Psychologische Erkrankung bei Mutter nach Gehirn-OP

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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anna04
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Psychologische Erkrankung bei Mutter nach Gehirn-OP

Beitrag Mo., 05.10.2015, 10:44

Hallo alle zusammen!

Ich weiß echt nicht mehr weiter und deswegen möchte ich hier um Rat fragen. Es geht um meine Mutter, die psychische Probleme hat.

Kurz zu ihrer Vergangenheit:
Sie wurde in Rumänien geboren, ist mit 19 Jahren allein nach Österreich gekommen. Vater hat die Familie früh verlassen (gewalttätig). Zur Mutter hatte sie ein nicht allzu gutes Verhältnis, da ihre Mutter ziemlich egoistisch war und meine Mutter auf ihre zwei kleineren Geschwister aufpassen musste und schon mit jungen Jahren den ganzen Haushalt schmeißen musste. In Österreich lernte sie meinen Vater kennen, mit 21 schwanger, Vater komplett gestört, sehr aggressiv und gewalttätig gegenüber meiner Mutter und mir. Vor 15 Jahren ließ sie sich dann scheiden. Wir haben jeden Cent dreimal umdrehen müssen. Verhältnis zu mir war ganz ok und fürsorglich, außer wenn es einen Streit gab: dann schlug sie mich und verfluchte mich weil ich meinem Vater ähnlich sah. Nach jedem Streit entschuldigte sie sich immer. Aber die Worte prägten sich bei mir ein nachdem mind. 2-mal in der Woche „gestritten“ wurde. So ging es dahin. Partner hatte sie nie wirklich für lange Zeit einen, da es alles Idioten waren. Jetziger Stand: Seit 4 Jahren hat sie eine On-Off Beziehung mit einem Alkoholiker und Spielsüchtigen. An sich kein schlechter Mensch, aber schwach. Er ist nett und meine Mama treibt ihn ziemlich in den Wahnsinn und dann trinkt er. Wenn er betrunken ist, ist er lieb wie ein Baby. Er hat sie einmal vor 3 Jahren geschlagen weil sie ihn sehr provoziert hat, ich weiß, ist trotzdem keine Entschuldigung. Aber man mag es kaum glauben, noch immer der beste Typ von allen. Sonst hat sie jetzt keine Freunde mehr.
Im Jänner 2013 wurde bei ihr ein gutartiger Gehirntumor entdeckt. Ein Monat später wurde sie operiert. Der Tumor war schon sehr groß geworden (zog sich über das rechte Trommelfell – seitdem taub bei dem Ohr – bis ins Gehirn). Es wurde nicht alles entfernt weil es zu gefährlich war, dass sie andere Gehirnzentren erwischen könnten und sie vielleicht dadurch gelähmt gewesen wäre.
Die einzigen Folgen der OP waren Kopfschmerzen und Schwächeanfälle. Ich war überaus froh, dass es nichts Schlimmeres war. Im April 2013 begannen die Depressionen und Selbstmordgedanken. Sie war in befristeter Pension für zwei Jahre und nach der OP wollte sie keinen Kuraufenthalt, da sie Angst vorm „eingesperrt sein“ hatte. Sie wollte sich unbedingt daheim auskurieren. Ich hielt es für eine sehr schlechte Idee da sie schon immer etwas psychisch labil war und ich mir schon dachte, dass es noch schlimmer werden würde. Ich war die meiste Zeit daheim (Uni-Professoren und Arbeitskollegen hatten viel Verständnis, so konnte ich für einige Zeit ausfallen). Eines Tages wollte sie sich umbringen und warf mit Sachen um sich herum und schmeißte mich aus der Wohnung. Ich ging zu unserer Nachbarin (sehr gute Freundin von meiner Mutter) und diese schaffte es die Mama zu beruhigen und wir gingen ins Krankenhaus in die Psychiatrie. Dort bekam sie Tabletten und einen Termin bei einem Psychiater. Einige Zeit lief es gut und ich zog im August 2013 aus (Wohnung war schon seit Aug. 2012 angemietet worden – Fertigstellung der Neubauwohnung war dann halt im August 2013). Ein Jahr war es ziemlich ruhig. Sie hatte Zwischendurch immer wieder kleine Anfälle, aber ich konnte sie schnell beruhigen. Sie hatte sich merkbar verändert, sie war komplett emotionslos. Für mich etwas schwer am Anfang, aber ich dachte mir, wenn es gut für sie ist, dann muss man das so hinnehmen.

zweiter Teil kommt noch unten bei den Kommentaren. Sorry es ist aber so viel

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anna04
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Beitrag Mo., 05.10.2015, 10:47

Im Juni/Juli 2014 dann die schlimmste Aktion überhaupt. Ich wollte unseren Hund am Samstag in der Früh von ihr abholen (machte ich immer - unter der Woche hatte ich nicht so viel Zeit für ihn und außerdem lenkte er die Mama immer gut ab). Als ich die Wohnung betrat, traf mich der Schlag. Überall lag Essen und Kaffee am Boden, im Bad war Erbrochenes auf den Badematten zu sehen. Ich fand ein paar leere Hülsen von ihren Schlaftabletten (Halcion). Sie hatte in der Nacht von Freitag auf Samstag ein paar Tabletten geschluckt mit der Absicht sich umzubringen. Gott sei Dank nicht genug. Ich merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Ihr Lippen waren komplett ausgetrocknet, ihr Blick starr, sie redete wirres Zeug und sie war komplett schläfrig und schwach. Ein Horror… Ich versuchte sie zu überreden ins Krankenhaus zu fahren, aber meine Mutter nahm mich nie ernst, also dieses Mal auch nicht. Sie wurde aggressiv und legte sich ins Bett. In der Zwischenzeit habe ich aufgeräumt und rief Polizei und Rettung an(die einzige Möglichkeit in Österreich, jemanden gegen seinen Willen einzuliefern). UND dann kam das Beste an dem Abend!! Sie hat es geschafft, sich komplett zu verstellen!!! Keine Ahnung wie !!! Die inkompetenten Sanitäter untersuchten sie und fanden nichts! Ich habe denen alles erzählt und meine Mutter wiederrum leugnete alles und behauptete, dass ich sie aus der Wohnung rausschmeißen möchte und ich ihr immer gedroht habe, ihr Geld wollte (sie hat keines) und ich sehr oft übertreibe aber immer wenn sie ihre Tabletten nimmt, sie verschlafen ist vor allem nach den Halcion Tabletten. Ich fing an zu weinen und war komplett perplex. Ich habe sie angefleht, dass sie doch bitte einen Bluttest machen sollen. Da sie mir nicht glaubten, riefen sie die Polizei Psycho-Ärztin oder was die dumme Kuh auch war und die hatte dann das letzte Wort. Nach einem Gespräch mit der Mama, sagte sie, dass es ihr gut geht und sie NICHT ins Krankenhaus muss und ich sollte bitte die Wohnung verlassen!!!!! Ich habe gedacht ich spinne!!! Ich habe sowas noch nie erlebt! Meine einzige Hoffnung waren genau noch Polizei und Rettung! Ich nahm dann den Hund und ging. Es war bereits sehr spät und ich hatte die Schnauze voll. Ich habe mir eingeredet, dass sie wahrscheinlich einen beschissenen Tag hatte und ich falsch lag. Am nächsten Tag, am Nachmittag, rief sie mich an und fragte mich was los sei. Sie hatte keine Ahnung mehr was in den letzten 3 Tagen passiert war. Sie hatte nur die SMS gelesen (sie schickte mir am Samstag noch sehr sehr schlimme SMS, dass sie mich nach dieser Aktion umbringen wollte und ich das allerletzte wäre), jedenfalls entschuldigte sie sich für alles und erklärte sich bereit mit mir ins Krankenhaus zu gehen um der Ärztin alles zu beichten. Die Ärzte dort versuchten sie zu überreden, dort zu bleiben, aber sie wollte nicht. Also wurde die Dosis der Tabletten erhöht und einen anderen Psychiater bekam sie auch.

Seitdem läuft es so dahin… mal gut mal schlecht. Sie möchte nichts ändern und sie hört auf keinen. Seit ca. 2 Monaten hat sie sich wieder von ihrem Freund getrennt. Seitdem hat sie Wahnvorstellungen, dass er sie verfolgt, will ihm Fallen stellen (wie auch immer sie das auch machen möchte) und und und. Sie sagt immer wieder dass sie nicht mehr will, hat mir gesagt, dass sie nicht immer ihre Tabletten nimmt weil sie davon zunimmt … Ich bin verzweifelt. Ich versuche sie jedes Mal zu überreden, dass sie sich bitte einweisen lassen soll und dass das kein Grund ist wofür sie sich schämen sollte. Nachher wird sie froh darüber sein…Nein, sie möchte nicht. Sie hat zum Bestellen angefangen… Obwohl sie pleite bzw. verschuldet ist. Unter ihrem Namen darf sie nichts mehr bestellen, also macht sie es mit meinem Namen und den von ihren Freund/Ex-Freund. Ich sitze auf einem Schuldenberg von dem blöden Versandhaus in Höhe von € 3.500,- und habe zusätzlich noch einen Kredit aufgenommen um sie zu finanzieren/unterstützen. Letztes Jahr wollte sie ein Auto haben und ich sollte einen Kredit aufnehmen, habe mich aber geweigert da ich mit 23 eh schon € 10.000 Schulden habe und deswegen mein Studium schmeißen musste. Sie war 2 Wochen angefressen auf mich. Jetzt fängt sie wieder damit an weil ich seit kurzer Zeit Vollzeit arbeite.

Was soll ich tun? Am liebsten würde ich ihren Psychiater anrufen und ihn komplett zur Sau machen und er soll sie endlich einliefern lassen. Ist ja komplett gestört das Ganze! Das sieht ein Blinder, dass es ihr nicht gut geht. Ich möchte, dass sie wieder so gut es geht, normal wird. Aber ich habe auch nicht mehr viel Kraft und ich merke wie es mich immer mehr belastet obwohl ich für sie stark sein möchte.

Danke schon mal für die Ratschläge

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Entknoten
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Beitrag Mo., 05.10.2015, 11:08

anna04 hat geschrieben: Was soll ich tun?
Ich würde Dir an dieser Stelle den Tipp geben:

Frag Dich doch einmal was Du FÜR DICH tun kannst!

Was erhoffst Du Dir wenn sie eingeliefert ist?

Kann es sein dass es Dir schwer fällt Dich abzugrenzen und Du die Verantwortung dafür auf z.B. den Psychiater überträgst? Erhoffst Du Dir vor allem Ruhe FÜR DICH? Mal keine Verantwortung tragen? Mal nicht hilflos fühlen?
Fällt es Dir schwer NEIN zu sagen, ohne das Gefühl zu haben ein schlechtes Kind zu sein?

Man "darf" die Beziehung zu den Eltern (und gerade DIESE!) auf den Prüfstand stellen, und man DARF für sich zu dem Schluß kommen dass einem eben diese Beziehung nicht gut tut.

Du trägst nur die Verantwortung für DEIN Leben, nicht für das der Mutter!

Hast Du Dir schon einmal Hilfe als Angehörige gesucht?
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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anna04
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Beitrag Mo., 05.10.2015, 11:26

Entknoten hat geschrieben:
anna04 hat geschrieben: Was soll ich tun?
Ich würde Dir an dieser Stelle den Tipp geben:

Frag Dich doch einmal was Du FÜR DICH tun kannst!

Was erhoffst Du Dir wenn sie eingeliefert ist?

Kann es sein dass es Dir schwer fällt Dich abzugrenzen und Du die Verantwortung dafür auf z.B. den Psychiater überträgst? Erhoffst Du Dir vor allem Ruhe FÜR DICH? Mal keine Verantwortung tragen? Mal nicht hilflos fühlen?
Fällt es Dir schwer NEIN zu sagen, ohne das Gefühl zu haben ein schlechtes Kind zu sein?

Man "darf" die Beziehung zu den Eltern (und gerade DIESE!) auf den Prüfstand stellen, und man DARF für sich zu dem Schluß kommen dass einem eben diese Beziehung nicht gut tut.

Du trägst nur die Verantwortung für DEIN Leben, nicht für das der Mutter!

Hast Du Dir schon einmal Hilfe als Angehörige gesucht?
Gute Fragen, schwer zu beantworten. Ich erhoffe mir, dass sie mit ihrem Leben alleine klar kommt, damit ich mein Leben anfangen kann. Natürlich erhoffe ich mir Ruhe und im gleichen Moment, habe ich ein schlechtes Gewissen weil ich nicht egoistisch sein möchte. Ich würde gerne, dass sie Mutter ist und mich Kind sein lässt.

Verwandte sind in Rumänien. Oma hat schon mal mit ihr über etwas anderes gesprochen, daraufhin ist sie nach Österreich gefahren und hat sich sicher 5 Jahre nicht mehr bei ihr gemeldet. Also traut sich da keiner etwas sagen.

Ich möchte sie einfach nicht verlieren, weil sie die einzige Familie hier ist.... Deswegen weiß ich ehrlich nicht, was ich machen soll...

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Myhre
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Beitrag Mo., 05.10.2015, 11:32

Liebe Anna
ich glaube vor allem brauchst du Entlastung,denn es ist ein fürchterlicher Druck alleine mit so einer Situation dazustehen.
Leider brauchst du jemanden,der selbst- bzw Fremdgefährdung feststellt,um eine Einweisung zu erwirken.Wenn deine Mutter nicht will und einsichtig ist (was leider meist zum Krankheitsbild dazugehört) aber wenig bringen wird.
Leider sieht ein Aussenstehender die Gesamtsituation nicht und nimmt wahrscheinlich vorrangig wahr,dass deine Mutter dich in so einer Situation abwehrt und weghaben will...darum wurdest du wohl weggeschickt vom Arzt/Psychologen.
Oft muss wirklich erst etwas passieren,bevor die Zwangseinweisung greift.Das liegt daran,dass so leicht Missbrauch damit ausgeübt werden kann,wenn die Hürden zu niedrig sind.
Du solltest dir klarmachen:
Deine Mutter ist krank,aber noch voll mündig und entscheidungsfähig.Du solltest dir nicht die Verantwortung für ihr Leben aufbürden.Du kannst nur versuchen zu helfen...mehr nicht.
Bei meiner Mutter war es so,dass ich weggehen musste und den Dingen ihren Lauf lassen...dann konnten andere selbst erkennen,was mit ihr los war.Das war damals ein furchtbar schwieriger Entschluss,aber es hat funktioniert.Manchmal hilft der Sprung aus der Situation,damit eine verfahrene Situation sich lösen kann.
Was tust du für dich,damit du runterfahren kannst?
Wo ist dein Leben geblieben?
Das ist das,was mir in den Sinn kommt dabei...aber vielleicht projeziere ich auch meine Erfahrungen auf dich.
Viel Unterstützung und glückliche Momente wünsche ich dir...und Lebensfreude trotz oder gerade wegen der Problematik.Du hast auch noch ein Leben abseits des Ganzen.
Herzliche Grüsse Myhre
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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Entknoten
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Beitrag Mo., 05.10.2015, 11:36

anna04 hat geschrieben:
Gute Fragen, schwer zu beantworten. Ich erhoffe mir, dass sie mit ihrem Leben alleine klar kommt, damit ich mein Leben anfangen kann. Natürlich erhoffe ich mir Ruhe und im gleichen Moment, habe ich ein schlechtes Gewissen weil ich nicht egoistisch sein möchte. Ich würde gerne, dass sie Mutter ist und mich Kind sein lässt.

Verwandte sind in Rumänien. Oma hat schon mal mit ihr über etwas anderes gesprochen, daraufhin ist sie nach Österreich gefahren und hat sich sicher 5 Jahre nicht mehr bei ihr gemeldet. Also traut sich da keiner etwas sagen.

Ich möchte sie einfach nicht verlieren, weil sie die einzige Familie hier ist.... Deswegen weiß ich ehrlich nicht, was ich machen soll...
Ich kann mich nur wiederholen!

Das Leben Deiner Mutter liegt nicht in deiner Verantwortung. Und - Deine Mutter behandelt Dich doch offenbar wie ein unmündiges Kind, oder?!
Vielleicht wird es Zeit dass Du ihr klar machst dass DU erwachsen bist.

Sich abzugrenzen bedeutet nicht egoistisch zu sein, es bedeutet gesund zu sein. Ein schlechtes Gewissen ist da fehl am Platz.
Was verstehst Du unter Familie? Ist DAS Familie? Ist die Situation so wie ist sie ist wirklich richtig für Dich?

Ich schrieb ja - es wird vielleicht Zeit für Dich dass DU DIR Hilfe suchst, DAMIT Du anfangen kannst Dein Leben zu leben - unabhängig von Deiner Mutter!
SIE wird das nicht leisten können - das ist DEINE Verantwortung!
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
Cicero

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anna04
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Beitrag Mo., 05.10.2015, 11:39

Myhre hat geschrieben: Du solltest dir klarmachen:
Deine Mutter ist krank,aber noch voll mündig und entscheidungsfähig.Du solltest dir nicht die Verantwortung für ihr Leben aufbürden.Du kannst nur versuchen zu helfen...mehr nicht.
Bei meiner Mutter war es so,dass ich weggehen musste und den Dingen ihren Lauf lassen...dann konnten andere selbst erkennen,was mit ihr los war.Das war damals ein furchtbar schwieriger Entschluss,aber es hat funktioniert.Manchmal hilft der Sprung aus der Situation,damit eine verfahrene Situation sich lösen kann.
Danke für die Antwort!!

Ist das nicht falsch wenn ich gehe? Wenn ich sie allein lasse mit ihren Problemen? Ihr gehts körperlich und psychisch nicht gut. Hat dazu noch Schulden ohne Ende. Es ist keiner für sie da. Ich habe die Befürchtung, wenn ich gehe, bringt sie sich wirklich um. Das würde ich mir nie verzeihen.
Zuletzt geändert von anna04 am Mo., 05.10.2015, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.

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anna04
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Beitrag Mo., 05.10.2015, 11:49

Entknoten hat geschrieben: Ich kann mich nur wiederholen!

Das Leben Deiner Mutter liegt nicht in deiner Verantwortung. Und - Deine Mutter behandelt Dich doch offenbar wie ein unmündiges Kind, oder?!
Vielleicht wird es Zeit dass Du ihr klar machst dass DU erwachsen bist.

Sich abzugrenzen bedeutet nicht egoistisch zu sein, es bedeutet gesund zu sein. Ein schlechtes Gewissen ist da fehl am Platz.
Was verstehst Du unter Familie? Ist DAS Familie? Ist die Situation so wie ist sie ist wirklich richtig für Dich?

Ich schrieb ja - es wird vielleicht Zeit für Dich dass DU DIR Hilfe suchst, DAMIT Du anfangen kannst Dein Leben zu leben - unabhängig von Deiner Mutter!
SIE wird das nicht leisten können - das ist DEINE Verantwortung!
Erstmals, danke für die Hilfe. Es tut gut mit einer neutralen Person zu sprechen.

Du machst es mir wirklich schwer. Ich versuche ihr oft genug zu zeigen, dass ich die Erwachsene bin. In manchen Situationen sagt sie mir wie stolz sie auf mich ist und in anderen, naja..da ist sie gemein und beleidigend.

Ich habe Gott sei Dank einen sehr guten Partner an meiner Seite, der das ganze auch weiß und mir helfen möchte. Nur manchmal belastet das unsere Beziehung vor allem seitdem die Schulden da sind. Deswegen vertraue ich ihm nicht mehr alles an. Jedenfalls habe ich seine Familie gesehen und das hätte ich auch gerne. Eine warmherzige Familie, die durch Dick und Dünn gehen. Er hat vollste Unterstützung von ihnen. Meine hat immer zu mir gesagt, ich soll arbeiten gehen. Uni bringt sich auch nicht mehr viel...
Für mich ist die Situation falsch und belastend. Ich will es ja nicht mehr. Ich würde ihr gern helfen, damit sie erwachsen wird und Verantwortung übernimmt und damit ich endlich in Ruhe leben kann. Denn, ich kann erst in Ruhe leben, wenn sie es auch tut. Es tut mir leid aber im Moment kann ich nicht anders denken. Sie ist immer da, egal ob ich jetzt glücklich bin, versuche meine Zukunft zu planen, sie ist immer da und sagt mir wie schlecht es ihr geht und macht mir manchmal ein schlechtes Gewissen, dass ich nur an mich denke.

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Entknoten
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Beitrag Mo., 05.10.2015, 11:57

Mein wiederholter (und letzter) Tipp an Dich:

Such Dir Unterstützung von außen. Vor allem wenn alles so weitreichenden Einfluß auf Dein Leben hat (Stichwort Arbeit, Partnerschaft).
Hier würde es vermutlich viel zu lange dauern Dich in irgendeine Richtung zu bestärken, und ich für meinen Teil kann Dir leider keinen "Zuspruch" geben.
Ich habe mich von meiner Mutter "getrennt", nachdem sie nach 18 Jahren wieder zum Alkohol griff. Und das bleibt auch so.
Allerdings war ich in Deinem Alter (und weit darüber hinaus!) auch so idealistisch.
Daher kann ich Dir nur dringend anraten Dir eine fachliche Unterstützung zu suchen und langsam zuzulassen dass nicht jeder Gedanke denn wir als Angehörige haben "richtig und gut ist".

Versuch Deinen Weg zu finden. Auch, wenn das sicher noch ein weiter Weg wird.
Aber denk daran - der wichtigste Mensch in Deinem Leben bist Du. Niemand sonst!
Dum spiro spero. Dum spero amo. Dum amo vivo.
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Myhre
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Beitrag Mo., 05.10.2015, 15:38

Liebe Anna,
nein,ich denke nicht,dass du deine Mutter im Stich lässt...denn im Moment kannst du ihr gar nicht wirklich helfen.Du bist zu sehr involviert und strapaziert.
Du bist nicht der einzigste Mensch der ihr helfen kann...
Ich kann dir nur sagen:
Meine Mutter hat sich erst Hilfe geholt,als ich weg war.
Natürlich hab ich ein Auge auf die Situation gehabt und einen Nachbarn ,der Psychiater war und eingeweiht war...aber sie hat sich weder umgebracht noch sonstwie weiter geschädigt.
Es kann klappen.
Aber ohne kompetente Hilfe geht ihr beide kaputt.Dein Leben ist auch wichtig.Nicht nur das Leben deiner Mutter.
Soweit meine Meinung dazu
Liebe Grüsse
Myhres
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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