Psychose und Job

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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choomii
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Psychose und Job

Beitrag Di., 08.04.2008, 08:23

Ich wollte einfach mal eine kleine Umfrage machen: wieviel Zeit ist zwischen eurer Psychose und dem nächsten Job vergangen? Ich habe eine Möglichkeit zum Arbeiten aber ich bin nicht sicher, ob ich noch mehr Zeit brauche. Meine Psychose ist jetzt zwei Monate her. Einige Stimmen in meiner Umgebung behaupten, das wäre zu kurz und man müsste mit einem halben Jahr rechnen, um sich ausreichend zu erholen.
Was sind eure Erfahrungswerte?

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cixous
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Beitrag Di., 08.04.2008, 12:46

Hallo!

Eine interessante und wichtige Frage, wie ich finde. Ich hatte selber 2005 eine Psychose und hab auch beruflich viel Erfahrung mit dieser Erkrankung.
Ich denke, es kommt schon ein Stück auf die Art der Arbeit und natürlich auch auf die Stundenanzahl an. Nach zwei Monaten zum Beispiel gleich Vollzeit in einem vielleicht sehr anspruchsvollen Job würde ich nicht empfehlen, ist schon riskant.
Ich hatte meine Psychose im Februar und hab ab Oktober wieder gearbeitet, allerdings Teilzeit und meine Vorgesetzten wussten bescheid. Ich war lange Zeit nicht voll belastbar und es war nicht nur leicht. Der insgesamt immer noch recht frühe Arbeitseinstieg (noch dazu im psychiatrischen Bereich) gab mir aber auch Selbstvertrauen und Tagesstruktur. Ohne viel Therapie und ärztliche Unterstützung (plus unterstützende Kollegen) wäre es aber nicht gegangen. Ich musste auch immer wieder mal einen Krankenstand "einschieben", um mich wieder zu sammeln. Ich war lange Zeit noch sehr erschöpft, hatte auch eine Depression. Zeitweise war es eine Gratwanderung.
Die Frage ist auch noch, wie sieht das soziale Umfeld aus, gibt es Mehrfachbelastungen, Unterstützung usw.
Das fällt mir mal so als erstes ein.

Grüße
cixous

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choomii
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Beitrag Mi., 09.04.2008, 11:55

>Ich war lange Zeit noch sehr erschöpft, hatte auch eine Depression. Zeitweise war es eine Gratwanderung.<

Zunächst mal vielen Dank für deine Antwort. Was du beschreibst trifft sich mit meinen Befürchtungen in meinem Fall einer Lehrstelle noch nicht gewachsen zu sein. Und wenn ich wieder arbeiten beginne, sollte ich wohl darauf achten, mit einer Teilzeitstelle zu beginnen. Theoretisch habe ich das zwar gewußt, praktisch war die Versuchung sehr groß, da es sich um eine Lehrstelle im Buchhandel handelt und ich eine sehr nette Chefin habe. Ich bin zwar auch noch sehr müde und brauche auch Anti-Depressivum, aber ich weiß gar nicht wieviel von meinem Zustand auch vom >nichts tun< kommt, von der Unterforderung und dem Warten auf Besserung.
Wie hast du die Wochen und MOnate bis zu deinem Wiedereinstieg ins Berufleben verbracht? War das nicht auch eine lange Wartezeit in der man auch ungeduldig werden konnte?

lg Choomii

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münchnerkindl
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Beitrag Mi., 09.04.2008, 12:09

choomii hat geschrieben: Ich bin zwar auch noch sehr müde und brauche auch Anti-Depressivum, aber ich weiß gar nicht wieviel von meinem Zustand auch vom >nichts tun< kommt, von der Unterforderung und dem Warten auf Besserung.i
Kommt definitiv zu einem nicht unbedeutenden Teil von den Neuroleptika die Du ja sicher schluckst.... Was aber nun nicht heißt daß Du die einfach absetzen solltest...

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