 10km weiter weg auf der Straße lief. Keine Ahnung , wie ich da hinkam....völlig nüchtern. Sowas ähnliches ist mir immer wieder passiert.Z.B. auch, dass ich mich am Treffpunkt mit Freunden wiederfand, dort in ungewöhnlich "braven" Klamotten und alle meinten, ich bin wohl total daneben.....und ich selbst nicht schlecht staunte in dem Moment und an mir heruntersah. Wie auch immer, ich hatte nicht mitbekommen, dass ich mich nicht "richtig" angezogen hatte und so ungewöhnlich da auftauchte.
Bei mir verwischen sich die Symptome scheinbar und ich habe aufgrund meiner Eigenbemühungen und beruflichen Erfahrungen und zahlreichen taffen und seelisch-psychologisch versierten Menschen mehr und mehr schon mehr ein Selbstgefühl entwickelt. Nur seit meiner Traumatherapie tauchen wieder all diese verschiedenen, ich glaube aber nur , einige davon , auf. Wenn ein Therapeut sich nicht mit Dissoziationsproblemen auskennt, kann es schwierig werden.
Missbrauch ist eine Ursache für solche Störungen...das steht fest. Ich würde dir auf jeden Fall raten, das therapeutisch zu besprechen, vorerst mit dem Hausarzt oder auch direkt bei einem Psychologen oder Psychiater, am besten aber mit einem Traumaexperten, z.B. gibt es Traumazentren.

Wenn du solche Dinge wie oben kennst, könnte es eine Dissoziative Störung sein.

Oder hab ich da was überlesen bei dir und du bist schon in einer Therapie?

LG und alles Gute, Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]


Jenny Doe
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Beitrag So., 05.02.2012, 04:17

bei einer schizphrenen Psychose sind die Stimmen von außerhalb kommend - also man empfindet es so, als höre man sie im Außen
Hallo Memory,

Schizophrene hören auch Stimmen im Kopf:

Schizophrenie: "Stimmen im Kopf" sichtbar gemacht
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft ... 40452.html

Das schizophrene Syndrom
http://www.project-syndicate.org/commen ... th1/German

Schizophrenie – die Diagnose kommt oft zu spät
http://www.welt.de/gesundheit/psycholog ... spaet.html

Stimmen im Kopf
http://www.zi-mannheim.de/fileadmin/use ... f_0603.pdf

Fremde Stimmen im Kopf
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft ... 53771.html
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heissundkalt
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Beitrag So., 05.02.2012, 22:31

Jenny Doe... kann ich anhand deiner Signatur schlussfolgern, dass du oder dir Nahestehede Erfahrungen mit der Fehldiagnose DIS kontrontiert wurdest/wurden? Bzw mit induzierten Erinnerungen?
Wenn es zu off-topic bin, entdchuldigung, Maikatze, aber vll ist das ja für dich auch interessant...
Ich habe schon öfter davon gehört und es würde mich interessieren, was du zu sagen hast Jenny, also wenn du willst...

lg h&k
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Jenny Doe
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Beitrag Mo., 06.02.2012, 06:13

Hallo heissundkalt,
ich habe in der Vergangenheit in diesem Forum berichtet, wie es zu einer DIS-Induzierung und zu falschen Erinnerungen kommen kann. Es stellte sich jedoch heraus, dass es nicht mit ein, zwei Postings getan ist, Außenstehenden diese komplexe Thematik verständlich zu machen. Aus diesem Grund habe ich zusammen mit Ingenieur, einem Ehemann, dessen Frau von iatrogen induzierten falschen Erinnerungen betroffen ist und den in in diesem Forum hier kennengelernt habe, beschlossen, ein eigenes Forum zu gründen, in dem wir zusammen die komplexe Thematik erörtern. Alles was du wissen musst, findest du in diesem Forum. Dort haben wird die komplexe Thematik ausführlich erörtert.
Viele Grüße
Jenny
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Tamila
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Beitrag Mo., 06.02.2012, 22:26

Hallo Jenny Doe!

Oh...du hast da ein andere Art von Forum...ist ja schon heftig, wenn das "impliziert" "induziert" werden kann. Damit habe ich mich nicht beschäftigt, wäre bei mir jetzt auch nicht sehr produktiv. Ansonsten bin ich schon mal dafür, auch etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn eine Lösung muss gefunden werden für die Menschen. Nur auf der Gegenseite ist so oft genauso wenig. Ich halt mich mal an der doch relativ wenig an Diagnosen orientierten Therapeuten, der bisher derjenige war, der mir überhaupt den Raum geben konnte, dass ich alles in mir zeigen konnte. Bei mir waren die Erinnerungen immer da, nur irgendwo "weit weg" ... ich habe das immer am Rande wahrgenommen. Aber wie beschrieben bei Traumafolgen: in Einzelteilen abgespeichert. Damals war das ein einziges Chaos in mir und nicht verstehbar, einfach nur beängstigend, verfolgend und Alptraumhaft. Heute weiß ich warum, was in mir passiert war vorher, nachher, währenddessen.

Die Links von dir werd ich mal durchstöbern...auch zur Schizo... Allerdings ist mir auch klar, dass allein das Stimmen hören von innen oder außen (es geht um die innere Wahrnehmung, natürlich sind beide im Kopf!), nicht auf eine DIS hinweist. Sondern ALLE Faktoren die dazu gehören. Und dazu benötigt man immer jemanden von außen zur Ergänzung. Mir ist aufgefallen,dass es eben sehr schmale Gradwanderungen zwischen dissoziativem Erleben wie Depersonalisation, Derealisation, Sinnes-dissos usw. und zur multiplen PS gibt. In meinen Augen ist das alles fließend. Ich könnte von mir nicht sagen, dass es deutlich abgegrenzte Persönlichkeiten in mir gibt.
Ich kann aber feststellen, dass es "scheinbar" autonom existierende Zustände gibt, mit eigenen Gefühls- und Gedankenabläufen. Was mir aber immer klar war, ist, dass ich das bin und nicht jemand anders.
Das von Maikatze beschriebene kann natürlich, so allein wie es da steht in seiner Einzelszene, als alles mögliche begriffen werden. Z.B. finde ich gibt es während Drogeneinnahme auch das Gedankenlautwerden und dann hört man natürlich auch die eigenen Selbstgespräche zwischen den verschiedenen inneren Zuständen, die sonst so schnell ablaufen, dass man sie gar nicht mitbekommt. Während des kiffzustandes - soweit ich mich erinnere - läuft die Zeit langsamer bzw. man nimmt sie ja langsamer wahr. Also auch die eigenen Gedanken und hat die Zeit, sie zu hören...die permanenten Selbstgespräche, die wir täglich in uns führen....gott sei dank....müssen wir sie sonst nicht hören!

LG Memory

Maikatze, bist du noch da??? Wie geht es dir?
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Tamila
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Beitrag Mo., 06.02.2012, 23:18

Hallo Jenny-Doe,

ich hab grad deinen Erfahrungsbericht auf deiner Homepage gelesen...und bin erschüttert.
Das ist ziemlich heftig. Schön, dass du Psychologie studierst und dann sicher höchstverantwortlich mit deinen Patienten umgehen wirst. Ich wünsch dir, dass dir all das Kraft gibt, jetzt deinen Weg gehen zu können und die Scherbenhaufen ein Erfahrungsbündel sind, wenn auch unnötige Erfahrung. Um weiter leben zu können, müssen wir wohl immer wieder das eine oder andere- auch sehr schlimme - transformieren, egal aus welcher Richtung das Drama kommt. Letzendlich ist kein Drama wirklich nützlich oder sinnvoll aus sich allein. Keines hätte sein müssen. Der Missbrauch nicht und auch nicht das einreden eines Missbrauchs oder einer Störung. Es sind immer wir selbst, die das was uns passiert wieder transformieren, zu dem was es wirklich ist, in uns. Nur wir selbst wissen, was in uns geschieht.
Es ist wohl leider so, dass wir uns es nicht zutrauen. Und vielleicht ist das die Eigenverantwortung, die wir haben.

Ich find gut, dass du eigentlich immer und immer wieder doch dein starkes Ich ausgegraben hast, oder dass es durchgebrochen ist und alles Fremde wieder abgeschüttelt und mit harter härterster Selbstarbeit letzendlich sich davon gelöst hat.

Mein Therapeut sieht mich immer als ganzen Menschen. Diagnosen sieht er als ein schriftlich notwendiges Übel, als Wortbündel zur Orientierung, die ein künstliches Konstrukt darstellen. In seiner Art ist er selbst bevorzugt menschlich und Therapeut mit viel Selbsterfahrung und menschlichem Einfühlungsvermögen und gesundem Menschenverstand, fernab von einem "fachlich" versnobtem Allmachtsgefühl.

Schlimm ist für mich aber auch die andere Seite der Medaillie, dass z.B. "echten" Missbrauchsopfern oft nicht geglaubt wird. Siehe der Film "das Fest". Dieses Übel ist trotzdem allgegenwärtig und sollte nicht vergessen werden, wenn man mutig die "Falschdiagnosen" und "Fehlerinnerungen" beschreibt.

Alles Liebe dir !
Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Maikatze
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Beitrag Mo., 06.02.2012, 23:51

Hi

Ja ich bin noch da! Ich lese schon seit gestern mit und finde es sehr hilfreich was ihr schreibt. Ist gerade aber auch sehr viel und ich weis gar nicht wie ich Anfangen soll zu Antworten.

Danke erst mal das ihr euch die Zeit genommen habt.

Und ich möchte noch mal klar stellen, das ich wirklich weiblich bin. Muss da wohl beim registrieren den falschen Haken gesetzt haben

Zu den Drogenkonsum:
Also das liegt ja jetzt schon 10 Jahre zurück..Heute nehme ich gar nichts mehr zu mir. Also seit 9-10 Jahren...
Aber es war eben das erste mal das ich das hörte...Und ich überbewertete es auch nicht unbedingt.
Mein Konsum zu der zeit war eigentlich auch nur gelegentlich. Also nicht mal ein ganzer Joint...sondern "nur" zwei drei mal dran ziehen... 1-2 mal die Woche. Wenn überhaupt..dann wieder einige Wochen gar nicht.. Über einen gesamten Zeitraum vielleicht von einem halben -dreiviertel Jahr. Und auch nur in meinem Frei.

Zu den Traumatischen Erlebniss(en):
An den ersten Missbrauch Erinnere ich mich eigentlich wirklich in alle Einzelheiten.Da war ich 18.
Könnte heute noch kleine Details von der Umgebung und alles benennen und an die tat an sich...
Genauso hatte ich mit 18 einen Lebensgefährlichen Unfall. Ca. 3 Monate vor der Missbrauch...
Bei diesem Unfall war ich kurzzeitig "neben" mir. Alle schmerzen waren weg und ich dachte das ist das ende...aber es schmerzte nicht mehr...Eben als stünde ich neben mir...
Ende des Jahres in dem ich 18 geworden bin erlebte ich noch einen sehr schlimmen Unfall von einem Bekannten. Also ich habe da Dinge gesehen....ganz schlimm. Da scheinen mir aber auch vielleicht 30 min zu fehlen...
Als es passiert ist es hell...als ich ihn erste Hilfe gebe schon dunkel...

Mit 19 dann noch ein Missbrauch..andere Situation ... im Schlaf hinaus. Es gab eine Zeit in der es mir wie ein böser Traum vor kam.Die schmerzen aber waren echt.Ich kann mich fast nicht daran erinnern. Nur damalige Alpträume und der Ekle vor dieser Person(mein damaliger Freund)... Vielleicht bildete ich es mir ein...ich wusste es nicht...
Aber die Zeichen sind jetzt 8 Jahre alt das es stimmt.... Ich hatte damals keinen Sex mehr mit ihm. Weil er sehr aggressiv war. Ich wollte mich trennen...aber er wusste es eine Zeit lang zu verhindern...
Also ich kann mich bis heute nicht an alles erinnern.Und ich habe das Gefühl mein Kopf war damals von meinem Körper getrennt... Also die Angst etc.. und die tatsächlichen Schmerzen sind von einander getrennt.

Was noch zu beachten ist, das meine Uroma auch an psychischen Problemen litt. Also sie wurde früher dann in eine Klinik eingewiesen.Was es genau war kann mir meine Mom nicht sagen.War ja damals auch noch alles ganz anders behandelt worden...
ich habe mich die tage mit meiner Mutter darüber noch mal unterhalten. Wegen den Stimmen.Ob sie das auch kennt.
Sie meinte das sie das auch hat. Also diese zwei Stimmen die da Dialoge halten. Aber sie hat sich da bis lang keine Gedanken drum gemacht.


Seit ich den Text einstellte hat sich ein wenig was geändert. Ich bin ja schon beim Neurologen gewesen letztes jahr. Wegen den Depressionen und in einer "falschen" Therapie. Warte nun auf den Teermin bei einer Traumatherapeutin.
Ich war Anfang des Jahres wieder bei meiner Neurologin...bei der ich seit Anfang letztes Jahres nicht mehr war....
Aber wenn man bei ihr ist. geht das 5 min und man ist wieder raus. Auf das Stimmen Problem kamen wir gar nicht zu sprechen. Sie verschrieb mir Citalopram 10mg pro Tag. habe mich jetzt seit Wochen drum gedrückt sie ein zunehmen.
Habe einfach immer ein riesen Schiss vor Nebenwirkungen. Oder reagtionen mit denen ich nicht klar komme.
habe mich aber seit Samstag überwunden. Habe heute also die 3. Tablette genommen...

Seit ich die nehme bin ich extrem müde...aber diese Unterhaltungen sind nicht mehr..Soblad ich im Kopf anfange zu reden...werde ich extrem müde...also es scheint wie ausgeschaltet...

Den nächsten Termin bei der Neurologin hab ich ende des Monats.Da werde ich sie auf jedenfall auch auf die Stimmen ansprechen...

Lg Maikatze

P.S:
Meine katze ist ne Maikatze

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heissundkalt
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Beitrag Di., 07.02.2012, 14:49

Ich finde es sehr stark und sehr gut, dass du etwas ubtwrnimmst... neorologe...Traumatherapie... Das ist wichtig. Denn was auch immer die Sache mit den Stimmen zu sein scheint... Ich denke wenn du weiterhin so klar reflektierst, wirst du dich nicht in einem psychotischen Dschungel verirren. Zwar habe ich (wenn überhaupt) nur vorübergehend psychotische Symptome und das auch selten, aber ich habe mich zum Beispiel viel mit Schizophrenie beschäftigt. In einem Buch (Und morgen bin ich ein Löwe - sehr empfwhlenswert), las ich etwas, was finde ich bei psychotischen Symptomen allgemeingültig sein könnte... Nämlich, dass die Betroffene sich anfangs sehr wohl darüber bewusst war, was real ist und was nicht... Sie wusste Wölfe existieren sicher nicht in einem Krankenhaus... Aber irgendwann verlernte (!) Sie, auf ihren Verstand zu hören - denn wenn wir auf etwas vertrauen, dann auf unsere Sinne! Sit das , was wir sehen und hören - wenn wir aber Dinge sehen und hören und riechen usw die nichtcreal sind haben wir irgendwann keine Kraft mehr immer wieder mit Logik dagegen anzukämofen.. und so wurde die Stimme des Verstandes immer kleinlauter... Und sie fing an zu glauben, was sie sah....
Nun, zwar ging es in dem Fall um Halluzinationen. Aber ich meine damit, dass es immer gut ist ein wenig zu zweifeln bzw immer wachsam zu sein, wenn man Dinge an sich wahrnimmt, von denen einem der verstand sagt, dass da irgendwas seltsamvsein könnte....
Puh... Hab mich komisch ausgedrückt.... Vll kannst du was damit Anfängen...
LG h&k
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Maikatze
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Beitrag Mi., 08.02.2012, 20:22

Hallo heissundkalt

Danke für den Buchtipp.
Nur der Gedanke daran es zu lesen macht gerade ein wenig Angst.
Ich kenne diese Angst aus dem letzten Jahr...das man irgendwann die Kontrolle über sich verliert. Und sich hilflos fühlt gegenüber seinen eigenen Gedanken...."Anfällen" wie auch immer ich das jetzt richtig beschreiben kann.
Hoffentlich waren es nur die Auswucherungen der Depression...

So hatte ich teilweise das Gefühl das meine Schwiegereltern und deren "Hausbewohner" was gegen mich hatten und ich habe mich ihnen gegenüber sehr abweisend Verhalten. Sehr Ängstlich und ich wollte nicht hin.
Eines Tages war ich mit meinem Freund da...es hatte arg Gewittert. Ich saß schon im Auto während mein Freund noch unterm Dach mit seinen Eltern stand. Ich wollte los..hatte Angst.
Das ein Blitz in den Baum einschlägt unter dem ich mit dem Auto stehe. bis ich diese Angst nicht mehr aushalten konnte und fuhr los...
Mein Freund konnte mich dann noch in letzter Minute aufhalten und mit einsteigen...er war ziemlich sauer...während ich kurz vorm heulen war..Auslöser dazu waren die Bilder zu seinem Unfall damals...

Zu Dissertation :
Da hatte ich mich letztes Jahr auch drüber etwas belesen..Teilweise trifft es auf mich zu.

Lg Maikatze

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heissundkalt
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Beitrag Do., 09.02.2012, 00:07

Also was du im letzten Beitrag geschildert hast finde ich alles noch recht "normal" - Ängste, vielleicht kurzzeitige paranoide Vorstellungen, aber ich finde das ist absolut noch nicht bedenklich - solange es sich nicht häuft.
Zum Buch: Es ist ein sehr positives, mutbringendes Buch! Die Autorin ist heutzutage selbst Therapeutin, nach einer Jugend die von Psychiatrieaufenthalten geprägt war. Sicher mögen einige Dinge erschreckend wirken - aber sie zeigt auch dass man es aus dem psychotischen Dschungel heraus schaffen kann....
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Maikatze
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Beitrag Fr., 10.02.2012, 21:51

Nun, also gehäuft haben sich diese Vorfälle eigentlich noch nicht wirklich in dieser Ausgeprägten Form. Gut, ich hatte mal eine Situation bei uns in meiner alten Arbeitsstelle. Da hatte es auch sehr Gewittert und ein Blitz (habe im Stall gearbeitet) ging auf dem Parkplatz nieder. Ich stand gerade am Tor und hatte raus gesehen. Da wurde mir schon anders.
Kurze Zeit später ist ein zweiter direkt in die Stallung eingeschlagen und hat den Strom lahm gelegt. Reflexartig bin ich zwischen die Kühe gesprungen und habe mich zwischen ihnen "verkrochen". Nun und die Bilder von dem Unfall sind dann wieder hoch gekommen..konnte mich dann aber auch schnell wieder beruhigen. habe mich mehr vor meinen Kollegen geschämt die gesehen haben wie Panisch ich zwischen die Kühe bin. Da hätte ja auch sonst was passieren können. Die waren ja auch erschrocken...

Nun und dann habe ich mir jetzt bald 2 Jahre eingeredet ich hätte einen Bandwurm. Habe es dann nach 2 Jahren mal geschafft einen Test machen zu lassen. War mir hinterher absolut peinlich. Da ich vergangenes Jahr meinen Allgemeinarzt mit sämtlichen Pseudo Krankheiten monatlich besucht hatte. Dachte ich hätte alles mögliche.... von Borreliose über Zysten, Gehirntumor ... ganz schlimme Mittelohrendzündung(waren auch entzünded aber nicht so arg wie ich dachte)... dann eine Zeit lang war ich der Meinung eine Bleivergiftung zu haben(inzwischen habe ich einen anderen Beruf im elektronischen Berreich in dem ich viel mit Blei Dämpfen zu tun habe). Irgendwas mit dem Darm..da er einen Folsäuremangel feststellte und behandelte....
Ich bin morgens aufgestanden und habe mein rechtes Bein nicht bewegen könne/nicht gespürt.War aber kein Krampf. Ich wollte auftreten und bin hin gefallen und musste dann mit klopfen das Bein wieder dazu bringen das es was fühlt. War ganz seltsam.Er konnte nichts finden.. Kurz um ich komme mir vor wie ein Hypochonder...

Lg

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