Borderline, Psychopathie usw

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Komisch123
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Borderline, Psychopathie usw

Beitrag Di., 18.11.2014, 12:03

Hallo liebe Leute. Ich bin 23, männlich und auf der Suche nach mir selbst. Ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten und beschreibe meinen Charakter möglichst ehrlich. Seit ich klein bin, lebe ich zurückgezogen und pflege keine engen Beziehungen. Ich fixierte mich immer nur auf einen besten Freund, bei dem ich so bin, wie ich bin, oft gereizt, schlecht gelaunt und herrscherisch. Herrscherisch in dem Sinne, dass ich gerne bestimme was gemacht wird, was für Musik gespielt wird und ohne wirkliches Interesse für die Person. Ich hab das Gefühl, ich nutze die Person für meine Zwecke, sie muss immer Zeit haben, darf mich nicht zurückweisen und mir wäre es lieb, wenn nur ich im Mittelpunkt stehe. Ich habe starke Ängste vorm allein sein bzw verlassen werden, kann aber gleichzeitig keine tiefen Gefühle für Menschen entwickeln, also auch keine Bindung eingehen. Fehlende Gefühle versuche ich unterbewusst mit Kontrolle auszugleichen und habe ständig Angst von der Person hintergangen oder belogen zu werden. Mir fehlt außerdem die sexuelle Orientierung, ich bin weder fisch noch Fleisch. Sexualität findet bei mir nur im Kopf und impulsiv statt, nicht stabil und beständig. Ich finde Frauen hübsch und irgendwie auch anziehend, aber nicht stark genug um eine Beziehung einzugehen. Mache ich es trotzdem, entwickel ich homosexuelle Phantasien und sprühre Druck, raste aus oder werde depressiv. Sobald ich aus dieser Beziehung raus bin, sind auch die "Gefühle" für Männer weg und ich stehe wieder ohne Sexualität da. Ängste Spielen bei mir auch eine große Rolle und zwar mittlerweile wegen jeder Kleinigkeit. Ich kann normal denken und bin äußerlich ein normaler junger Mann, bin aber einsam und depressiv, weil ich nicht weiß wer ich bin, was ich will und wie es alles weitergehen soll. Ich verwende Geld als "Glücksgutscheine" und kann so oft meine Rechnungen nicht zahlen, sodass ich mich verschuldet habe. Geistig kann ich mich kaum auf Schule etc konzentrieren und falle oft in ein Loch, sodass ich oft die Schule abbrechen würde aber auch oft meine Nebenjobs kündige. Ich komme innerlich sehr selten zur Ruhe und kann sagen, ich wäre zufrieden. Natürlich sehne ich mich nach Nähe, kann aber keine Beziehung führen, da ich weder weiß ob mit Mann oder Frau noch funktioniere ich sexuell so, wie es sein sollte. In einer Beziehung zu meiner Exfreundin, habe ich mich ständig unter Druck gesetzt und habe angefangen meine Freundin zu hassen. Erst wenn ich explodiert bin und sie aufs übelste beleidigt habe, habe ich Gefühle spühren können und konnte sexuell aktiv werden.
Ich habe Angst ein Psychopath zu sein und war schon bei mehreren Therapeuten, allerdings hat mir keiner eine Diagnose gestellt. Meine persönliche Vermutung war Borderline, allerdings passt es nicht zu 100%. Teilweise habe ich wahnhaftes Denken und identifiziere mich mit starken oder kriegerischen Persönlichkeiten. Ich denke damit möchte ich meine Schwäche ausgleichen.

Ich erwarte keine Diagnose sondern hoffe lediglich auf Anregungen und Tipps. Bin zur zeit auf der Suche nach einem neuen Therapeuten.

LG Komisch

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offtheground
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Beitrag Di., 18.11.2014, 13:56

Hi Komisch123,

also eine Diagnose wird dir hier auch keiner stellen können. Für nen Psychopathen halte ich dich aber nicht - nachdem was du da geschrieben hast - und Borderline fände ich gar nicht so abwegig (hin und her bei sex. Orientierung, Ängste, Nähe-Distanz-Schwierigkeiten, Druck/Impulsivität und Entlastung, fehlende Identität, Abbruch von Schule, Jobs ect), aber wie gesagt, das kann nur ein Profi wirklich feststellen, denn oft liegen Komorbiditäten wie narzisstische Störungen ect vor.

Hast du denn eine Idee, warum du so empfindest bzw. woher deine Probleme kommen könnten? Hast du mit deinen Therapeuten genauso ehrlich und offen gesprochen und nach einer Diagnose gefragt? Was für Therapieformen hast du bisher gemacht?

Und - hast du mal darüber nachgedacht vll in eine Klinik zu gehen?

LG
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Komisch123
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Beitrag Di., 18.11.2014, 14:31

Hallo offtheground und danke für deine Antwort!
Ich bin allein 1 Jahr von Therapeut zu Therapeut um meine Homosexualität "wegzubekommen". Umso mehr Angst ich davor hatte, desto intensiver wurde das Empfinden dafür. Eine Art Druckentlastung. Zu der Zeit ging es mir jeden Tag ein Stück schlechter, ich bin durchs Leben gelaufen als wäre ich im falschen Film. Da ich aber gemerkt habe, dass ich nicht wirklich homosexuell bin und ich im Internet etwas gelesen hatte, dass mir Erklärung für meine Empfindungen gab, war für mich schnell klar borderline zu haben. Endlich etwas, was mein Chaos erklärte!
Warum ich so fühle weiß ich nicht, ich kann mir aber vorstellen, dass es in meiner Kindheit eine emotionale Kälte gab. Meine Mutter berichtete mir, dass sie mich nicht mehr umarmen konnte als mein Bruder auf die Welt kam... Irgendwann ließen sich meine Eltern dann scheiden, was auch nicht wirklich friedlich ablief und was ich auch alles mitbekam. Ich denke ich habe irgendwann gelernt meine Gefühle abzuschalten. Auch heute kann ich extrem kalt sein.
In Gruppen fühle ich mich nur wohl, wenn ein Teil der Aufmerksamkeit auf mich gerichtet ist oder sich jemand um mich kümmert ansonsten fall ich in ein Loch. Ich kann mir auch vorstellen, dass ich einen großen Teil meiner Störung durch meine Moral blockiere. Ich weiß, was falsch ist und schäme mich teilweise für Verhaltensweisen die ich gerne an den Tag legen würde. Deshalb habe ich auch Angst, dass sich noch mehr in mir versteckt.

LG

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Komisch123
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Beitrag Di., 18.11.2014, 14:43

Mit mir wurde übrigens noch nie ein richtiger Test gemacht. Weder der Gesprächstherapeut noch der Analytiker haben mir irgendwie weitergeholfen. Eine Klinik kommt für mich nicht unbedingt in Frage, da man ja dort eher lernt mit den Spannungen umzugehen (DBT). Da ich mich aber nicht selbst verletze würde ich viel lieber am Problem arbeiten und nicht nur daran Symptome in den Griff zu bekommen.

Sorry wegen dem Doppelpost

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offtheground
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Beitrag Di., 18.11.2014, 14:58

Hi Komisch,

erstmal ist ja ziemlich gut, dass du so klar deine Probleme erkennst und sehr reflektiert bist.

Homosexualität kann man - wie du schon festgestellt hast - nicht wegbekommen. Ich selbst mag irgendwie beide Geschlechter bzw. kann mich nicht entscheiden und letztendlich muss man das für sich vll einfach auch akzeptieren, Borderline oder was auch immer für ne Störung hin und her. Welches Geschlecht man mag und ob man vll beide mag geht ja niemanden etwas an, solang man irgendwann glücklich wird. Da kann ich dir nur nahelegen, dich nicht unter Druck zu setzen.

Das was du schilderst - emotionale Kälte ect - hat sicher Einfluss auf deine Entwicklung gehabt.
Wie lang bist du denn jeweils zu den Therapeuten gegangen? Eine Analyse geht ja normalerweise über viele Jahre. Insgesamt dauert es da deutlich länger bis sich die ersten Erfolge zeigen im Vergleich zur Verhaltenstherapie.

LG
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Beitrag Di., 18.11.2014, 15:13

Also ich war ca 1 Jahr in Gesprächstherapie, in der ich selber irgendwann auf Borderline kam. Und danach dann ca 9 Monate in analytischer Therapie. Die analytische Therapie wollte ich machen, weil ich gehört hatte, dass Analyse mehrmals die Woche stattfindet. Leider war dem nicht so und so fand das ganze 1 mal die Woche für 30 Min statt, bis der Herr mich in eine Gruppentherapie integrierte, die ich aber nur einmal besuchte.
Bei beiden Therapien habe ich jede Woche das gleiche erzählt und hatte irgendwann das Gefühl Zeit zu verschwenden, da ich für meine Gefühle weder Aufklärung bekam noch irgendwie weiter kam. Ich brauche das Gefühl, dass eine Person mir wirklich helfen möchte und auch motiviert ist und verschiedene Methoden an mir ausprobiert. Beide Herren waren sehr nett, der eine konnte mit borderline aber nichts anfangen und der Andere hat mir immer erzählt, dass er für mich gute Chancen sieht. Es störte mich aber, dass beide permanent auf die Uhr schauten auch wenn sie ihr Geld damit verdienen. Es war immer 30 min quatschen und dann wars das. Keine Struktur, kein Plan, keine Tests, keine Ziele und keine Informationen zum Thema, die ich mir durchs Internet selbst angeeignet habe. Erwarte ich da evtl. zu viel?
Der Analytiker war übrigens Neurologe, Psychiater und Analytiker. Mir ist natürlich auch klar, dass eine Therapie mehrere Jahre andauert, aber man sollte sich ja schon gut aufgehoben fühlen denke ich.

LG Komisch


offtheground
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Beitrag Di., 18.11.2014, 15:43

Ok, das hört sich definitiv strange an, bei solchen Therapeuten hätte ich auch keine Lust auf Therapie. Normal gehen auch Sitzungen länger und Psychoanalyse findet in der Tat mehrmals die Woche statt. Allerdings nehmen sich Psychoanalytiker komplett zurück in der Therapie.
Nachdem was du erzählst wäre vermutlich ne tiefenpsychologisch fundierte PT oder Verhaltenstherapie das richtige. In beiden Therapienformen gibt der Therapeut jeweils auch konkrete Tips.

LG
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Komisch123
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Beitrag Di., 18.11.2014, 16:01

Genau. Also ich bin auch jetzt auf der Suche nach VT bzw Schematherapie. Ich bin jemand, der genau wissen möchte warum etwas so ist wie es ist und ich zerbreche mir so lange den Kopf, bis ich ein für mich befriedigendes Ergebnis habe.
Es ist enorm schwer qualifizierte Menschen zu finden die auch Termine frei haben und das in einer Stadt wie Hamburg. Ich möchte nicht in der Haut eines "Dorfbewohners" stecken...
Können denn Psychotherapeuten überhaupt Tests machen, die Persönlichkeitsstörungen zu Tage fördern? Oder machen das nur Kliniken und Psychiater?
Man fühlt sich irgendwann verloren im Dschungel und am liebsten hätte ich jemanden der sagt: So mein Freund, ich nehme dich jetzt an die Hand und wir machen das schon. Mach dir kein Kopf und vertrau mir. Natürlich ist das Wunschdenken.

Leider findet man die "Spezialisten" oft nur in Kliniken wie zB. Dr. Dulz in Hamburg-Ochsenzoll.

Danke für deine Hilfe und nette Grüße

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Arlene
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Beitrag Di., 27.01.2015, 16:28

...um jetzt mal unsinnigerweise in ein schon länger abgehandeltes Thema reinzugrätschen:

Inwiefern würde eine Diagnose deinen Zustand verbessern? Ich meine... gerade bei dem, was landläufig als "Psychopathie" bezeichnet wird, würde das reine Wissen darum ja nichts ändern (können).
Wie geht es dir ansonsten inzwischen? Ich frage aus reiner Neugier - besonders da ich mich in deinen Problemen partiell wiedererkennen kann!

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Beitrag Di., 27.01.2015, 21:07

Also ändern kann ich durch eine Diagnose natürlich auch nicht viel, allerdings denke ich, dass es mir besser gehen würde, wenn ich weiß was mit mir los ist.
Mittlerweile habe ich das Thema Psychotherapie ersteinmal beiseite gelegt, da mir der Aufwand zu groß ist einen geeigneten Therapeuten zu finden, der es dann nach 4 Monaten Wartezeit doch nicht wird.
Ich lebe so in den Tag hinein, versuche nicht zu sehr in negatives Denken oder Stresssituationen zu kommen und habe mich mit meiner Beziehungsunfähigkeit abgefunden. Ab und zu Rutsche ich dann doch in etwas dunklere Bereiche, verspiele impulsiv mein Geld oder schaffe mir dadurch andere Probleme, die es dann zu lösen gilt.
Ich rauche jeden Abend mindestens 2 Joints zum entspannen, setze gerade mein Venlafaxin ab und versuche einer geregelten Arbeit nachzugehen, was mir aber schwer fällt, da ich dann nicht die Möglichkeit habe, mich zurückzuziehen und warum auch immer, von Tag zu Tag depressiver werde. Objektiv betrachtet ist das alles völliger Müll, aber solange ich mich dadurch einigermaßen glücklich fühle ist es ok...

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MissX
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Beitrag Di., 27.01.2015, 22:28

Komisch123 hat geschrieben: Objektiv betrachtet ist das alles völliger Müll,
Naja, früher oder später wirst du die Verantwortung für dich selbst tragen müssen.
Momentan flüchtest du einfach vor allem, unterdrückst alles. Funktioniert nur sehr zeitlich begrenzt und dann prasselt alles nur noch viel stärker als vorher auf einen ein. Ja, klar, einigermaßen glüchlich...

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Komisch123
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Beitrag Di., 27.01.2015, 23:38

Ich flüchte wirklich vor etwas wie du schon sagst. Aber das ist schon mein halbes Leben so. Ich bin immer unter Strom und wenn ich mal nichts habe was mich ablenkt egal ob neuer Job, neue Wohnung, neue Klamotten oder Dinge die mich irgendwie berühren, dann fall ich in ein Loch. Da ist dann nichts positives mehr, sondern Leere oder deprimierte Langeweile, was mich dann wieder dazu bringt etwas Neues zu suchen, was mich "glücklich" macht. Das ist mein Leben zur Zeit. Wie kann ich denn die Verantwortung für mich selber übernehmen? Gut, ich kann lernen kein selbstschädigendes Verhalten an den Tag zu legen zb durch Schulden usw. aber an meinem Empfinden und der Gefühlswelt wird sich wohl nichts ändern.

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mondlicht
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Beitrag Mi., 28.01.2015, 01:00

Für mich spricht aus deiner Suche nach einer Diagnose, Tests etc. der Wunsch, etwas über dich zu erfahren, ohne eine Beziehung zum Therapeuten/ zur Therapeutin und damit auch zu dir selbst einzugehen. Du scheinst ein sehr starkes Kontrollbedürfnis zu haben. Ich weiß, dass es ein mühsamer Weg sein kann, an die richtige Person zu geraten. So, wie du das beschreibst, sträubst du dich allerdings auch gegen eine therapeutische Beziehung. Unter dieser Voraussetzung ist die Suche dann von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Auch in "suboptimalen" therapeutischen Settings gibt es große Chancen, etwas zu lernen über sich. Was du über dich schreibst, berührt mich, weil ich da, glaube ich, etwas von mir wiederfinde. Allerdings habe ich in einem Moment eines bestimmten Leidensdrucks therapeutische Beziehungen gesucht. Vielleicht ist deine abwehrende Haltung ein "gesunder", wenn auch fataler Selbstschutz. Es wurde in diesem Thread schon die Möglichkeit einer stationären Therapie angesprochen. Kannst Du Dir das vorstellen?

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Arlene
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Beitrag Mi., 28.01.2015, 09:39

Sicher, das ist natürlich in erster Linie Flucht und auf lange Sicht nicht wirklich praktikabel.

Im Grunde genommen ging es mir lange exakt genauso und auch wenn ich wusste, was bei mir dahinter steckt hat es die Probelamtik nicht 'beseitigt'. Sprunghaftigkeit, bei keinem Job bleiben können, Sucht nach immer neuen Impulsen etc...
Es hat eine Weile gedauert, aber irgendwann konnte ich diese Unbeständigkeit auf einige wenige Lebensbereiche eindämmen und so funktioniere ich nun ganz gut.
Ich beschäftige mich total wahllos und sprunghaft mit Themen, die mich interessieren - verliere dann aber auch ganz schnell wieder das Interesse.
Freundschaft sind vollkommen ersetzbar.

Im Gegenzug kann ich aber auf Dauer bei einem Job bleiben und zumindest die Rahmenbedingungen meines Lebens stabil halten.
Wäre das vielleicht eine Richtung für dich? (auch wenn jeder Therapeut die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde..)

Nichts desto trotz - eine Therapie kann allein deshalb Sinn machen, weil man sich dort selbst ganz gut reflektieren kann.

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Komisch123
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Beitrag Mi., 28.01.2015, 18:22

Ich finde es bewundernswert. In 2-3 Texten habt ihr mir mehr das Gefühl gegeben verstanden zu werden, als in allen Therapien zusammen.
@Mondlicht:
Du hast recht, ich habe ein sehr großes Kontrollbedürfnis. Ich habe dazu mal einen interessanten Text gelesen in dem stand, dass Borderliner ihre fehlende Gefühlsregulation durch Kontrolle ersetzen. Ich weiß ja was richtig und was falsch ist, ich weiß auch wie man sich "normal" zu verhalten hat und das versuche ich bei mir immer zu kontrollieren. In Beziehungen kontrolliere ich meine Freundin, weil sie nach einiger Zeit bedrohlich auf mich wirkt. Ich lebe also nach Moralvorstellungen, die ich mir ein Leben lang aufgesaugt habe und nicht nach meinen Bedürfnissen und Gefühlen. Dies mach ich aber unbewusst und es wirkt normal für mich.
@Arlene
Dein Text könnte von mir geschrieben sein.
Ich denke ich bin zur Zeit in einer Phase, wo ich alles einordnen muss und lernen muss, das Positive daraus zu ziehen. Ich muss lernen damit zu leben.
Ihr sagt ja beide, dass eine Therapie trotz Allem sinnvoll sein kann und ich denke ihr habt auch recht!
Eine stationäre Therapie kommt für mich eher nicht in Frage, da ich dafür noch zu fit bin und denke, dass das Ganze mich mehr kaputt machen würde als es einen Nutzen bringen würde.
Ich denke meine fehlende sexuelle Präferenz hat auch etwas mit Kontrolle zu tun oder Angst gewisse Dinge nicht kontrollieren zu können. Deshalb flüchte ich mich im Kopf in Phantasien auf die ich normalerweise überhaupt nicht stehe, einfach um den Trieb abzustellen. Egal ob jetzt Sexualität oder nur das Bedürfnis nach Nähe, die mir ja Angst macht.

LG und danke euch beiden für eure Antworten

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